Title | 1 Logistik Spicker - Wintersemester 2018/19 Prof. Dr. Hartmut Werner |
---|---|
Course | Grundlagen der Beschaffungslogistik |
Institution | Hochschule Rhein-Main |
Pages | 16 |
File Size | 278.5 KB |
File Type | |
Total Downloads | 634 |
Total Views | 768 |
Beschaffungsmanagement Prof. Dr. Hartmut Beschaffung (Make or Image des Lieferanten Vorteile Volume Impact E Kosten des L aufs muss Gefahr bei Ausscheiden Nur noch kleinere Marge der Lieferant Party Procurement Transaktionskosten Purchase Volume Impact Verantwortung wird Es muss viel Vertrauen da BD...
Beschaffungsmanagement II Prüfer: Prof. Dr. Hartmut Werner Haupttermin: 17.01.2019
SEITE 1/16
Externe Beschaffung (Make or Buy) Vorteile:
Gutes Image des Lieferanten nutzen Qualitätskontrolle direkt beim Lieferanten Steuerliche Vorteile nutzen JIT möglich Purchase Volume Impact (Mengen) F + E Kosten entfallen Technisches Know-How des L nutzen Spezialisierung aufs Kerngeschäf
Nachteile: Qualität muss gewährleistet sein Stock-Out Gefahr bei Ausscheiden des Lieferanten Aufwand beim ständigen Marktabgleich (Personalintensiv) Nur noch kleinere Marge einstreichbar, da der Lieferant mitverdient
3rd Party Procurement (EDL) Vorteile: Transaktionskosten sinken Purchase Volume Impact möglich Konzentration auf das Kerngeschäf Möglichkeit zur Internationalisierung Kostentransparenz Verantwortung wird ausgelagert
Nachteile: Qualität? Es muss viel Vertrauen da sein BDL muss bezahlt werden (Marge geht verloren) Müssen Einblick in unser Unternehmen geben (Konkurrenz?) Macht nur Sinn bei B oder C Artikeln, nicht anwendbar bei A Sachnummern Kosten zur Einrichtung der richtigen EDV Keine Überprüfbarkeit der Effizienz (Katze im Sack) Verpasst evtl. „bessere Angebote“
Maverick Buying: Vorteile: Kann kurzfristig gut sein, da man “Schnäppchen” macht Einkäufer bleiben direkt am Markt und sind informiert Flexibilität, schafft evtl. Preisvorteile Falls keine langfristige Bindung erwünscht ist
Nachteile: Folgekosten können sehr hoch sein (Total Cost of Ownership) Hohe Transaktionskosten Trade-Off Effekt Kein Vertrauensbezug zum Lieferanten Probleme mit den Lieferanten, mit denen wir Rahmenverträge haben
Purchasing Card System:
Beschaffungsmanagement II Prüfer: Prof. Dr. Hartmut Werner Haupttermin: 17.01.2019
SEITE 2/16
Vorteile: Schnelle Abwicklung Transaktionskosten sinken Rahmenverträge ermöglichen Mengenbündelung (Purchase Volume Impact) Ausfallrisiko liegt beim Clearinghouse Geringere Kapitalbindung, da ich immer gebündelt bezahlen kann (monatlich) Transparenz Personalfreisetzung im zentralen Einkauf möglich Rechnungslegung wird schlanker Reduzierung des Maverick Buyings
Nachteile: Kosten für das Clearinghouse müssen getragen werden (Marge geht verloren) Neidfaktor zu Lasten desjenigen, der bestellen darf – PRIVILEG Nicht für strategische Artikel zu gebrauchen
Multiple Sourcing: Nachteile: Hohe Transaktionskosten Nicht viel Chancen auf Purchase Volume Impact Keine enge Lieferantenbindung, daher kein Vertrauensverhältnis Geht nur bei B+C Teilen, da sonst keine Versorgungssicherheit Starke Preisschwank. Möglich Personalintensiv, da ich den Markt ständig beobachten muss
Vorteile: Preisvorteile möglich Möglichkeit zur Lieferantensubstitution Möglichkeit zur Internationalisierung des Einkaufs Risikovorteile, da viele Lieferanten, fällt einer aus kommt der nächste Flexibilität, jederzeit austauschbar, wenn Kondition nicht passt
Single Sourcing: Vorteile: Teilhaben am Lieferanten Know-How Bündelung von Aufrägen spart Transportkosten Image des Lieferanten könnte gut für mich sein Konzentration auf Kernkompetenz
Nachteile: Hohes Ausfallrisiko Evtl. kann ein einziger Lieferant meine Anforderungen nicht abdecken Verpasse evtl. Chancen am Markt (weil ich nicht mehr direkt dran bin) Image des Lieferanten könnte mich runter ziehen
Just in Time:
Beschaffungsmanagement II Prüfer: Prof. Dr. Hartmut Werner Haupttermin: 17.01.2019
SEITE 3/16
Vorteile: Geringe Kapitalbindung (Kann es anderweitig investieren) Qualitätskontrolle im Werk des Zulieferers Minimierung nicht wertschöpfender Tätigkeiten Senkung der Lagerkosten Steigerung der Transparenz Es wird nur die Menge gefertigt, die der Kunde nachfragt
Nachteile: Ich muss ein anderes Unternehmen in mein U reinschauen lassen (Spionage Gefahr) Erhöhte Transportkosten, da of gefahren wird und keine Bündelung entsteht Erhöhte Umweltverschm (wird zukünfig interessant – Carbon Trading) Stock-Out Gefahr Enormes Vertr nötig, da mein Band steht, wenn Qual. nicht stimmt Preisdruck kann schlechte Qualität bedeuten EDV Systeme müssen abgestimmt werden
Konsignation: Vorteile: Geringe Kapitalbindung Enge Kundenbindung Reduzierung der Lagerkosten Fixkostenreduzierung – wir rüsten nur einmal Transportkosten werden geringer
Nachteile: Supply Chain wird verschoben (den letzten beißen die Hunde) Darf nicht übertrieben werden (nicht mehr als ca. 30% sind gesund) sonst macht es blind Langfristige Bindung an einen Lieferanten Kosten des 3PL müssen getragen werden Evtl. werden zu hohe Bestände aufgebaut
Excess and Obsolete: Vorteile: Trennung von gängigen und ungängigen Artikeln (Transparenz)
Optimierung möglich (Überprüfen meine Bestellmengen)
Nachteile: Subjektivität (Gängigkeit abhängig vom Finanzprüfer) Dynamik (da sprunghaf ab 1 Stk. Mehr von 50% auf 95%)
Lieferantenmanagement: Vorteile: Transparenz Kostenintensiv Zielgerichtete Ergebnissteuerung, personalintensiv
Beschaffungsmanagement II Prüfer: Prof. Dr. Hartmut Werner Haupttermin: 17.01.2019
SEITE 4/16
Beschaffung: Drei Säulen der BWL •Beschaffungslogistik •Produktionslogistik •Distributionslogistik Beschaffung: 6R Richtige:- Art und Qualität,-wirtschafliche Menge,- Lieferanten,-Zeitpunkt,-Ort,- Preis Beschaffung: Abgrenzung zur Logistik - Koordination und Kontrolle von Waren- und Materialströmen über sämtliche Wertschöpfungsebenen zwischen dem B-Markt und dem Absatzmarkt. - Logistik beschreibt den physischen Waren- und Materialfluss im Rahmen der Zeit- und Raumüberbrückung. Beschaffung: Strategische und Operative (Zusammenspiel) Strategische Beschaffung (Effektiv) B-Marketing, Bedarfsermittlung, Entwicklung B-Strategien, L-Auswahl, Vertragsabschlüsse, Leistungsmessung (Supplier Rating durch LSG) ⇕ Abstimmung erfolgt fließend ⇕ Operativer Einkauf (Effizient) Bestellabwicklung, Disposition, Kommunikation, Problemlösung in Bezug auf Qualität, Menge, Termin, Konditionen, Zahlungsabwicklung, z.T. Prüfung der L-Rechnung, Dokumentation, Verhandlung Beschaffung: Strategische und Operative (Leistungsindikatoren) Strategische Beschaffung (Purchasing Effectiveness) - Beitrag zur Unternehmensergebnisverbesserung – - Anbindung an Gesamtunternehmensziele - Reduzierung der Gesamtversorgungsziele (TCO) LI: TCO-Einsparungen, LSG, L-Anzahl Operative Beschaffung (Purchasing Efficiency) - Optimierung der B-Prozessabwicklung - Hauptziel ist TK-Senkung - Vereinfachung der B-Prozessabwicklung LI: Bestellungen Einkäufer/Tag, Kosten pro Bestellvorgang
Beschaffung: Operative Ziele Gewährleistung von:Produktionsstetigkeit, Preisvergleich, und L-Auswahl Wichtig ist vor allem der LSG (Qualität, Zeit, Menge) Beschaffung: Wettbewerbsschlüsselgröße – U-Erfolgsfaktoren Übernahmemöglichkeit von techn. Führerschaf bei Internet-Kompetenz. Größtes Einsparpotenzial wird zum Teil dem Einkauf beigemessen „Das Geld liegt im Einkauf“. B2A - wesentlichster B-Bereich für Interneteinsatz (E-Procurement). B2B - Lieferanten-Integration in der Wertschöpfungskette B2C - Kunden-Integration als wesentliche B-Aufgabe
Beschaffungsmanagement II Prüfer: Prof. Dr. Hartmut Werner Haupttermin: 17.01.2019
SEITE 5/16
Beschaffung: Gründe Externer Beschaffung Bei fehlendem technischem und/oder ökonomischem Know-How (z.B. Website-Programmierung) Bei fehlenden Kapazitäten (z.B. Lohnabrechnung durch DL) Bei Kosten-Nutzen-Relationen (z.B. Lohnabrechnung aus Kostengründen durch DL) Bei einer Sortimentsspezialisierung (z.B. externer Bezug von Schraubenfedern) Beschaffung: Typisierung von B-Artikeln Hebel-ArtikelEinkaufsmacht ausnutzen, PVI, Produktsubstitution, Preisverhandlungen Ergebniseinfluss= Hoch B-Risiko = Niedrig Unkritische Artikel Produktionsstandards, Effizienzsteigerungen, TK, Bestandssenkung Ergebniseinfluss = Niedrig B-Risiko = Niedrig Strategische ArtikelPräzise Bedarfsprognose, Langfristige Supplier, Make-or-Buy, Notfallplanung Ergebniseinfluss = Hoch B-Risiko = Hoch Engpass-Artikel Mengensicherung, L-Überwachung, Stock-Out Vermeiden, Ausweichsplanung Ergebniseinfluss = Niedrig B-Risiko = Hoch Beschaffung: Mögliche Zielkonflikte (Trilemma des LSG) LSG steigt, da Einsparung im Einkauf und Verkauf des Fertigwarenbestandes Stückkosten-Anstieg im Lauf der Zeit (der Produktion) LSG sinkt, da Produktion auf Verdacht mit Folge zu hoher Lagerkosten Einsparung von Kosten nötig Materialbedarfsplanung: Primär-, Sekundär-, Tertiärbedarf Materialbedarfsplanungs-Basis ist das Absatzprogramm des Vertriebs. Die unterschiedlichen Bedarfe werden aus den potentiellen Verkaufszahlen abgeleitet und im RV niedergeschrieben. Primärbedarf: Fertigwaren, Ersatzteile (Verkaufsfähige Erzeugnisse) Sekundärbedarf: Rohstoffe, Einzelteile und Baugruppen (zur Erzeugung des Primärbedarfs notwendig) Tertiärbedarf: Maschinen, Ersatzteile, Werkzeuge und allgemeine HM (zur Aufrechterhaltung der Produktion notwendige Produktionsanlagen als Potenzialfaktoren) Rahmenverträge Ein RV stellt einen Kaufvertrag dar, welcher die Art der Abwicklung und der B. zwischen L. und Kunde regelt. Beschaffungsgrundlage Rahmenvertrag (RV-Parameter) Quantität Qualität Verpackung Lieferzeitpunkt Preis Erfüllungsort (Ort der Übergabe und Gefahrenübergang) Lieferbeding. (Incoterms) ab Werk: Frachtkosten beim L. (versteckt im Preis) Lieferbeding. (Incoterms) frei Haus: Frachtkosten beim Kunden Zahlungsbedingungen (Zahlungsort und Zahlungszeitpunkt) Zahlungsart:
Beschaffungskosten: Komponenten
Beschaffungsmanagement II Prüfer: Prof. Dr. Hartmut Werner Haupttermin: 17.01.2019
SEITE 6/16
Unmittelbare B-Kosten (Variable Kosten, da z.B. durch Mengenrabatte variierbar) Materialeinstandspreise: L-Verkaufspreis * Bestellmenge Einstandspreis enthält neben Marktpreis auch: Transportkosten, Provisionen, Versicherungen, Zölle und Steuern Direkte Einwirkung auf Zins- und Lagerhaltungskosten Mittelbare B-Kosten (Fixe Kosten, da diese mengenunabhängig anfallen) Variieren nur mit der Aufragsanzahl. Bei L-Suche, Angebotseinholung, Bestellabwicklung, Warenannahme, etc. Zins- und Lagerhaltungskosten (Abhängig von Lagerbestands-menge, -wert und -dauer) Steigen bei größerer Bestellmenge (höhere Kapitalbindung und Verwaltungsaufwand) Kapitalbindung über: Lagerhaltungskosten (Versicherungen, Personal, Miete, etc.), Zinskosten (Opportunitätskosten) = Überbestände, Fehlmengenkosten (Stock-Out) = Unterbestände Ziel: Optimierung durch Reichweiten-Monitoring Fehlmengenkosten (wenn Materialien zum Bedarfszeitpunkt nicht vorrätig) Mengenabhängige Fehlmengenkosten: Bei nicht ausreichend vorhandenen Vorratsmengen Zeitabhängige Fehlmengenkosten: Lieferstörungen durch Stock-Out (evtl. Konventionalstrafen) Sonstige Fehlmengenkosten: Imageschäden durch Fehlmengen (Goodwill-Verluste im Extremfall)
B-Prozesse und -Strategien: Eigenfertigung oder Fremdbezug? Fremdbezug entsteht aufgrund verschiedener Restriktionen. Ziel: Veränderung der Kostenstruktur. Outsourcing Organisatorische Aktivitäts-Verlagerung. Ziel: Veränderung der Kostenstruktur. Outsourcing-Grad entscheidet über Fertigungstiefe Wertschöpfung: selbst erstellte Leistungen abzüglich Vor- und Fremdleistungen Offshoring • Geografische Verlagerung von Aktivitäten (primär ins Ausland) Interner Offshore → Verlagerung an ausländische Tochtergesellschaf Externer Offshore → Verlagerung an ausländisches rechtlich selbständiges U. (auch Offshore Outsourcing genannt) Nearshore → Verlagerung ins „nahe“ Ausland Farshore → Verlagerung ins „ferne“ Ausland Outsourcing & Offshoring Eignung Für personalintensive Geschäfsprozesse, die sich leicht standardisieren lassen Voraussetzungen Ausreichendes Volumen der Aufgaben, Eindeutig definierte Service-Level, Starke Standardisierung, Problemlose Kommunikation Betroffene Funktionen Produktion, IT-DL, ReWe, Produktentwicklung TK-Entwicklung, Techn. Service Outsourcing im Einkauf (3rd Party Procurement) Beim 3PP wird ein selbständiges Unternehmen damit beaufragt, die B. von bestimmten Objekten zu übernehmen. Outsourcing in allgemeinen Funktionsbereichen Facility-Management, Reinigungs- und Sanitärbereich, Werkssicherheit, Instandhaltungsbereich, Logistik/Fuhrpark/IT Outsourcing in speziellen Funktionsbereichen B-/C-Artikel, MRO (Maintenance, Repair and Operations) Ziele des 3PP: TK reduzieren, Einkaufsproduktivität erhöhen, Konzentration auf das (Buchhaltungs-) Kerngeschäf
Insourcing (auch Backsourcing) Insourcing: Definition Rückführung extern vergebener Aktivitäten in das eigene Unternehmen.
Beschaffungsmanagement II Prüfer: Prof. Dr. Hartmut Werner Haupttermin: 17.01.2019
SEITE 7/16
Insourcing: Vertikale Integration Zusammenarbeit mit vorgelagerten (Lieferanten) und nachgelagerten (Kunden) Wertschöpfungspartnern. Ziel: Erreichen der optimalen Fertigungstiefe. Insourcing: Vertikale Integration (Rückwärts) L-Erwerb zur Blockierung der Lieferquellen von Wettbewerbern. Insourcing: Vertikale Integration (Vorwärts) Erwerb von Kundenunternehmen zur Blockierung der Distributionskanäle von Wettbewerbern. Zusätzlich eine engere Kundenbindung erreicht. Insourcing: Horizontale Integration Zusammenarbeit mit Partnern (Konkurrenten) der gleichen Wertschöpfungsebene (Competition) Bildung strategischer Allianzen (Cooperation) um Cost Sharing zu erreichen (z.B. bei F&E) Competition + Cooperation = Coopetition Outsourcing: 3rd Party Procurement durch EDL Definition 3PP: EDL für Beschaffung. Aufrag besteht in der Beschaffung von Gütern. 3PL: EDL für Logistik. Aufrag besteht in der Beschaffung und Lagerung von Gütern. Einsatz Sinnvoll für U. mit ausgeprägter Fertigungstiefe und sehr heterogenem Sortiment. Problem Sicherung der Versorgungsfunk., wenn EDL nicht genutzt wird, denn neben Markt-Know-H. bietet ein EDL auch möglich. zur Volumenbündelung (PVI) und andere Vorteile. Zusammenarbeit Erfolgt auf Dauer, zeitweise oder projektbezogen. Strategien Fremdvergabe der strategischen B. nur in Ausnahmefällen, Optimierungspotenz bei Randproduktion entstehen, Prozessverbesserungsmöglichkeiten im operativen Einkauf entstehen Vorteile Optimale B-Konditionen und niedrigster Einstandspreis durch PVI Know-How-Nutzung von professionellem EDL B-Prozessverbesserung durch Cross-funktionale Einkaufsteams Kooperationsmöglichkeiten im Einkauf bei Wahrung von Autonomie und Vertraulichkeit Internationalisierungsmöglichkeit der B. Informations- und Erfahrungsaustausch sowie technische Beratung erfolgt regelmäßig Kostentransparenz und damit verbundene Budgetierungsmöglichkeit, d.h. die Erstellung eines operativen Unternehmensplans
Maverick-Buying Definition Der wilde & unkontrollierte Einkauf (vorbei an bestehenden Rahmenverträgen). Rahmenvereinbarungen werden nicht genau genommen, daher sehr flexibel.
Beschaffungsmanagement II Prüfer: Prof. Dr. Hartmut Werner Haupttermin: 17.01.2019
SEITE 8/16
Entstehungsgründe L-Verträge sind unbekannt (Intransparenz) Konditionen im RV werden als unvorteilhaf erachtet Handkassen Leistungsfähigkeit des L. wird bezweifelt Persönliche Vorlieben und bestehende Geschäfsbeziehungen der Bedarfsträger Budgetdruck B-Weg noch nicht fixiert (Standardfall ist noch undefiniert) Machtspiele, Kompetenzstreitigkeiten, fehlende Anreizmechanismen Emotionale Ursachen (empfundene Ungerechtigkeit, fehlende Corporate Identity, Machtlosigkeit, Langeweile, etc.) Berechnungsformel MB-Quote: (EK – Volumen im RV) : (EK – Volumen Tatsächlich) Wirkungskreis und Konsequenzen Auf lange Sicht betrachtet teurer als „kontrollierte“ B. Bis zu 30% der Sachnummern werden an bestehenden RV vorbei bestellt Größtenteils B- und C- Artikel Kostenaufblähung durch MB ca. 15% bis 20% Auswirkungen auf TK (positiv wie negativ) [Beispiel] Fall: Angebot für ein Notebook zum „unschlagbaren Preis“. Der Verkäufer „Vobis“ bietet es zu einem Preisvorteil von 100 € an. Der Großkunde bestellt 5 Stück, obwohl ein bestehender RV mit „Compaq“ besteht, der ignoriert wird. Schon nach kurzer Zeit entstehen Kompatibilitätsprobleme in der Systemlandschaf. Außerdem ergeben sich spätere Wartungsschwierigkeiten. Der originäre Preisvorteil von 500 € wird durch die Folgekosten überkompensiert (Trade-Off-Situation). Lösungsansätze zur Eindämmung von MB Interne Lösungen (über Intranet MA informieren, TCO den MA vorstellen) Desktop Purchasing Systeme (Purchasing Card) Organisatorische Umgestaltungen 3PP Anreizmechanismen schaffen (Bonus) Total-Cost-of-Ownership (TCO) Definition Abrechnungsverfahren das dabei hilf alle anfallenden Kosten von Investitionsgütern abzuschätzen. Dadurch können bekannte Kostentreiber oder auch versteckte Kosten möglicherweise bereits im Vorfeld identifiziert werden. Ziele B. erfolgt schnell und unkompliziert nach Standard-Spielregeln Personalkostenreduzierung (Entlastung der MA des zentralen Einkaufs) Opportunitätsgewinne für L. (da schnelle Bezahlung durch CO) Skalen-Effekt-Erzielung im Einkauf (Bündelung von Einkaufsvolumina) Handkassen-Abschaffung zwischen L. und Kunde Prozesskostenreduzierung durch einmalige Buchung der monatlichen Sammelrechnung Transparenzgenerierung im B-Wesen
Nachteile: CO-Kosten teuer aufgrund der Zahlungsausgleichs-Vorausleistung an L.
Beschaffungsmanagement II Prüfer: Prof. Dr. Hartmut Werner Haupttermin: 17.01.2019
SEITE 9/16
Überwälzung dieser CO-Kosten ofmals durch Kunde auf den L. (Kleine und Mittelgroße Organisationen verfügen jedoch häufig nicht über diese Macht) Genehmigungsbefugnisse (Kompetenzvorschrifen) der MA bei der Einführung von PC müssen aufgedeckt werden („Stellungskämpfe“ können entstehen)
Lieferantenmanagement Definition Systematische Steuerung der L-Beziehung. Die Beschränkung auf Kernkompetenzen ist eine U-Strategie und hat zur Folge, dass U. große Anteile der Wertschöpfungskette auf L. verlagern. Daher steigt auch die Bedeutung im Einkauf. Einkaufsprozesse sind Strategischer und Operativer Einkauf. Sie unterscheiden sich in Ihrer Aufgabe sowie in der Klassifizierung von Materialgruppen. Strategischer Einkauf im LM Aufgabe: Strategischem L-Management Materialgruppen: A- und B-Sachnummern Operativer Einkauf im LM Aufgabe: Verbesserungspotenzialen durch Prozessoptimierung Materialgruppen: C- und B-Sachnummern Material-Sachnummern (Hinweis: Prozentangaben sind U-Individuell) A: Wertanteil: Hoch (ca. 70%) Mengenanteil: Gering (ca. 20%) z.B. Fahrradgestell B: Wertanteil: Mittelhoch (ca. 25%) Mengenanteil: Mittelhoch (ca. 30%) z.B. Bremskabel C: Wertanteil: Niedrig (ca. 5%) Mengenanteil: Hoch (ca. 50%) z.B. Schrauben Lieferantensystematik Schwerpunkt: Unternehmensweite L-Datenbank, einheitliche L-Nummern Ergebnis: Transparenz über L-Basis, Voraussetzung für Strategie und Ableitung von L-Optimierungsmaßnahmen Lieferantenbewertungssystem Schwerpunkt: Geschäfsbereichs-Bewertungssystem, regelmäßige Defizits-Analysen (in Produktqualität, L-Zeit, Kosten und Technologie), Leistungslücken- und Potenzial-Beurteilungen, Regelmäßiges Feedback an L. Ergebnis: Einheitliche Vorgehensweise im U., Voraussetzung für Strategie und Ableitung von einzelnen L-Maßnahmen, Leistungsfähigkeitstransparenz der L. Instrumente Schwerpunkt: B-Marktforschung, Bedarfsbündelung, Controlling-Kennzahlen, Benchmarking Ergebnis: B-Markt- und Bedarfs-Transparenz, Zielgerichtete Ergebnissteuerung, Orientierung an „Best Practice“ Management der Lieferantenbasis – Hauptaufgaben (Auswahl): L-Selektion, L-bewertung, L-Reduktion Lieferantenentwicklung – Hauptaufgaben (Auswahl): Klare L-Zielvorgaben, Schlüssel-L werden unterstützt und beraten, Eliminierung nicht leistungsfähiger L. Lieferantenintegration – Hauptaufgaben (Auswahl): System-L, Komponent...