Theorien - Prof. Dr. Klaus Boers PDF

Title Theorien - Prof. Dr. Klaus Boers
Author Ricarda Spo
Course Kriminologie und strafrechtliche Praxis
Institution Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Prof. Dr. Klaus Boers...


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Sutherland, Lerntheorie Theorie der differentiellen Kontakte 1. kriminelles Verhalten = gelerntes Verhalten 2. kriminelles Verhalten = Interaktion mit anderen Personen in Kommunikationsprozess gelernt 3. kriminelles Verhalten = in intimen persönlichen Gruppen erlernt 4. Erlernen kriminellen Verhaltens = Lernen a) Techniken zur Ausführung d. Verbrechens (instrumentelles Lernen, Waffe halten) b) Spezifische Richtung von Motiven, Trieben, Rationalisierungen, Attitüden (a wird erst zum delinquenten Wissen wenn es mit b verbunden wird) 5. Person wird delinquent infolge eines Überwiegens der die Verletzung begünstigenden Einstellungen über jene, die Gesetzesverletzungen negativ beurteilen (delinquenten Einstellungen überwiegen)  Theorie = positivistisch-ätiologisch (Täter, Herkunft, Ursachenbereich)

Gruppen und Cliquen Erlenen von Delinquenz in Gruppen Sozialisationsthese: Jugendliche lernen in Gruppe gewaltsames Verhalten Selektionsthese: Gewaltbereite Jugendliche schließen sich eher gewaltgeneigten Gruppen an  Anschluss an del. Peers erfolgt nicht zufällig, ist bei ungünstigen Sozialisationsbedingungen wahrscheinlicher, Kontakt zu del. Peers erhöht eigene Delinquenz Interaktionsmodell (Thornberry): Gewaltdisposition erhöht Wahrscheinlichkeit Anschluss an del. Peers, Gewaltneigung wird weiter stabilisiert und gefördert  neg, Kreislauf Familie und Erziehungsstil Gewaltsame und widersprüchliche Erziehung  durchschn. Stärkerer Effekt  Gewalteinstellungen Gleichgültige Erziehung  durchschn. Mod. Effekt  Gewalteinstellungen Prohibitive Erziehung  durchschn. Schwacher Effekt  Gewalteinstellungen Widersprüchliche Erziehung  durchschn. Schwacher Effekt  Gewaltdelinquenz Gewalteinstellungen  Gewaltdelinquenz Medienwirkungstheorien Katharsisthese Habituationsthese Sozial-kognitive Lerntheorie Labeling Approach (Becker) Definition: Normsetzung/Normanwendung ( gesellschaftliche Gruppen schaffen abweichendes Verhalten, stellen Regeln auf, deren Verletzungen konstituieren abweichendes Verhalten, wenden Regeln auf Menschen an, abweichendes Verhalten keine Qualität der Handlung sondern Konsequenz der Anwendung von Regeln durch andere & Sanktion, Mensch mit abweichendem Verhalten = Bezeichnung erfolgreich angewandt, Menschen bezeichnen abweichendes Verhalten) Definitionsmacht (Unterschiede i.d. fähigkeit Regeln aufzustellen, auf andere Leute anwenden  Machtunterschiede (legal oder außerlegal), Gruppen, deren soziale Stellung ihnen Waffen und Macht gibt, sind imstand Regeln durchzusetzen,

Alters-/Geschlechts-/ethn.-/Klassenunterschiede = Machtunterschiede, verantwortlich für Gradunterschiede i.d. Fähigkeit für andere Menschen Regeln aufzustellen)  Ressourcenbeschränkung, strukturelles Labeling Kriminelle Karriere (Justizkarriere) Prozessmodell einer kriminellen Karriere(Lemert) T0 = primäre Devianz (strafr. Handlung) T1 = Defintiion, Label (öffentliche Etikettierung Handlung als kriminell = Handlung wird zu Straftat (soz. Reaktion)  Defintionsapsekt, T2 = sekundäre Defianz, self-fulfilling-prophecy, strukturelles Labeling (Etiektterite übernimmt Bezeichnung in Selbstkonzept, betrachtet sich als kriminell, handelt so (soz. Interkation)  self-fulfilling-propehy Becker: Gesellschaftlich-konstruktiver Definitionsaspekt Betont sozial-strukturelle Folgen des Labeling (Beschränkung Ressourcen zu konformer Lebensbewältigung) & Risiko zu Entwicklung deviant career (Justizkarriere) Lemert: Sekundäre Devianz = Folge self-fulfilling-propehcy Betont sozialpsych. Interaktiven Prozess (Übernahme d. Sozialen Labels in Selbstkonzept des Etikettierten) Beschneidung ökonomischer & sozialer Ressourcen (strukturelles Labeling) (Becker) Behandlung v. Menschen mit abweichendem Verhalten, Vorenthaltung zugebilligter Mittel und Wege, nötig um Gewohnheitshandlungen des alltäglichen Lebens zu verrichten Vorenthaltung  Mensch mit abweichendem Verhalten muss notgedrungen illegitime Gewohnheitshandlungen entwickeln Einfluss öffentlicher Reaktion direkt/indirekt als Folge integrierten Charakters der Gesellschaft auswirken Kriminelle Karriere (Langzeiteffekt) (Becker) Nonkonforme Handlung, Verhaltensmuster über längeren Zeitraum, aus abweichendem Verhalten Lebensform macht, Identität um abweichendes Verhaltensmuster organisiert, lernt in Interaktion mit erfahreneren Menschen, neue Erfahrungsweisen, Erfahrung verhaftet werden und öffentlich als Mensch mit abweichendem Verhalten abgestempelt worden zu sein

Anomietheoretische Grundannahmen nach Merton -

Makrostrukturelle Prozesse der Entstehung abweichenden Verhaltens Zustand der sozialen Regellosigkeit

Analytische Differenzierung zwischen kultureller und sozialer Struktur einer Gesellschaft und Analyse des funktionalen Zusammenhangs der beiden Ebenen Kultureller Struktur: Komplex gemeinsamer Wertvorstellung, die das Verhalten einer gegebenen Gesellschaft oder Gruppe regeln Soziale Struktur: Komplex sozialer Beziehungen, in die die Mitglieder der Gesellschaft oder Gruppe unterschiedlich einbezogen sind Anomie: Zustand, in dem der funktionale Zusammenhang zwischen diesen beiden Strukturebenen gestört wird oder unter Spannung gerät, wenn eine scharfe Diskrepanz besteht zwischen kulturellen Normen und Zielen einerseits und den sozial strukturierten Möglichkeiten, in Übereinstimmung hiermit zu handeln, andererseits; wenn die legitimen Mittel zur Erreichung der kulturell anerkannten Ziele aufgrund einer divergenten sozialen Struktur ungleich verteilt sind Soziale und ökonomische Benachteiligung der unteren Schichten: Kultur stellt also an die Angehörigen der unteren Schichten miteinander unvereinbare Anforderungen. Einerseits wird von ihnen erwartet, dass sie nach Wohlstand streben, andererseits sind ihnen institutionell weitgehend die hierzu geeigneten Wege versperrt. Kriminalität Ursachen: soziale Struktur verwehrt den sozial Benachteiligten die legitimen Mittel zur Erreichung der allgemein anerkannten kulturellen Ziele; Nur wenn das kulturelle Wertsystem bestimmte gemeinsame Erfolgsziele für die ganze Bevölkerung über alle übrigen Ziele setzt, während die Sozialstruktur für einen großen Teil dieser Bevölkerung den Zugang zu den gebilligten Mitteln zum Erreichen dieser Ziele einengt/völlig verwehrt, haben wir abweichendes Verhalten zu Erwarten. Etc. Mertons Anomietheorie, Erklärung Eigentumskriminalität Unterschicht, Armut und Arbeitslosigkeit, primäre soziale Ursachen der Kriminalität Abblendung des kulturell-normativen Kontextes zugunsten einer in positivistischätiologischen Tradition stehenden Kausalerklärung Mono-kausalistische Vereinfachung Sind arme oder untere soziale Schichten kriminovalenter als andere Bevölkerungsgruppen? Regionale Datenvergleiche: beziehen sich nicht auf viele Personen sondern auf Regionen (oder ein Land), kann man empirisch nicht feststellen, ob die kriminalitätsbelasteten Bevölkerungsteile auch die sozial belasteten sind. Wohlstandkriminalität, zunehme Prosperität und soziale Sicherheit, Eigentumskriminalität nimmt zu Individualdatenvergleiche Längsschnitt erhobene Individualdaten, Mängel von regionaldatenvergleichen, schwache Zusammenhänge zwischen Kriminalität, Arbeitslosigkeit, Unterschichtzugehörigkeit oder Armut Sozial benachteiligte Jugendliche höhere Wahrscheinlichkeit einer polizeilichen Registrierung (unabhängig von Ausmaß selbstberichtet Delinquenz) und Risiko einer

strikteren Kontrolle durch Jugendstrafjustiz in sozial instabilen Nachbarschaften größer als in sozial stabilen Gegenden Delinquenz und Sozialstruktur Soziale Ungleichheit und Dunkelfeldkriminalität: Schwache/keine Zusammenhänge, wenn nur nach ökon./soz. Schichten (objektiver Faktor) unterschieden wird (vertikale Sozialstruktur) - Unterschicht = über Wertorientierungen und Lebensstile (subjektiver Faktor) differenzierte soziale Milieus (horizontale Sozialstruktur), manche sind delinquenter (Hedonisten), manche konformer (trad. Arbeiter)  Effekte heben sich auf - Mittelschichtenmilieus (Aufstiegsorientierte) können delinquenter sein - In Armutsgesellschaften mit großer Verelendung erwartbar - Wohlfahrts-/Konsumgesellschaften: Erfolgreiche, besser situierte Jugendliche delinquent, gesteigerte Gelegenheiten  Wohlstandskriminalität - Indirekt über Bildung, fam. Gewalt, delinq. Wertorientierung - Soziale Ungleichheit und Hellfeldkriminalität: Unterschicht hat größeres Verfolgungs-/Inhaftierungsrisiko, Ressourcenbeschränkung durch Justizkarriere (Labeling Approach) - Jugenddelinquenz: Delinquenz phasenweise Teil des Lebensstils & herausbildender Wertorientierungen (soziale Milieus) Kausale (pos.-ätiolog.) Kriminalitätstheorien - Warum wird man kriminell) - Soziostrukturelle Theorien - Anomietheorie (Druck/Straintheory) Positivistisch: kriminelles Verhalten/Persönlichkeit sind vorgegeben Ätiologisch: kriminelles Verhalten beruht auf Ursachen (biologische, psychische, soziale Defizite) Konstruktivistisch: Verhalten beruht auf sozialer Definition (durch Normsetzung/Normanwendung) Kriminalität  Kriminalisierung Kausale Konformitätstheorien - Wie wird man konform? - Sozialpsych. Theorien - Lerntheorien Kriminalisierungstheorien? - Wie wird Kriminalität definiert und kontrolliert? - biologisch-biosoziale Ansätze und/oder Persönlichkeitsansätze - Labelingtheorie -...


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