Interaktionistische Theorien PDF

Title Interaktionistische Theorien
Course Persönlichkeitspsychologie
Institution Technische Universität Dresden
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Wintersemester, VL11...


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Interaktionistische Theorien 1. Konsistenzdebatte • Hartsthorne und May ◦ Beobachtung Schulkinder in verschiedenen Situationen in denen unehrliches Verhlaten ohne Angst vor Entdeckung möglich war → durchschnittliche Korrelation einzelner Verhaltensweisen sehr gering, geringe transsituative Konsistenz ähnlichen Verhaltens • Mischel ◦ Vorhersagbarkeit von Verhalten anhand von Persönlichkeitseigenschaften gering: Korrelation Trait x Verhalten überschreitet kaum r = .3 2. Person-Situations-Interaktion • Endler und Hunt ◦ Einschätzen verschiedener Reaktionen auf verschiedene Situationen durch verschiedene Personen erlaubt Schätzung des Einflusses verschiedener Varianzquellen ◦ Beachten der Interaktion, denn Personen- und Situationsvariable allein wenig aussagekräftig • Arten von Person-Situation-Interaktionen ◦ Reaktive Interaktionen (P nehmen objektive S unterschiedlich wahr, verhalten sich dementsprechend) ◦ Evokative Interaktionen (unterschiedliche Interpretation und dementsprechendes Verhalten beeinflussen Verhalten anderer und wirken so auf P zurück) ◦ Proaktive Interaktionen (P suchen S nach Persönlichkeit aus, um Einfluss der Situation auf Verhalten zu kontrollieren) ◦ Manipulative Interaktionen (P gestalten S nach Persönlichkeit aktiv) • Endler und Spielberger ◦ Zustände (Angst/Ärger) ergeben sich auch sich gegenseitig verstärkenden Interaktionen von Person und Situation (Trait-Ängstlichkeit/Trait-Ärgerlichkeit) 3. Walter Mischel – Fünf-Personenvariablen und CAPS-Modell • Konsistenzparadoxon: Individuen nehmen ihr eigenes Verhalten als konsistent wahr, verhalten sich aber vergleichsweise selten tatsächlich konsistent • Belohnungsaufschub: Fähigkeit, aktuelle kleine Belohnungen zugunsten späterer Belohnungen auszuschlagen • Fünf-Personenvariablen-Modell ◦ Personenvariablen (Verhaltensbestimmende Faktoren) ▪ kognitive und behaviorale Konstruktionskompetenzen • Individuen bilden Kompetenzen um in verschiedenen Situationen unterschiedlich handeln zu können • Kompetenzen bestehen aus: Kenntnis von Verhaltensregeln, Konzepte über Selbst und andere, Fertigkeiten bezüglich Perosnen und Objekten → Verhalten entsteht durch Interaktion von situativen Anforderungsprofilen und personellen Kompetenzprofilen ▪ Kodierstrategien und persönliche Konstrukte • Individuen verfügen über verschiedene Strategien um ihre Umwelt zu (re-)konstruieren • Aspekte: selektive Betrachtung von Situationen (Wahrnehmungsselektivität), intern ablaufende Transformationsprozesse, persönliche Konstrukte (Kategorisierungsschemata)

Interaktionistische Theorien







▪ Verhaltens-Ergebnis-Erwartungen und Reiz-Ergebnis-Erwartungen • Individuen entwickeln unterschiedliche Erwartungen über Folgen ihrer Handlungen → Reiz-Ergebnis-Erwartung (auf Folgen von Ereignissen gerichtet), Verhaltens-Ergebnis-Erwartung (auf Folgen von Verhalten gerichtet) ▪ Subjektive Reizwerte • Individuen bestimmen subjektiven Wert von Ereignis- und Handlungsfolgen höchst unterschiedlich, bei gleicher Erwartung führt subjektive Bewertung zu unterschiedlichen Verhaltensweisen ▪ Selbst-regulative Systeme • Individuen besitzen Fähigkeit, Bedingungen und Konsequenzen ihres Verhaltens teilweise selbst zu beeinflussen • Aspekte: Bildung von Zielen, Entwurf von Selbstwahrnehmungen (Selbstlob/kritik, s. Bandura: Motivation durch Selbstlob), Erwartungen an eigene Wirksamkeit ◦ Situationsvariablen (Verhaltensbestimmende Faktoren) ▪ starke Situationen (minimieren interindividuelle Unterschiede), z.B. rote Ampel f. Autofahrer ▪ schwache Situationen (maximieren interindividuelle Unterschiede), z.B. rote Ampel für Radfahrer ▪ Verhaltensbestimmende Faktoren: Person-x-Situation-Interaktion • Wenn-Dann-Verhaltensschemata: Wenn günstige situative Bedingungen vorliegen, greift Person auf entsprechende erlernte Verhaltensweisen zurück. (= Skinners Dreifachkontingenz) ◦ Korrespondenzen? ▪ kognitive und behaviorale Konstruktionskompetenzen´→ Fähigkeiten (z.B. akademische und praktische Intelligenz) ▪ Kodierstrategien und persönliche Konstrukte → Persönlichkeitseigenschaften, z.B. Kellys persönliche Konstrukte ▪ Verhaltens-Ergebnis-Erwartungen und Reiz-Ergebnis-Erwartungen → operantes und klassisches Konditionieren ▪ subjektive Reizwerte → Bedürfnisse und Motive ▪ Selbst-regulative Systeme und Pläne → Selbstverstärkung, Selbstwirksamkeit, Ziele Fünf-Personvariablen-Modell als Meta-Theorie ◦ fasst Situations- und Personvariablen aus unterschiedlichen Theorien zusammen, zu denen eine jede psychologische Theorie Aussagen (auch über deren Interaktion) treffen muss, um Verhalten angemessen beschreiben, erklären, vorhersagen und modifizieren zu können CAPS-Modell (Cognitive-Affective Personality System) ◦ Weiterentwicklung des System der Person-Variablen ◦ Neue Unterteilung ▪ Kodierstrategien und persönliche Konstrukte ▪ Verhaltens-Ergebnis- und Reiz-ErgebnisErwartungen ▪ Affekte (NEU) ▪ Ziele und subjektive Reizwerte ▪ Selbstregulative Pläne und Kompetenzen Fazit ◦ adäquate Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Modifikation von Verhalten nur mit Personvariablen (z.B. Fähigkeiten,

Interaktionistische Theorien Temperamentseigenschaften, Bedürfnisse, Ziele) und Situationsvariablen (starke und schwache Situationen) und deren Interaktion (z.B. synergistische Interaktionseffekte von Trait und Situation auf Stateausprägungen bei Endler und Spielberger, Wenn-DannVerhaltensschemata bei Mischel ◦ aktuelle Anwendungen, u.a. in Personalauswahl, betonen explizit Interaktion...


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