Theorien des Unterrichtens PDF

Title Theorien des Unterrichtens
Author Nina Krippentz
Course Theorie des Unterrichtens
Institution Universität Hohenheim
Pages 41
File Size 2 MB
File Type PDF
Total Downloads 49
Total Views 137

Summary

Wintersemester...


Description

1. Lerntheoretische Fundierung - Kernfragen der Vorlesung Wie funktioniert berufliches Lehren und Lernen? - Was ist Lernen? - Wie wird Lernen modelliert? - Wie wird Lehrprofessionalitat definiert? - Merkmale guten Lehrens? - Welche Rolle spielt die Motivation beim Lehren und Lernen - Welche kognitiven Faktoren sind fur Lehren und Lernen bedeutsam? - Wie beeinflussen Emotionen das Lehren und Lernen? - Was ist Lernen? - Lernen bedeutet Modifikation synaptischer Ubertragungsstarken - Lernen ist ein Veranderungsprozess, der als Ergebnis individueller Erfahrung auftritt - Lernen ist multikausal, kann also als Prozess und Ergebnis betrachtet werden - Lernen tritt auf, wenn Erfahrung eine relativ dauerhafte Veranderung im individuellen Wissen oder Verhalten schafft. Sie kann unbeabsichtigt oder beabsichtigt, zum Besseren oder Schlechteren, richtig oder falsch und unbewusst oder bewusst sein. - Lernen ermoglicht dem Menschen „regelhaft und adaptiv auf aktuelle, auch sich andernde Anforderungen und Umweltereignisse zu reagieren“ Lernen ist ... - ein dynamischer Prozess komplexer Systeme - ein ganzheitlicher Prozess, der nur verstanden werden kann, wenn kognitive, emotionale und motivationale Aspekte simultan betrachtet werden - ein selbstregulierter Prozess (- situiert - ein individueller Prozess - ein sozialer Prozess) → erklaren wichtiger als Auswendig! Dazu gehört: - Lernen des Fahrradfahrens - Erwerb der Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen - Auswendiglernen von Vokabeln oder eines Liedtextes - Routinisierung von Mechanismen - Herausbildung von Vorlieben oder Abneigungen - Ubernahme von Vorurteilen Lernen geschieht.. - absichtlich oder - beilaufig; - individuell; - konstruktiv; - durch Ubung oder - durch Beobachtung → Lernen basiert auf Erfahrungen und bedeutet eine Änderung des Verhaltens. Daher findet ein Prozess statt. - Lerndefinition - „Lernen ist ein Prozess, bei dem es zu uberdauernden Änderungen im Verhaltenspotenzial als Folge von Erfahrungen kommt.“ - Lernen ist Veranderung von Verhalten in spezifischen Situationen wobei ein Vergleich zwischen dem Verhalten zu t1 (Anfangszustand) und zu t2 (angezielter Endzustand) vorgenommen wird. - Lern-prozesse: Umfassen individuellen physischen und psychischen Vorgange beim Erwerb von Wissen, Problemlose-, Handlungs- und Sozialkompetenzen. Lernen ist ein durchgangiger (lebenslanger) Konstruktions- und Rekonstruktionsprozess. Auch Erwerben von hoherwertigen Qualifikationen

einschließt. - Lehr- prozesse: Externalisieren die Bedingungen der individuellen Aneignung schulischen Wissens. Sie beziehen sich auf Instrumentalvariablen der Unterrichtsqualitat (z.B. Zeit, Verstandlichkeit, Explizitheit der Aufgabenstruktur, Freiheitsgrade der Schuleraktivitaten, geringe Fehlerrisiken, Ruckmeldungen), die von den Lehrpersonen mehr oder weniger direkt kontrolliert sind“. - Lehr-Lern-Prozesse: Wechselwirkungen aller am Unterrichtsgeschehen beteiligten Handlungsteilnehmer, also zwischen den Lehrenden, Lernenden, Informationen und Gegenstanden. Padagogisches Bemuhen Individuen dabei behilflich zu sein, ihren Platz und ihre Identitat in einer Gesellschaft zu suchen und zu finden. Fur die Entwicklung von entsprechenden Lehr-Lern-Arrangements kann es nicht um eine einfache multiplikative Verknupfung des Lehrens und Lernens gehen. -Lerntheoretische Fundierung

Behaviorismus: Lernen auf bestimmten Reiz Kognitivismus: Lernen als Wissenserwerb Konstruktivismus: Konstruktion von Wissen Behaviorismus: Menschliches wie auch tierisches Verhalten ist Ergebnis einer Reaktion auf die Umwelt, an die sich das Individuum anpasst. Dem Lernenden wird nach diesem Verstandnis ein Stimulus dargeboten, der ein bestimmtes Verhalten (Reaktion) auslosen soll. Somit kann Verhalten in diesem Kontext als nach außen sichtbares Resultat eines Reiz-Reaktions- Schemas gesehen werden, welches ein Individuum erlernt hat. Lernen wird also als ein konditionierter – durch Adaption angeeigneter – Reflex betrachtet. Daher wird das Gehirn als eine Black Box verstanden, bei der ein Input eine derterministische Reaktion hervorruft. Kognitivismus: Im Gegensatz zum B. ruckt dieser den kognitiven Reflexionsprozess mit seinen Wahrnehmungen, Gedanken und Bewertungen ins Zentrum. Dem Inidivuuum wird nun eine aktive Rolle im Lernprozess zugesprochen. Gehirn keine Black Box mehr, sondern es interessieren die innenliegenden Informationsverarbeitungsprozesse. Charakteristisch fur die kognitivistische Lerntheorie ist das Verstandnis des Lernprozesses als eine Veranderung von psychischen Dispositionen, die die Anwendung und Ubertragung des Gelernten auf andere Situationen ermoglichen. Konstruktivismus: Geht davon aus, dass es kein objektiv bestimm- und vermittelbares Wissen gibt (Subjektivismus). Dies wird darauf zuruckgefuhrt, dass Wissen einer standigen Dynamik unterliegt und von jedem Menschen anders wahrgenommen und verarbeitet wird. Aus konstruktivistischer Sicht ist es nicht moglich Wissen zu vermitteln, da es situationsspezifisch aus der eigenen Erfahrung heraus durch den Lernenden konstruiert werden muss. Das auf diese Weise erlangte Wissen kann so in die eigenen Strukturen eingebettet und damit besser internalisiert und behalten werden. In Folge dessen spricht der Konstruktivismus dem interaktiven Lernen in Gruppen eine große Bedeutung zu, da dort der Lernende sein selbst interpretiertes Wissen in Interaktion mit anderen erproben, vertiefen und letztendlich endgultig verstehen kann. - Behaviorismus: Kernannahme: - Lernende sind von innen passiv - Werden aufgrund außerer Reize aktiv (sind hierdurch nicht steuerbar) - Alles was zwischen Reiz und Reakation passiert ist eine black-box, also nicht beobachtbar, nicht objektiv erforschbar. Reiz → Black box (Mensch) → Reaktion → Lehrende könne sich Passivitat zunutze machen: - Sie legen Lernziele fest (=gewunschte Änderungen) - Wahlen den adaquaten Reiz - Verhaltensanderung tritt ein (durch die Reaktion wird gepruft, ob gelernt wurde)

- Behaviorismus: Lernen aus Assoziationen - Ivan Petrowitsch Pawlow - Pawlow’sche Hund - Lernen aus Assoziationen: Der Pawlow´sche Hund

- Lernen aus Assoziationen: Reiz-Reaktions-Kette

- Behaviourismus – Voraussetzung Kontiguitat: zeitlichen und raumlichen Beruhrung von US (Unkonditionierter Stimulus: Wurst) und CS (Konditionierter Stimulus: Ton) → Je haufiger die beiden Stimuli gleichzeitig dargeboten werden, desto besser stellt das Individuum eine Verbindung zwischen den beiden her Kontingenz: Der CS (Ton) muss das Auftreten des US (Wurst) vorhersagen - Behaviorismus - Varianten: Reizgeneralisierung: Ausweitung der gelernte Reaktion auf ahnliche Reize. Bsp: Angst vor einem Zahnarztbohrer fuhrt zu einer generalisierten Angst vor allen Gerauschen ahnliche eines Bohrers. Hund reagiert nicht nur auf einen bestimmten Ton, sondern auch auf eine Melodie. Reizdiskriminierung: Einengung der gelernten Reaktion auf einen ganz bestimmten Reiz Bsp: Angst vor einem Zahnarztbesuchs entsteht nur beim Besuch einer ganz bestimmten Praxis. Hund reagiert nur auf den bestimmten konditionierten Ton, nicht auf die Melodie Gegenkonditionierung:

Bestehende Reiz-Reaktions-Verbindung durch eine andere Verbindung ersetzen. Bsp: Einem Kind, das keine Angst vor Kaninchen hat, wir das Kaninchen immer in Verbindung mit einem lauten Schlag gezeigt. („little Albert“) oder Einem Kind, das Angst vor Kaninchen hat, wird beim Futtern mit seiner Lieblingsspeise immer ein Kaninchen gezeigt. („little Peter“) (Desensibilisierung) Extinktion (Löschung): Wird der CS (Konditionierter Stimulus: Ton) wiederholt ohne den US (unkonditionierten Stimulus: Wurst) dargeboten, wird die Reiz-Reaktions- Verbindung vergessen bzw. geloscht. Bsp: Der Hund erhalt wiederholt beim Glockengelaut keine Nahrung. Der Speichelfluss beim Glockengelaut stellt sich ein - Behaviorismus - Klassische (Pawlowsche Hund) vs. operante Konditionierung (Skinners Modell) Klassische Konditionierung: (Pawlow: Stimuli-Forschung. Reiz&Reaktion keine Kontrolle und unbeeinflussbar) - Befasst sich mit Respondenten, die als Reaktion auf Stimuli ausgelost werden und unwillkurlich erscheinen - Typ S-Forschung (Stimuli) → Fokussiert auf Reize - Reiz → Blackbox → Reaktion - Wir haben einen Reiz, was im Menschen passiert sehen wir nicht, es kommt eine Reaktion raus. Operante Konditionierung: (Skinner: Reaktion-Forschung. Eigenes Verhalten kontrollierbar und Konsequenz beeinflussbar durch eigenes Handeln ) - Befasst sich mit der Operanten, die als instrumentelle Handlungen auftreten und willkurlich erscheinen - Typ R-Forschung (Reaktion) → Fokussiert auf Reaktionen - Reiz → Blackbox → Reaktion - Es kommt weniger auf den Reiz an, sondern wir schauen mehr auf die Reaktion und wie man diese verstarken kann. Wie kann man Verhalten verstarken oder nicht erwunschtes Verhalten verhindern. - Bsp. : bei Licht Hebel Drucken (Verhalten in Reizsituation) -> Belohnung durch Futter (Konsequenz/Reaktion) -> haufigeres Hebeldrucken bei Licht (Effekt: Verhaltensanderung) - Behaviorismus: Skinners Experiment

Unterschied: - Beim klassischen Konditionieren (Pawlow) kommt kein neues Verhalten zustande, sondern das vorhandene Repertoire (Angst, Speichelfluss) wird unter neuen Bedingungen/ Umstanden gezeigt - Das operante Konditionieren (Skinner) arbeitet dagegen mit Verstarkern (Belohnungen) fur Ansatze eines neuen/anderen gewunschten Verhaltens - Behaviorismus – operante Konditionierung Lernen bedeutet: - Verhaltensanderung, - Verknupfung vom Umweltreizen und Verhaltensweisen,

- Aufbau von Verhaltensweisen uber Reiz-Reaktion-Kontingenzen Förderung von Verhalten: - Bestrafung (von unerwunschtem Verhalten)→ Verhaltensanderung erwunscht - Verstarkung (von erwunschtem Verhalten) → Verhaltensfestigung erwunscht - Behaviorismus – Arten von Verstarkern

- Behaviorismus – Verstarker im padagogischen Bereich

- Behaviorismus – Verstarker im padagogischen Bereich

Positive Verstarkung Verhaltensweise fuhrt zur gewunschten positiven Konsequenz, hohe zukunftige Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens. z.B.: Lob Verstarkung erwunschten Verhaltens durch Hinzufugen eines positiven/angenehmen Reizes. Negative Verstarkung Eine Verhaltensweise fuhrt dazu, das eine unangenehme Konsequenz ausbleibt. z.B. Langsames

Fahren, um nicht geblitzt zu werden. Verstarkung erwunschten Verhaltens durch Entzug/Erlassen eines negativen /unangenehmen Reizes z.B. unangenehme Pflicht. z.B. keine Gartenarbeit mehr. Bestrafung I: Abbau unerwunschten Verhaltens durch Hinzufugen eines negativen/unangenehmen Reizes, z.B. Bestrafung / Strafarbeit Bestrafung II: Abbau unerwunschten Verhaltens durch Entzug eines positiven/angenehmen Reizes, z.B. Privileg, oder Verbot der abendlichen Lieblingssendung. 37 Video anschauen! - Anwendung: Behavioristisch orientiertes Klassenmanagement: Assertive discipline Abbau unerwunschten Verhaltens: durch Hinzufugen eines negativen Reizes, direkte Bestrafung Team - Abwagen eines angemessenen Strafmaßes - Keine Hausaufgaben oder schlechte Noten als Strafe fur Fehlverhalten in der Klasse - Falls Strafe nicht die erwunschte Wirkung zeigt, ist eine systematische Analyse der „Verstarker“ notwendig (Strafe nicht angemessen dosiert? Strafe als ‚Verstarker‘ fur Fehlverhalten?) Ermuntern zu erwunschtem Verhalten (genau spezifizieren): Angemessener Umgang mit Lob - bei aufrichtigem Eingestandnis von Fehlverhalten, zweite Chance - bei erstmaligem Verhalten: viel Zeit und Verstarkung geben - spater: Verstarkung nur noch nach unregelmaßigen Verstarkungsplanen - Premack Prinzip: erst die unangenehmen Dinge, dann Belohnung - Cueing, um neues Verhalten zu etablieren. (Cueing: dem Lernenden gezielte Reize geben, um eine gewisse Richtung vorzugeben („Hinweisreize“)) - systematische Verstarkung fur alle, auch diejenigen, die Probleme bereiten - Verstarkungen variieren - Lob muss unmittelbar erfolgen - Lob wofur? Genaue Spezifizierung - Lob fur spezifische Zielerreichung, nicht fur Teilnahme, Ruhe etc. - Lob im Vergleich zur individuellen Norm (individuelle Fahigkeiten) - Lob fur individuelle Anstrengung und Leistung, keine Attribution auf Kontext - Lob muss variieren Förderung erwunschten Lernverhaltens - Herausstellen von positiven, angenehmen Situationen mit „Lernen“ Forderung von Gruppenarbeit und Kooperation, um individuell empfundene Konkurrenz einzuschranken - Lernenden helfen, risikoreiche und angstbesetzte Situationen freiwillig aufzusuchen und erfolgreich zu meistern viele kleine unzensierte Tests vor Klassenarbeiten - Lernenden helfen, Schwierigkeiten in Lernsituationen angemessen wahrzunehmen - Behaviorismus – Kritik - Menschliches Verhalten als bloße Reaktion auf Reize (Erklarungskraft in Bezug auf Lernprozesse unbefriedigend, da: - Diese in der Black Box liegen und -Schlusse auf Vorgehen in der Black Box unzulassig sind) - Rolle des Gehirns wird vernachlassigt (Gehirn wird ausgeschalten und uberlegt nicht, ob wir

reagieren oder nicht) → Kognitive Wende eingeleitet -Im Übergang zwischen Behaviorismus und Kognitivismus: Banduras sozial-kognitiveAlbert Bandura einen „sozio- behavioristischen“ Ansatz - Ziel: Aufhebung der behavioristischen Sicht auf Lernen in „Ein-Person- Situationen“ Beobachtungslernen (Bsp. Experimente zum Erlernen aggressiven Verhaltens („StellvertreterVerstarkung“) - Sozial-kognitive Lerntheorie entsteht mit den Kernannahmen: • Reziproke Determiniertheit des Lernens (Umwelt und Selbst) =Verhaltensanderung durch selbst erzeugte Anreize und Konsequenzen • Lernender Mensch kann Erfahrungen abstrahieren und im Gedachtnis reprasentieren → Moglichkeit der Reflexion unabhangig von aktuellen Sinneseindrucken - Behaviorismus vs. Kognitivismus: Behaviorismus: - Experimente mit Tieren (Teilweise gibt es auch Versuche mit Menschen, aber hauptsachlich mit Tieren) - Einfaches Modell (Reiz - Reaktion) - Betrachtungsschwerpunkt: menschliches Verhalten Kognitivismus: - Forschung am Menschen - Einfaches Modell: „Nurnberger Trichter“ (Jeder Mensch lernt gleich. Oben in den Trichter kommt das gleiche Wissen rein) - Betrachtungsschwerpunkt hohere geistige Prozesse wie Wahrnehmung, Konzeptbildung, Gedachtnis, Sprache, Problemlosen, Wissenserwerb - Kognitivismus - Lernen als Wissenserwerb: - zentralen Prozess des Lernens ist Aufbau und in der Änderung des Wissens - Bauen auf Modellen der Informationsverarbeitung auf - Als Kognitive Lerntheorien lassen sich Theorien zum Wissenserwerb (kognitiv i.e.S.) und zur Konstruktion von Wissen (konstruktivistische Lerntheorien zum Aufbau von Kognitionen/Wissen) bezeichnen - Wie wird Wissen erworben? - Konfrontation mit relevanten Informationen (Unwichtige Informationen werden vergessen. Z-B was in der Klausur dran kommt kann man sich merken) - Sinnessysteme mussen intakt sein (Keine geistige Behinderung) - Genugend Aufmerksamkeit fur die neue Information - Wiederholung und Ubung (aber auch die Dinge anwenden zu konnen) - Abgleich des neuen mit den alten Wissensbestanden (an Vorwissen kann angeknupft werden) - Konsolidierung des neuen Wissens

- Grundlegendes Modell der Informationsverarbeitung (Atkinson & Shiffrin)

Beschreiben konnen! Folie 49 Video Modell der Informationsverarbeitung Zuerst kommt es zu einem „Intake“ von Informationen. Diese Informationen werden im sensorischen Register (Ultrakurzzeitgedachtnis) fur 2-3 Sekunden festgehalten. Das sensorische Register (Gedachtnis) ist fur die Verarbeitung von Informationen, welche in Form von Reizen vorliegen, zustandig. Die zwischengespeicherten Reize werden anschließend an das Kurzzeitgedachtnis weitergeleitet. Das Kurzzeitgedachtnis stellt die Verbindung zwischen sensorischem Register und dem Langzeitgedachtnis her. Bei intensiver Verarbeitung erfolgt der Transfer ins Langzeitgedachtnis. Dieses steht in enger Verbindung mit dem Kurzzeitgedachtnis, da ein Informationsabruf nur durch ein Ruckholen des Kurzzeitgedachtnis moglich ist. Im Langzeitgedachtnis wird zwischen dem deklarativen Gedachtnis (Fakten, Regeln, Prinzipien, personliche Erfahrungen) und dem nicht-deklarativen (prozedualen) Gedachtnis (Bewegungsablaufe und gelernte Fahigkeiten, z.B. Fahrrad fahren, Tanzen, etc.) unterschieden. Kurzzeitgedachtnis: Wird eine Information bewusst beachtet, gelangt sie in das Kurzzeitgedachtnis. Dort wird die Information festgehalten und uber mannigfalitge Verarbeitungs- und Kontrollprozesse im Abgleich mit den im Langzeitgedachtnis bereits vorhandenen Informationen bewertet, gruppiert und transformiert. Im Langzeitgedachtnis ist das uberdauernde Wissen von der Welt gespeichert. Langzeitgedachtnis: Semantisches: Speicher, der das meiste schulisch erworbene Wissen enthalt (Fakten, Konzepte, Prinzipien, Regeln Episodisches: bezieht sich auf Erinnerungen an personliche Erfahrung (mentaler Film) Prozeduales: enthalt Wissen daruber, wie etwas gemacht wird. (komplexe motorische Fertigkeiten wie z.B. Fahrrad fahren) - Wie wird Wissen reprasentiert? - Kodierung Doppelcode Theorie (Paivio) (Was wir sehen wird bildhaft, was wir sprachlich wahrnehmen wird verbal gespeichert. Worter kann man sich besser merken, wenn man es mit Bildern verknupft. Und anders herum. Bessere Gedachtnisleistung, wenn man beides verknupft.) - Visuelles Material: raumlich-analoge Kodierung (bildhafte Wahrnehmung) - Verbales Material: sequentiell-lineare Kodierung (Wahrnehmung durch Sprache) Abstrakt-propositionales Reprasentationsformat (Mayer; Schotz) - Beide Formate konnen alternativ zur Wissensverarbeitung genutzt werden (sowohl bildhafte, als auch verbale Erinnerungen zu konstruieren zulasst) Bedeutungshaltigkeit erleichtert Interpretationen von Textinhalten und Bildern und Wiedererkennen: - „Droodles“ (Beispielbild rechts: Mexikaner mit Hut) (Ratsel, Interpretation von Bildern)

- Wie wird Wissen reprasentiert? – Wissenseinheiten Propositionen: - Kleinste Informationseinheit (Aussage), der ein Sinn und Eigenschaft zugewiesen werden kann, die ein Urteil daruber zulasst, ob eine Aussage richtig oder falsch ist. - z.B. Kaninchen oder Blume. Das Wort an sich. Schemata: - Charakterisieren die Charakteristika eines Realitatsbereichs - Sind auf einen Gegenstand bezogen sein, aber auch selbst in allgemeinere Schemata eingebettet sein - Steuern die Wahrnehmung wie ein Filter - z.B. Der Schuler ist fleißig, Tom liebt Mary. Blume hat zwei Blatter und Stiel. → Wird in Zusammenhang gebracht. Skripts: - Sind selbst Schemata, die ihrerseits verallgemeinertes Wissen uber Handlungsmuster und Ereignisreihenfolgen in spezifischen Situationen reprasentieren - z.B. ein Orchester, Kindergeburtstag → Viele verschiedene Schemata, die in Zusammenhang gebracht werden. Im Orchester spielen auch mehre Instrumente (Geige, Klavier) Beispiel fur jedes finden!! - Was erleichtert den Wissenserwerb? - Aufmerksamkeit, - Wiederholung/Ubung - Abgleich mit altem Wissen - Verwendung von Bsp. zur Vertiefung - Variation bei der Stoffdarbietung (z.B. in Textform, uber Sprache, uber Videos) - Lautes Aufsagen (Rezitieren), Uberlernen - Verknupfung mit dem Vorwissen - Vorstrukturierung des Lernstoffes („Advanced Organizer“, Ausubel, MindMap) - Klassische Vergessenskurve nach Ebbinghaus

Vergessen ist abhangig von der Art des Stoffes, Mensch kann sich besser Wortpaare als Sinnlose Silben merken. - Was beeintrachtigt den Ruckgriff auf Wissen? Überlagerungstheorie (McGeogh): Neue und alte Informationen/Wissen hemmen sich beim Wissensabgleich gegenseitig (Neue Theorien sind so dominant, dass das alte Wissen belagert wird) Theorie des fehlenden Abrufhinweises (u.a. Tulving & Thomson) Identische und ahnliche Situationsmerkmale in der Lern- und der Abrufsituation – fehlende Ubereinstimmung = mangelnder Lerntransfer.

(Ich komme nicht auf die Hauptstadt von Finnland. Mir wurde es aber helfen, wenn mir jemand einen Reiz gibt. Zb wo warst du letztes Jahr im Urlaub) → Der Zugriff auf erworbenes Wissen gelingt umso besser, je mehr Hinweise aus der Lernsituation, in der das Wissen erworben wurde, auch in der Abrufsituation verfubar sind. Bsp: Schuler erzielen bessere Leistung in Prufungen, wenn die Prufung auch in dem Raum stattfindet, in dem der Prufungsstoff erarbeitet wurde. Theorie des Spurenzerfalls (Ebbinghaus) Im Zeitverlauf verblassen Reprasentationen im Gedachtnis, wenn diese nicht mehr verwendet/abgerufen werden. (Bsp: M...


Similar Free PDFs