Fragenkatalog Theorien zum Sozialisationsprozess.pdf PDF

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Course Theorien zum Sozialisationsprozess
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Fragenkatalog Theorien zum Sozialisationsprozess...


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Fragenkatalog: Theorien zum Sozialisationsprozess 1. Begriffs und Rezeptionsgeschichte 1.2 Einstieg ins Thema 1. Worum geht es ungefähr in der Sozialisationstheorie: Wie und warum wird aus einem Neugeborenen ein autonomes, gesellschaftliches Subjekt? Oder anders: Wie werden wir ein Mitglied der Gesellschaft? Es liegt eine Perspektivenvielfalt vor: Vielfalt von unterschiedlichen Theorien (im Plural) – Sozialisationstheorie ist eigentlich ein Sammelbegriff. 2.1. perspektive des Individuum: Sozialisation als ein Prozess, wie aus einem verhältnismäßig inkompetenten Neugeborenen ein Handlungsfähiges Mitglied der Gesellschaft wird 2.2 Perspektive der Gesellschaft: Sozialisation Von Seiten d Gesellschaft betrachtet die Sozialisation, wie verhältnismäßig inkompetente Neugeborene, die ständig neu zu bestehende Gesellschaft dazukommen, und die Gesellschaft integriert werden, ohne dass mit jeder neuen Generation ein Chaos entsteht. 3. Arbeitsdefinition von Sozialisation: Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materialen Umwelt. Hier entsteht eine theoretische Spannung. 4. Probleme/Spannungen mit der Arbeitsdefinition von Sozialisation 1. Es gibt kein "freies" Individuum, dass sich gesellschaftlichen Einflüssen und wissenschaftlichen Erklärungen entziehen kann. Der Mensch wird aber nicht mechanisch vom Milieu determinieret, sondern als ein reflektierendes, intentional handelndes Wesen ist. Mensch ist ein Produkt seiner Sozialisationserfahrungen und der damit gesellschaftlichen Verhältnisse, in der er sie macht. 2. Sozialisation geht davon, dass die bewusste erzieherische Aktivität nur einen Teil und vielleicht nicht einmal den größten Teil der Persönlichkeitsentwicklung erklären. Eltern und Erzieher sehen neigen dazu, die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schützlinge als Produkt ihre Erzieherbemühungen zu deuten. 5. Stellung beziehen zu dem Einwand: „Was hat denn Gesellschaft mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun? Kleinkinder kommunizieren schließlich mit ihren Eltern, der weiteren Familie und ihrer Erzieherin, nicht mit einer abstrakten Gesellschaft“ (unter Nutzung der Graphik von Hurrelmann)

Auch wenn Kinder überwiegend mit in den Kleingruppen kommunizieren sind doch die Kleingruppen und vor allem sind die Institutionen, die für die Sozialisation der Kinder ausgebildet wurden, in die abstrakte Gesellschaft eingegliedert und werden von ihr auch kontrolliert 1.2 Problemdefinition bei Durkheim 1.

Warum noch mal hat Erziehung die Funktion einer „methodischen Sozialisierung (frz: socialisation) der jungen Generation“? (1. Abschnitt) Erziehung sichert die Fortdauer der notwendigen Vielfalt, indem sie sich selbst vervielfältigt und spezialisiert. Erziehung ist zum einen ein Mittel, das Individuum und seine Interessen zum Ziel hat; aber auch ein Mittel, mit dem die Gesellschaft

immer wieder die Bedingungen ihrer Existenz erneuert. Die Gesellschaft kann nur leben, wenn unter ihnen ein genügender Zusammenhalt besteht. Somit spricht man von einer methodischen Sozialisation. 2. Wie unterscheidet Durkheim „individuelles“ und „soziales“ Wesen? (1. Abschnitt) Individuelles Wesen: besteht aus allen Geisteszuständen, die sich nur auf uns selbst und auf die Ereignisse unseres persönlichen Lebens beziehen Soziales Wesen: ein System von Ideen, Gefühlen und Gewohnheiten, die in uns nicht unsere Persönlichkeit, dafür aber die Gruppe oder die verschiedenen Gruppen ausdrücken, denen wir angehören. 3.

Inwiefern „erschafft Erziehung im Menschen einen neuen Menschen“? (2. Abschnitt) Dazu gehört auch die Frage: Wie schätzt Durkheim Neugeborene ein und wieso kann man sie als Risiko für die bestehende Gesellschaft bezeichnen? Erziehung muss auf den raschesten Weg dem eben geborenen egoistischen und asozialen Wesen ein anderes Wesen hinzufügen, das imstande ist, ein soziales und moralisches Leben zu führen. Sie erschafft im Menschen einen neuen Menschen, und dieser Mensch besteht aus allem, was gut in uns ist, was dem Leben Wert und Würde gibt. Dem Individuum Entbehrungen aufzwingen weil sie seine natürlichen Bewegungen behindern. 1.4 Rezeptionsgeschichte 1. Sicher Durkheims Verhältnisbestimmung von Erziehung und Sozialisation erklären bei Durkheim beschreibt die Sozialisation die unabdingbare, gesellschaftliche Funktion von Erziehung, die darin besteht, dass die nachwachsende Generation sozial fähig und sozial verträglich gemacht wird, wobei Durkheim durchaus einräumt, dass Erziehung – auf den einzelnen bezogen- auch die Funktion der individuellen Bildung hat. Sozialisation ist eine wesentliche Funktion von Erziehung, als planmäßige Sozial-Machung der jeweils nachfolgenden Generation dieses Chaos verhinder und für Stabilität und Tradition in Gesellschaften sorgt 2. erklären warum die zeitgenössische deutsche Pädagogik mit dem Konzept „Sozialisation“ nichts anfangen konnte das Konzept der Sozialisation wurde eher als Bedrohung der pädagogischen Bildungsarbeit wahrgenommen. In der zeitgenössischen deutschen Pädagogik wurde Erziehung als ein leidenschaftliches Verhältnis eines reifen Menschen zu einem werdenden Menschen, und zwar um seiner selbst willen. Es handelte sich um eine Erzieher-Zögling-Beziehung bei der die Gesellschaft allenfalls in Form einer vereinnahmenden gesellschaftlichen Kräften eine Rolle spielte, die es abzuwehren galt. 3. in groben Zügen die deutsche Rezeptionsgeschichte des Konzepts wiedergeben; 50-60 Jahre: Übernahme des Begriffes Sozialisation aus der amerikanischen Soziologie (beeinflusst von Durkheim), Übersetzung zunächst in Sozialisierung – als politischen bzw. politökonomischen Begriff von Sozialisierung als Vergesellschaftung (vom Privat zum Gemeineigentum) 60 Jahre: als Alternative oder Bedrohung der etablierten Erziehungswissenschaft, erst nach und nach bereit sich auf das das Konzept einzulassen Mittlerweile: im Rahmen der Erziehungswissenschaften einen festen Platz und Einzug in die Alltagsprache 4. die Frage beantworten, ob „Sozialisationstheorie“ eine einheitliche Theorie ist der Begriff Sozialisation steht heute nicht für eine bestimmte Theorie sondern eher für ein Problemgebiet. Unterschiedliche Theorien, aus der Soziologie, Psychologie, Kommunikationstheorie und der Philosophie, versuchen den ganzen Prozess oder Detailprozesse des Heranwachsens theoretisch oder empirisch zu bearbeiten 5. die beiden grundsätzlich unterschiedlichen Problemsichten beschreiben, von denen einzelne Theorien ausgehen. Erste Sicht: warum Gesellschaften funktionieren und warum sie nicht nicht funktionieren – wieso Gesellschaften trotz der Vielzahl und Unterschiedlichkeiten der Individuen ohne im Chaos zu versinken Zweite Sicht: entgegengesetzte Annahme – Frage nach nicht gelungenen oder fehlgelaufenen Sozialisationen, bei denen die Eingliederung in die Gesellschaft nicht funktioniert

2. Sozialisation als Rollenlernen 2.1 Rollentheorie Rueckriem

1.

jeweils mit Beispielen – die Begriffe Position, Rolle, soziales System erklären;

Position: Zu einer Gruppenstruktur gehören eine Anzahl verschiedener Positionen, die man auch Status nennt und die hierarchisch oder zuweilen nach dem Prinzip der Hackordnung abgestuft sein können: etwa Führer, Fachmann, Mitglied, Prügelknabe Rolle: Die auf Handlung zielende, also dynamische Seite eines Status wird als Rolle bezeichnet, An eine Positionen sind ganz bestimmte Verhaltenserwartungen geknüpft, die als Rollen bezeichnet werden und erlernt werden müssen: etwa die des 18jährigen Sohnes, des Ältesten oder Jüngsten in der bürgerlichen Familie und gleichzeitig Bandenchef Soziales System: Diese Rollen bilden kein zufälliges Konglomerat, sondern sind in jedem sozialen System komplementär geregelt. Die Differenzierung, Gliederung und Beziehung der Rollen aufeinander hat der amerikanische Soziologe Talcott Parsons als soziales System bezeichnet. 2.

erklären, inwiefern man in einem bestimmten Lebensabschnitt mehrere Positionen innehat und dementsprechend mehrere Rollen „spielen“ können muss;

Einem Bandenchef ist es z. B. nicht gestattet, Angst zu haben oder pünktlich um 8 Uhr zu Hause zu sein. Da er aber gewöhnlich noch zu einer anderen Gruppe, z. B. der Familie, gehört, und hier wiederum eine bestimmte Position und Rolle bekleidet (etwa die des 18jährigen Sohnes, des Ältesten oder Jüngsten), kann es zu schwerwiegenden Rollenkonflikten kommen, zumal das Normensystem einer bürgerlichen Familie dem einer Jugendbande nicht unbedingt entspricht 3.

zwischen erworbenen und zugeschriebenen Positionen unterscheiden;

Es gibt einen Unterschied zwischen zugewiesenen und erworbenen Rollen. Zugewiesene Rollen sind hiernach solche, die durch biologische Merkmale oder sonstige Kriterien bestimmt sind, die das Individuum nicht beeinflussen kann, wie etwa: Alter, Geschlecht, Rasse, Abstammung oder Verwandtschaft. Erworbene Rollen sind dagegen bestimmt durch Merkmale, die das Individuum in bestimmten Grenzen selbst beeinflussen kann. So sind zwar mit der Position z.B. des Abgeordneten, des Werkmeisters oder des Priesters bestimmte Rollenerwartungen verbunden, aber das Individuum hat diese Positionen und Rollen durch seinen Ehrgeiz, seine berufliche Leistung oder durch seine Bildung erworben. 4.

erklären, inwiefern das Durchlaufen des Individuums durch verschiedene Positionen im Lebenslauf „die Aufrechterhaltung der Kontinuität der gesellschaftlichen Entwicklung gewährleistet“.

Aus Kindern werden Eltern, werden Großeltern. Durch diesen alle Generationen betreffenden Prozess wird - aus der Sicht der Gesellschaft - erreicht, dass das geschichtlich aufgespeicherte Wissen und die für eine bestimmte Gesellschaftsform konstitutiven Erfahrungs- und Verhaltensmuster tradiert werden und die Kontinuität der gesellschaftlichen Entwicklung aufrechterhalten wird. Was Eisenstadt hervorheben will, ist der Umstand, dass der Sozialisationsprozess nicht bloß als punktuelle Übernahme der Normen und Werte durch einzelne Individuen verstanden, sondern auch (aus der Sicht der Gesellschaft) als Übertragung der Normen von einer Generation auf die andere betrachtet werden muss. Wiederum halten wir zum Abschluss dieses Punktes den wichtigsten Aspekt fest: Der Prozess der Sozialisation dauert so lange, wie Rollen ge-lernt werden müssen, also das ganze Leben hindurch. Nur auf diese Weise ist eine sichere Tradierung der für die jeweilige Gesellschaft konstitutiven Erfahrungs- und Verhaltensmuster sowie die Aufrechterhaltung der Kontinuität der gesellschaftlichen Entwicklung gewährleistet. 2.2 Rollentheorie Lindgren 1. erklären sie die Unterschiede zwischen Inter- und Intrarollenkonflikt mit Beispielen Ein Intrarollenkonflikt entsteht dann, wenn in derselben Rolle voneinander abweichende Erwartungen erfüllt werden sollen, wenn etwa ein Kind zwischen den Erwartungen seiner Mutter und seines Vaters oder ein Buchhalter zwischen den Anordnungen seines Chefs und gesetzlichen Vorschriften zu wählen gezwungen wird. Ein „Interrollenkonflikt“ entsteht, wenn eine Person zu einem bestimmten Zeitpunkt zwei widersprüchliche Rollen gleichzeitig spielen soll. Ein Interrollenkonflikt entsteht also, wenn ein Akteur in unterschiedlichen Rollen unterschiedlichen Anforderungen ausgesetzt wird: Soll eine Angestellte Überstunden machen oder ihrem Kind bei den Schularbeiten helfen oder eine Ausstellung ihres Hobbyvereins vorbereiten helfen

2. Erklären sie was Sozialisation als Rollenlernen bedeutet Rollen sind gelernte Verhaltenssequenzen, und im Kindesalter lernen wir zunächst, uns so zu verhalten, wie es Gesellschaft und Familie von Kindern erwarten. Dieses Lernen überträgt sich dann auch auf unsere Erfahrungen außerhalb der Familie, und von dort aus differenziert sich das Verhalten entsprechend dem sozialen Status der Familie weiter. 3.

Setzen sie sich mit den Gründen des Einwandes auseinander: „wenn es diese blöden Rollenerwartu ngen nicht gäbe, die die persönlichen Handlungsfreiheit beschränken, wäre das Leben einfacher.“ Durch Rollenerwartungen wird jedoch gleichermaßen suggeriert welches Verhalten in bestimmten gesellschaftlichen Situationen als angemessen angesehen werden kann. Rollenerwartungen erleichtern auf dieser Weise die Interaktion in unterschiedlichen gesellschaftlichen Situationen. 4. Erklären sie nach Lindgren der Erwerb der Geschlechtsidentität erfolgt? Wir lernen auch die für unser Geschlecht angemessenen Verhaltensmuster, und bei allen unseren Versuchen, bestimmtes Verhalten zu zeigen, werden diese Verhaltensweisen von anderen verstärkt oder nicht, und das hängt vom Grad der Übereinstimmung unseres Verhaltens mit den an es gestellten Erwartungen ab. Verhalten, das nicht auf die eine oder andere Weise verstärkt wird, verliert sich oder wird geändert, und wir wiederholen nur die Verhaltenssequenzen, die von anderen bestätigt oder gebilligt werden. Neben den reinen Verhaltensabfolgen lernen wir aber auch die Ansichten, Werte und Einstellungen, die den motivationalen Hintergrund für dieses gelernte Verhalten abgeben. Die Werte, Einstellungen, Wahrnehmungen und Rollen, die zu den Positionen Junge und Mädchen gehören, werden dadurch ein Teil von uns, sie identifizieren und definieren uns, geben uns und anderen dar-über Auskunft, „wer wir sind". 2.3

Gesellschaft als System von Positionen

1. Erklären sie den Zusammenhang der Begriffe System, Subsysteme, Struktur und Funktion Ein System besteht vor dem Hintergrund, dass in einer Gesellschaft eine gemeinsame Kultur ein Komplex von Institutionen und Organisationen dafür sorgt, dass die Vielfalt und Besonderheit auf den untersten Ebenen zu einer „notwendigen Einheit und Integration“ zusammengefügt werden (Parsons 1976). Soziale Systeme werden gebildet von Zuständen und Prozessen sozialer Interaktion zwischen handelnden Einheiten. Als soziales System bezeichnet Parsons die Ordnung in den Interaktionen. Er will die Frage klären, wie es zu einer dauerhaften Ordnung kommt. So verstanden besteht eine Gesellschaft aus einer Vielzahl von Institutionalisierten Subsystemen (z.B. Verkehrssystem, religiöse Organisationen etc), die alle ihren Beitrag zum Fortbestand des Gesamtsystems zu leisten haben. Wenn Parsons ein bestimmtes System untersucht, dann beschreibt er dessen spezifische Strukturen und untersucht, wie ein stabiler Zustand des Systems erhalten bleibt. Es geht immer darum, dass die Erwartungen des Handelnden denen des an der Interaktion Beteiligten soweit entsprechen, dass die Reaktion von Alter, also die Reaktion der anderen auf Ego-Handlungen, eine positive Sanktion darstellt. Die Struktur beschreibt den statischen, Funktion den prozesshaft-dynamischen Aspekt eines Systems 2.

Erklären sie, inwiefern die Annahme der Stabilität von Strukturen (wie beim menschlichen Körper) bei der Analyse von Gesellschaften eine notwendige analytische Unterstellung ist, auch wenn sie unrealistisch ist. Die Struktur des Systems „menschlicher Körper“ besteht aus einer sinnvollen Anordnung verschiedener Körperteile (Subsysteme). Zwischen diesen Körperteilen finden ununterbrochen Austauschprozesse (Atmung , Ernährung etc.) statt, die alle auf die übergeordnete Funktion ausgerichtet sind, den Körper ( Gesamtsystem) zu erhalten. Die einzelnen Körperteile leisten dazu unterschiedlich funktionale Beiträge. Die Struktur beschreibt den statischen, Funktion den prozesshaftdynamischen Aspekt eines Systems. Die Beschreibung eines gesellschaftlichen Systems ist weitaus komplexer. Allerdings wird die Annahme der Stäbilität von Strukturen als eine notwenige analutischen Unterstellung verwendet um sich den Austauschprozessen der Subsysteme konzentriert zuzuwenden. Die Stabilität ist eine Fiktion, es wäre für eine konkrete soziologische Analyse ein unlösbares Problem wenn alle gesellschaftlich relevanten Faktoren in ihrer Dynamik erfasst würden. Wichtig ist, dass die Stabilität als ein Werkzeug verstanden wird und in der strukturfunktionalen Analysen diesen Werkzeugcharakter tatsächlich erhalten bleibt, andernfalls besteht die Gefahr, dass daraus empirische Realaussagen oder normative Setzungen werden. Noch wichtig: Wenn also im gesellschaftlichen System Gleichgewicht und Stabilität herrschen soll, muss auch in den Substystemen das Rollenhandeln weitgehend störungsfrei ablaufen. In einem solchen Konzept des Rollenhandels werden Abweichungen von den vorgegebenen Erwartungen als unerwünscht und dysfunktional betrachtet. Parson spricht von Extrempolen: Anpassung und Abweichung und verwendet dabei die Begriffe: normal und pathologisch 2.4

Begriffe

Übersicht über Begriffe der Rollentheorie

2.5 Sozialisation und gesellschaftliche Reproduktion 1. Erklären sie, inwiefern Sozialisation auch der Reproduktion des Bestehenden und der Stabilisierung der herrschenden Ordnung dient: Wenn ich nun versuche, diese Aussagen für den hier in Frage stehenden Zusammenhang zu interpretieren, so ergibt sich erstens: die Normen und Werte, die übertragen werden, sind immer die Normen und Werte, die in einer Gruppe öder einem sozialen System vorherrschen. Zweitens: die Rollen, die für das Funktionieren eines sozialen Systems notwendig sind, sind immer die jeweils bestehenden Rollen. Drittens: die Herbeiführung oder Aufrechterhaltung des relativen Gleichgewichts eines sozialen Systems ist immer gleichbedeutend mit seiner Stabilisierung. Viertens: die Tradierung des kulturellen Erbes und der konstitutiven Verhaltensmuster bedeutet immer die Reproduktion des Bestehenden. Vorbehaltlich der exakten Klärung dieses Zusammenhangs im III. Teil können wir hier jedenfalls sagen: der Sozialisationsprozeß ist anscheinend eine Funktion des sozialen Systems. Er dient der Reproduktion des Bestehenden und der Stabilisierung der herrschenden Ordnung. 2.6

Stufen der Sozialisation

1. Erklären sie mit Beispielen, was Soziabilisierung, Enkulturation und sekundäre soziale Fixierung bedeutet. Soziabilisierung: emotionale Fundierung eines Säuglings, dass die Mutter immer wieder kommt durch die gleichbleibende, nicht abreißende gefühlsmäßige Zuwendung der Mutter.  grundlegendes Vertrauen in seine Umwelt (sozialer Optimismus), erste konstante Objektbeziehung und gilt als Grundlage aller späteren Wahrnehmungs-, Lern- und Denkprozesse eine kaum zu überschätzende Bedeutung haben, Grundvoraussetzung, dass ein >Kind überhaupt sozialisierbar – soziabel wird  Soziabilisierung Enkulturation: fast totalen Abhängigkeit von den Eltern wird das Kind allmählich befreit; Die allgemeine Wertorientierung jedoch sowie die durch soziale Erfahrung geprägte grundlegende Motivationsstruktur und die Anfangsgründe des sozialen Sprachverhaltens, die die Grundzüge seines Sozialcharakters bestimmen, sind jetzt festgelegt ; Alle Verhaltensweisen der Mutter orientiere sich – meist unbewusst, mindestens unreflektiert- an kulturspezifischen Verhaltensregeln-> an Normen, hinter denen wiederum Werte als Grundregulative stehen. In Prozessen werden die Emotionalität, die Denkweise, die Sprache, Die Moral, die Weltanschauung und das daraus resultierende Verhalten geprägt. Sekundäre soziale Fixierung: Soziale Fixierung tritt ein wenn Kinder die Erwartungen ihrer Umwelt als ihre eignen akzeptieren, sich die ihnen zugemutete Rolle aus eigenem Antrieb übernehmen. 2. Beschrieben sie was es bedeuten kann, wenn die Aufgaben der Soziabilisierung misslingt Misslingt die Soziabilisierung, führt dies zu einer nicht wieder gutzumachenden Schädigung der Entwicklung. Es führt zu: anaklitischen Depression, Verlangsam der Motorik, Passivität, Koordination der Augen lassen nach, emotionelles Verhungern, erhöhte Sterblichkeitsquote 3. Was bedeutet Hospitalismus Mit Hospitalismus wird eine Entwicklungsstörung in den ersten Lebensjahren bezeichnet. Diese tritt häufig bei Kindern auf, welche in Heimen und Anstalten aufwachsen oder über längere Zeit dort „hospitalisiert“ bleiben. Das hervorstechendste Merkmal ist ein Rückstand in der gesamten Entwicklung, der nicht nur die motorischen Funktionen (Sitzen, Gehen, Greifen, Manipulieren) hemmt, sondern in erster Linie das rechtzeitige Sprechen und damit die intellektuelle Entwicklung beeinträchtigt 4.

Diskutieren sie inwiefern selbst die Handlungen bei der Pflege eines Säug...


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