Title | Entschbaum - Aufgabe + Lösung |
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Course | Grundlagen der Ökonomie |
Institution | Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
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Entschbaum - Aufgabe + Lösung...
Aufgabe 2: Ein Betriebsleiter baut Möhren an. Er entdeckt eines Tages eine Verfärbung der Blätter. Dabei weiß er, dass das mit großer Wahrscheinlichkeit auf Pilzbefall oder Witterung zurückzuführen ist. Die Wahrscheinlichkeit für einen Pilzbefall beträgt 0,4. Schaden bei Nichtbehandeln beträgt 1000 €/ha. Die Wahrscheinlichkeit für Witterungseinfluss (= Wahrscheinlichkeit, dass die Verfärbung nicht auf Pilzbefall zurückzuführen ist) beträgt 0,6. Schaden bei Nichtbehandeln 400 €/ha. Der Pilzbefall könnte mit einer Pflanzenschutzbehandlung (Kosten 200 €/ha) bekämpft werden, es verbleibt aber ein Restschaden von 300 €/ha. a) Erstellen Sie einen Entscheidungsbaum zu dieser Aufgabe
b) Welche Alternative (behandeln (A1) oder nicht behandeln (A 2)) sollte der Betriebsleiter wählen, wenn er mittels der Erwartungswertregel entscheidet?
Der Betriebsleiter hat zusätzlich die Möglichkeit, durch das Pflanzenschutzamt zum Betrag von 100 € pro Probe eine Befallsdiagnose vornehmen zu lassen. Diese Befallsdiagnose ist aber nicht zu 100 % sicher. Der Betriebsleiter kennt jedoch die Erfolgsquote der Diagnose: Die Wahrscheinlichkeit, dass die richtig ist, beträgt bei pilzbefallenen Beständen 0,9 und bei nicht befallenen Beständen 0,8. Durch die Möglichkeit der Informationsbeschaffung ergibt sich der folgende, neue Entscheidungsbaum:
p = 1,0
A1: Nicht Testen
SZ 1 p(SZ1) = 0,4
-1000
A3: Nicht behandeln
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-400
A4: Behandeln
SZ 1 p(SZ1) = 0,4
-500
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-600
SZ 1 p(SZ1|X1) = 0,75 -1100 A3: Nicht behandeln
SZ 2 p(SZ2|X1) = 0,25
-600
A4: Behandeln
SZ 1 p(SZ1|X1) = 0,75
-600
SZ 2 p(SZ2|X1) = 0,25
-700
A2: Testen p(X1)= 0,48
SZ 1 p(SZ1|X2) = 0,077 -1100 p(X2)= 0,52
A3: Nicht behandeln
SZ 2 p(SZ2|X2) = 0,923 -500
A4: Behandeln
SZ 1 p(SZ1|X2) = 0,077 -600 SZ 2 p(SZ2) = 0,923
-700
X1: Test ergibt Pilzbefall X2: Test ergibt kein Pilzbefall SZ1: Pilzbefall SZ2: Kein Pilzbefall c) Soll das Pflanzenschutzamt überhaupt angerufen werden, d.h. lohnt sich die Einholung der Diagnose? Ermitteln Sie mittels der Roll-back-Analyse welche Entscheidung der Betriebsleiter treffen sollte!
Aufgabe 2: Ein Betriebsleiter baut Möhren an. Er entdeckt eines Tages eine Verfärbung der Blätter. Dabei weiß er, dass das mit großer Wahrscheinlichkeit auf Pilzbefall oder Witterung zurückzuführen ist. Die Wahrscheinlichkeit für einen Pilzbefall beträgt 0,4. Schaden bei Nichtbehandeln beträgt 1000 €/ha. Die Wahrscheinlichkeit für Witterungseinfluss (= Wahrscheinlichkeit, dass die Verfärbung nicht auf Pilzbefall zurückzuführen ist) beträgt 0,6. Schaden bei Nichtbehandeln 400 €/ha. Der Pilzbefall könnte mit einer Pflanzenschutzbehandlung (Kosten 200 €/ha) bekämpft werden, es verbleibt aber ein Restschaden von 300 €/ha. a) Erstellen Sie einen Entscheidungsbaum zu dieser Aufgabe b) Welche Alternative (behandeln (A1) oder nicht behandeln (A 2)) sollte der Betriebsleiter wählen, wenn er mittels der Erwartungswertregel entscheidet?
μ= 0,4*(-1000)+ 0,6* SZ 1 p(SZ1) = 0,4 (-400)= -640
-1000
A1: Nicht behandeln
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-400
A2: Behandeln
SZ 1 p(SZ1) = 0,4
-500
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-600
SZ 1 p(SZ1) = 0,4
-1000
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-400
SZ 1 p(SZ1) = 0,4
-300
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-400
Lösung a) μ= max{-640; -560} = -560
μ= -560
μ= -640
Alternativ: A1: Nicht behandeln μ= max{-640; -560} = -560 A2: Behandeln -200 μ= -360
Lösung b)
A1 A2 p(SZk)
SZ 1 -1000 -500 0,4
SZ 2 -400 -600 0,6
Erwartungswert μ 0,4*(-1000) + 0,6*(-400) = -640 0,4*(-500) + 0,6*(-600) = -560
Der Betriebsleiter hat zusätzlich die Möglichkeit, durch das Pflanzenschutzamt zum Betrag von 100 € pro Probe eine Befallsdiagnose vornehmen zu lassen. Diese Befallsdiagnose ist aber nicht zu 100 % sicher. Der Betriebsleiter kennt jedoch die Erfolgsquote der Diagnose: Die Wahrscheinlichkeit, dass die richtig ist, beträgt bei pilzbefallenen Beständen 0,9 und bei nicht befallenen Beständen 0,8. Durch die Möglichkeit der Informationsbeschaffung ergibt sich der folgende, neue Entscheidungsbaum:
μ= -640
μ= -560p = 1,0
A1: Nicht Testen
A3: Nicht behandeln
μ= max{-640; -560} = -560 A4: Behandeln μ= -560
μ= max{-560; -584} = -560
μ= -950 A3: Nicht μ= max{-950; -625} behandeln = -625
SZ 1 p(SZ1) = 0,4
-1000
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-400
SZ 1 p(SZ1) = 0,4
-500
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-600
SZ 1 p(SZ1|X1) = 0,75 -1100 SZ 2 p(SZ2|X1) = 0,25
-500
SZ 1 p(SZ1|X1) = 0,75
-600
SZ 2 p(SZ2|X1) = 0,25
-700
A2: Testen p(X1)= 0,48
A4: Behandeln μ= -625
μ= -584
μ= -546,2 p(X2)= 0,52
A3: Nicht behandeln
μ= max{-546,2; -692,3} = -546,2 A4: Behandeln μ= -692,3
SZ 1 p(SZ1|X2) = 0,077 -1100 SZ 2 p(SZ2|X2) = 0,923 -500
SZ 1 p(SZ1|X2) = 0,077 -600 SZ 2 p(SZ2) = 0,923
-700
X1: Test ergibt Pilzbefall X2: Test ergibt kein Pilzbefall SZ1: Pilzbefall SZ2: Kein Pilzbefall c) Soll das Pflanzenschutzamt überhaupt angerufen werden, d.h. lohnt sich die Einholung der Diagnose? Ermitteln Sie mittels der Roll-back-Analyse welche Entscheidung der Betriebsleiter treffen sollte! Lösung c) Nicht testen und gegen Pilzbefall behandeln!
Alternative Darstellung des Entscheidungsbaums mit Kosten an den Zweigen des Entscheidungsbaums:
μ= -640
μ= -560 p = 1,0
A1: Nicht Testen
A3: Nicht behandeln
μ= max{-640; -560} = -560 A4: Behandeln -200 μ= -360
μ= max{-560; -584} = -560
p(X1)= 0,48
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-400
SZ 1 p(SZ1) = 0,4
-300
SZ 2 p(SZ2) = 0,6
-400 -1000
SZ 2 p(SZ2|X1) = 0,25
-400
SZ 1 p(SZ1|X1) = 0,75 A4: Behandeln -200 SZ 2 p(SZ2|X1) = 0,25 μ= -325
-300
μ= -484 p(X2)= 0,52
-1000
μ= -850 SZ 1 p(SZ1|X1) = 0,75 A3: Nicht μ= max{-850; -525} behandeln = -525
A2: Testen -100
SZ 1 p(SZ1) = 0,4
μ= -446,2 SZ 1 p(SZ1|X2) = 0,077
-1000
SZ 2 p(SZ2|X2) = 0,923
-400
SZ 1 p(SZ1|X2) = 0,077
-300
SZ 2 p(SZ2) = 0,923
-400
A3: Nicht behandeln
μ= max{-446,2; -592,3} A4: Behandeln = -446,2 -200 μ= -392,3
X1: Test ergibt Pilzbefall X2: Test ergibt kein Pilzbefall SZ1: Pilzbefall SZ2: Kein Pilzbefall
-400...