Epikanalyse und Tipps; Gliederung PDF

Title Epikanalyse und Tipps; Gliederung
Author Maja Rüttger
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 8
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File Type PDF
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Summary

Tipps zum Schreiben von Epikanalysen im Gymnasium Bayern.
Übersichtliche Gliederung.
Eignet sich für Klausuren oder fürs Abitur.
Mit Vergleichswerken und Informationen....


Description

Vorab: Das Skript wurde unter der Vorbereitung für das bayerische Deutschabitur 2019 verfasst. Ich distanziere mich hiermit von Vollständigkeitsansprüchen. Mir war es wichtig, eine vollständige, einfach strukturierte Gliederung für jede Aufgabenart des Deutschabiturs auf der Hand zu haben. Diese Gliederung ist mithilfe verschiedener Deutschlehrer*innen entstanden und hat mir sehr geholfen, Sicherheit in Klausur- und Abiturvorbereitung zu erlangen. Außerdem: Keine (Epik-)analyse behandelt alle der unten genannten Stichpunkte. Diese dienen nur der Orientierung. Je nach Text, sind einzelne Stichpunkte wichtiger als andere – noch andere können bei bestimmten Texten ganz weggelassen werden. Das Schema bleibt jedoch immer gleich. Vielleicht helfen Dir meine Gliederungen, den Dschungel aus eintausend verschiedenen Herangehensweisen ein bisschen zu lichten. Wenn du jetzt noch verwirrter bist, widme dich erst einmal den großen Punkten (hier orange und grün), um einen Überblick zu bekommen. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Klausur und / oder Deinem Abitur!!! :)

DEUTSCH ABITUR Vier Grundsätzliche Phasen der Texterschließung 1) Sich dem Text und dem Thema annähern 2) Sich mit dem Text auseinandersetzen •

Vorarbeiten



Erste Stoffsammlung anlegen



Den Text systematisch erschließen, Einsichten vertiefen

3) Die Untersuchungsergebnisse darstellen •

Eine Gliederung verfassen



Den Aufsatz schreiben o Einleitung o Hauptteil o Schlussteil

4) Den Aufsatz überarbeiten

Gliederung der Textanalyse eines Epischen Texts 1. Einleitung -

knappe und gezielte Hinführung auf E-These Kerninformationen/Texteinordnung Bezüge (Thematik/Zitat/Zeitgeschehen)

2. Erschließung des Textes xy -

Erschließungsthese!

2.1 Inhalt und Aufbau -

immer im Bezug zur E-These Verbindungen zwischen den Gliederungspunkten: einzelne Wörter, die auf den gerade genannten Aspekt Bezug nehmen, z. B. dies (wenn der Bezug klar ist, sonst diese + Nomen) zeigt sich auch in/ darin, dass ...

2.1.1 Kontextueller Zusammenhang - „Bei dem zu untersuchenden Text handelt es sich um … - „Auszug, Textausschnitt, Textstelle, …“ - Bedeutung des Textausschnitts im Gesamtzusammenhang o Was sind die wichtigsten Geschehnisse? o Welche Geschehnisse usw. sind unter dem Blickwinkel dessen, was in der zu analysierenden Textstelle bzw. der Fragestellung dazu passiert, besonders wichtig? - Keine Nacherzählung! - Einbetten des Auszugs; unmittelbar davor und Folgen in der Handlung danach (Vgl. Angabe zum Kontext; „…lässt darauf schließen, dass …“; „…deutet daraufhin, dass…“) o Was geschieht unmittelbar nach der Textstelle, was im weiteren Verlauf der Handlung? - Warum ist die Stelle eine Schlüsselstelle? („Der zu interpretierende Textausschnitt enthält einen wichtigen Schritt auf …“) o Welche der nachfolgenden Geschehnisse sind in einem besonders engen Zusammenhang mit dem zu sehen, was sich in der zu analysierenden Textstelle ereignet? 2.1.2 Inhaltliche Erschließung nach Sinnabschnitten - sinnvolle Einteilung! - „Im ersten Abschnitt …“; „Ihm wird klar, dass …“ - „Warum er dies tut, wird schnell klar: …“

2.2 Erzähltechnische Gestaltungsmittel -

mit Zitaten belegen! Plus Interpretation/Wirkung/Funktion!

ZITATE! 2.2.1 Ortsbezug (immer gekoppelt mit Wirkung/Funktion) - Wechsel oder Gleichbleiben des Handlungsortes - Bedeutung des Handlungsortes (oftmals symbolische Bedeutung) à immer auf E-These beziehen! - Häufige Motive: - „Auch … ist nicht nur realistisch zu sehen: … “ o Feld: Ort außerhalb der Zivilisation, Rückzugsraum, Ort von Entscheidungen o Fenster: Begrenzung zwischen drinnen und draußen, Freiheit, Sehnsucht nach Ferne und Unabhängigkeit o Haus, Wohnung: Schutz, Geborgenheit, Enge o Gebirge: Gewalt der vom Menschen unberührten Natur, Assoziationsraum für Freiheit und Entgrenzung

2.2.2 Zeitstruktur (immer gekoppelt mit Wirkung/Funktion) ZITATE! - Erzählte Zeit (Dauer des erzählten Vorgangs) vs Erzählzeit (Dauer des Erzählens/Lesens) o Dehnung § Erzählzeit > Erzählte Zeit à oft bei Beschreibungen während eines Geschehens und bei inneren Monologen o Raffung § Erzählzeit < Erzählte Zeit à Aussparung (“einige Zeit später”, “5 Jahre danach”) à Aufreihung von Begebenheiten (“dann…und dann…danach…”) à Wiederholung = großer Zeitraum wird zusammengefasst (“immer wieder in dieser Zeit…”) § „Unser Aufenthalt in der Wüste von Tamaulipas, Mexico, dauerte vier Tage und drei Nächte, total 85 Stunden, worüber es wenig zu berichten gibt - ...“ o Deckung § Erzählzeit = Erzählte Zeit à vor allem bei szenischem Erzählen -

Chronologie o Kontinuierliches, lineares Erzählen o Diskontinuierlich: Rückblicke, Rückblende, Vorausdeutungen § „Und bald sollte es sich herausstellen, wie …“ o mehrere Handlungsstränge/ineinander verwoben

2.2.3 Erzähler (immer gekoppelt mit Wirkung/Funktion) ZITATE! - Erzählform o Ich-Erzähler (konkret fassbare Person) o Erlebendes Ich (Beteiligter am Geschehen) o oder o Erzählendes Ich (Vermittler der Geschichte) o Er/Sie-Erzähler (erzählt von außerhalb und beschreibt die Erlebnisse anderer) -

Erzählverhalten (≠ Autor*in!) o Auktorial: § außerhalb des Geschehens; verfügt frei über Handlung und Personen § kennt Vor- und Nachgeschichte § mischt sich ein; kommentiert das Geschehen und gibt Einblicke in das Innere der Figuren § bemerkbar durch Analysen, Urteile, Reflexionen, Leseanrede, Vorgriff auf Geschehen, Rückblenden o Personal: § „Schlüpft“ in Personen (= Reflektorfigur) ; erzählt aus deren Perspektive § versetzt sich in deren Gedanken und Gefühle (dadurch ist die äußere Wahrnehmung begrenzt) § steht im Geschehen § oft verknüpft mit innerem Monolog oder erlebter Rede - „ihm“, „er“, Namen o Neutral: § nicht als Figur fassbar § bezieht keine Stellung § eher berichtend/distanziert § neutraler Beobachter (auch bei Dialogen) Oft Mischformen: Dominantes Erzählverhalten berücksichtigen!

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Erzählperspektive o Innensicht (Erzähler blickt in das Innere der Figuren hinein) § Er-Erzähler kennt nur die Gedanken und Gefühle der Figur, aus deren Perspektive er erzählt o Außensicht (Erzähler gibt nur äußerlich Wahrnehmbares wieder) § Ich-Erzähler kann in der Regel nur das Äußere zeigen Auktoriale und neutrale Er-Erzähler können das Äußere und das Innere der Figuren wiedergeben.

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Erzählhaltung/-standpunkt o Auktorialer Erzähler § ironisch, kritisch, ablehnend § begeistert, zustimmend, wohlwollend § Mitgefühl/Kritik § schwankend oder eindeutig zu den Figuren o Neutraler Erzähler bleibt objektiv o Personaler Erzähler ist gebunden an die Einstellung der Figur, aus deren Perspektive er erzählt Redewiedergabe § Direkte Rede § Indirekte Rede § Erlebte Rede - Form der Figurenrede - Mischform aus Bericht und Monolog - 3. Person Indikativ; episches Präteritum; Wegfall von „sagte er“, „dachte sie“ o.Ä.; Wiedergabe von Bewusstseinsregungen - „War es nicht Hanna, die ihn immer störte? Ihr würde er es zeigen! Die würde was erleben!“ § Innerer Monolog - Form der Figurenrede - Übermitteln von Gedanken; Abfolge von Gedanken, Assoziationen und Empfindungen - Unmittelbar an Figur selbst gerichtet - Ich-Form; Präsens - „Hanna ist es, die mich immer stört. Ihr werde ich es zeigen!“ - „Ich bin so ein Idiot!! Ich hätte es wissen müssen!“ § Bewusstseinsstrom - Gedanken fließen frei und assoziativ, häufig unter Auflösung der Syntax - Zeitdehnend; freie und schnelle Sprünge zwischen den einzelnen Themen - „…es geht doch nichts über so einen Kuß lang und heiß geht einem runter bis in die Seele ja lähmt einen fast und dann kann ich diese ganze Beichterei auf den Tod nicht ausstehen wie ich immer zu Pater Corrigan …“

2.3 Sprachliche Gestaltung (immer gekoppelt mit Wirkung/Funktion) -

Satzbau: parataktisch oder hypotaktisch Satzlänge Satzart Dominierende Wortfelder, Wortwahl, Sprachebene

ZITATE

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Rhetorische Mittel; Stilistische Auffälligkeiten Leitmotive

ZITATE - eindeutige Vergleichsaspekte (davor nennen!) - genau auf Aufgabenstellung achten - E-These miteinbeziehen! - Davor: kurze Inhaltszusammenfassung des Vergleichswerks

2.4 b-Aufgabe (Motivvergleich)

Allgemein - Literaturverständnis - Auffassung von Moral - Krieg und dessen Auswirkung - Auswirkung naturwissenschaftlicher Vorstellungen auf Literatur - Begegnung mit dem Unbegreiflichem - Glück - Dreiecksbeziehung: Titanic, Twilight, Die Leiden des jungen Werther, Effi Briest, Homo Faber - Selbst- und Fremdbestimmung Schon mal im Abitur gefragt - Verhaltensänderung - Verlassene Geliebte - Machtgefälle - Existenzielle Verunsicherung - Geschlechterrollen - Beginn einer Liebesbeziehung - (Beziehung Mensch-Wasserwesen) - Identität einer Figur problematisiert - Außenseiter Faust (Drama) - Liebe: Faust / Gretchen vs. Martha / Mephisto - Stellenwert der Religion Gretchenfrage - innerer Konflikt Ambivalenz der zwei Seelen; Dialektik - Leidenschaft vs. Liebe / Lust - Abhängigkeit - Selbstmord - Wissenschaftler - Unerfüllte Liebe - Wahnsinn (Gretchen) - Standesunterschied (Determination) - Intellektuelle Differenz - Wissensdurst - Verhältnis Mensch Gott Urkonflikt - Kindsmord - Rache - Ehre Woyzeck (Offenes Drama) - sozialen Problemen und den daraus abgeleiteten Fragestellungen - einseitige Liebe - Eifersucht, Untreue, Rache - Individuum als Opfer der Gesellschaft

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psychische Defizite Schuld Determinierung eines Menschen durch Umfeld und Milieu soziale Unterschiede Leiden und Ausgeliefertsein des anonymen Menschen

Die Verwandlung (Episches Werk) - Verwandlung - Identitätskrise - Entmenschlichung - Ausbruch aus der Gesellschaft - Unterdrückung des Menschen - Ekel - Vergeblichkeit des menschlichen Freiheitsstrebens - Vereinsamung - Leiden und Ausgeliefertsein des anonymen Menschen - destruktive Familienbeziehungen - Beeinflussung des Menschen durch die Arbeitswelt - Ausnutzung Alfred Döblin „Berlin Alexanderplatz“ - Leiden und Ausgeliefertsein des anonymen Menschen - Großstadtleben - Anonymität Johann Wolfgang Goethe "Die Leiden des jungen Werther" - Natur - Empfindsamkeit - Geniekult - Suizid Gotthold Ephraim Lessing "Nathan der Weise" - Toleranzidee in der Aufklärung >Ringparabel - Unterschiede der Weltreligionen - Humanität - Werte/ Würde des einzelnen Menschen - Freiheit des Willens Friedrich Dürrenmatt "Der Besuch der alten Dame" - Verhängnis und Gericht - Rache und Opfer - Schuld und Sühne - Verführbarkeit des Menschen - Unmenschlichkeit und Unmoral - Kritik an der westlichen Wohlstandsgesellschaf Berthold Brecht "Mutter Courage und ihre Kinder" - Antitugenden der Nazi-Ideologie - Kapitalismus- und Religionskritik - Krieg als extreme Form des Kapitalismus

Lessing „Emilia Galotti“

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Liebe, Eifersucht geplante, erzwungene Ehe Konflikt zwischen Adel und Bürgertum Einhalten der Moralvorstellungen und Religion Unmündigkeit und Unterwerfung des Bürgertums

Friedrich Schiller „Maria Stuart“ - religiöser Konflikt - Unbeugsamkeit - Eifersucht - gehemmte Liebe - Ringen um Macht - Konsequenzen einer zentralen Entscheidung Joseph von Eichendorff „Aus dem Leben eines Taugenichts“ - Reisen - Umgang/Stellenwert der Religion - Umgang mit Natur - Stellung des Individuums in der Gesellschaft (Absagen an das Taugen) - Wunschbilder/Traumbilder - Liebe Gerhart Hauptmann „Bahnwärter Thiel“ - reine, glückliche Liebe (zu 1. Frau) - Liebe zum Sohn - sexuelle und fürsorgliche Abhängigkeit - Zerrissenheit, Schuldgefühle - sexuelle Hörigkeit - psychische Defizite Heinrich Mann „Der Untertan“ - Untertanenmentalität, Unterordnung unter ein politisches System - Erziehung - Rolle der Frau - Sexuelle Hörigkeit - psychische Defizite - Liebe/Ehe als gesellschaftlicher Status - kein Ausbrechen aus Konventionen Christoph Hein „Der fremde Freund“ - Zerrissenheit - Trauer um verlorene Person - Zivilisationskritik - Liebe - Entindividualisierung

3. Schluss - Keine Wiederholung! - Übergang Hauptteil-Schluss beachten! (elegant überleiten) - knapp, abrundend - Bezug zum Text bzw. E-These...


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