Europäische Geldpolitik Kapitel 1 PDF

Title Europäische Geldpolitik Kapitel 1
Author Nico Franz
Course Geldpolitik (Aktuelle Fragen der Wirtschaftspolitik)
Institution Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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Kapitel 1...


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Europäische Geldpolitik I.

ZIELE DER G ELDPOLITIK I.1. Ziele wichtiger Zentralbanken - Vorrangiges Ziel des europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten - Ziele der Geldpolitik: langfristiges Wachstum der Geld- und Kreditaggregate im Einklang mit dem langfristigen Potenzial der Wirtschaft zur Steigerung der Produktion aufrechterhalten, um maximale Beschäftigung, Preisstabilität und moderate langfristige Zinssätze zu fördern I.2. Die Definition von Preisstabilität durch die EZB - Preisstabilität ist definiert als Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für das Euro-Währungsgebiet von unter 2% gegenüber dem Vorjahr - Mittelfristig Preissteigerungsrate von nahe 2% angestrebt - Makroökonomische Vorteile eines Zielwertes von unter aber nahe 2% ggü. 0%:  Geldpolitik hat größeren Handlungsspielraum bei Schocks  Inflationsziel von 2%: Reallöhne können in einzelnen Branchen und Qualifikationsbereichen durchgesetzt werden, ohne Nominallöhne zu senken - Statistische Gründe für einen Zielwert von nahe 2%:  Gemessene Inflation > tatsächliche Inflation  Effekte werden zwischen 0,5–2 Prozentpunkten geschätzt I.3. Warum ist Preisstabilität so wichtig? - Funktionen von Geld:  Rechnungseinheit für Preise („numéraire“)  Reduziert Transaktions- und Informationskosten  Dollarization  Zahlungsmittel für den Austausch von Gütern  Wertspeicherfunktion - Geld kann Aufgaben nur dann wahrnehmen und erfüllen, wenn Wert stabil ist I.4. Gibt es trade-off mit hoher Beschäftigung? - Philipps-Kurven-Zusammenhang?

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Der kurzfristige trade-off in einem einfachen Makroökonomischen Modell  Rahmen: AS/AD-Modell  Effekte von Nachfrageschocks (z.B.: Platzen der Immobilienblase, Finanzkrise) Nachfrageschock z.B. Rückgang der globalen wirtschaftlichen Aktivität

Expansive Geldpolitik verschiebt ADKurve nach rechts: kein trade-off

 Effekte von Angebotsschocks (z.B.: Ölpreise steigen unerwartet an)

A: Zentralbank stabilisiert Output, indem sie Geldmenge erhöht. Tradeoff: zusätzl. Anstieg des Preisniveaus

B: Zentralbank stabilisiert Preisniveau, indem sie Geldmenge senkt. Trade-off: Zusätzl. Output-Verluste

C: Zentralbank hält Geldmenge konstant: Kompromisslösung, beide Ziele werden verletzt

I.5. Wie erfolgreich war die EZB historisch? - Ziel der Preisstabilität erlaubt adäquate Reaktion auf Nachfrageschocks - Mittelfristige Orientierung erlaubt Flexibilität bei Angebotsschocks - „Nahe, aber unter 2%“ ist vage und gleichermaßen sehr ambitioniert: kein Korridor - Eindimensionaler Fokus auf Preisstabilität hatte Konsequenz, dass EZB nicht auf Entwicklungen im Finanzsektor reagierte, welcher in Ländern wie Irland und Spanien in die Krise führte...


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