Filmkritik: Der Trafikant PDF

Title Filmkritik: Der Trafikant
Author Boese Epe
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 1
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Summary

Eine Filmkritik zum Film "Der Trafikant"...


Description

Filmkritik: Der Trafikant „Der Trafikant“ ist Verfilmung des gleichnamigen Romans des österreichischen Autors Robert Seethaler. Regisseur Nikolaus Leytner übersetzt die im Bestseller in Wort und Schrift präsentierte Atmosphäre in eindrucksvollen Szenen, die dem Zuschauer auch lange nach Ansehen des Films noch Material zum Denken geben. Eines Tages muss der 17- jährige Franz Huchel wegen Geldmangel seine Heimat und seine Mutter verlassen. Er zieht nach Wien, wo er beim Trafikanten Otto Trsnjek eine Ausbildung antritt. Im Wien der 1937/38 Jahre entwickelt er eine Persönlichkeit in den unterschiedlichen Facetten des Lebens. Unter anderem gehört der bereits damals überaus bekannte Psychoanalytiker Sigmund Freud zu den Stammkunden der Trafik, und lernt Franz kennen. Eines Abends verliebt sich Franz in die böhmische Tänzerin Anezka, und weiß nicht wie ihm geschieht. Er beginnt damit, den Psychoanalytiker fortan um Rat zu bitten. So entsteht eine eigenartige Freundschaft zwischen den beiden Charakteren. Die im Film aufgebaute Atmosphäre spitzt sich zu als Hitlers Truppen in Wien einziehen, der Umbruch der Zeit ist deutlich spürbar. Diese „größeren Probleme“ werden gemeinsam mit Franz‘ alltäglichen Problemen in vielerweise aufgezeigt. Leytner setzt hierzu unter anderem eindrucksvolle Traumszenen ein, in denen hervorgeht wie Franz eigentlich gern handeln würde. Die Sequenzen sind einerseits Vorboten für die drohende Eskalation der politischen Lage in Wien, und drücken andererseits aus, wie gern Franz sich heldenhaft verhalten würde, um für seine, sich- entwickelnden Überzeugungen einzustehen. Die Szenen sind imposant gestaltet, und spielen sich oft in Franz Heimat ab. Das ein oder andere Mal verwirren sie den Zuschauer allerdings, und reißen ihn aus der Geschichte heraus. Das liegt daran, dass es schwer ist dem Kontext der Traumszenen schnell zu folgen. „Der Trafikant“ hält sich größtenteils an die Romanvorlage Seethalers. Die wenigen Unterschiede zu Seethalers Bestseller sind dadurch begründet, dass das Medium „Film“ komplexere Umsetzungen von Szenen im Gegensatz zum Roman erlaubt, aber auch verlangt. Aus visueller Ebene wird eine surreale Ästhetik erzeugt, welche sich durch intensive Farben und die Traumszenen begründen lassen. Auch die Darsteller des Films setzen ihre Rollen souverän und glaubwürdig um, wobei hier vor allem die Leistung von Sigmund Freud auffällt, der sich gekonnt als eine liebevolle, warmherzige Vaterfigur darstellt. Nikolaus Leytners Umsetzung des Romans „Der Trafikant“ zeigt gekonnt die Probleme von Franz auf, der aufgrund der Machtübernahme Hitlers dazu gezwungen ist, sich neben alltäglichem auch mit größeren Problemen auseinander zu setzen....


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