Gert Krell: Weltbilder und Weltordnung: Kap.6 - Realismus PDF

Title Gert Krell: Weltbilder und Weltordnung: Kap.6 - Realismus
Author Natalia Malan
Course Einfhrung in die Politikdidaktik
Institution Universität Augsburg
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Gert Krell: Weltbilder und Weltordnung: Kap.6 - Realismus 6.3 Internationale Politik bei Hans J. Morgenthau •

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Lebenslauf : o Jugend: ▪ schwer, wurde wegen seines Glaubens (Jude) diskriminiert ▪ Lebte in einer antisemitischen Kleinstadt o Reiste in der ganzen Welt herum o War der Richter in Deutschland, promovierte in der Schweiz, Spanien und auch in der USA Werke: Scientific Man vs. Power Politics (1946), Politics Among Nations Politics Among Nations (Macht und Frieden) o Kap.6: Grundsätze des politischen Realismus: ▪ Abgrenzung vom Idealismus (wie bei Carr) ! politischer Realismus ▪ 1. Abschnitt: • Einsicht in das Wesen des Menschen ! diese haben gegensätzliche Interessen • Welt von Konflikten beherrscht ! Interessenausgleich ist immer nur vorübergehend möglich ! kein absolutes Gut möglich ! nur geringes Übel • Politik von objektiven Gesetzen bestimmt ! Ursprung in menschlicher Natur • Der Mensch ist überzeitlich und überregional ! bestimmt von „animus dominoandi“ ( der Lust, andere zu beherrschen)! Machttrieb ▪ 2. Abschnitt: • Erweiterte Perspektive: Machttrieb auch in der iP • Staatsmänner handeln im Sinne ihres Machtinteresses • Ziel der Politik sollte die Machtbändigung dieser sein • Vernünftige und sorgfältige Außenpolitik kann moralische Gebot der Vorsicht mit dem politischen Erfordernis des Erfolges verbinden • Außenpolitik nur dann durchführbar, wenn demokratische Kontrolle weitgehend entzogen ( Öffentlichkeit nicht wirklich in der Lage rationale Entscheidungen zu treffen) ▪ 3. Abschnitt: • Definition von Macht: Herrschaft von Menschen über Menschen • Verschiedene Formen on Macht: o Sittlich gebundene Macht: ▪ Vernünftige Abwägungen verschiedener Optionen • Sinn des Nationalinteresses der Außenpolitik der Staatsmänner ! erfolgreich handeln mit geringem Übel (realistisch) ! man strebt nur das Gute an (unrealistisch) • Schrankenlose und barbarische Gewalt • Frieden und Stabilisierung im Fortschritt ist vielleicht sich möglich o Nur wenn man die Gesetze der Politik bedachtet o Nicht durch abstrakte Ideale zu verwirklichen

▪ 4.Abschnitt: • Aufgreifen von Max Webers Unterscheidung zw. Gesinnung- und Verantwortungsethik • Politische Klugheit: o Abwägen der Folgen alternativer politischer Handlungen ▪ 5. Abschnitt: • Interessen sind Kompromissfähig ! moralischer Universalansprüche nicht • Machtfrage: wer nur legalistisch und moralisch Handelt! scheitert o Zudem zählt Morgenthau zu den frühen und entschiedene Gegnern des Vietnam Krieges ! politisch unklug - unnötig und selbstschädigend - und moralisch verwerflich o mit den Jahren wurde er aber Optimistischer ! Möglichkeit der Transformation von Machtpolitik durch Lernprozesse ▪ Entspannungspolitik zwischen Ost und West und der westeuropäischen Einigungsprozess

6.4 Das Sicherheitsdilemma ( John H. Herz) •



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Parallelen zu Carr und Morgenthau o Gleiche Skepsis wie bei Carr gegenüber dem Idealismus o Er sucht aber nicht Gegenpol zu Idealismus o ! will eher zwischen Utopie und Realität vermitteln o Sieht sich als realistischer Liberalismus ▪ Liberalismus: • Bei ihm geht über 19 Jhd. • Schließt Sozialismus (aber kein Totalitarismus) und Konservatismus ( nicht Autoritarismus) ein Lebenslauf: o Geboren: 1908 o Gestorben: 2005 o Emigrationsschicksal ähnlich wie bei Morgenthau o Geprägt vom 2. WK! danach Realist Anders als Morgenthau sieht er den Machttrieb beim Menschen nicht als zentrales Problem, sondern das Sicherheitsdilemma Machtkonkurrenz zwischen Staaten als soziales Problem o Dennoch Solidarität und Kooperation möglich ▪ Diese werden durch Sicherheitsdilemma erschwert ! besteht dort, wo keine Seite aggressive Absichten verfolgt ▪ Angst voreinander treibt die Menschen zur Machtpolitik o ! Metkommunikation Sicherheitsdilemma als Grundlegende Problematik( Rückbezug auf die Geschichte) o Wichtigstes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit sind die militärischen Bündnisstrukturen während des Kalten Krieges, die NATO und der Warschauer Pakt. ▪ Die politische Sicherheit der jeweiligen Bündnisse und seiner Mitglieder wurde, im Rahmen des Rüstungswettlaufs, über die militärische Stärke gesichert.





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Das ursprüngliche Ziel der Steigerung der Sicherheit führte zu einem verstärkten Gefühl der Unsicherheit, da die subjektive Bedrohung durch eine höhere Anzahl von Waffen verstärkt wurde Problem der internationalen Politik: o Anders als bei Morgenthau nicht Machttrieb als zentrales Problem o Problem: man bräuchte eine übergeordnete Schutz - und Sanktionsmacht o ! Verschärfung des Sicherheitsdilemma ! Wettlauf um Sicherheit John Herz formuliert erstmal hier das Problem ! Kenneth Waltz baut dieses aus

6.5 Kenneth Waltz (Neorealismus= strukturelle Realismus) •



ein Werk (1959) : o Geschichte der politischen Theorie von Thukydides über Kant, Hobbes, Machiavelli…nach den Ursachen des Krieges und die Möglichkeiten für den Frieden o Gliederung von diesem in 3 „images“ / 3 Analyse-Ebenen ▪ 1. First image: Zusammenhänge zwischen menschlichen Verhalten und internationalen Konflikten ▪ 2. Second image: Einfluss der gesellschaftlichen Ordnung auf zwischenstaatlichen Konflikte ▪ 3. Second image: Zusammenhang zwischen der internationalen Anarchie und internationalen Konflikten • > kein Politiker darf diese 3. Ebene übersehen Soziale Systeme: o Handeln nicht Selbst ! beeinflussen aber Handeln der Akteure, deshalb setzt diese Struktur Akteure voraus o Kennzeichen dieser nach Waltz: ▪ 1. Ordnungsprinzipien • 1. Hierarchie • 2. Anarchie ▪ 2. Eigenschaften der Akteure ▪ 3. Stärkeverhältnisse o Staatlich organisierte politische Systeme geteilt in: ▪ Zentralistisch ▪ Hierarchisch o internationale System geteilt in: ▪ Dezentral ▪ Anarchisch • Anarchie bedeutet in den iB: Fehlen von einer übergeordneten Instanz ! keine Garantie für Sicherheit • Grundlage: Überleben für die Realisierung der weiteren Ziele ! vorrangiges Ziel: Sicherheit • Hauptproblem der Anarchie in dem internationalen System: Risiko der Gewalt o Unterschied zwischen nationalen und internationalen System bei Sicherheit: ▪ Umgang mit Risiko: o National:

▪ Wenn die Staaten selbst einfunktionierendes Gewaltmonopol haben, gibt es kein Selbsthilfesystem o International: ▪ Selbsthilfesystem (die Staaten müssen sich selbst helfen) • Durch Abschreckung oder Bündnisse! wenn nicht: Autonomie & Sicherheit gefährdet o Der Autor stimmt hier Waltz nicht zu mit den Konsequenzen des Systems aus der Anarchie und schreibt, o Waltz verweist oft auf die ökonomische Theorie, um dieses Verhältnis zwischen Akteur und System zu erläutern! beide System (Ökonomie und Politik) verfolgen das Wettbewerbsprinzip, aber nicht mit den gleichen Gesetzen ▪ Analog zur Ökonomie entstehen internationale politische Systeme wie Märkte (Staaten & Firmen), die ihren Interessen nachgehen! beide wollen überleben (Basisziel)! konkurrieren um Sicherheit und Macht o Übergriff anderer Staaten immer möglich ▪ Unterschied zwischen Staaten! ihre Machtpotenzial! Macht- und Gegenmachtbildung ▪ Verhalten der Staaten : • Autonomie zu wahren o Nicht von anderen Staaten abhängig werden • Bei Kooperationen achten auf den Eigengewinn! Unsicherheit bei Kooperationen, ob man mehr daraus profitiert als andere Staaten

6.6 Zur Kontroverse über den Realismus •



Realismus wir in deutschen Debatten nicht mehr hoch angerechnet o Nicht mehr den politischen Anforderungen unserer Zeit gerecht o Moralisch fragwürdig o … Der Autor sieht es nicht ganz so o Realisten haben nach ihm z.B bei dem Irak. Krieg eher gewarnt, dass USA eher nicht einschreiten sollte o Sicherheitsdilemma ist immer noch sinnvoll, zumindest in manchen Teilgebieten ▪ Z.B beim ersten Weltkrieg oder Peloponnesischen Krieg o Kritik an Kenneth Waltz: ▪ Struktureller Realismus: • Bezieht sich nur auf das Staatssystem und nicht einzeln auf die Staaten! er achtet nicht auf die Absichten von Staaten ( wollen sie einfach nichts machen oder die Welt erobern) o Wie kann er dann mit Anarchie den 2. WK erklären • Er sagt schon in seinen Werken, dass die Staaten unterschiedliche Machtpotenziale besitzen, aber geht nicht auf die Auswirkungen ein...


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