Handout Hambacher Fest PDF

Title Handout Hambacher Fest
Course Grundkurs Politikwissenschaft
Institution Universität Augsburg
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Universität Augsburg Europäische Ethnologie/Volkskunde WS 16/17

07.11.16

Das Hambacher Fest (1832) 1. Historische Einordnung       

Pfalz bis 1815 Teil Frankreichs unter napoleonischer Herrschaft Nach Befreiungskriege (1813-1815) ging die Pfalz an das Königreich Bayern über franz. Julirevolution 1830 => Anstoß für das Hambacher Fest und weitere Aufstände z.B. Polen, Sachsen, Hannover… liberal-demokratische Protestbewegung v.a. über die Presse (Zeitung, Zeitschriften, Flugblätter…) König Ludwig I.: Zensur und Verbot liberal-demokratischer Zeitungen/Zeitschriften 1832: Gründung des „Press- und Vaterlandsvereins“ als reaktion auf die Zensurverordnung des Königs 27. Mai 1832: Hambacher Fest auf dem Hambacher Schloss bei Neustadt an der Haardt in der Pfalz/Rheinpfalz

2. Verlauf des Hambacher Festes      

Einladung zum Hambacher Fest in „Press- und Vaterlandsverein“ Beginn des Festes mit Glockengeläut, Abfeuern der Geschütze und Freudenfeuern im Haardt Versammlung der Festteilnehmer auf dem Neustadter Marktplatz  geschlossener Festzug zum Hambacher Schloss J.G.A. Wirth und P.J. Siebenpfeiffer hielten Reden Am Abend: private Tanzveranstaltungen/Bälle in Wirtshäusern in Neustadt Offizielles Ende: 1. Juni 1832

3. Teilnehmer   

Wichtige Personen des Hambacher Festes: Phillip Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth 20.000 – 30.000 Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten Polenflüchtlinge, Menschen aus Frankreich, England und anderen deutschen Städten

4. Was wird gefeiert?  

Wunsch nach demokratischen, liberalen Freiheitsrechten und einem einheitlichen deutschen Nationalstaat „Anti-Verfassungs-Fest“  Hambacher Fest symbolisch für den Kampf der Freiheitsbewegung für liberale und demokratische Rechte

5. Forderungen der TeilnehmerInnen sowie Hauptmotivation und Ziel des Feierns     

Mehr politischen Vereinigung Mehr Handel unter den einzelnen Ländern gleiche Rechte für die gesamte Bevölkerung Achtung der Menschenwürde gesetzmäßige und gerechte Staatsverwaltung

 Forderung nach Nationalstaat und Verfassung, Einheit und Freiheit und Gleichheit

6. Die Reden als Hauptinstrumente

 

Rede Siebenpfeiers als Grundlage ( Menschen sollen nicht mehr als „Knecht“ des Fürsten arbeiten; Deutschland soll vereinigt werden) Tendenzen der anderen Reden waren die folgenden: o die Entwicklung eines Verfassungsstaates o die Entwicklung eines Nationalstaates o gleiches Recht für alle Völker o revolutionäre Tendenzen o Gleichberechtigung von Mann und Frau o alle Menschen sind gleich --> Humanitäre Tendenz

7. Folgen des Festes • Zorn der Könige und Fürsten traf viele Protestler • Deutsche Bund reagiert mit Verfolgung und Repression • Liberale und Demokraten gehen ins Exil in die Schweiz, nach Frankreich oder in die USA • Die Versammlungs- und Pressefreiheit wird weiter eingeschränkt • Die Karlsbader Beschlüsse werden wieder in Kraft gesetzt -> dennoch Nachahmung in Vach, St. Wendel, Butzbach i. Hess., Regensburg, Augsburg • Doch erst mit der Märzrevolution 1848 gelingt der nationalen und liberalen Opposition ein erneuter, diesmal wenigstens zeitweise erfolgreicher Vorstoß. • Viele, die in Hambach teilnahmen, saßen sechzehn Jahre später als Abgeordnete in der Nationalversammlung, wie z.B so auch Wirth

8. Politische Deutung des Festes •

Auf das Fest folgten leichte, lokale Unruhen, Steuerverweigerungen und Absetzungen von Bürgermeistern, von einer Revolution war aber noch nicht die Rede.



Der Fürst von Metternich und die Herrscher Preußens und Rußlands reagierten auf das Fest mit Empörung. Es marschierten bayrische Truppen in die Pfalz um für Ruhe zu sorgen; die Pressefreiheit wurde stark eingeschränkt. Die Karlsberger Beschlüsse wurden wieder in Kraft gesetzt.



Den Hauptinitiatoren des Hambacher Festes Siebenpfeiffer, Wirth und 6 anderen wurde am 29. Juli 1833 der Prozeß wegen Aufforderung zum unmittelbaren Sturz der Regierung. Sie wurden von einem Schwurgericht freigesprochen und einem zweiten Gericht ohne Geschworenen übergeben, vor dem sie die Höchststrafe wegen Behördenbeleidigung bekamen: 2 Jahre.

Quellen: Literatur Düding, Dieter; Friedemann, Peter: Öffentliche Festkultur, rororo Verlag 1988 München

Internet:

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http://www.strasse-der-demokratie.eu/themen/persoenlichkeiten/dr-johann-georg-august-wirth-1798-1848.html http://www.strasse-der-demokratie.eu/themen/persoenlichkeiten/dr-philipp-jakob-siebenpfeiffer-1789-1845.html http://www.demokratiegeschichte.eu/index.php?id=57 http://www.burschenschaft.de/burschenschaft-was-ist-das/geschichte-tradition/burschenschaftliche-geschichte/das-hambacher-fest.html...


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