Herzerregung (Zusatz zu Testat II) PDF

Title Herzerregung (Zusatz zu Testat II)
Author Mx Sp
Course Anatomie
Institution Eberhard Karls Universität Tübingen
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Herzerregung Alle Strukturen des Erregungsleitungssystems (veraltet auch Reizleitungssystem genannt) erzeugen eigene Schrittmacher-Potentiale mit abnehmender Grundfrequenz. Das heißt, die Frequenz der Sinusknoten-Potentiale ist höher als die Aktionspotentialfrequenz des AVKnotens, und diese ist höher als die des nächst untergeordneten Schrittmachers usw. Die vom Sinusknoten erzeugten Aktionspotentiale erregen den AV-Knoten daher bevor er ein eigenes Schrittmacher-Aktionspotential generieren kann. Dadurch wird gewährleistet, dass immer der schnellste Schrittmacher der Taktgeber ist (i.d.R. Sinusknoten). Fällt das schnellste (primäre) Schrittmacherzentrum aus, übernimmt das nächst untergeordnete Schrittmacherzentrum (bspw. der AV-Knoten). 









Sinusknoten (Nodus sinuatrialis) o Liegt subepikardial im Sulcus terminalis (im Bereich der Einmündung der V. cava superior) o Primäres Schrittmacherzentrum des Herzens o Frequenz: ca. 60–80/min AV-Knoten (Nodus atrioventricularis) o Liegt im rechtem Vorhof zwischen subepikardialem Fettgewebe und dem Endokard im sog. Koch-Dreieck (Dieses wird begrenzt durch 1. Mündung des Sinus coronarius, 2. Todaro-Sehne (Verlängerung der Valvula venae cavae inferioris (Eustachii)) und 3. Rand des septalen Segels der Trikuspidalklappe.) o Sekundäres Schrittmacherzentrum des Herzens mit langsamster Erregungsüberleitung o Verzögert Erregung um ca. 60–120 ms o Frequenz: ca. 40–50/min AV-/His-Bündel (Fasciculus atrioventricularis) o Fortsetzung des AV-Knotens o Durchstößt das Herzskelett im Bereich des Trigonum fibrosum dextrum o Verläuft in der Pars membranacea des Interventrikularseptums o Teilt sich dort in zwei Tawara-Schenkel auf (Crus dextrum et sinistrum) o Tertiäre (ventrikuläre) Schrittmacherzentren des Herzens o Purkinje-Fasern sind besonders lang refraktär → Frequenzfilter o Frequenz: ca. 30–40/min Tawara-Schenkel (Crus dextrum et sinistrum) o Crus sinistrum teilt sich in der Pars membranacea des Interventrikularseptums in drei Faszikel auf o Crus dextrum verläuft weiter im Interventrikularseptum → Zieht im Moderatorband zum vorderen Papillarmuskel der Trikuspidalklappe o Äste beider Schenkel verzweigen sich zu vielen Fasern zur Erregung des Arbeitsmyokards (Purkinje-Fasern) o Tertiäre (ventrikuläre) Schrittmacherzentren des Herzens o Purkinje-Fasern sind besonders lang refraktär → Frequenzfilter Purkinje-Fasern (Rami subendocardiales) o Kleine Endäste der Tawara-Schenkel, die die Erregung der Schrittmacherzentren auf das Arbeitsmyokard übertragen o Tertiäre (ventrikuläre) Schrittmacherzentren des Herzens o Purkinje-Fasern sind besonders lang refraktär → Frequenzfilter

Erregungsleitungsstörungen Das Erregungsleitungssystem des Herzens kann trotz intakter Erregungsbildung gestört sein. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Herzerkrankungen über Elektrolytstörungen bis zu Medikamentenüberdosierungen. Dies lässt sich am einfachsten anhand der Aufzeichnung der elektrischen Herzaktivität (EKG, s.u.) erkennen. Von Erregungsbildungs- und -leitungsstörungen kann praktisch jeder Teil betroffen sein, wie bspw. der Sinusknoten (sinuatrialer Block) oder der AV-Knoten (atrioventrikulärer Block). Auch der linke (Linksschenkelblock und der rechte Tawara-Schenkel (Rechtsschenkelblock) können betroffen sein. Da der linke Tawara-Schenkel sich noch in zwei Faszikel aufteilt, können auch nur diese betroffen sein (linksanteriorer Hemiblock / linksposteriorer Hemiblock). Eine gestörte oder sogar vollständig unterbrochene Erregungsleitung (wie bspw. beim vollständigen AV-Block) kann eine lebensbedrohliche Situation darstellen....


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