Title | Homo faber und Homo ludens, Vorbereitung Klausur |
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Author | Nici Grauer |
Course | Grundfragen theologischer Anthropologie |
Institution | Ludwig-Maximilians-Universität München |
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Sitzung zum Thema homo faber und homo ludens...
Erst die Arbeit und dann das Vergnügen? Homo faber & homo ludens
homo faber: arbeitender Mensch; Mensch als Handwerker -> geht zurück auf Scheler Werkzeuglehre: 1. Ordnung: unmittelbarer Gebrauch (der Stock zur Termitenjagd bei Schimpansen); 2. Ordnung: mittelbarer Gebrauch zur Herstellung (z.B Bogenschnitzen) -> Abstraktionsfähigkeit des Menschen wird deutlich Marx: Entfremdung der Arbeit während Industrialisierung -> der Mensch fühlt sich unwohl in seiner Arbeit, gehört nicht zu seinen Wesen, ruiniert seinen Geist (Kritik an Marx: er ignoriert Arbeit im Haushalt, also die Frau) Hannah Arendt: Arbeiten (reproduktive Tätigkeit zur Erhaltung des Lebens, Bsp. Haushalt, gebären, erziehen), Herstellen (produktive Tätigkeit zur Gegenstandsherstellung), Handeln (direkte Interaktion zwischen Menschen)
Homo ludens:
Homo ludens: kulturelle Fähigkeiten des Menschen werden über das Spiel und nicht über Arbeit erklärt -> Huizinga Entdeckung individueller Fähigkeits- und Persönlichkeitsbildung Erfahrung von Zwängen und Grenzen Innovation als spielerischen Umgang mit Zwängen Abfuhr von Affekten
Trend zu Lern-& Glücksspielen im Zuge der Digitalisierung Zwischenfazit: -
In Psychologie eher Studien, die homo ludens unterstützen
1. Klären Sie bei Hannah Arendt die Begriffe 'Grundbedingtheiten', 'Grundtätigkeiten' sowie die Bedeutung von Natalität und Moratalität. -
Grundbedingtheit: Dem Menschen ist Leben auf der Erde möglich, aber nur unter (sebstgeschaffenen) bestimmter Bedingungen: Weltlichkeit und Pluralität im Sinne von Zusammenleben mit anderen-> Reader S. 19 oben
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Grundtätigkeiten: Arbeiten, Herstellen, Handeln
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Natalität: Geburt eines Menschen, Neuanfang machen und handeln
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Mortalität: Sterblichkeit, Arbeit sichert das Überleben des Menschen
2. Was bedeutet 'vita activa' bei Arendt? -
Arbeiten, Herstellen, Handeln -> 3 Grundtätigkeiten
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Arbeiten: biologischer Prozess des menschlichen Körpers, ermöglicht Fortbestand: Arbeit als Lebenserhaltungszwang, Arbeit sichert das Überlebenbleiben
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Herstellen: Grundbedingung: Weltlichkeit, Anwesenheit menschlicher Existenz; ->Produziert eine künstliche Welt von Dingen
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Handeln: Grundbedingung: viele Menschen bevölkern die Erde, spielt sich direkt zwischen den Menschen ab, braucht keine Vermittlung von Materie oder Dingen Gegenteil von vita contemplativa:
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Die Betrachtung, das Schauen
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Alle Grundtätigkeiten haben nochmal die allgemeinste Bedingung des menschlichen Lebens: durch die Geburt zur Welt kommen und durch den Tod verschwinden
3. Karl Marx schreibt u.a.: "Sie (die entfremdete Arbeit, Anm. LM) entfremdet dem Menschen seinen eigenen Leib." Was meint er damit? -
Durch die entfremdete Arbeit wird dem Menschen der Sinn an einer eigenen Produktion genommen, dadurch wird dem Menschen auch das Gattungsleben genommen
4. Was hat Marx gegen Privateigentum? -
Unterschied: Privateigentun und persönlicher Besitz
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Privateigentum: Eigentum, das Profit (Kapital z.B) generiert, bzw. dazu verwendet werden kann Macht über andere Menschen auszuüben -> Resultat der entfremdeten Arbeit
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Diese Abhängigkeit soll sich nicht zur Nutze gemacht werden können -> Ausbeutung
5. Welche Erklärungen für das Spiel referiert Huizinga und warum ist ihm in diesem Zusammenhang das niederländische Wort 'aardigheid' so wichtig? -
„Der Witz“ entzieht sich jeder Interpretation und Analyse, die logisch wäre
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Ndl. Für Witz, abgeleitet von Art/ Wesen -> ist nicht weiter rückführbar -> primäre Lebensqualität
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Das Spiel als Selbstzweck (s.52)
6. Warum ist das Spiel Huizinga zufolge ein Kulturfaktor? -
Spiel als soziale Struktur, hat sich aus Mythos und Kult herausgebildet
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Spiel steht Ernst gegenüber, Lachen wird aber zusätzlich vom Spiel abgegrenzt -> generelle Ansicht
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Spielen kann aber auch ernsthaft sein...