Identität und Lebenszyklus Erikson PDF

Title Identität und Lebenszyklus Erikson
Course Entwicklungspsychologie
Institution Universität Bremen
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Erikson 1966 Identität und Lebenszyklus Ur-vertrauen gegen Ur-Misstrauen Urvertrauen: erste Komponente der gesunden Persönlichkeit. Erfahrungen des 1. LJ Einstellungen zu sich selbst und der Welt. Vertrauen= sich verlassen dürfen (auf andere und sich selbst). Alle Kriterien die sich in der Kindheit entwickeln und im Jugendalter integriert werden gehen in der Gesamtpersönlichkeit auf. Krisen im Kindesalter und Schädigung im Erwachsenenalter sind davon deutlich abgegrenzt. Wachstum und Krisen= Entwicklung von Grundhaltungen, Gefühle welche Oberfläche und Tiefe, Bewusstsein und Unbewusstes durchdringen:  Weisen bewussten Erlebens die der Introspektion (Selbstbeobachtung) zugänglich sind  Weisen des Verhaltens die beobachtet werden können  unbewusste innere Zustände die durch Test und Analyse festgestellt werden können Verletzung des Ur-Vertrauens beim Erwachsenen drückt sich in einem Ur-Misstrauen aus: zieht sich in sich selbst zurück wenn er mit sich/anderen uneins ist (um durch Psychotherapie helfen zu können muss versucht werden sie auf ihrem Rückzugsweg zu erreichen) Urvertrauen = Eckstein der Persönlichkeitsentwicklung Krise und Ursprung liegt am Beginn des Lebens (Trennung von Symbiose mit Mutterleib; Nahrung durch den Mund aufnehmen; Säugling lebt und liebt mit dem Mund (Einverleibung)  orale Phase bzw Einverleibungsphase, Kind verhält sich rezeptiv zu dem was ihm geboten wird. Außer Nahrung sind Sinnesreize in der richtigen Stärke und zur richtigen Zeit wichtig damit Aufnahmebereitschaft nicht plötzlich in diffusen Widerstand oder Lethargie umschlägt.  Klar was geschehen muss damit Kind am Leben bleibt (Nahrung und Anregung) aber Meinungsverschiedenheit zwischen Kulturen im Hinblick darauf, was gemacht werden darf (abhängig wozu und wo es heranwachsen soll, Kind trifft schon bei erstem Kontakt auf Modalitäten seiner Kultur) Einfachste, früheste soziale Verhaltensweise ist „Nehmen“ (i.S.v. Gegeben-Bekommen und Annehmen)  Kind entwickelt (laut Psychoanalyse) Grundlagen selbst „Gebender“ zu werden. Versagt diese wechselseitige Regelung kehrt Säugling Welt den Rücken. Klinischer Eindruck:  führt bei empfindlichen Menschen zu radikalen Störung zur „Welt“, Menschen und geliebten/ bedeutsamen Personen. Gegenseitigkeit der Beziehung kann durch „horizontale“ oder „longitudinale“ Kompensationen ausgeglichen werden. 2. Orale Phase: Zähne entwickeln sich Lust auf harte Gegenstände zu beißen. Es reift Fähigkeit und Vergnügen an aktiveren und zielgerichteten Einverleibungstätigkeiten. Augen, Ohren, Arme entwickeln sich ebenfalls weiter. Kind muss Mechanismen des Greifens, Nehmens, Festhaltens und Kauens vervollkommnen. Krise der Oralen Phase (2. Teil des ersten LJ): Koinzidenz dreier Entwicklungen: 1. Physiologische (allg. Spannung, heftigerer Trieb zur aktiveren Einverleibung, Aneignung und Beobachtung) 2. Psychologische (wachsende Bewusstsein seiner selbst) 3. Umweltentwicklung (Mutter wendet sich wieder anderen Beschäftigungen zu) Entwöhnung mit Mutterbrust sollte nicht auch Verlust mütterlicher Gegenwart bringen. Plötzliche Verlust der Mutterliebe ohne Ersatz kann zu akuter kindlichen Depression oder chronischem Trauergefühl führen. Selbst unter günstigen Bedingungen wird Gefühl der Trennung und umfassende Sehnsucht nach einem verlorenen Paradies ausgelöst.  Urvertrauen muss aufrechterhalten und gefestigt werden.

Autonomie gegen Scham und Zweifel Kind ist eigenen heftigen Trieben oft nicht gewachsen; Kräfteverhältnis Kind-Eltern ist ungleich. Hauptakzent in dieser Phase: Reifung des Muskelsystems „Festhalten“ und „Loslassen“ koordinieren. (Psychoanalyse: „Analität“). Es entsteht das Bedürfnis mit Willen fallenzulassen und wegzuwerfen/ festhalten und loslassen abwechselnd zu üben. (Phase kulturabhängig; westliche Zivilisation: nimmt diese viel ernster, Maschinenzeitalter  Ideal: fehlerloser, geruchloser Körper  frühe Reinlichkeitsdressur unentbehrlich) Problem und Schwierigkeit des Analproblems: Musterzone für zwei entgegengesetzte Modalitäten: zurückhalten und auslassen, Phase wird zum Kampf um Autonomie (widersprechende Tendenzen „retentiv eliminierende modi“, Kind stößt von sich, hortet, ist zärtlich) Schwerste Probe für gegenseitige Verhältnis von Erwachsenen und Kind: zu strenge Sauberkeitserziehung: doppelte Rebellion/doppelte Niederlage, Kind sucht durch Regression oder Scheinfortschritt Gleichgewicht kehrt zu oralen Phase zurück. Stadium entscheidend für Liebe und Hass, Bereitwilligkeit und Trotz, freier Selbstäußerung und Gedrücktheit. Aus Empfindung der Selbstbeherrschung ohne Verlust des Selbstgefühls entsteht dauerndes Gefühl von Autonomie und Stolz; aus Empfindung muskulärer und analem Ünvermögen. Aus übermäßigem eingreifen der Eltern entsteht dauerndes Gefühl von Zweifel und Scham. Vorbedingung für Autonomie ist frühes Vertrauen, Gefühl das Urvertrauen zu sich und der Welt nicht durch plötzlichen Wunsch den Willen durchzusetzen bedroht wird. Wunsch des Kindes muss unterstützt werden, damit es keine Scham (kann zu zerstörerischen Schuldgefühlen führen) entwickelt oder Zweifel. Zu starkes Betonen des Schamgefühls führt zu geheimer Entschlossenheit tabuisierte Dinge heimlich zu tun oder zu Schamlosigkeit. Reifung des Muskelapparates  zwei parallellaufenden sozialen Modalitäten: festhalten und loslassen. Festhalten kann zu einem zerstörerischen, grausamen Umklammern und unter-DruckHalten werden oder aber zum Leitbild des liebenden Umfassens und Sorgetragens um Hab und Gut werden. Loslassen kann zu lockerem „lass es laufen“ oder zu „Lass es gehen wie es will“ entwickeln. Gefühl der Autonomie wird durch Verhalten der Eltern dem Kind ggü gefördert in welchem sich das Rechtsgefühl und die Unabhängigkeit der Eltern ausdrücken und im Kinde die Zuversicht geweckt wird, dass die in der Kindheit genährte Autonomie später nicht frustriert wird (Bez. Der Eltern zueinander, zum AG, zur Regierung) Scham, Erniedrigung und Unsicherheit des Kindes rührt oft aus Enttäuschung der Eltern in Ehe, Arbeit, Staatsbürgerschaft. Autonomiegefühl muss auch im Wirtschafts- und polit. Leben durch Hochachtung für Autonomie und Unabhängigkeit fortgesetzt werden. Bei großen Nationen: Problem der Mechanisierung des modernen Lebens und seiner Orgas  Rolle des Individuums ändert sich. Stärkeres Bewusstsein für Gleichheit und Individualität erwächst. Ansonsten kann dies in einem Gefühl von Angst münden. Initiative gegen Schuldgefühle Kind weiß dass es ein „Ich“ ist. Muss nun herausfinden was für eine Person es werden will. Greift dabei nach den Sternen, identifiziert sich mit Eltern Idee, wie es wäre Vater und Mutter zu sein. Drei Entwicklungsschübe, die aber auch Krise beschleunigen: 1. Lernt sich freier, kraftvoller zu bewegen 2. Sprachvermögen wird vervollkommnet (mehr verstehen und fragen aber auch mehr Missverständnisse) 3. Sprache und Bewegungsfreiheit erweitern Vorstellungswelt. Kind wächst zusammen, physisch und psychisch  Energieüberschuss, Kind und Eltern besser auf nächste Krise vorbereitet. Kind ist im Stande sich kraftvoll und unabhängig zu bewegen, beginnt zu vergleichen und wird Wissbegierig. Kann sich nun mit gleichaltrigen zusammenfinden, lernt eminent, eindringlich und energisch.

Auch Stadium früher geschlechtlicher Neugier und genitaler Erregbarkeit (übermäßige Beschäftigung mit sexuellen Dingen) rudimentär! Während der Wachstumsperiode (Freud: Latenzperiode) werden diese verdrängt. Bei Jungs: erste geschlechtliche Neigung wendet sich der Mutter zu. Tochter auf den Vater oder männl. Bezugsperson  Eifersucht ggü Mutter (schneidet Zuflucht zu dieser ab  viel Angst) Bemerken noch dazu dass ihnen der Penis fehlt und damit in einigen Kulturen Privlegien. Mädchen und Jungs in dieser Zeit dankbar für sexuelle Aufklärung in kleinen Dosen. In der Schule muss Kind viele Hoffnungen und Wünsche verdrängen/vergessen. Lernt stillsein, Interesse an unpersönlichen Dingen. Setzt oft Umstellung der Persönlichkeit voraus. Innere Neuorientierung basiert auf biologischem (Verzögerung der geschl. Reifung) und psychischem (Verdrängung Kindheitswünsche) Faktor. Es wächst eine Rivalität ggü denen, die zuerst da waren. Mißerfolg führt zu Gefühlen von Schuld und Angst. Es beginnt die Herrschaft des Gewissens  Kind fühlt sich nicht nur beschämt wenn Missetaten entdeckt werden sondern beginnt die Entdeckung zu fürchten. Grundstein für individuelle Moralität wird gelegt.  darf nicht von Erwachsenen überlastet werden, kann sich auf Geist und Moral übel auswirken. Gerade in dieser Zeit ist Individuum mehr als je bereit begierig zu lernen und groß zu werden, kann sich mit anderen zusammentun, uns ist imstande sich dem Lehrer/ anderen Idealgestalten anzuschließen. Manche Kinder wende sich von Eltern ab und Repräsentanten die ein Kind begreifen kann (Polizist, Lehrer, Feuerwehr,…) zu. Werksinn gegen Minderwertigkeitsgefühl Kind will dass man ihm zeigt wie es sich mit etwas beschäftigt/wie es mit anderen tätig sein kann. In allen Kulturen erhalten Kinder in diesem Stadium systematische Unterweisung. In prä-literalen Völkern (primitive Kulturen)/ literalen Völkern (durch Schule/Spezialistentum) auf unterschiedliche Weise. Zwischen Kindheit und Reife  Schulzeit; bringt eigene Grenzen, Erfolge und Enttäuschungen mit sich. Kinder fügen sich in diesem Alter gerne einer milden, aber festen Disziplin die ihnen Entdeckung schmackhaft macht. Kind bekommt Gefühl der Teilnahme an der wirklichen Welt der Erwachsenen. Im Kiga Alter wird Spieltrieb mit in Welt genommen die man mit anderen teilt. Erst werden Menschen als Dinge betrachtet. Das spielende Kind schreitet durch das Spiel vorwärts zu neuen Stufen von Realitätsmeisterung. Ein Kindlicher Weg der Bewältigung von Erlebnissen. Der spielende Erwachsene dagegen tritt aus seiner Welt in eine künstliche Realität. Früher oder später werden Kinder unbefriedigt wenn sie nicht das Gefühl haben nützlich zu sein, etwas gut, vollkommen machen zu können = „Werksinn“. Es merkt dass es anfange muss etwas zu arbeiten und Sorge zu tragen. Latenzperiode: Kind sublimiert Wunsch auf der Stelle Mama/Papa zu werden. Lernt sich Anerkennung zu verschaffen indem es Dinge produziert, entwickelt Fleiß, Kind strebt danach etwas gut zu machen. Gefahr des Stadiums: Entwicklung eines Gefühls von Unzulänglichkeit und Minderwertigkeit, wenn Kind noch nicht bereit ist Schulkind zu sein. Stadium in sozialer Beziehung höchst entscheidend, es entwickelt sich ein Gefühl für Arbeitsteilung und gerechte Chancen. Bemerkt Kind, das es Hautfarbe, Kleidung, Elternhaus sind die über soz. Wert bestimmen und nicht Wunsch und Wille zu lernen, kann dies dauernden Schaden an Identitätsgefühl nehmen. Identität gegen Identitätsdiffusion Mit Aufnahme guter Bez. Zur Welt des Schaffens du denen die diese Fertigkeiten lehren, endet die eigentliche Kindheit. Jugendzeit beginnt. In der Pubertät wird alles in Frage gestellt, wegen raschem Körperwachstums. Jugendlicher ist damit beschäftigt seine soziale Rolle zu festigen. Die Integration in

Form der Ich-Identität findet statt. Die in der Kindheit gesammelten Ich-Werte münden in der IchIdentität. In der menschlichen Existenz gibt es kein Lebensgefühl ohne Gefühl der Ich-Identität. Diese entwickelt sich aus einer gestuften Integration aller Identifikationen, sie verknüpft die früheren Kindheitsphasen mit den späteren Stadien. Gefahr des Stadiums ist die Identitätsdiffusion. Jugendliche überidentifizieren sich zeitweilig mit Helden von Cliquen und Massen. Andererseits werden sie sehr intolerant und grausam gegen andere die „verschieden“ sind. Diese Intoleranz muss verstanden werden als notwendige Abwehr gegen ein Gefühl der Identitätsdiffusion. Muss eintreten, wenn Körper sich radikal ändert, geschlechtliche Reife eintritt und Triebe die Vorstellungswelt überschwemmen. Jugendliche helfen sich für eie Weile durch diese unvertraute Lage hindurch, indem sie Gruppen bilden und sich, ihre Ideale und Feinde zu Stereotypen vereinfachen.

Die drei Stadien des Erwachsenenlebens Intimität und Distanzierung gegen Selbstbezogenheit Arbeit, Studium, Zusammentreffen mit anderem Geschlecht, Heirat und Gründung der Familie. Erst nach einigermaßen sicherem Gefühl der Identität ist wirkliche Intimität mit dem anderen Geschlecht möglich. Ansonsten scheut der Jugendliche die Intimität. Je sicherer desto mehr ist er auf der Suche nach Freundschaft, Wettstreit, Gefolgschaft, Liebe und Inspiration. Bringt der Jugendliche es nicht fertig intime Beziehungen in der späten Jugendzeit oder frühen Erwachsenenzeit mit anderen und seinem eigenen Inneren zu führen wird er sich isolieren oder nur sehr stereotype, formale Beziehungen aufnehmen können. Es gibt keine wahre Zweiheit, bevor man nicht selber eine Einheit ist. Das Gegenstück ist Distanzierung: Bereitschaft Einflüsse und Menschen von sich fernzuhalten, zu isolieren und zerstören die einem für das eigene Wesen gefährlich scheinen. Reifere und wirksame Art der Ablehnung ist über blinde Vorurteile herausgewachsen. Die Psychoanalyse hat als Hauptmerkmal der gesunden Persönlichkeit die „Genitalität“, die Fähigkeit mit einem geliebten Partner orgastische Potenz zu entwickeln. Befriedigende Geschlechterbeziehungen machen das Geschlechtliche weniger bedrängend und sadistische Ventile überflüssig. Generativität gegen Stagnierung Siebte Kriterium seelischer Gesundheit: Elternschaft. Sexuelle Partner die wahre Genitalität in ihrer Beziehung zueinander finden werden bald wünschen einen gemeinsamen Sprössling aufzuziehen = streben nach Generativität, meint das Interesse an der Erzeugung und Erziehung der nächsten Generation. Falls nicht möglich, richten Menschen auf eine andere schöpferische Leistung. Stadium des Wachstums der gesunden Persönlichkeit, wenn diese ganz entfällt tritt eine Regression von der Generativität auf ein quälendes Bedürfnis nach Pseudointimität ein verbunden mit einem Gefühl von Stillstand und Verarmung in zwischenmenschlichen Beziehungen. Menschen die keine Generativität entwickeln fühlen sich als wären sie ihr eigenes einziges Kind. Integrität gegen Verzweiflung und Ekel Integrität bedeutet die Annahme seines einen und einzigen Lebenszyklus und der Menschen, die in ihm notwendig da sein mussten und durch keine anderen ersetzt werden können. Mangel oder Verlust der Ich-Integration zeigt sich in Verzweiflung und einer oft unbewussten Todesfurcht. Ich-Integrität bedeutet auch eine emotionale Integration (sich einer Sache anhängen können/ Verantwortung der Führung auf sich nehmen zu können; beides muss gelernt und geübt werden)...


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