Title | Kapitel 5 |
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Course | Grundlagen der Volkswirtschaftslehre |
Institution | Universität Mannheim |
Pages | 3 |
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VWL Kapitel 5: Elastizität und ihre Anwendungen Angebot, Nachfrage und das Wettbewerbsmodell Elastizitäten
Indices die zeigen, wie stark Nachfrager + Anbieter auf Veränderungen reagieren Drei hier betrachteten wesentlichen Elastizitäten: Preiselastizität der Nachfrage Einkommenselastizität der Nachfrage Preiselastizität des Angebots genauere Analyse von Angebot und Nachfrage, und vor allem Wirkung auf das (Markt)Gleichgewicht Vergleich über verschiedene Märkte hinweg
Preiselatizität der Nachfrage
Preiselastizität der Nachfrage (price elasticity of demand) misst, um wie viel % sich die von einem Gut nachgefragte Menge ändert, wenn sich der Preis des Gutes um 1% erhöht Preiselastizität der Nachfrage: = Prozentuale Änderung der nachgefragten Menge / Prozentuale Preisänderung Konvention: positive Definition der Preiselastizität (absoluter Wert) Preiselastizität der Nachfrage hängt davon ab, wie der Markt abgegrenzt ist ob nahe Substitute erhältlich sind wie lange der Betrachtungszeitraum ist Sie steigt, wenn der Markt enger definiert wird die Anzahl naher Substitute steigt der Betrachtungszeitraum länger wird (gilt in vielen Märkten) preisinelastische Nachfrage = Preiselastizität der Nachfrage kleiner 1 nachgefragte Menge reagiert nicht sehr stark auf Preisveränderungen • Beispiel: lebensnotwendige Güter (z.B. Notfalloperationen) preiselastische Nachfrage = Preiselastizität größer 1 nachgefragte Menge reagiert stark auf Preisveränderungen Beispiel: enge Substitute (z.B. rote vs gelbe Gummibärchen) vollkommen preisinelastische Nachfrage Nachfragemenge reagiert überhaupt nicht auf Preisveränderungen Einheitspreiselastizität der Nachfrage (unit elasticity) Nachfragemenge verändert sich um den gleichen Prozentsatz wie der Preis vollkommen preiselastische Nachfrage Kleine Preisveränderung führt zu einer unendlichen Veränderung der Nachfragemenge
Umsatz und Preiselastizität der Nachfrage
Umsatz (Total Revenue): von Käufern eines Gutes bezahlter und von Verkäufern eingenommener Betrag Umsatz = Preis (P) des Gutes mal verkaufte Menge (Q) = P x Q Entlang linearen Nachfragekurve
Preisinelastischer Teil der Nachfrage: Preiserhöhung bewirkt Umsatzanstieg Prozentualer Preisanstieg übersteigt prozentualen Rückgang der Nachfragemenge Preiselastischer Teil der Nachfrage: Preiserhöhung bewirkt Umsatzrückgang Prozentualer Preisanstieg ist geringer als prozentualer Rückgang der Nachfragemenge
Einkommenselastizität der Nachfrage
Einkommenselastizität der Nachfrage misst, um wie viel % sich die von einem Gut nachgefragte Menge ändert, wenn Einkommen sich um 1% erhöht Einkommenselastizität der Nachfrage
= Prozentuale Änderung der nachgefragten Menge / Prozentuale Einkommensänderung
Positive Einkommenselastizität: Normale Güter Zugegebenen Preis nachgefragte Menge steigt mit zunehmendem Einkommen Negative Einkommenselastizität: Inferiore Güter Zu einem gegebenen Preis nachgefragte Menge fällt mit zunehmendem Einkommen Niedrige positive Einkommenselastizität: Einkommensinelastische Nachfrage lebensnotwendige Güter •Beispiele: Nahrungsmittel, Heizung Hohe positive Einkommenselastizität: Einkommenselastische Nachfrage Luxusgüter • Beispiele: Pelze
Kreuzpreiselastizität der Nachfrage:
Kreuzpreiselastizität der Nachfrage (cross-price elasticity of demand) misst, um wie viel % sich die von einem Gut nachgefragte Menge ändert, wenn sich der Preis eines anderen Gutes um 1% erhöht Kreuzpreiselastizität der Nachfrage:
= Prozentuale Änderung der nachgefragten Menge von Gut 1 / Prozentuale Preisänderung von Gut 2
positive Kreuzpreiselastizität bei Substituten negative Kreuzpreiselastizität bei Komplementen
Preiselastizität des Angebots
Preiselastizität des Angebots (bei vollkommenem Wettbewerb) misst, um wie viel % sich die von einem Gut angebotene Menge ändert, wenn sich Preis des Gutes um 1% erhöht Preiselastizität des Angebots = Prozentuale Änderung der angebotenen Menge / Prozentuale Preisänderung Preiselastizität des Angebots hängt davon ab, wie flexibel die Produktion ist ob die Inputpreise in der nachgefragten Menge variieren wie lang der Betrachtungszeitraum ist Sie steigt, wenn Produktion flexibler wird
Zusammenfassung Preiselastizität der Nachfrage ergibt sich aus Prozentsatz Mengenänderung geteilt durch Prozentsatz Preisänderung Preissteigerung bei preiselastischer Nachfrage führt zu fallenden Umsätzen (Preisrückgang führt zu steigenden Umsätzen) Preissteigerung bei preisinelastischer Nachfrage führt zu steigenden Umsätzen (Preisrückgang führt zu fallenden Umsätzen) Einkommenselastizität der Nachfrage ergibt sich aus Prozentsatz der Mengenänderung geteilt durch Prozentsatz der Einkommensänderung Preiselastizität des Angebots ergibt sich aus Prozentsatz der Änderung der Angebotsmenge geteilt durch Prozentsatz der Preisänderung In vielen Märkten ist die Preiselastizität der Nachfrage kurzfristig geringer als langfristig...