Kapitel 5: Grenzen der Bilanzanalyse PDF

Title Kapitel 5: Grenzen der Bilanzanalyse
Course Rechnungslegung
Institution FernUniversität in Hagen
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Summary

Zusammenfassung aus Skript SS 2019. Die Zusammenfassung versucht das "wesentliche" aus dem Skript darzustellen....


Description

5 Grenzen der Bilanzanalyse Inforationsbedürfnis vs. Informationsmöglichkeit:  Analysen haben begrenzte Aussagekraft durch die Diskrepanz zwischen dem hohen Informationsbedürfnis und der gewöhnlich stark beschränkten Informationsmöglichkeit Entstehungsorte der Grenzen der Bilanzanalyse:

Nähere Erläuterung der wesentlichen Grenzen der Bilanzanalysen:  Mangelnde Zukunftsbezogenheit der Informationsquellen o

Die meisten Zahlen nach HGB aufgestellten Jahresabschlusses sind historisch geprägt. = Vergangenheitsorientiert

 Verminderte Verlässlichkeit, weil IFRS zukunftsorientierte Werte nutzt -> Probleme: o

Unsystematische

Vermischung

zwischen

historischer,

gegenwarts-

und

Zukunftsorientierter Daten o

Durch Zukunftsorientierte Daten vermindert sich die Entobjektivierung der Jahresabschlüsse – die Verlässlichkeit der publizierten Informationen

 Prognosen als Aufgabe der Bilanzanalyse

o

Planbilanzen sind weder verfügbar noch eine sichere Informationsquelle

o

Prognosen sind wichtige Aufgaben einer Analyse. Dabei wird jedoch ein sich vergleichbar zur Vergangenheit entwickeltes Unternehmensfeld sowie eine gleichbleibende Unternehmenspolitik unterstellt -> unrealistisch

 Fehlender Kausalzusammenhang o

Eindeutiger Kausalzusammenhang zwischen Vergangenheit und Zukunft besteht nicht

o

Prognoseproblem verschärft sich durch Dynamik und Komplexität des Wettbewerbs sowie die damit verbundene Zunahme von Diskontinuitäten

 Einfluss des Vorsichtsprinzip o

Die unternehmerische Lage wird eher pessimistisch dargestellt

 Einfluss der Bilanzpolitik o

Verzerrung

der

Informationen

durch

die

bilanzpolitischen

Beeinflussungsmöglichkeiten der Bilanzierenden 

Zahlen sind keine eindeutig definierten Größen



Betrifft einzelne Positionen der Bilanz als auch der Erfolgsrechnung



Grenzen zwischen Bilanzbeeinflussung und Bilanzmanipulation sind fließend



Je

größer

die

Interessensgegensätze

zwischen

Bilanzierenden

und

Bilanzadressaten, desto größer ist tendenziell die Gefahr, dass die Zahlen des Jahresabschlusses Bilanzpolitisch beeinflusst werden  Mangelnde Rechtzeitigkeit der Datenbasis o

Zwischen Bilanzstichtag und Tag der Publikationen liegen i.d.R. mindestens 3 bis 6 Monate 

Daher nimmt die schon geringe Zukunftsrelevanz durch verminderte Aktualität der Informationen weiter ab



Informationen des Jahresabschlusses sind also in mehrfacher Hinsicht veraltet

 „Dreifache“ Unvollständigkeit o

Grundsätzlich wird nur auf publizierte Informationen zurückgegriffen 

Informationen sind stark reduziert und begrenzt

o

Jahresabschlüsse vermitteln hauptsächlich quantitative Informationen

o

Quantitative Aussagekraft des Jahresabschlusses ist unvollständig, weil nicht alle (wesentlichen) wirtschaftlichen Aspekte in der Finanzbuchhaltung festgehalten werden (müssen)

 Mangelnde Differenzierung der Informationen o

Schwierig,

die

Geschäftsvorfälle

bzw.

Sachverhalte

den

einzelnen

Jahresabschlusspositionen zuzuordnen o

IFRS hat keine umfassenden und allgemein verbindlichen Gliederungsschemata

 Zunehmende Unternehmensverflechtungen o

Führen zu Differenzierungsproblemen

o

Aussagekraft der Informationsquellen wird aufgrund einer schwierigen Eliminierung konzerninterner Vorgänge beeinträchtigt

 Ungeeignetheit der Informationen für Analyseziele o

Manche Informationsquellen sind für manche Analysezwecke ungeeignet 

Diese Diskrepanz ist meist nur mit Hilfsmethoden zu überbrücken

 Nebeneinander verschiedener Rechnungslegungssysteme o

Unternehmen sind nicht mehr vergleichbar, wenn das eine Unternehmen nach HGB und das andere nach IFRS publiziert

 Wahl der Auswertungsmethoden o

Kennzahlenvergleich hat das Problem, dass jede Kennzahl eine Vielzahl vom Informationen auf eine einzige Größe reduziert

o

Um die Einflussfaktoren und deren Beziehungen besser interpretieren zu können wurden Kennzahlensystem entwickelt

 Interpretationsschwierigkeiten bei der Auswertung der Ergbenisse o

Über die Güte der Vergleichsmaßstäbe lässt sich keine Aussage machen

 Problem der goldenen Kennzahlen o

Der Bilanzierende versucht vielmehr, die Zielvorstellungen der Bilanzadressaten zu antizipieren und zu erfüllen

 Qualifikation und Umfeld des Analysten o

Personelle Probleme

o

Wirtschaftliche Gründe (zeitliche oder finanzielle Restriktionen) führen zu keiner qualifizierten Analsye

Sensibilisierung:  Trotz all der Grenzen ist eine Bilanzanalyse sinnvoll  Die Kenntnis der Grenzen und deren Berücksichtigung bei allem Überlegungen und Schlussfolgerungen sollen vielmehr dazu beitragen, ein schematisches Vorgehen zu verhindern  Analysemethoden und -ergebnisse sollen kritisch hinterfragt werden Berücksichtigung der Grenzen einer Bilanzanalyse:  Existierende Grenzen sind bereits bei der Formulierung des Informationsbedürfnisses zu berücksichtigen

 Anspruchsvolles Informationsverlangen sollte vor der Analyse auf den tatsächlich „möglichen“ Umfang reduziert werden  Methodenauswahl muss unter Berücksichtigung der Grenzen (Informationsquellen, Ungewissheit der Zukunft, Methodik) vorgenommen werden Anforderungen an den Analysten:  Fundierte Kenntnisse hinsichtlich der jeweiligen Bilanzierungsvorschrift  Je besser der Bilanzanalyst das bilanzpolitische Instrumentarium des Bilanzierenden (er)kennt, desto geringer ist die Beeinflussbarkeit der Informationsquellen...


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