Ku T Zusammenfassung 2020 PDF

Title Ku T Zusammenfassung 2020
Course Kosten und Terminplanung
Institution Technische Universität Wien
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Summary

Wintersemester...


Description

VO Kosten- und Terminplanung Zusammenfassung

Teil A – Kostenplanung aus Bauherrensicht 1 Grundlagen Definitionen: • •

Planung - «Festlegung» zukünftigen Handelns zum gegenwärtigen Zeitpunkt» Kostenplanung - Prognose der erwarteten Kosten

Beeinflussbarkeit der Kosten durch Planen und Steuern: • •

Beeinflussbarkeit der Kosten nimmt mit fortschreitender Projektdauer ab Entscheidungsprozesse oftmals irreversibel

Einflussfaktoren auf Kosten: • • • • • •

Allgemeine Faktoren Objektbedingte Faktoren Standortbedingte Faktoren Herstellungsbedingte Faktoren Nutzungsbedingte Faktoren Übernommenes Risiko

Kostenmanagementmethoden: • •

Design to cost – bestes Design zu fixen Kosten (Bsp.: Errichtung eines Bürogebäudes) Cost to design – Kosten zum besten Design (Bsp.: Bau einer Firmenzentrale)

Begriffe: • •

• • •

Kosten – monetär bewerteter Einsatz von Gütern und Dienstleistungen bei der betrieblichen Leistungserstellung Kostenermittlung o Vorausplanung der entstehenden Kosten bzw. Feststellung der tatsächlich entstandenen Kosten o Umfasst Planung, Vorgabe und Feststellung von Kosten Kostenmanagement – Gesamtheit aller Maßnahmen der Kostenermittlung, Kostenkontrolle und Kostensteuerung Kostenkontrolle – Vergleich (Soll/Ist) einer aktuellen mit einer früheren Kostenermittlung bzw. mit den endgültig festgestellten Kosten Kostenverfolgung – projektbegleitende Feststellung der Entwicklung der Kosten bis zu einem Stichpunkt

• • • • • • • •

Kostenprognose – Prognose der zu erwartenden Gesamtkosten bis Projektende zu einem Stichtag Kostensteuerung – gezieltes Eingreifen in die Entwicklung der Kosten, insbesondere bei Abweichungen Kostenanalyse – Analyse hinsichtlich Kostenarten (Bsp.: Sortierung nach Gewerken) Kostenkennwert – Wert, der das Verhältnis von Kosten zu einer Bezugseinheit darstellt (Bsp.: €/m2) Kostenanpassung – zeitliche Fortschreibung (Valorisierung) von Kosten und Kostenwerten, die für einen bestimmten Zeitpunkt ermittelt wurden Kostenfortschreibung – qualitative oder messtechnische Fortschreibung von Kosten und Kostenkennwerten, wenn sich Qualitätsanforderungen oder Berechnungsmodalitäten ändern Kostenrichtwerte – fortgeschriebener Wert, der das Verhältnis von Kosten zu einer Bezugseinheit darstellt Kostenstatistik – Auswertung von Kostenkennwerten oder Kostenrichtwerten z.B. durch Mittelwertbildung von Teilkosten vergleichbarer Bauwerke

Relevante Normen: • •

ÖNORM B 1801-1: Bauprojekt- und Objektmanagement, Teil 1 Qualitäts- und Terminplanung von Qualität, Kosten und Termine ÖNORM B1801-2: Bauprojekt- und Objektmanagement, Teil 2 Grundlage für die Kostenerfassung und die Kostenvorschau (Prognose) der Objektnutzungskosten

2 Kostenplanung Stufen der Kostenplanung: Stufen der Kostenplanung Kostenziel Kostenrahmen Kostenschätzung

Projektphase Entwicklungsphase Vorbereitungsphase Vorentwurfsphase

Kostenberechnung Entwurfsphase Kostenanschlag Ausführungsphase Kostenfeststellung Abschlussphase

Genauigkeit (in der ÖN nicht geregelt) HB +/-20%; TB +40/-20% HB +/-15%; TB +30/-20% HB +/-10%; TB +20/-5% HB +/-5%; TB +10/-5%

4 Grundregeln der Kostenplanung: 1. Grundregel: Eine Kostenermittlung kann nur so genau sein wie die Planung reif und fortgeschritten ist. 2. Grundregel: Je mehr Einzelwerte in die Kostenermittlung eingehen, desto eher gleichen sich Fehler aus und umso detaillierter können Kostenteile, die die Gesamtkosten stark beeinflussen, besonders betrachtet werden. ABC-Analyse: Hier werden die wesentlichen Werte ausgewählt. Die Analyse hilft bei der Prioritätensetzung (A – hoher Einfluss auf Gesamtkosten, B – mittlerer Einfluss, C – geringer Einfluss). Das Pareto-Prinzip besagt, dass ein hoher Anteil am Ergebnis (etwa 80%) mit einem geringen Anteil am Gesamtaufwand (etwa 20%) erreicht wird.

3. Grundregel: Eine Kostenermittlung muss aus ganzheitlicher Sicht vollständig sein. Nicht beachtete Kostenfaktoren wirken sich auf die Genauigkeit einer Kostenermittlung wesentlich stärker aus als einzelne falsche Werte. 4. Grundregel: Jede Kostenermittlung muss Reserven enthalten. Reserven werden angesetzt: • • •

In der Planungsphase für Unbekanntes In der Ausführungsphase für Unvorhergesehenes Für die Teuerung (Baupreisveränderung)

Kostengruppierung:

Baugliederung 0 Grund 1 Aufschließung 2 Bauwerk-Rohbau 3 Bauwerk-Technik 4 Bauwerk-Ausbau 5 Einrichtung 6 Außenanlagen 7 Planungsleistungen 8 Nebenleistungen 9 Reserven Lebenszykluskosten:

3 Kostenmanagement Definition:

Bauwerkskosten

Baukosten

Einrichtungskosten

Gesamtkosten

(BWK)

(BAK)

(EK)

(GK)

Unter Kostenmanagement versteht man die Gesamtheit aller Maßnahmen der Kostenermittlung, der Kostenkontrolle und der Kostensteuerung. Es befasst sich systematisch mit den Ursachen und Auswirkungen der Kosten und begleitet kontinuierlich alle Phasen der Objekterrichtung von der Planung und Ausführung bis zur Inbetriebnahme. Regelkreis des Kostenmanagements: Der Regelkreis des Kostenmanagements beschreibt die Entstehung und Verwendung von Baukostendaten bei der Errichtung von Bauwerken. Die Baukostenplanung ist ein interaktiver Prozess: das Ergebnis wird mit fortschreitender Planung und Projektdauer immer genauer.

4 Gliederungssysteme Anlagengliederung: Sie dient der systematischen Zuordnung von Grundstücken (z.B. nach Katastralgemeinde) und Objekten (z.B. Objekt für Wohnen). Für die Kostenstatistik ist die Zuordnung nach Objektart (z.B. Wohnen, Lager) notwendig. Baugliederung: Sie dient der systematischen Gliederung, Bezeichnung und Zuordnung von Informationen und Daten in den 3 Handlungsbereichen Qualität, Kosten und Termine und ermöglicht eine hohe Kostensicherheit während der Planung. Die Gliederung erfolgt nach Elementen (Grobelementen, Elemente und Elementtypen). Leistungsgliederung: Dies ist eine Gliederung nach Leistungsgruppen, Unterleistungsgruppen und Leistungspositionen. 1. 2. 3.

Ebene Leistungsgliederung = 1. Ebene Baugliederung Ebene Leistungsgliederung = Leistungsgruppe (LG) Ebene Leistungsgliederung = Unterleistungsgruppe (ULG)

Leistungspositionen sind in der 3. Ebene zugeordnet. Kostengliederung nach Leistungsbereichen: Beispiele für Leistungsbeschreibung: LB-H… Hochbau, LB-A… Allg. Leistungen, LB-T… Leistungen zu Haus und Elektrotechnik, LB-X… nicht standardisierte Leistungsbereiche Kostengliederung nach Gewerken: Viele Leistungsgruppen der LB-H beziehen sich schon auf einzelne Gewerke. Überleitung Baugliederung-Leistungsgliederung: Die Baugliederung findet vorwiegend in der Objektplanung und die Leistungsgliederung vorwiegend in der Objektausführung Anwendung. Eine Verknüpfung beider Kostengliederungen erfolgt mittels der Elementtypen. Andere Kostengliederungen:

Gliederung für Verkehrsinfrastruktur: Kostenermittlungen im Tiefbau unterscheiden sich vom Hochbau dadurch, dass ein besonderes Augenmerk auf Projektrisiken gelegt wird. Im Tiefbau können daher abweichend von der ÖNORM B 1801-1 (Fokus eher auf Hochbau) auch andere Baugliederungen Anwendung finden, z.B. im Verkehrsinfrastrukturbau. Kostengliederung gem. DIN 276: Es regelt die Kostenplanung im Hochbau, insbesondere die Ermittlung und Gliederung von Kosten in Deutschland und kennt 3 Hauptebenen. Die wesentlichen Unterschiede zur ÖNORM B 1801-1 sind das Fehlen einer Kostengruppe für Reserven und die Aufteilung der Bauwerkskosten auf zwei Kostengruppen anstatt auf drei Bereiche. Weiters ist die Trennung von Planungskosten und Nebenkosten in Deutschland nicht vorgesehen. Österreich (ÖNORM B 1801-1)

Deutschland (DIN 276)

Baugliederung

Kostengruppe (1. Ebene)

0 Grund

100

Grundstück

1 Aufschließung

200

Herrichten und Erschließen

300 400

Bauwerk-Baukonstruktion Bauwerk-Technische Anlagen

5 Einrichtung

600

Ausstattung, Kunstwerke

6 Außenanlagen

500

Außenanlagen

700

Baunebenkosten

2 Bauwerk-Rohbau 3 Bauwerk-Technik 4 Bauwerk-Ausbau

7 Planungsleistungen 8 Nebenkosten 9 Reserven

Kostengliederung gem. SN 506 511: Es gibt 14 Hauptgruppen des Baukostenplans inklusive Reserve, Planungskosten und Nebenkosten.

5 Kennwerte Flächen und Kubaturen: Bezug auf ÖNORM B 1800:2013 & ÖNORM EN 15221-6:2011 Flächenbegriffe unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Flächenermittlung und Zuteilung je nach zugrunde gelegter Berechnungsgrundlage erheblich voneinander (Bsp.: Hinzurechnung von Balkonen).

Die zugehörigen Rauminhalte errechnen sich aus diesen Grundflächen durch Multiplikation mit den jeweils zugehörigen Höhen. Weiteres kennt die ÖNORM B 1800:2013 noch Hüllflächen und Außenanlagenflächen. Planungskennwerte:

Diese dienen der Darstellung von Qualitäten (z.B. Energiekennwerte als Vergleichszwecke zur Optimierung) und Quantitäten (z.B. bebaute Fläche, Netto-Grundfläche, usw.). Kostenkennwerte: Sie stellen das Verhältnis von ausgewerteten/ermittelten Kosten zu einer Bezugsgröße dar: 𝐾𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛𝑘𝑒𝑛𝑛𝑤𝑒𝑟𝑡 (𝐾𝐾𝑊) =

𝐾𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛 𝐸𝑖𝑛ℎ𝑒𝑖𝑡 (𝐸𝐻)

Kostenkennwerte sind ohne Mehrwertsteuern angegebene Benchmarks, die vergangenheitsbezogen ermittelt werden und dienen der Kostenplanung für zukünftige Projekte als Berechnungsgrundlage/Vergleichswert. Kriterien hierfür sind: Erstellungsjahr, Stand der Technik, rechtliche Vorgaben aus Bauordnung, Lage, Grundstück, Umgebung, Konstruktion und Ausstattung. Kostenkennwerte können auch der Literatur entnommen werden, z.B. aus BKI (inkl. 19% MwSt.). Trotzdem weisen kennzahlengestützte Kostenschätzungen wegen der Besonderheit jedes einzelnen Bauwerks immer eine relativ hohe Unsicherheit auf. Projektabhängige Einflüsse auf Kosten: • • • • • •

Hauptnutzungsart (z.B. Wohnen, Krankenhaus) Standort (z.B. Bodentyp) Region (Preis für Arbeitskräfte, Material, Subunternehmer, usw.) Bauwerksgeometrie und Tragwerk Projektgröße Ausbaustandard

Indexanpassungen zur zeitlichen Aktualität von Kostenkennwerten: • •

Baukostenindex (BKI) als Inputgröße der monatlichen Entwicklung der vom Bauunternehmer zu tragenden Kosten (Material und Lohn) Baupreisindex (BPI) als Outputgröße der Quartalsentwicklung der Preise, die der Bauherr an den Bauunternehmer zahlen muss

6 Kostenplanungsmethoden Anwendung verschiedener Methoden der Kostenplanung abhängig vom Detaillierungsgrad der Planung und dem zur Verfügung stehenden Informationsgehalt Eindimensionale Kostenplanungsverfahren: •





Die Nutzungseinheitenmethode eignet sich für frühe Projektphasen, in denen noch keine konkrete Planung vorhanden ist (Bsp.: Seniorenwohnheim): 𝐵𝑊𝐾 = 𝑁𝐸 × €/𝑁𝐸 Die Richtwertmethode eignet sich in frühen Projektphasen von Tiefbauprojekten, in denen noch keine detaillierten Projektangaben gemacht werden können: 𝐵𝐾 = 𝑅𝑊 × €/𝐸𝐻 Die Flächen- bzw. Kubaturmethode eignet sich für Projektphasen, in denen bereits eine Massen- oder Rauminhaltsermittlung vorliegt: 𝐵𝑊𝐾 = 𝑚 2 𝐵𝐺𝐹 × €/𝑚2 𝐵𝐺𝐹

Mehrdimensionale Kostenplanungsverfahren: Elementmethode: Mit der Elementmethode können genaue Ergebnisse erzielt werden, sofern eine Elementgliederung für das Bauvorhaben vorliegt und entsprechende Richtwerte vorhanden sind. Das Bauwerk wird in abgegrenzte, fest definierte Bauteile gleicher oder ähnlicher Konstruktion gegliedert. Den Massen der so gebildeten Elemente werden Kostenkennwerte aus eigenen Aufzeichnungen, Baukostendatenbanken oder eigenen kalkulatorischen

Ermittlungen zugeordnet. Ein Zurückgreifen auf andere Projekte ist erlaubt, sofern einzelne Elemente des zu planenden Bauwerkes in Konstruktion und Umfang vergleichbar sind. Vorgangsweise:

𝐸𝑇𝐾𝑥 = Σ𝐸𝑙𝑒𝑚𝑒𝑛𝑡𝑚𝑒𝑛𝑔𝑒𝑛 × €/𝐸𝑙𝑒𝑚𝑒𝑛𝑡𝑒𝑖𝑛ℎ𝑒𝑖𝑡 𝐸𝐿𝐾𝑦 = Σ𝐸𝑇𝐾𝑥 𝐵𝑊𝐾 = Σ𝐸𝐿𝐾𝑦 ETK… Elementtypenkosten, ELK… Elementkosten, BWK… Bauwerkkosten Leistungsgruppenmethode: Die Leistungsgruppenmethode baut auf Leitmengen der einzelnen Leistungsgruppen auf. Vorgangsweise: 𝐿𝐺𝑥 = Σ𝐿𝑒𝑖𝑡𝑚𝑒𝑛𝑔𝑒𝑛 × €/𝐿𝑒𝑖𝑡𝑒𝑖𝑛ℎ𝑒𝑖𝑡 𝐿𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠𝑔𝑙𝑖𝑒𝑑𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔(1. 𝐸𝑏𝑒𝑛𝑒)𝑥 = Σ𝐿𝐺 𝐵𝑊𝐾 = Σ𝐿𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠𝑔𝑙𝑖𝑒𝑑𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔(1. 𝐸𝑏𝑒𝑛𝑒) Liegt ein Ausschreibungs-Leistungsverzeichnis vor, so kann dieses mit Einheitspreisen vorweg befüllt werden. Es bestehen also im Ganzen 2 Methoden: 1.

2.

Kosten nach Vergabeeinheiten/Gewerken Gliederung des Bauwerkes nach den einzelnen hergestellten Gewerken Bsp.: Estricharbeiten, Heizung, Dachdecker, Lüftung u. Klima Kosten nach Einzelleistungen/LV-Positionen Bauleistung innerhalb der Vergabeeinheiten nach den LV-Positionen gegliedert und mit Richtpreisen ausgepreist

7 Baudatendank • •



Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) erhebt kontinuierlich Baukostendaten abgerechneter Bauvorhaben; Festhaltung in einer Baukostendatenbank Jährliche Veröffentlichung der Baukostendaten in 3 Bänden: o Teil 1: statistische Kostenkennwerte für Gebäude (Alt- und Neubau) o Teil 2: statistische Kostenkennwerte für Bauelemente (Neubau) o Teil 3: statistische Kostenkennwerte für Positionen (Alt- und Neubau) Anpassung der Kostenkennwerte: o Valorisierung gemäß BPI o Adaptierung an regionale Konjunktursituation und Baumarktverhältnisse o Bereinigung um deutsche MwSt.

Teil 1: statistische Kostenkennwerte für Gebäude: Dieser Teil wird in der frühen Planungsphase (Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung und Genehmigungsplanung) zur Erstellung von Kostenrahmen, Kostenschätzung und Kostenberechnung angewendet und beinhaltet: •

• •

Kostenkennwerte für Bauwerkskosten (Kostengruppen 300+400 DIN 276) für verschiedene Gebäudearten und Ausführungsvarianten; bezogen auf Bruttorauminhalt (BRI), Bruttogrundfläche (BGF), Nutzfläche (NF) und Nutzungseinheit (NE) Kostenkennwerte für Kostengruppen der 1. und 2. Ebene (DIN 276) in €/Einheit Kostenkennwerte für die Leistungsbereiche für: o LB-Nummer in €/m2 BGF oder o Leistungsbereichspakete in €/m 2 BGF

Teil 2: statistische Kostenkennwerte für Bauelemente: Dieser Teil wird in der Entwurfs- und Ausführungsphase zur Erstellung von Kostenberechnungen und Kostenanschlägen angewendet, sofern die Menge und Qualität der geplanten Bauelemente und deren Ausführungsart bekannt sind. Es enthält:

• •

Gebäudearten-bezogene Kostenkennwerte für Kostengruppen der 3. Ebene (DIN 276) in €/Einheit Ausführungs-bezogene Kostenkennwerte für Kostengruppen der 3. Ebene (DIN276) in €/Einheit unabhängig von der Gebäudeart; abhängig von Konstruktion, Material und Abmessungen

Teil 3: statistische Kostenkennwerte für Positionen: Dieser Teil liefert für nachstehende Leistungsbereiche aktuelle Kostenkennwerte aus abgerechneten Projekten und wird für die Erstellung von Kostenanschlägen oder Prüfung von Angeboten verwendet.

8 Ermittlung der Gesamtkosten Die Gesamtkosten bestehen gem. ÖNORM B 1801-1 aus den Gliederungselementen 0 (Baugrund) bis 9 (Reserven). Folgende Faktoren sind zu berücksichtigen: • • • • • • •

Preisbasis der Kostenermittlung Berücksichtigung einer Valorisierung Begründung für die Reserven Finanzierungskosten Mehrwertsteuer Erwartbare Nachlässe aus Verhandlung en Skonto nicht zu berücksichtigen

9 Übungsbeispiele zur Kostenplanung

Teil B – Terminplanung 10 Grundlagen Allgemeines: Terminplanung umfasst die Ermittlung, Vorgabe und Feststellung von Terminen und Ressourcen. Sie ist kontinuierlich und systematisch während allen Projektphasen durchzuführen und soll Daten und Informationen der Handlungsbereiche Qualität und Kosten übereinstimmend mit den Projektphasen einbeziehen. Sowohl der Bauherr (Auftraggeber) als auch das ausführende Unternehmen (Auftragnehmer) haben eine Terminplanung vorzunehmen. Terminmanagement umfasst Planung, Kontrolle und Steuerung. Der Auftraggeber (AG) erstellt schon in frühen Phasen der Projektentwicklung einen groben Terminplan, welches alle Projektphasen (Ausführungstermine, Planungstermine, Termine für die Leistungsvergaben, usw.) enthält. Der Terminplan des AG richtet sich auf die Minimisierung der Kosten und der Ausführungszeit. Der Auftragnehmer (AN) setzt die Bauabschnitte und Leistungen in einer bestimmten Reihenfolge an, wobei die jeweilige Dauer und gegenseitige Abhängigkeiten zu berücksichtigen sind. Ziel des Unternehmens ist die zeitliche Organisation der Bauausführung bei Minimisierung der Kosten sowie eine gleichmäßige Verteilung der zur Verfügung stehenden Kapazitäten (keine Spitzen und Leerzeiten). Für den AG ist die Zeitdisposition für die Zeit nach der Fertigstellung und die Benutzung des Bauwerkes von Bedeutung. Für den AN ist der vom AG vorgegebene Fertigstellungstermin sowie ggf. pönalisierte Zwischentermine wichtig. Termine und Fristen: Pflichten der Vertragspartner sind an Fristen und Termine gekoppelt. Die dafür maßgeblichen Zeitpunkte sind gesetzlich oder aus individuell vertraglichen Vereinbarungen festgelegt. Unter Termin versteht man einen rechtlich erheblichen Zeitpunkt und unter Frist versteht man einen rechtlich erheblichen Zeitraum. Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen Werktagen und Kalendertagen.

11 Erstellung eines Terminplanes In einem Terminplan wird die Gesamtleistung in Vorgänge oder Einzelprozesse untergliedert und die zeitlichen Abhängigkeiten zueinander werden dargestellt.

Gliederung der Leistung: Leistung in Vorgänge unterteilt  Vorgänge aus LV (z.B. Leistungsgruppen und Unterleistungsgruppen) abgeleitet  Teilung einer Leistung nach den verschiedenen Handwerks- und Gewerbezweigen (z.B. Stahlbau, Malerarbeiten, usw.)  räumliche Gliederung bei großen Projekten (z.B. im Hochbau die Geschoße oder Teile eines Geschoßes) oder Gliederung einzelner Bauteile (eigenständige Bauwerke innerhalb eines Gesamtprojektes) Vorgänge, Prozesse und Ereignisse: Im Terminplan sind Prozesse und Wartezeiten zu berücksichtigen. Ein Vorgang (Aktivität) ist ein Ablaufelement zur Beschreibung eines bestimmten Geschehens mit definiertem Anfang und Ende. Für jeden Einzelvorgang ist zu bestimmen: Produktionsmittelgruppe (Bsp.: wie viele Arbeitskräfte oder Geräte), zu leistende Menge und erforderliche Kapazität. Ein Ereignis ist ein Ablaufelement, das das Eintreten eines bestimmten Zustandes beschreibt. Die Leistung muss im Bauvertrag exakt beschrieben werden. Leistungsverzeichnis  abrechnungsorientiert Bauaarbeitsschlüssel  ausführungsorientiert Terminplan  ablauforientiert Leistungsverzeichnis (LV): Das LV kann projektbezogen in Hauptgruppen und Obergruppen gegliedert werden und die weitere Gliederung erfolgt in Leistungsgruppen, die wiederum in Unterleistungsgruppen unterteilt werden. Bauarbeitsschlüssel (BAS): Der Bauarbeitsschlüssel ist eine systematische Aufschlüsselung eines LV bzw. der Positionen eines LV in fertigungstechnisch geschlossene Arbeitsvorgänge. Dieser wird vom Unternehmer hauptsächlich in der Arbeitsvorbereitung, in der Bauablaufplanung und in der Nachkalkulation eingesetzt. Für gleichartige Arbeiten (Bsp.: Betonieren von Decken) auf verschiedene Baustellen wird im Unternehmen eine projektunabhängige Nummerierung vorgegeben. Das Anlegen von BAS-Nummern wird mittels eines Stammbaums realisiert. Die Zuordnung der tatsächlich geleisteten Stunden zu den vorher festgelegten BAS-Nummern erfolgt durch den Polier. Für die Nachkalkulation können die vom Polier aufgezeichneten Ist-Stunden mit den geplanten Stunden verglichen werden. Bsp.: LV «Beton»  BAS: Schalen, Armieren, Betonieren Überleitungsfälle LV: Festlegung der Anordnungsbeziehungen: Grundtypen von Anordnungsbeziehungen: • • • •

Normalfolge: Beziehung Ende Vorgang1 – Anfang Vorgang2 Anfangsfolge: Beziehung Anfang Vorgang1 – Anfang Vorgang2 Endfolge: Beziehung Ende Vorgang1 – Ende Vorgang2 Sprungfolge: Beziehung Anfang Vorgang1 – Ende Vorgang2

Grundregeln für Anordnung von Vorgängen: 1. 2.

Technologis...


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