Title | Kunststoffe - ZuFa vom Unterrichtsmaterial/Chemieschulbuch für mein Abitur |
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Course | Chemie |
Institution | Gymnasium (Deutschland) |
Pages | 3 |
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ZuFa vom Unterrichtsmaterial/Chemieschulbuch für mein Abitur...
Schwerpunktthema Kunststoffe Definition • •
Kunststoffe sind Materialien mit makromolekularer Struktur, die synthetisch oder durch Abwandlung von Naturprodukten (z.B. Celluloid aus Cellulose) entstehen Makromolekül > 10 000 u ◦ natürlich: z.B. Proteine, DNA-Molekül ◦ künstlich: z.B. Kunststoffe, Silikone, Carbonfasern
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Polymere sind Makromoleküle, die aus einer großen Anzahl von Monomeren aufgebaut sind ◦ Homopolymer: Gleiche Monomere (z.B. Polyethen PE) ◦ Heteropolymer: Verschiedene Monomere (z.B. Polyethylenterephthalat PET)
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Drei Herstellungsverfahren: 1. Polymerisation 2. Polykondensation 3. Polyaddition
Radikalische Polymerisation •
Voraussetzung: Monomere müssen mindestens eine reaktionsfähige Doppelbindung enthalten
Die radikalische Polymerisation ist eine Kettenreaktion, bei der ungesättigte Monomere unter Radikalbildung zu einem Polymer reagieren • Mechanismus: 1. Startreaktion: Mithilfe Radikalbildnern (Initiatoren) R – R, z.B. organische Azoverbindungen und Peroxide wie Dibenzoylperoxid (Peroxidbindung ist instabil und zerfällt aufgrund der Abstoßung der freien Elektronenpaare unter Radikalbildung) 2. Kettenstart: Aufbrechen der Doppelbindung → Entstehung Radikal des Monomers 3. Kettenwachstum: Radikale brechen erneut Doppelbindungen auf, Entstehung längerer linearer Molekülketten 4. Kettenabbruch: Zwei Radikale treffen aufeinander → Entstehung unterschiedlicher Kettenlängen • Beeinflussung der Kettenlänge durch Temperatur und Konzentration: •
◦ Hohe Temperatur und Konzentration des Radikalbildners → viele Startradikale → viele, kurze Polymerkeen ◦ Niedrige Temperatur und Konzentration des Radikalbildners → wenige, längere Polymerketten
Polykondensation • •
Voraussetzung: Monomere mit mindestens zwei funktionellen Gruppen Bei einer Polykondensation verbinden sich die Monomere durch die funktionellen Gruppen unter Abspaltung eines Nebenprodukts (meist Wasser) zu einem Polymer
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Zwei Arten: 1. Polyester (Carbonsäuren und Alkoholen, Esterbindung) 2. Polyamide (Carbonsäuren und Aminen, Amidbindung)
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Polyester: ◦ Diol + Dicarbonsäure → Polyester + H2O ◦ z.B. PET aus 1,4-Benzoldicarbonsäure und Ethan-1,2-diol
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◦ auch Homopolymer, wenn das Molekül beide funktionellen Gruppen enthält Polyamide: ◦ Dicarbonsäure + Diamin → Polyamid + H2O ◦ z.B. Nylon aus 1,6-Hexandisäure und 1,6-Diaminohexan
Polyaddition • Voraussetzung: Monomere mit mindestens zwei funktionellen Gruppen •
Bei einer Polyaddition verbinden sich die Monomere durch die funktionellen Gruppen ohne Abspaltung eines Nebenprodukts zu einem Polymer
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z.B. Polyurethane PUR ◦ Entstehung durch Polyaddition von Diisocyanaten und Diolen
◦ Cyanate: R – O – C N
◦ Isocyanate: R – N C = O Struktur und Eigenschaften Kunststoffart
Thermoplast
Duroplast
Elastomer
Struktur
Lineare, wenig verzweigte Molekülketten
Engmaschig vernetzte Molekülketten
Weitmaschig vernetzte Molekülketten
Eigenschaften
Beim Erwärmen weich und plastisch verformbar, schmelzbar
Nicht schmelzbar, zersetzt sich bei hohen Temperaturen
Gummielastisch, nicht schmelzbar, zersetzt sich bei hohen Temperaturen
Grund für Eigenschaften
Schwache zwischenmolekulare Kräfte zwischen den kettenförmigen Makromolekülen → Erwärmen: Zunehmende Teilchenbewegung → Lösen aus gegenseiger Anziehung, freie Bewegung → weich und schmilzt → Abkühlen: Verringerung der Teilchenbewegung, Neuausbildung der zwischenmolekularen Kräfte, Fixierung der Teilchen in neuer Anordnung
Verknüpfung der Makromoleküle durch Atombindungen → Erwärmen: Starke Schwingung des Netzwerks bis die starke Erwärmung die einzelnen Atombindungen aufbricht → Zersetzung des Kunststoffs
Beim Ziehen können sich die Molekülketten wegen der geringen Vernetzung entlang der Zugrichtung anordnen Beim Nachlassen der Zugbelastung kehren die Molekülketten wieder in ihre Ausgangslage zurück
Beispiele
PE, PVC
Bakelit
Gummi
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Kunststoffe können im Gegensatz zu traditionellen Werkstoffen je nach Verwendungszweck in ihren Eigenschaften verändert werden (z.B. Weichmacher (niedermolekulare Substanzen wie bestimmte Ester) machen aus dem harten PVC ein weiches, plastisches Produkt, indem sie die Molekülketten auseinanderdrängen)
Moderne Werkstoffe •
Silikone: ◦ siliciumorganische Polymere: starke SiliciumSauerstoff- und Silicium-Kohlenstoff-Bindungen führen zu hoher Temperaturbeständigkeit ◦ Beständig gegen Wettereinflüsse, kaum Angriff durch chemische Stoffe, gute Isolatoren
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Carbonfasern: ◦ Fasern aus Kohlenstoff, Entstehung durch Erhitzen organischer Fasern → Keen aus bandartig miteinander verknüpften Kohlenstoffatomen ◦ Einbettung dieser Fasern in eine Matrix aus Kunststoff ◦ Eigenschaften: hohe Festigkeit, geringe Dichte...