Kurszusammenfassung mit Beispielrechnung PDF

Title Kurszusammenfassung mit Beispielrechnung
Author Anton Schnle
Course Produktionswirtschaft
Institution Technische Universität Dortmund
Pages 73
File Size 1.8 MB
File Type PDF
Total Downloads 61
Total Views 135

Summary

Kurszusammenfassung mit Beispielrechnungen und ehemaligen Übungsaufgaben mit Rechenwegen...


Description

Prä-Klausurvorbereitung Produktionswirtschaft

Einführungsrede + Organisatorisches - Prof. Dr. Ralf Gössinger - Tutorienbeginn: Freitag, den 07.05.2010, 8-16 Uhr (ein Tutorium jeweils 45 Minuten) - ab dem 26. April Übungsblätter im Downloadbereich (BeOpen) - Tutorium: Freitags, 12.00 – 13:00 Uhr HG II HS 4 - Übungsbuch wird aufgrund der Klausurrelevanz empfohlen - Vorlesungsfolien reichen nicht allein als Lernhilfe; eigene Notizen während der Vorlesung unabdinglich! - Vorlesungsfolien werden jeweils jeden Mittwoch ab 12 Uhr für die Vorlesung am folgenden Tag verfügbar sein - http://beopen.wiso.uni-dortmund.de/  Zugangsschlüssel: PROWI10

1 Grundlagen Was ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht unter Produktion zu verstehen? -

Produktion ist ein Umwandlungs- und Wertschöpfungsprozess Produktion ist ein Kombinationsprozess von Faktoren

im Folgenden wurden drei schlechte Beispieldefinitionen vorgestellt: -

-

Phase des Betriebsprozesses: Produktion ist der Prozess zwischen Beschaffung und Absatz  BeschaffungProduktionAbsatz  Zu enges Schema: diese Aufteilung nicht immer möglich, da man z.B. bei einem Automobilhersteller bestimmte Autoteile erst während der Produktion besorgt Wertschaffender Prozess: Produktion ↔ Konsumtion  Zu eng: Begriffe lassen sich nicht gut abgrenzen (oftmals wird gleichzeitig produziert, sowie konsumiert) Faktorkombinationsprozess: Definition zu weit ausgelegt

Wie lässt sich aber jetzt der Begriff „Produktion“ definieren, ohne ihn dabei zu weit oder zu eng auszulegen? 1. 2. 3. 4. 5.

keine Betrachtung von privaten Haushalten im betrieblichen System Umformung von Einsatzgütern (Bildung von Faktorkombinationen) technische Verarbeitung findet mechanisch statt; konzeptionelle Verarbeitung findet geistig statt Zweck der Produktion: Befriedigung von Bedürfnissen Dritter durch Produkte (Sachziel) Gewinnmaximierung aus langfristiger Sicht (Formalziel)

Input und Output (Makrostruktur des Produktionssystems) Input

-

Throughput

Output

Throughput: Transformationsprozess, der die Produktionsfaktoren in die Produkte überführt Input: alles, was in die Produktion hineingeht  Beispiel Holzproduktion: Rohlinge, menschliche Arbeit, Energie, Nacharbeit Output: alles was aus der Produktion herauskommt  Beispiel Holzproduktion: Fertigteile, Späne, Energie

1

- des weiteren unterscheidet man beim Input zwischen Einsatzgut und Einsatzübel und beim Output zwischen Ausbringungsgut und Ausbringungsübel:  Einsatzgut = das, was man in die Produktion einsetzen wollte (hier: Rohlinge, menschliche Arbeit, Energie)  Einsatzübel = das, was unvermeidlicher weise noch in die Produktion mit rein musste (hier: Nacharbeiten bei nicht ganz gelungenen Produktionsteilen)  Ausbringungsgut = das, was bei der Produktion rauskommen sollte (hier: Fertigteile, Energie)  Ausbringungsübel = das, was unvermeidlicher weise noch aus der Produktion rauskommt (hier: Späne)

Welche Güter sind für die Produktion relevant? Erich Gutenberg: Klassifikation von Produktionsfaktoren Produktionsfaktoren Elementarfaktoren dispositive Faktoren Repetierfaktoren Werkstoffe

Potentialfaktoren Betriebsmittel

Ausführung

(menschliche Leitung Planung Organisation Überwachung Arbeit am materielle immaterielle Rohstoffe Hilfsstoffe Betriebsstoffe Objekt) Betriebsmittel Betriebsmittel originäre Faktoren

derivate Faktoren

- es bestehen „Dispositionsmöglichkeiten“ (= Aufteilungs-/Zuteilungsmöglichkeiten) zwischen Elementar- und dispositiven Faktoren - menschliche Arbeit wird hier einmal in objektbezogener Arbeit (Ausführung), sowie dispositiver Arbeit (Leitung, unterstützt durch die derivaten Faktoren Planung, Organisation und Überwachung) aufgeteilt - Werkstoffe, Betriebsmittel und menschliche Arbeit werden daher als Elementarfaktoren bezeichnet, weil ohne sie die eigentliche Produktion nicht möglich ist - die dispositiven Faktoren ergänzen die Elementarfaktoren: sie sorgen für den planerischen und strategischoperativen Einsatz der Elementarfaktoren im Unternehmen - der originäre dispositiver Faktor (Geschäftsleitung) bringt die derivaten dispositiven Faktoren (Planung, Organisation, Überwachung) hervor - Repitierfaktoren =

Faktoren, die beim Produktionsvorgang verbraucht werden und immer wieder neu beschafft werden müssen (z.B. Rohstoffe, Betriebsstoffe)

- Potentialfaktoren =

Faktoren, die beim Produktionsvorgang eingesetzt werden, jedoch nicht verbraucht werden und bei der nächste Produktion wiederverwendet werden können (z.B. menschliche Arbeit)

- Werkstoffe: gehen unmittelbar in das produzierte Gut mit ein (sind also zukünftiges „Bestandteil“ des Gutes) - Betriebsmittel: werden lediglich bei dem Produktionsvorgang genutzt (sind also kein zukünftiges Bestandteil des Gutes)

2

- originäre Faktoren (origin = Ursprung) benötigt man, wenn man ursprünglich ein Unternehmen gründet - derivate Faktoren (derivate = ableiten) werden nach einer Zeit zwingenderweise aus den originären Faktoren „abgeleitet“ - der Begriff „Produktion“ bezieht sich auf alle drei Elementarfaktoren (Werkstoffe, Betriebsmittel, menschliche Arbeit)  3-Faktoren-Fall - der Begriff „Bereitstellung“ bezieht sich nur auf die Betriebsmittel und die menschliche Arbeit  2-Faktoren-Fall -

Beispiel 2-Faktoren-Fall: es gibt Produktionen, da werden keine Werkstoffe verarbeitet (Informationsproduktion, Dienstleistungsproduktion)

- Anmerkung: in der Vorlesung beschäftigen wir uns nur mit dem 1-Faktoren-Fall - Produkte sind heutzutage meistens nicht mehr in der Reinform käuflich  es existieren immer mehr Mischformen

Welche Strukturen gibt es für Produktionsprozesse? Betrachtung des Throughput Organisationstypen: -

Verrichtungsprinzip: mehrere Anlagen mit gleichen oder gleichartigen Funktionen werden räumlich zusammengefasst (Anwendung bei Werkstattproduktion) Prozessfolgeprinzip: Anordnung der jeweiligen Arbeitsplätze in der Reihenfolge der an den Erzeugnissen zu verrichtenden Arbeitsgänge (Anwendung bei Fließ [-band-] produktion)

Arten der Stoffverwertung: -

durchgängig:

-

umgruppierend:

-

synthetische Produktion:

-

analytische Produktion:

Werkstattproduktion: -

Zusammenfassung von Anlagen mit gleichen Funktionen Vorteil: Flexibilität Nachteile: Unübersichtlichkeit, Kostenerhöhung Fokus: Einzelproduktion, Kleinserienproduktion und somit auftragsorientierte Produktion

Fließproduktion: -

Anordnung der Anlagen in der Reihenfolge der auszuführenden Tätigkeiten Vorteile: hohe Automatisierung möglich  Senkung der variablen Kosten, geringe Materialkosten Nachteile: hohe Fixkosten bei hoher Automatisierung, Störungsanfälligkeit, geringe Flexibilität Fokus: Massenproduktion, Großserienproduktion und somit marktorientierte Produktion

3

Übungsaufgabe:

Vergleichen Sie die Organisationstypen Werkstattfertigung und Fließproduktion auf der Grundlage geeigneter Kriterien!

Kriterium\Organisationstyp Werkstattfertigung

Fließbandfertigung

Anordnungsprinzip

Materialfluss

Unstetig, wechselnde Bearbeitungsfolge

Kosten (allgemein)

Hohe Transport- und Zwischenlagerungskosten Relativ niedrig

Relativ stetig, identische Bearbeitungsfolge (da Fließband) Niedrige Transport- und Zwischenlagerungskosten Relativ hoch

Hohe Mengen- und Produktflexibilität Einzelproduktion, Kleinserienproduktion

Niedrige Mengen- und Produktflexibilität Massenproduktion, Großserienproduktion

Ausfallkosten Flexibilität Fokus

 grundlegend kann man sagen, dass die Werkstattfertigung mehr für Unternehmen geeignet ist, die nicht immer das Gleiche produzieren. Fließbandfertigungen sind mehr für Unternehmen geeignet, welche immer das Gleiche (oder etwas Gleichartiges produzieren) - eindimensionale Fließproduktion: eine einzige Produktionsstrecke wird durchlaufen - mehrdimensionale Fließproduktion: mehrere miteinander verflochtene Produktionsstrecken, die wiederum in Basis-, Haupt- und Nebenstrecken aufgeteilt werden können

Thematische Einbindung der Übung 1 (28.04.10) in den Vorlesungsinhalt Aufgabe 1:

Skizzieren Sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der hybriden Organisationstypen „Fertigungsinsel“ und „Fertigungssegment“.

Grundstruktur des Fertigungsinsel-Konzepts (auch Produktionsinsel genannt) - die Fertigungsinsel hat hauptsächlich zum Ziel den Material- und Informationsfluss zu vereinfachen (durch Komplexreduktion), die Produktivität zu steigern, die Durchlaufzeiten der Produktion zu reduzieren (geringer Transport-, Warte- und Zwischenlagerungszeiten) sowie den Dispositions- und Handlungsspielraum zu erweitern (ergibt mehr Motivation) - die Fertigungsinsel funktioniert nach dem Objektprinzip, d.h. es gibt einzelne Teilefamilien (einzelne Produktionsinseln) des gesamten Produktionskomplexes, welche Teilaufgaben der Gesamtproduktion vom Rohstoff bis hin zum Fertigteil autonom übernehmen (Fertigteile werden dann zusammengeführt und das Endprodukt wird gebildet)  so erfolgt eine dezentrale, selbstständige Steuerung des Produktionsprozesses (mit Ausnahme der RumpfProduktionssteuerung, welche die grundsätzliche Annahme, Verteilung und Fertigmeldung der Aufträge übernimmt) - ein positiver Nebeneffekt hierbei ist, dass die einzelnen Mitarbeiter eine höhere Arbeitsmotivation haben, da sie mehr Verantwortung für ihre einzelne Produktionsinsel tragen, als wenn sie in einer einzigen zentral-gesteuerten Produktionsorganisation arbeiten würden (da es eine gemeinsame Verantwortung der Mitarbeiter für Qualität und Produktivität innerhalb der Produktionsinseln gibt)  Bsp. Fertigungsinsel Mercedes: in einer Fertigungsinsel werden nur Teile des Autos hergestellt, welche den gleichen Arbeitsablauf haben, z.B. Fertigung A nur Teile welche erst gefräst und dann geschnitten werden müssen

4

Grundstruktur der Fertigungssegmentierung (auch Produktionssegmentierung genannt) - der Fokus bei der Fertigungssegmentierung ist das Produkt bzw. der Markt - Organisationseinheiten werden nach dem Objektprinzip entlang der logistischen Kette eines Produkts zusammengefasst, d.h. es werden mehrere Stufen einer logistischen Kette von den einzelnen Organisationseinheiten durchlaufen, wobei von den einzelnen Organisationseinheiten jeweils eine spezifische Wettbewerbsstrategie verfolgt wird - Grundlegender Unterschied zur Fertigungsinsel:  wir sprechen hier zwar auch von einem Objektprinzip, jedoch in einer anderen Form. Während bei der Fertigungsinsel nur die Produktion an sich von einer Organisationseinheit übernommen wird, so wird bei der Fertigungssegmentierung der gesamte Wertschöpfungsprozess eines Produktes übernommen und an die entsprechende Wettbewerbsstrategie angepasst. Beispiel: Organisationseinheit A des Unternehmens X verfolgt das Ziel der Kostenführerschaft:  es werden spezialisierte Fertigungseinrichtungen realisiert Organisationseinheit B des Unternehmens X verfolgt das Ziel der Differenzierung:  es werden hochflexible Fertigungssegmente aufgebaut  zudem tragen die Teilefamilien bei dem Fertigungsinselkonzept keine Kosten- / Ergebnisverantwortung, da dabei nicht wie bei der Fertigungssegmentierung mehrere Stufen der logistischen Kette durchlaufen werden (zur Verdeutlichung: bei der Fertigungssegmentierung werden in der Tat mehrere Stufen der logistischen Kette durchlaufen, wodurch dabei die einzelnen Org.-Einheiten eine Kosten- / Ergebnisverantwortung besitzen)  mehrere Stufen der logistischen Kette könnten sein: Lieferant  Lager  Teileproduktion  Lager  Vormontage  Lager  Montage  Lager  Kunde - bei der Fertigungssegmentierung übernehmen einzelne Mitarbeiter neben ausführenden Funktionen auch planende Funktionen (dadurch wird ein möglichst hoher Autonomiegrad angestrebt) - Ziele der Fertigungssegmentierung ähneln derer des Fertigungsinsel-Konzepts:    

Komplexreduktion des Material- und Informationsflusses Erweiterung des Dispositions- und Handlungsspielraums ( Motivation) Qualitätsverbesserung Durchlaufzeitenreduzierung

- je nach Wettbewerbsstrategie werden die Ziele unterschiedlich scharf ausgelegt:  Kostenführerschaft: höchste Bedeutung haben hier die Bestandsreduzierung sowie die Produktivitätssteigerung. Der Qualitätsverbesserung wird eine mittlere Bedeutung beigemessen  Differenzierung: höchste Bedeutung haben hier die Durchlaufzeitenreduzierung sowie die Qualitätssteigerung

 wichtiges Fazit: Das Fertigungsinsel-Konzept sowie die Fertigungssegmentierung vereinen beide die Vorteile der Werkstatt- und der Fließproduktion!

 Bsp. Fertigungssegment Mercedes: Organisationseinheit A ist zuständig für die neue A-Klasse und muss alle Stationen – von Beschaffung der Materialien bis hin zum Verkauf am Endkunden – durchlaufen

5

Aufgabe 2:

Erläutern Sie das Abgrenzungsproblem zwischen Wirtschaftlichkeit und Produktivität.

Wirtschaftlichkeit 



formales Prinzip, liegt jedem ökonomischen Handeln zu Grunde  Maximumprinzip (Input gegeben, Output variabel)  Minimumprinzip (Output gegeben, Input variabel) operational erfassbar, indem an Kosten und Leistungen angeknüpft wird  d.h.:

w

Leistung (bewerteter Output) Kosten (bewerteter Input )

 auf Minimumprinzip bezogen

w

Sollkosten Istkosten

 auf Maximumprinzip bezogen

w

Istleistung Sollleistung

Produktivität



Kennzahl, beschreibt Grad der technischen Ergiebigkeit  Technizität



Produktivität im engeren Sinne:

Ausbringungsmenge (Output ) Faktoreinsatzmenge ( Input)

 rein mengenmäßige Betrachtung  häufig wird die güterwirtschaftliche Sphäre verlassen (  Messprobleme, schwere Erfassbarkeit)  es erfolgt eine Bewertung des Output (Umsatz, Ertrag, Wertschöpfung) und des Input (Aufwand, Kosten)  „marktliche“ / ökonomische Produktivität 

Produktivität im weiteren Sinne:

Ausbringungswerte Faktoreinsatzwerte

Zusammenfassung Produktivität und Wirtschaftlichkeit gehen häufig in die gleiche Richtung, aber:   

Produktivitätssteigerung muss nicht wirtschaftlich sein Bewertung von Input und Output kann verzerrt sein  Preisänderungen, konjunkturelle Änderungen Produktivitätsunterschiede durch unterschiedliche Faktorqualitäten

6

Ziele bei Produktionen - Sachziel: Erzeugung von Gütern zur Bedarfsdeckung Dritter - Formalziel: Ziele wie Gewinnmaximierung, Kostenminimierung etc. - in der Regel verfolgen Unternehmen Zielbündel, d.h. dass z.B. eine Gewinnmaximierung automatisch mit einer Kostenminimierung einhergeht (es werden also mehrere zusammenhängende Ziele gleichzeitig verfolgt) - Formalzielinhalte unterscheiden die Zielarten nach ihrem Inhalt. Solche können sein:  Technische Ziele  Ökonomische Ziele  Soziale Ziele

sorgen für Nachhaltigkeit des Unternehmens

 Ökologische Ziele

- Formalziele können ebenfalls durch Formalzielvorschriften, wie Extremierungsziele (das Ziel, das im besten Fall realisiert werden sollte, Bsp. Technische Ziele: Maximierung der Produktivität) und Satisfizierungsziele (das Ziel, das minimal erreicht werden soll, Bsp. Technische Ziele: mindestens 5% Produktionssteigerung) eingegrenzt sein - Extremierungsziel: das Ziel, das im besten Fall realisiert werden sollte, Bsp. Technische Ziele: Maximierung der Produktivität - Satisfizierungsziel: das Ziel, das minimal erreicht werden soll, Bsp. Technische Ziele: mindestens 5% Produktionssteigerung

Beziehungen / Ordnung bei mehreren Zielen - Interdependenz = wechselseitige Abhängigkeit - man will ein Zielsystem schaffen, um zu wissen, wie man mit den unterschiedlichen Zielen umgeht - Interdependenzbeziehungen:  Indifferenz: wenn man ein Ziel steigert wird ein anderes nicht beeinflusst  Konkurrenz: wenn man ein Ziel steigert, wird ein anderes gemindert  Komplementarität: wenn wir ein Ziel verfolgen, verfolgen wir auch ein anderes (oder auch „Zielbündel“) - Präferenzbeziehung:

 Rangfolge der Ziele nach Dringlichkeit (Welches Ziel muss jetzt in diesem Moment unbedingt erreicht werden?), also „Zielsystem“

- Instrumentalbeziehung:

 Über- und Unterordnung der Ziele, spricht „Zielhierarchien“ (Welches Ziel ist auf langfristiger Sicht wichtiger zu erreichen, welches weniger?)

Übungsaufgabe aus der Vorlesung: Erklären Sie den Unterschied zwischen Zielbündel, Zielhierarchie und Zielsystem am Beispiel der Ziele Kostenminimierung, Umsatzmaximierung und Gewinnmaximierung! 1. Zielbündel: Menge der verfolgten Ziele mit ihren Interdependenz-Beziehungen (Wechselwirkungs-Beziehungen zwischen den Zielen  wie ändert sich ein Ziel, wenn ich ein anderes steigere?) 2. Zielhierarchie: Ordnung der Ziele eines Zielbündels nach Instrumentalbeziehungen (Welches Ziel ist wichtiger, welches weniger?)

7

z.B.: 1. Ziel

2. Ziel

3. Ziel

•Kostenminimierung

•Gewinnmaximierung

•Umsatzmaximierung

3. Zielsystem: Ordnung der Ziele nach Instrumental- und Präferenzbeziehungen [Rangfolge der Ziele nach Wichtigkeit (≙ Instrumentalbeziehungen) und Dringlichkeit (≙ Präferenzbeziehungen) z.B.:

Gewinnmaximierung

Kostenminimierung

Umsatzmaximierung  Kostenminimierungsziel ist wichtiger / dringlicher

Produktivität (auch „technische Ergiebigkeit“ oder „Technizität“) - Ergiebigkeit = Wirtschaftlichkeit - die Produktion ergibt sich aus dem Quotient von Output und Input:

Ouput Ausbringungsmenge x  Input Faktoreinsatzmenge r

 die Produktivität ist somit ein Durchschnittsprodukt, wobei Output und Input reine Mengen abbilden - Gesamtproduktivität:

Menge aller Ausbringungsgüter Menge aller Einsatzgüter

- Teilproduktivität:

Ausbringungsmenge Menge eines Einsatzgutes

- die Gesamtproduktivität zu ermitteln ist jedoch schwer, da die Faktoreinsatzmengen und Ausbringungsmengen einzelner Produktionseinheiten aus verschiedenen Elementen bestehen und sich folglich nicht addieren lassen  deswegen werden i.d.R. Teilproduktivitäten bevorzugt gebildet - Beispiel:

Arbeitsproduktivität von Pr odukt i 

 Interpretationsproblem:

Pr oduzierte Stücke der Art i Zahl der eingesetzten Arbeiter

Durch genau welchen Input hat sich nun der Output erhöht und bei unserem Beispiel die Produktivität gesteigert? (da es ja mehrere Inputfaktoren gibt, die letztlich den Output bilden)  diese Inputs könnten sein: Veränderung der Faktorergiebigkeit (Faktorwirtschaftlichkeit), Zunahme der Kapitalintensität (also den Kapitaleinsatz pro Erwerbstätiger), technischer Fortschritt oder veränderte Kapazitätsauslastung (also wie viel von z.B. einer Anlage benutzt / wie viel gebraucht wird)

8

-

Rentabilität 

Gewinn  100 Kapital

 die Rentabilität drückt folglich die Verzinsung des eingesetzten Kapitals bezogen auf einen bestimmten Zeitraum aus

Produktions- und Kostentheorie - die Produktionstheorie trifft Aussagen, die der bestmöglichen Gestaltung von Produktionsprozessen dienen  da die Produktionstheorie sich nur mit Mengen befasst und somit keine ökonomischen Sachverhalte sinnvoll darstellen kann, bedarf man sich außerdem der Kostentheorie um Sachverhalten Werte beizumessen - Wissenschaftliche Ziele: durchlaufen einen Gedankenprozess 1. Deskription = reine Modellierung des Produktionsproblems 2. Explikation = Formale Analyse (Wenn-Dann-Aussage)  ...


Similar Free PDFs