Naturalismus- Fin de Siecle- Expressionismus PDF

Title Naturalismus- Fin de Siecle- Expressionismus
Course Examen NDL Epochenzusammenfassungen
Institution Universität Regensburg
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Moderne (1885-1933): Literatur um 1900 Naturalismus (~1880-1900) Fin de Siecle (~1890-1910) Expressionismus: (~1910-1923) Zeit um 1900 wurde von den Menschen damals als markante Zeitenwende erfahren. Auf der einen Seite gab es die reich überlieferte Kultur der vergangenen Jahrhunderte. Doch diese verlor rasant an Geltung und schien keine Orientierungspunkte mehr für die Gegenwart zu liefern. Die Gegenwart war wiederum ganz auf die Zukunft ausgerichtet, die zwar idealerweise harmonisch- gleichsam durch ein Blumenband- mit der Vergangenheit verbunden sein sollte, der man aber noch mit gemischten Gefühlen entgegensah. Feullietonist Friedrich Michael 1891: „Wir stehen an der Grenzscheide zweier Welten; was wir schaffen ist nur Vorbereitung auf ein künftiges großes, das wir nicht kennen, kaum ahnen.

 Jetztzeit als Vorbereitung auf die Zukunft

1. Überblick über die Strömungen Die Geschichte der Literatur ab 1885 ist wesentlich von literarischen Gruppen und Vereinen geprägt, deren Mitglieder sich nicht selten um eine Zeitschrift sammelten. Ob man Naturalismus, Expressionismus oder Fin de Siécle als Epochen, Strömungen oder Bewegungen bezeichnet ist eine Definitionsfrage. Aber: alles sind Konstrukte der Geschichtsschreibung

1.1. -

Naturalismus (~1880-1900)

In der Weimarer Klassik eher negativ besezter Begriff, wurde von Emile Zola als positiver Stilbegriff aufgefasst

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Aber trotzdem in der Zeit noch abwertende Note, was man heute als Naturalismus bezeichnet, nannte man zeitgenössisch Realismus

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Eng in Verbindung mit dem 19. Jahrhundert, der industriellen Revolution, und den sich daraus ergebenden Arbeits- und Lebensbedingungen 1

Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

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Naturalismus zum Gegenpol des idealistischen, Wirklichkeit verklärenden Kunststrebens

Naturalistische Generation -

Autoren wurden meist in den 1860ern geboren, Conrad Alberti, Hermann Conradi, Gerhard Hauptmann, Johannes Schlaf, Arno Holz…

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Meist aufgewachsen in eher kleinbürgerlichen Verhältnissen auf dem Land, späterer Wohnsitz meist größere Städte

Portrait Gerhart Hauptmann -

Biographie: o 1862 in Schlesien geboren, Sohn eines Hotelbesitzers o Schule Breslau, kurzes Studium in Jena. Hochzeit der Kaufmannstochter Marie Thienemann. Ab 1885 Leben in Berlin o Freundschaftlicher Verkehr mit Berliner Naturalisten o In Weimarer Republik: Ehrendoktor, hoher gesellschaftlicher Status o Keine klare politische Positionierung in der NS Zeit o Tod 1946

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Seine Dramen: o Künstlerischer Höhepunkt des deutschen Naturalismus o Durch Ibsen und Tolstoi angeregt, auf unmittelbarer Beobachtung der nächsten Umwelt fußend o Schon in seinem ersten Drama „Vor Sonnenaufgang“ mit brutaler Konsequenz wird Naturalistisches auf die Bühne gebracht . deshalb auch Tumult bei der Uraufführung o Die Weber: Elend der Armen steht im Vordergrund (Proletarier, Bergarbeiter waren in „Vor Sonnenaufgang“ nur am Rande). Anschluss an Heine (Die schlesischen Weber – Gedicht)  Aufführung wurde verboten

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Aber Haltung der Revolution gegenüber ist zweideutig:

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Meinung über Qualität von Gerhart Hauptmanns Werk gehen weit auseinander: Zu Lebzeiten wurde er als der Dichterfürst gefeiert, heute noch besitzt er viele Verehrer 2

Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

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Kritiker: Platitüden, fehlende Selbstkritik und peinliche Banalitäten

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Aber Gerhart Hauptmann verdankt man den nachhaltigen künsterlischen Ausdruck des deutschen Naturalismus

Gruppen und Zeitschriften -

Hatten große Bedeutung für Naturalismus

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Zentren waren Berlin und München

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Berlin: „Kritische Waffengänge“ Julius und Heinrich Hart (Zeitschrift)

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München „Die Gesellschaft“ Michael Georg Conrad (Zeitschrift)

Friedrichshagener Dichterkreis -

Gründung 1890: Berliner Vorort Friedrichshagen,  Klein Weimar für moderne Geister

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Gäste waren Hauptmann, Wedekind, …

Freie Bühne -

1889 Theaterverein und dazugehörige Zeitschrift in Berlin

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Geschlossene Veranstaltungen keine Zensur

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Uraufführung von „Vor Sonnenaufgang“ Skandal

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Schon 1890 wieder getrennte Wege

Phasen -

Frühnaturalismus: 1882-1884: Gebrüder Hart (Kritische Waffengänge)

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Hochnaturalismus: 1889-1900: Freie Bühne,  Drama wurde jetzt anstatt Lyrik wichtiger

Das Drama im Naturalismus -

In den 1870er bis 1880er viele französische Unterhaltungsstücke,

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Aber auch historisierende Schauspiele

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Naturalistische Stücke (Ibsen)

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Dann durch Hauptmann auch deutsche Stücke

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Naturalistisches Drama: größstmögliche Wirklichkeitsnähe 3

Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

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Illusion der Wirklichkeit sollte den Zuschauern nahgebracht werden

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Versform verschwindet, Prosaform herrscht vor

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Kunstcharakter der Sprache wird vermieden, staattdessen: Sprache des Lebens

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Milieusprache, Dialekt

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Monologe sind verpönt, ebenso das Beiseitesprechen, stattdessen: Stummes Mienen und Gebärdenspiel gewinnt an Bedeutung 1.2.

Fin de Siécle

Begriff: -

Reicht eigentlich über das Ende des Jahrhunderts hinaus, Begriff stammt aus Osterreich und wurde in deutschsprachigen Gebieten erst durch Hermann Bahr und Hugo von Hoffmannsthal aufgegriffen

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Besonderer Akzent auf die französische Dichtung

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Zum Teil konkurrierende Strömungsbegriffe: Impressionismus, Symbolismus, Decadénce,

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Symbolismus und Impressionismus aber bezeichnen eher artistische Schreibweisen besonders in der Lyrik

Junges Wien -

Kernbestand der Autoren: Junges Wien: lockerer Zirkel junger Autoren, (Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler…)

George Kreis -

Eine Gruppe aus dem Kreis der Münchner Boheme stand Stefan George sehr nah

Generell: sehr viel Lyrik, wenig Drama!

1.3.

Expressionismus (1910-1923)

Begriff: -

Begriff kursiert seit 1901 antiimpressionistisch . vor allem auch für Malerei verwendet Zentralbegriff Mensch

4 Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

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Zentralbegriff Mensch gewinnt im Kontrast zum bürgerlichen und vergesellschafteten Individuum

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Mensch ist das was übrig bleibt, wenn man Pflicht, Moral, Gesellschaft, Familie vom bürgerlichen Individuum abzieht

Literarische Schlüsselfiguren -

Figur des Vaters: Gesellschaftlich Erstarrtes, Bürgerliches

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Perspektive von Irren und Kranken  radikale Gesellschaftskritik

Großstadt -

Als Ort des Expressionismus per excellance, in vielerlei Hinsicht

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Zentrum vor allem Berlin

Expressionistischer Stil -

Äußerste Reduktion und Konzentration des Ausdrucks

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Aufbruchs- und Erneuerungswille: dymnamisches, intensives und affektives Sprechen

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Gefühlsrausch drückt sich manchmal in einem ausgeprägten Verbalstil aus oder Stammeln

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Grenze des Sagbaren sollte erweitert werden durch Kühne Neuprägungen, bewusste Verstöße gegen die traditionelle Grammatik

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Bewusster Schockeffekt !

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Reihungs- und Simulationstechnik, sowie die Montage

2. Moderne um 1900 2.1.

Moderne Gesellschaft Begriff der Moderne

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Seit Mitte der 1880 Jahre empfand sich der Mensch als modern (lat. modo, eben jetzt)

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Substantiv Moderne stammt von Eugen Wolff 1888, der in einer Abhandlung die Literatur so charakterisierte

5 Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

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Im Kern dieses Begriffs steckt ein besonders Verhältnis zur Zeit: Das Zeiterleben beschleunigte sich  Vergangenheit liegt immer weiter zurück, Zukunft kommt immer schneller: Gegenwart als Vergangenheit einer zukünftigen Gegenwart

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Gesellschaftsübergreifenden Konsens darüber, wie die Zukunft aussehen sollte, gab es nicht  um 1900 Meinungspluralismus o War die Gesellschaft im Fortschritt oder Verfall? o Was sind gesellschaftsfähige Ideale? Klassenlose Gesellschaft oder Einheit und Reinheit? o Monarchie oder demokratische Gesellschaftsordnung? Welche Rolle hatte die Dichtung?

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War ähnlich unbestimmt

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Vielfalt exisitiert gleichzeitig !

Funktionale Ausdifferenzierung -

Folgt man Niklas Luhmann, ist der Meinungspluralismus genau das grundlegende Kennzeichen der modernen Gesellschaft o Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein, war die Gesellschaft stratifikatorisch (= in Schichten/Stände) unterteilt, die das Leben und Denken des Einzelnen übernommen hatten  viele Fragen stellten sich dann gar nicht; o Dann in einem lange währenden Prozess zur funktionalen Differenzierung (nicht vollständig, aber in großen Bereichen): Moderne Gesellschaften untergliedern sich in verschiedenen Funktionsystemen (Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Bildung, Kunst…), die jeweils ganz andere Werte haben  der moderne Mensch nimmt an verschiedenen Systemen teil o  Gesellschaft kann sich immer weniger auf gemeinsame Ziele, Werte und Praktiken einigen

Individualität -

Individualität muss außerhalb der Funktionssysteme gefunden werden (nicht wie früher durch Inklusion/Exklusion eines Standes)

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Aber im 19. Jahrhundert konnten noch durch Familie und Arbeit die eigene Individualität durch Inklusion gewonnen werden 6

Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

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Frau musste sich dem Rang und Namen des Mannes unterordnen

Aber dann: um 1900 Veränderung der gesellschaftlichen Realität von Familie, Arbeit und dem Geschlechterverhältnis: o Frauenbewegung, Emanzipation o Wandel der Familie: von patriachalischem Verhältnis entstanden auch immer mehr alternative antibürgerliche Gesellschaftsschichten (Boheme) mit offenen Beziehungen, Alleinerziehenden, unehelichen Partnerschaften, … Sexuammoral änderte sich langsam o Wandel der Arbeit: Industrialsierung: Betriebe wuchsen, straffere Organisation, Rationalisierung von Arbeitsabläufen, Arbeitsteilung, Krise des Subjekts -

Zentrales Thema der Literatur um 1900

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Da der Wandel in den Bereichen Ehe, Familie, Arbeit Schwierigkeiten bei der Identitätssuche machte

Naturwissenschaften -

Hohes Ansehen im 19. Jahrhundert  funktionale Differenzierung hat gut funktioniert und dazu beigetragen

Modernisierung des Ich -

Psychoanalyse:  Sigmund Freud Anfang des 20. Jahrhunderts (Unterbewusstsein als wichtigster und größter Teil der menschlichen Seele)

2.2. -

Literatur in der modernen Gesellschaft

Literatur als ein System der Gesellschaft bleibt von der fortschreitenden funktionalen Diffferenzierung und Pluralisierung nicht unberührt

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Alphabetisierung durch Durchsetzung der Schulpflicht erhöht , Buchmarkt wurde immer größer

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Trägerschichten von Literatur (die die Literatur schrieben, lasen und und verbreiteten) pluralisierte sich 7

Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

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Literatur öffnete sich allen beliebigen Bereichen der Gesellschaft (es war nichts verpönt wie im Realismus die politische Literatur)  Autonomisierungsprozess von Dichtung begann m 19. Jahrhundert und radikalisierte sich  Literatur musste nicht immer in irgendeiner weise das Gute befördern oder Wahrheit und Erkenntnis beinhalten  Dichtung war aus der Trias des Guten, Wahren und Schönen herausgelöst

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Außerdem: Auflösung fester Gattungsgrenzen, Mischformen enstanden o Drama wurde mit detallierten Nebentexten dem Epischen angenähert o Hugo o Hugo von Hofmannsthal schrieb gereimte lyrische Dramen o Prosagedicht aus Frankreich

Großstadt- und Landleben -

Gegensatz von Großstadt und Landleben war damals sicher größer als heute

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Naturalismus und Expressionismus entstanden vor allem in den Großstädten Berlin und München/Leipzig

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Nervosität und Stress wurden immer mehr Teil des Großstadtlebens und auch so thematisiert. Alles wurde schneller, maschineller  das hatte auch für den Körper Folgen (Erschöpfung und Müdigkeit)

2.3. -

Ur- Katastrophe 1914

König Wilhelm I. wurde in Versailles zum deutschen Kaiser gerufen 1870, Otto Bismarck wurde Reichskanzler,

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1890: Entlassung Bismarcks durch den Nachfolger von Wilhelm (Wilhelm II)

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 durch seine Politik: Spannung zwischen den europäischen Staaten

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Ausbruch des I. WK war für die meisten Deutschen das Ereignis, das ihr Leben am meisten veränderte

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Sie war die ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts

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Man muss aber beachten: viele Intellektuelle und Schriftsteller begrüßten den Kriegsbeginn empathisch (auch wenn die Begeisterung und Euphorie teilweise übertrieben wurde) : die Menschen rechneten wohl zu der zeit mit einem

8 Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

siegreichen, kurzen Krieg , der eine neue vielversprechende politische Ordnung mit sich bringt -

 Krieg schien das zersplitterte Volk etwas zu verbinden „Geist von 1914“

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Krieg als Reinigung und Befreiung

2.4. -

Religiosität

Institution Kirche verlor im 19. Jahrhundert an Einfluss : Kulturkampf (1870er, 1880) o Staat und Kirche stritten um den Einfluss maßgeblicher gesellschaftlicher Bereiche o Staat schafft die geistliche Schulaufsicht ab

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Gleichzeitig findet eine Privatisierung der Religion statt: Vielzahl an religiöser und religionsähnlicher Strömungen 2.5.

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Industrialisierung und Arbeitswelt

Literatur um 1900 entwickelte sich in einer Gesellschaft, deren Arbeitsbedingungen und, was damit zusammenhing, deren Strukturen sich erheblich wandelten

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1870er: rasanter Wirtschaftswachstum, Deutschland wurde von einem überwiegend agraisch geprägten Land zum Industriestaat

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Befördert durch Eisenbahn, Kohleabbau, Fortschritte in der Eisenindustrie und Metallverarbeitung

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Aber auch: Chemo- und Elektroindustrie gewann an Bedeutung (Telefon, Straßenbau, … )

Arbeiter: -

Heterogene Arbeitsschicht, differenziert nach Geschlecht, sozialer und geografischer herkunft, Mobilität und besonders: gelernt/ungelernt

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Durchschnittlich 66 Stundenwochen an 6 Werktagen, ohne Urlaub

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 Gefühl der Abhängigkeit und Ausgeliefertsein

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Arbeiter waren der Willkür ausgesetzt, bekamen keine Anerkennung, keine Aussicht auf arbeitsfreien Ruhestand, -> Altersarmut

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 ökonomische und moralische Notlage der Arbeiter: sprengte die Leistung der alten Armenfürsorge (Familie, Kirche, Gemeinden) 9

Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

2.6. -

Naturalismus und Sozialdemokratie

Die jungen naturalistischen Dichter waren Ende des 19. Jahrhunderts vom Land in die Stadt gezogen (Julius und Heinricht Hart): sie lebten (da selbst nicht wohlhabend) in ärmeren Gebieten und kamen dort mit den Arbeitern in Berührung

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Also: sie erlebten die „soziale Frage“ selbst mit, und thematisierten sie deshalb in ihren Werken

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Deshalb sympathisierten sie zuerst mit den Sozialisten  aber weniger der parteipolitischen Programmen zu liebe, sondern einer emotionalen Einstellung

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Beispiel: Bruno Willes Einsatz für das Proletariat o Aber kein linientreuer Sozialdemokrat o Sondern eher augerpägter Individualismus ( Philosophie Nietzsche ist erkennbar)

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Genau diese sittliche Entrüstung teilten auch Arno Holz und Gerhart Hauptmann, ohne dabei gleich Marxisten zu sein

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Also: Anfangs noch Sympathie mit den Sozialdemokraten, aber schon ab 1895 Bruch! o „Das kämpfende Deutschland hat keine Zeit zum Dichten“ o Proletariat kann mit moderner Kunst nichts anfangen, Autoren wissen nichts von der sozialen Frage, Kunst ist pessimistisch, Arbeiter sollen optimistisch sein, …

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 Naturalisten und Sozialdemokraten fanden also nicht so zueinander, obwohl die Ziele gleich waren

„Rinnensteinkunst“ -

Unter der Regierung von Kaiser Wilhelm: Gegner zu den Naturalisten  sie nannten sie Rinnensteinkunst

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Zensur, Aufführungsverbote, Gerichtsverfahren

Staatliche Repression des Naturalismus -

Streit um Gerhart Hauptmanns „Weber“

10 Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

o  als das Stück nach gerichtlichen Auseinandersetzungen in Deutschen Theater in Berlin aufgeführt wurde, beschloss der Kaiser das Theater nie wieder u betreten und empfahl seinen Offizieren das gleiche o Auch wenn das Stück einen Aufstand beschrieb, der 1844 war, hatte Hauptmann einen aktuellen Anlass: Petition der Weber von 1890, an den Kaiser, um ihre schlechte Lage zu verbessern. Ursache für die Lage war wie immer die gleiche: Preisdruck  sinkenden Löhne! Naturalistische Merkmale -

Dialekt, Mundart

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Detallierter Nebentext, präzise Regieanweisungen, ausführliche Figurenbeschreibungen,

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Offener Schluss

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Personen des 4. Standes: o In vielen naturalistischen Stücken, auch Außenseiter o Familie Selicke: Alkoholabhängiger Buchhalter und seine kranke Familie

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Häufig außerdem: zerrüttete Familie

2.7. -

Literarischer Wandel

Drama: o Arno Holz/Johannes Schlaf: Familie Selicke  Fontane sagte, dass das das erste völlig neue Drama ist (1890) o „Hier scheiden sich die Wege, hier trennt sich alt und neu“

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Literatur wandelte sich ab 1880 schneller und radikaler als in den Jahrzehnten davor

3. Erkenntnisoptimismus und Naturalismus -

Um 1870: großer Erkenntnisoptimismus in der Wissenschaft Materialismus:

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liegt noch in der Luft  seit 1840/1850er Jahren o Gegen Idealismus, o Alles ist erklärbar, wird auf materielle Erscheinungsformen reduziert, 11

Moderne: Naturalismus, Fin de Siécle, Expressionismus

Darwinistische Lehren -

Ernst Hackels Interpretation von Charles Darwins Evolutionstheorie  versprach sich darin Aufschlüsse über die Welt

Comtes Positivismus -

Keine Allerklärungsansprüche

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Beobachtungen und Experimente sollen zählen,  aus ihnen wurden induktive Gesetze erschlossen

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Metaphysische Spekulationen: Zwecklos

Naturwissenschaftler als Vorbild für den Naturalismus: -

Gesetz, Beobachtung, Experiment, Objektivitä...


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