Roman Jakobson - Dozentin: Fabian-Winko PDF

Title Roman Jakobson - Dozentin: Fabian-Winko
Author Océane Meloni
Course Grundfragen und Methoden der Literaturwissenschaft
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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Summary

Dozentin: Fabian-Winko...


Description

Roman Jakobson: Poetik Linguistik und Poetik, 83. Strukturalistische Definition: Eine Dichterische Äußerung zeichnet sich aus durch die Projektion des Äquivalenzprinzips (von Ähnlichkeits- und Kontrastbeziehungen) von der paradigmatischen Achse der Selektion, für die es allgemein konstitutiv ist, auf die syntagmatische Achse der Kombination. In der neuen Definition kommt ein objektives Kriterium hinzu Überziehung der syntagmatischen Kontiguitätsrelationen mit Ähnlichkeitsrelationen bewirkt, dass jede Metonymie eine metaphorische und jede Metapher eine Metonymische Färbung bekommt. à Mechanismus für Mehrdeutigkeit der Dichtung Leitprinzip der Jakobsonschen Linguistik: Invarianz-Variation Prinzip bei Aufklärung von Idee und Realisation Produktion und Rezeption eines Dichterischen Textes Aufgabe: Beziehung zwischen Linguistik und Poetik darstellen Poetik: Was macht eine verbale Botschaft zu einem Kunstwerk? Poetik nimmt in Literaturwissenschaft eine führende Rolle ein Poetik liegt in der differentia specifica der Wortkunst zu anderen Künsten Probleme der sprachlichen, Analyse der Malerei mit denen der bildlichen Struktur Linguistik: Umfassende Wissenschaft der Struktur der Sprache, Poetik als integraler Bestandteil der Forschungswissenschaft Viele von Poetik untersuchte Verfahrensweisen beschränken sich offensichtlich nicht auf die Wortkunst Strukturale Eigenschaften der Handlung bleiben trotz Verschwindens der sprachlichen Form erhalten Vergleichbarkeit der verschiedenen Künste Eigenschaften der Dichtung gehören zu umfassender Theorie der Zeichen à allgemeine Semiotik (gilt für alle Formen der Sprache) Frage nach Beziehung zwischen Wort und Welt à nicht nur Wortkunst, sondern alle Arten des Diskurses Linguistik: Untersuchung aller möglichen Probleme der Relation zwischen dem Diskurs und dem Universum des Diskurses Was verbalisiert und wie es verbalisiert wird Poetik befasst sich im Gegensatz zu Linguistik mit Werten? Falsche Interpretation zwischen Kontrast der Struktur der Poesie und anderen Typen der Sprachstruktur Nichtzufälliger zielgerichteter Charakter zufällig, planlos Jedes Sprachverhalten ist zielgerichtet, nur die Zielsetzung ist verschieden Konformität, der Mittel, die zu diesem Zweck eingesetzt werden, bilden ein Problem

Trennung zwischen Literaturwissenschaft und Literaturkritik? Terminologische Verwirrung Syntaktische und Morphologische Forschung kann nicht durch eine normative Grammatik ersetzt werden Jede Sprachkultur bedingt programmatische, planerische und normative Vorstellungen Literaturwissenschaft hat zwei Problemkreise: Synchronie und Diachronie Synchronie: berücksichtigt auch Literarische Tradition Problem: Auswahl der Klassiker und ihre neue Deutung durch eine neue Strömung Nicht mit Statik verwechseln Unterscheidung zwischen mehr konservativen und mehr progressiven Formen Stadium wird in seiner zeitlichen Dynamik empfunden Aber auch: kontinuierliche, dauerhafte und statische Faktoren Trennung nur durch krasse Einschränkung des Untersuchungsgebietes der Linguistik Probleme strukturale Linguistik: Revision der monolithischen Hypothese der Sprache Beschäftigung mit der Interdependenz der vielfältigen Strukturen innerhalb einer Sprache Einheit (Kode) der Sprache besteht aus vielen Subkodes Begriffsbildung wesentliche Eigenschaft der Sprache à aber nicht die sekundären Faktoren vernachlässigen Verbannen von emotiven Elementen aus der Linguistik: Radikales Experiment einer Reduktion Eine reductio ad absurdum Sprache muss in Bezug auf ganze Vielfalt ihrer Funktion untersucht werden Konstitutive Faktoren in jedem Sprechereignis

KONTEXT MITTEILUNG SENDER -------------------- EMPFÄNGER KONTAKT KODE Jede Komponente bedingt sprachliche Funktionà hierarchische Anordnung REFERNTIELL: Auf Kontext hin KONATIV: Ausrichtung auf Empfänger, reinster Ausdruck im Vokativ/Imperativ EMOTIV: Segodnja vecerom à vierzig verschiedene Mitteilungen durch verschiedene Lautschattierungen Expressiv Haltung des Sprechers Richtet sich an Sender Emotive Schicht in Interjektion

PHATISCH Sprachliche Botschaften: Kommunikation erstellen, verlängern, unterbrechen, kontrollieren, ob Kanal offen ist, Aufmerksamkeit erregen, oder sich vergewissern à Einstellung auf Kontakt à PHATISCHE Vögel teilen sich phatische Funktion mit Lebewesen Erste Funktion, die Kleinkind erwirbt METASPRACHLICH Moderne Logik: Objektsprache und Metasprache Metasprache wichtige Rolle in Alltagssprache Wenn Sender und Empfänger kontrollieren wollen, ob beide denselben Kode gebrauchen, orientiert sich die Rede am Code: Sie vollzieht eine METASPRACHLICHE (d.h. erläuternde) Funktion Aphasie: Verlust zur Fähigkeit metasprachlicher Operationen POETISCH Die Einstellung auf die Botschaft als solche, die Ausrichtung auf die Botschaft um ihrer selbst willen, stellt die POETISCHE Funktion der Sprache dar Kann nur untersucht werden, wenn siezusammen mit allgemeinen sprachlichen Problemen behandelt wird Erforschung der Sprache erfordert eine gründliche Berücksichtigung der poetischen Funktion Nur vorherrschende und Strukturbestimmende Funktion Richtet Augenmerk auf Spürbarkeit der Zeichen Vertieft Dichotomie der Zeichen und Objekte Wenn Probleme des Ranges keine Rolle spielen nimmt Sprecher immer den kürzeren Namen zuerst Verfahren der Paronomasie Prinzip der Variation: keine konsonantischen Phoneme im ersten Wort, zwei umschließen das zweite und ein Konsonant steht am Ende des drittem Linguistische Untersuchung: • Grenzen der Dichtung sprengen • Untersuchung nicht nur auf poetische Funktion beschränken • Gestaffelte Teilnahme der anderen sprachlichen Funktionen

REFERENTIELL EMOTIV POETISCH KONATIV PHATISCH METASPRACHLICH

Worin besteht unabdingbare Eigenschaft eines Kunstwerks? àSelektion und Kombination Selektion auf Grundlage der Äquivalenz, der Ähnlichkeit und Unähnlichkeit, Synonymie und Antinomie Aufbau der Sequenz: Kontiguität Die poetische Funktion projiziert das Prinzip der Äquivalenz von der Achse der Selektion auf die Achse der Kombination. In der Metasprache dient die Sequenz zur Aufstellung einer Gleichung, in der Dichtung hingegen dient die Gleichung zum Bau der Sequenz Symmetrie dreier zweisilbiger Verben mit identischem Anlautkonsonant und identischem Auslautvokal: veni, vidi, vici Vers sprengt Grenzen der Dichtung, impliziert dennoch poetische Funktion...


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