Sina Streck Kurstagebuch Wi Se1718 PDF

Title Sina Streck Kurstagebuch Wi Se1718
Author Sina Streck
Course Einführung in die Fachdidaktik der Romanischen Sprachen
Institution Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
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Summary

Kurstagebuch, das von allen Studenten als Studienleistung eingereicht werden muss, die zwei romanische Spracehn studieren....


Description

Pädagogische Hochschule / Albert-Ludwigs -Universität Freiburg Institut für Romanistik / Romanisches Seminar Jun.-Prof. Dr. Katja Zaki Fachdidaktik der Romanischen Sprachen (Frz./Ital./Span.) VL Einführung in die Didaktik der Romanischen Sprachen (Sek. I / Sek. II) Sina Streck

WiSe 2017/18

Sitzung am 14.11.17

Kurstagebuch

Fokus der heutigen Sitzung

Der Unterricht Romanischer Sprachen in Baden-Württemberg – gestern und heute GESCHICHTE DES FSU

institutionell/bildungspolitisch did.-methodisch

Aktuelle Paradigma: Kompetenzorientierung

Warum werde ich mal welche Inhalte vermitteln? Wie wird sich der Bildungsplan in Zukunft entwickeln? Was ist der Grund für bestimmte Inhalte im Unterricht? Welche Methoden haben Tradition, welche nicht?

Wie lernen meine Schüler? Kann man das überhaupt vergleichen? > Vermutlich ist die tatsächliche Methodik und Strategie ein Querschnitt aus allen Hypothesen, die wir in der LA01 bearbeitet haben. Gibt es Unterschiede zwischen der Geschichte des FSU in BW und Hessen? > Nähe zu Frankreich? Gibt es Unterschiede zwischen den didaktischen Richtlinien beider Länder? Wie bedeutend sind diese?

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Kurzreflexion Wiederholung des Textes der Lernaufgabe Nummer 01: Der Fremdsprachenunterricht hat im vergangenen Jahrhundert verschiedene Paradigmen durchlaufen. In den 1950er Jahren forschten Watson und Skinner am sprachlichen Verhalten von Fremdsprachenschülern und prägten den Begriff des Behaviorismus mit. Nach dem Beispiel des Pawlow’schen Hundes sollten SchülerInnen anhand von Signalwörtern erkennen, wann sie beispielsweise welche Zeitform zu verwenden haben. Ein Reiz sollte auch hier eine Belohnung (die richtige Verwendung der Zeitform und das Lob des Lehrers) hervorrufen. Chomsky sah 1959 den Fremdspracherwerb als einen natürlich gegebenen Prozess im Gehirn an, in dem es einen Bereich des „Lerning Acquisistion Device“s gäbe. Er sprach von den Begriffen der Performanz (also der Ausführung des Wissens) und der Kompetenz (also des theoretischen Wissens), wobei die Performanz besonders in der Kommunikation und die Kompetenz zum Grammatikverständnis beitragen. Piaget führte in den 1970er/80er Jahren den Begriff der kognitivistisch-konstruktivistischen Perspektive auf Lernen ein, was ein Phasenmodell der kognitiven Entwicklung des Kindes beschreibt. Das Erlernen einer Fremdsprache nennt er einen kreativen Selbstorganisationsprozess. Besonders prägend ist bei mir der Begriff der Interlanguage als persönliches Zwischenstadiums der Sprache präsent geblieben. 1983 schreib Krashen von seiner Natural Approach zum Fremdsprachenunterricht, in der er einen siebenschrittigen Hypothesenkomplex präsentiert, der unter anderem beschreibt, in welcher Reihenfolge das Gehirn Informationen aufzunehmen vermag (Natural Order Hypothesis) und wie hoch die Leistungsanforderung über dem Können liegen sollte (Input i+1 Hypothesis).

Unterricht der Romanischen Sprachen (in Baden-Württemberg): Der Unterricht der romanischen Sprachen hat in Deutschland eine lange Tradition, die beispielsweise mit Französisch im 17./18. Jahrhundert begann, als die französische Sprache zur Prestigesprache an europäischen Höfen wurde. Spanisch fand besonders im Handel Gebrauch. Seit den 70er Jahren wird in Baden-Württemberg, wie auch im Rest von Deutschland, darauf geachtet, dass die Fremdsprachen, die an Schulen gelehrt werden, praktische Anwendung finden können. Dieses Konzept untersteht der interkulturellen kommunikativen Kompetenz 2

(IKK), die sich aus der kommunikativen Methode von Hymes (1972) und Piepho (1974) und der interkulturellen Methode der 80er und 90er Jahre herausgebildet hat. Die besagte Kompetenz soll geschult werden, um den kulturellen Austausch per Gespräch in ganz Europa zu verstärken und zu ermöglichen. Eine große Rolle in der Kompetenzorientierung, die die IKK mit einschließt, hat die PISA-Studie gespielt, deren schlechte Ergebnisse, die Deutschland seinerzeit erzielt hat, dazu geführt haben, dass auf die damals genutzten Testmethoden hin gearbeitet wurde. Das Output des Unterrichts ist deshalb heute besser vergleichbar als noch vor 10 Jahren.

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Pädagogische Hochschule / Albert-Ludwigs -Universität Freiburg Institut für Romanistik / Romanisches Seminar Jun.-Prof. Dr. Katja Zaki Fachdidaktik der Romanischen Sprachen (Frz./Ital./Span.) VL Einführung in die Didaktik der Romanischen Sprachen (Sek. I / Sek. II) Sina Streck

WiSe 2017/18

Sitzung am 21.11.17

Kurstagebuch

Fokus der heutigen Sitzung Die PISA-Studie Bildungspläne GeR, KMK, Länder

Welchen Einfluss hat eine Studie wie die PISA-Studie auf die Erstellung der Lehr- und Bildungspläne? Welche Auswirkungen hatten die Ergebnisse? Konnten die Ergebnisse in späteren Studien verbessert werden? Wie verändern sich Bildungs- und Lehrpläne?

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Kurzreflexion Die PISA-Studie wurde erstmals im Jahr 2000 durchgeführt. In unterschiedlichen Ländern Europas (allen?) wurde mittels der gleichen Studie an Schülern getestet, welche Kompetenzen besonders ausgeprägt seien. Deutschland schnitt dabei sehr schlecht ab, was vorrangig daran lag, dass bis dato der Fokus der Bildungspläne auf dem lag, was gelehrt werden sollte und nicht, was die Schüler letzten Endes können sollten. Der Reformimpuls, der auf die Studie folgte, rief eine sogenannte „Evaluitis“ hervor, das bedeutet, dass Bildung messbar gemacht werden sollte und dieses Thema beinahe penetrant in den Vordergrund gerückt wurde. Getestet wurden in der PISA-Studie nicht die Fächer an sich, sondern die Kompetenzen der SchülerInnen, die weniger fach- sondern alltagsorientiert waren. Die Studie und die Bildungsreform, die in Deutschland darauf folgte, wurden im Nachhinein von einigen Stimmen kritisiert, weil sie ein „teaching to test“ hervorriefen, ein Lehrverhalten also, das sich primär darauf ausrichtet, wie am Ende die Ergebnisse evaluiert werden. Die Richtlinien, die durch den Einfluss der PISA-Studie beeinflusst wurden, waren der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen (GeR), die Standards der KultusministeriumsKonferenz und die Lehr- und Bildungspläne der Länder. Der GeR ist ein Referenzrahmen, der seit 2000 die Bildungsrichtlinien, also wie gelernt, gelehrt und beurteilt wird, auf europäischer Ebene festlegt. Er legt fest, welche Fertigkeiten für die verschiedenen Niveaus, zum Beispiel von Sprachkenntnissen A1, A2, B1, B2 etc. erlangt werden müssen. Nach dem Neokommunikativen Paradigma ist er handlungsorientiert ausgerichtet und die Deskription der Fertigkeiten erfolgt auf „Kann“-Ebene. Der GeR dient als Richtlinie und ist nicht verpflichtend. Die KMK-Standards gelten bundesweit und werden seit 1995 regelmäßig festgelegt und aktualisiert. Er wird nicht für alle Fächer festgelegt, sondern konzentriert sich auf jene Fächer, die einheitlich in ganz Deutschland unterrichtet werden. Zudem können 5

beispielsweise in den meisten Fremdsprachen die Vorgaben übertragen werden, da zu erlangenden die Kompetenzen die gleichen sind. Als Grundlage dienen derzeit die von Byram erarbeiteten

Internationalen

Kommunikativen

Kompetenzen,

diese

schließen

Medienkompetenz mit ein. Die Bildungspläne der Länder sind je nach Bundesland unterschiedlich, jedoch findet man bei dem Vergleich beispielsweise der Standards Hessens und Baden-Württembergs klare Parallelen. Die grundlegenden Elemente sind also die gleichen.

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Pädagogische Hochschule / Albert-Ludwigs -Universität Freiburg Institut für Romanistik / Romanisches Seminar Jun.-Prof. Dr. Katja Zaki Fachdidaktik der Romanischen Sprachen (Frz./Ital./Span.) VL Einführung in die Didaktik der Romanischen Sprachen (Sek. I / Sek. II) Sina Streck

WiSe 2017/18

Sitzung am 28.11.17

Kurstagebuch

Fokus der heutigen Sitzung

Kompetenzorientierung im Französischunterricht Ein Balanceakt im Spannungsfeld zwischen Form und Inhalt

« Une dove a merdé sur mon ami sa tête »

Definition: Kompetenz ist die Verbindung von Wissen und Können als Befähigung zu Bewältigung unterschiedlicher Situationen (Wissen, Können, Handeln)

Wie findet sich die Kompetenzorientierung in der Praxis wieder? Welche Kompetenzen werden im FSU besonders gefördert? Welche dienen der Kommunikation? Was ist wichtiger – Anwendung oder Ausführung?

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Kurzreflexion

Frau Früchtle präsentiert die Kompetenzorientierung im Französischunterricht aus Sicht der Lehrkraft. Die Kompetenzbereiche, die im Fremdsprachenunterricht, besonders in diesem Fall in Französisch, angesprochen werden, sind die interkulturelle Kompetenz, die funktionale kommunikative Kompetenz und die sprachliche Kompetenz. Es werden hier die Begriffe Sprachwissen, das sich auf Wortschatz und Grammatik ausweitet, und Sprachkönnen, was im Textverstehen und -produzieren, wie beispielsweise in einer Sprachmittlung zeigt, voneinander abgegrenzt. Aufgaben sollen im FSU ebenfalls kompetenzorientiert gestellt werden. Folgende Kompetenzen werden vorgestellt: Im Hör-/Hörsehverstehen (Auditiv und audiovisuell) geht es vor Allem darum, dass Gesamtzusammenhänge (Globalverstehen) und Einzelheiten (Detailverstehen) sowie das selektive Verstehen nacheinander erprobt werden, das bedeutet, die Tondatei oder das Video müssen mindestens zweimal abgespielt werden, wobei Videos im besten Falle dreimal rezipiert werden, im ersten Durchlauf ohne Ton, um die Sinneskanäle nicht zu überfordern. Es sei an dieser Stelle auf Herrn Nückles‘ Vorlesung „Einführung in die Bildungswissenschaften“ im WiSe 16/17 verwiesen, in der ebendieser Sinnesüberflutung der Begriff der (Redundanz) zuteilwurde. Beim Leseverstehen muss die Lehrkraft einplanen, dass eine relativ lange Zeit notwendig ist, bis die Schülerinnen und Schüler einen Text erfasst haben. Vorlesen ist in diesem Zusammenhang bis zu einem höheren Niveau des Spracherwerbes nicht sinnvoll, da diese Aufgabe zu erhöhtem Stress seitens der SuS führt und der Sprachkompetenz nicht hilft. Die Schreibkompetenz ist eine aktive, produktive Kompetenz, die zu verbessern die Lehrkraft sorgfältig auf die passende Auswahl eines Textes achten sollte. Die Textsorte und die Wortwahl sollten dem Können der SuS angemessen sein und vorbereitet werden. Ähnlich ist das „Répondre à un post“ einzuführen, bei dem Fragen in der zu erlernenden Sprache zu klären und beispielsweise Informationen zusammenzufassen sind. Die Sprachkompetenz gilt letztendlich als die schwierigste Kompetenz, da sie Verständnis des Gesagten und Konzeption von Antworten voraussetzt. Frau Früchtle gab uns weiterhin auf den Weg, nie mehr zu arbeiten als unsere Schüler, was dadurch zu erreichen ist, die Schüler beispielsweise die Verbesserung von Texten in Kleingruppen erarbeiten zu lassen. 8

Pädagogische Hochschule / Albert-Ludwigs -Universität Freiburg Institut für Romanistik / Romanisches Seminar Jun.-Prof. Dr. Katja Zaki Fachdidaktik der Romanischen Sprachen (Frz./Ital./Span.) VL Einführung in die Didaktik der Romanischen Sprachen (Sek. I / Sek. II)

WiSe 2017/18

Sina Streck

Sitzung am 05.12.17

Kurstagebuch

Fokus der heutigen Sitzung Kompetenzorientierung: Kommunikative Kompetenz WAS IST KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ?

sprachmitteln

sprechen

schreiben

lesen

Hör-Sehverstehen

Wiederholung: 5 Fertigkeiten – lesen, hörsehverstehen, schreiben, sprechen, sprachmitteln

Worschatz, Grammatik, Aussprache, Orthographie

KOMMUNIKATION: Wie bringe ich SuS dazu, viel und qualitativ hochwertig zu sprechen, sich verständlich zu machen? 9

Kurzreflexion

Die kommunikative Kompetenz kann besonders durch positive Rückmeldung der Lehrkraft verbessert werden. Es ist normal, dass Schülerinnen und Schüler Fehler machen, jedoch muss die Lehrkraft beurteilen, ob es sinnvoll ist, in der jeweiligen „Disziplin“ Fehler aus anderen Kompetenzbereichen zu korrigieren, um das positive Verhältnis zur Sprache zu wahren und keine Angst vor Fehlern zu erzeugen. Kompetenzorientierung ist hier also auf Seite der Lehrkraft gefragt. Wird beispielsweise ein Dialog erwartet, so spielen die Kompetenzen des Hörsehverstehens und des Sprechens eine tragende Rolle. Dies ist eine schwierige Kombination für Schüler niedriger Niveaus, da ihnen meist das nötige Vokabular fehlt, um sich auszudrücken, selbst wenn sie die bisher erlernte Grammatik beherrschen. Die Diskursfähigkeit (vgl. KMK 2012:12) ist die Kombination von Sprachwissen und Sprachkönnen

zur

sprachlichen

Bewältigung

unterschiedlicher

Situationen.

Diese

Diskursfähigkeit zu fördern bedarf nicht nur reines Vokabelwissen, sondern auch den Mut, neue Redewendungen und Grammatikstrukturen situativ angepasst anzuwenden. Die Lehrkraft sollte meiner Meinung nach darauf achten, dass ihre Schülerinnen und Schüler sich verständlich machen können. Das beinhaltet, dass grundlegende und allgemeingültige Wörter erarbeitet und so weit vertieft werden, dass sie automatisch in einem Gespräch zusammenführbar sind, bevor spezieller Wortschatz eingeführt wird. Im Beispiel meiner Nachhilfeschülerin, die die 7. Klasse am Gymnasium besucht, bedeutet das, dass die vier grundlegenden Hilfsverben avoir, être, aller und faire im dritten Jahr Französischunterricht noch immer nicht ausreichend vertieft wurden, um ein einfaches Verkaufsgespräch zu führen, dafür können die Schülerinnen und Schüler aber vertiefendes Vokabular zum Thema Feldwirtschaft auswendig. Die in der Vorlesung gestellte Frage, ob Muttersprachler die besseren Fremdsprachenlehrer seien, hängt meiner Meinung nach von zwei Faktoren ab: Erstens, ob die Lehrkraft selbst eine Fremdsprache ähnlicher Abweichung zur Muttersprache erlernt hat, wie seine Schüler und zweitens, ob sie sich an eigene Lernschwierigkeiten erinnern kann. Beiden hilft, denke ich, einen einfühlsamen Unterricht zu gestalten.

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Pädagogische Hochschule / Albert-Ludwigs -Universität Freiburg Institut für Romanistik / Romanisches Seminar Jun.-Prof. Dr. Katja Zaki Fachdidaktik der Romanischen Sprachen (Frz./Ital./Span.) VL Einführung in die Didaktik der Romanischen Sprachen (Sek. I / Sek. II) Sina Streck

WiSe 2017/18

Sitzung am 12.12.17

Kurstagebuch

Fokus der heutigen Sitzung

IKK Interkulturelle kommunikative Kompetenzen

Beitrag von Laura Lösch zum Unterricht der Italienischen Sprache

Kultur im FSU – Welche Rolle kommt ihr zuteil? Wie kann man FSU an die Kulturen der SchülerInnen anpassen? Wie kann FSU zur interkulturellen Verständigung beitragen?

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Kurzreflexion

Für Kultur gibt es verschiedene Metaphern, eine davon ist die des Eisberges. Was wir unter Kultur im groben Rahmen unter Kultur verstehen, beispielsweise Kunst, Tanz und Sprache, ist die Spitze des Eisberges. Was die Grundlage für diese Phänomene bildet, nämlich Wertevorstellungen und Denkweisen, bildet die Basis und ist der Teil des Eisberges, der unter der Wasseroberfläche ruht. Als Zwiebel, Vorratsschrank, Fächer oder Gewächshaus kann man Kultur auch definieren, meiner Meinung nach trifft es aber der Eisberg am treffendsten. Kultur wird in jedem Themenbereich anders definiert, daher ist es schwierig eine allgemein gültige Beschreibung aufzutreiben. Hall und Hall beschreiben 1989 einen Kulturbegriff, der monochron und diachron definiert wird und somit eine Definition auf gleichzeitiger Ebene und eine im Zeitverlauf gibt. Hofstede macht 2006 den Unterschied zwischen individueller Kultur und Kollektivkultur. Jeder Ansatz ist für sich genommen sinnvoll auf den Vergleich verschiedener Kulturen anwendbar. Die interkulturelle kommunikative Kompetenz soll verschiedene Kulturen verbinden, und das per Kommunikation. Sie ist die zentrale Kompetenz im Bildungsplan Baden-Württembergs. Diesem liegen der Gemeinsame europäische Referenzrahmen und die KultusministerKonferenz zugrunde. Dass Sprachunterricht die Sprachfähigkeit zum Ziel hat, klingt für uns heute logisch und als einzige Möglichkeit, jedoch ist diese Orientierung erst seit den 70er Jahren präsent, davor war die Grammatik die wichtigste Säule des Sprachenunterrichtes. Dass Handlungsfähigkeit und Interaktionsstrategien heute angestrebt werden, ist nach mir sehr zu begrüßen, da gerade in der europäischen Gemeinschaft mit ihren gemeinsamen Reglements und Zahlungsmitteln eine funktionierende Kommunikation grundlegend ist. Dass dies ein Zusammenrücken und Kulturkonfrontation bedeutet, sollte klar sein. Die Schüler sollen lernen, sich in andere Kulturen hinein zu versetzen und versuchen, sich damit zu identifizieren, sie sollten sensibel gemacht werden, Situationen wahrzunehmen, statt sie zu beurteilen, sie sollten Stereotype vermeiden und abbauen, anhand von authentischen Fallbeispielen an die Kultur herangeführt werden und letztlich ein Bewusstsein für die Kultur herausbilden, deren Sprache sie erlernen.

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Pädagogische Hochschule / Albert-Ludwigs -Universität Freiburg Institut für Romanistik / Romanisches Seminar Jun.-Prof. Dr. Katja Zaki Fachdidaktik der Romanischen Sprachen (Frz./Ital./Span.) VL Einführung in die Didaktik der Romanischen Sprachen (Sek. I / Sek. II) Sina Streck

WiSe 2017/18

Sitzung am 19.12.17

Kurstagebuch

Fokus der heutigen Sitzung

Perspektivwechsel IKK Faktoren der kulturellen Kommunikation

Wiederholung IKK

kognitiv

affektiv – Perspektiven einnehmen, vergleichen: Literatur, um Empathie zu stärken konativ – Handlungsebene, Rollenspiele kognitiv – Wissen über Kultur

affektiv

konativ

Welche Faktoren der Kultur spielen im Fremdsprachenunterricht eine Rolle? Welche Probleme ergeben sich?

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Kurzreflexion Einige Faktoren spielen besondere Rollen, wenn verschiedene Kulturen miteinander kommunizieren. Beispielsweise ist die Proxemik, also wie nah Menschen beieinanderstehen, von Kultur zu Kultur unterschiedlich, was sich auch auf haptische Signale während der Kommunikation auswirkt. Ein Mensch aus einem lateinamerikanischen Land wie beispielsweise Mexiko wird sein Gegenüber häufiger berühren, um das Gesagte zu unterstreichen als ein Nordamerikaner, wie Herrera et al. 2011 herausfanden. i Auch Gesten können abhängig von dem Kulturkreis, aus dem der Sprecher stammt, eine unterschiedliche Bedeutung haben. Des Weiteren gibt es kulturabhängige Gegenstände oder abstrakte Begriffe, die in anderen Kulturen keine Entsprechung haben. Dies ist etwa beim deutschen „Frühstücksbrettchen“, „Strandkorb“ oder der „Schultüte“ der Fall. Letztlich gibt es Verhaltensweisen, die im anderen Kulturkreis zu Missverständnissen führen können.

Als nächstes wurde die Frage aufgeworfen, was in unseren Augen einen „guten“ Lehrer ausmache. Diese zu beantworten hat eine Weile gedauert und uns alle in unsere Schulzeit versetzt. Die Lehrer, die ich selbst als kompetent, einfühlsam, ausreichend „autoritär“ (ohne zu unterdrücken) wahrnahm, kamen in die engere Auswahl. Uns allen fiel dabei auf, dass es sehr schwer ist, feste Parameter zu definieren, an denen man einen guten Lehrer messen könnte, da dies vor allem eine Gefühlssache sei. Auf der anderen Seite, trugen die Lehrer, die ich als „nicht kompetent“ oder schlicht „nicht gut“ eingestuft habe, vor allem die Merkmale der Unorganisiertheit, des Fehlens von persönlichem Bezug zur Schülerschaft und der unzureichenden Vorbereitung des Unterrichts.

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Pädagogische Hochschule / Albert-Ludwigs -Universität Freiburg Institut für Romanistik / Romanisches Seminar Jun.-Prof. Dr. Katja Zaki Fachdidaktik der Romanischen Sprachen (Frz./Ital./Span.) VL Einführung in die Didaktik der Romanischen Sprachen (Sek. I / Sek. II) Sina Streck

WiSe 2017/18

Sitzung am ...


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