Sportdidaktik Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts PDF

Title Sportdidaktik Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts
Course Sport_Didaktik 2
Institution Universität Leipzig
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Sportdidaktik Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts...


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Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.

Sportdidaktik – Doppelauftrag des Erziehenden Sportunterrichts Der Doppelauftrag: Erziehung mit dem Ziel der Bildung -

Sport ist nicht eines der nützlichen Schulfächer → Begründung des Schulfaches Sport wird verpflichtend auferlegt

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Sportunterricht in Deutschland als ästhetisches Schulfach in einer offenen, demokratischen Gesellschaft

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steht unter einem besonderen Legitimationsoktroi, das jenes der „nützlichen“ Schulfächer übersteigt

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Begründung einerseits im Verhältnis zwischen gesellschaftsrelevanter Qualifikation sowie Selektion

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Begründung andererseits durch Individuelle Anerkennung und Förderung

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Rechenschaft abzulegen, aus welchen Gründen eine ästhetische Tätigkeit wie das sportliche Handeln, die Freiwilligkeit voraussetzt

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im Rahmen der Institution Schule als verpflichtend auferlegt wird

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Pflicht ≠ Zwang

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Pflicht ist nicht unmittelbar mit Zwang gleichzusetzen

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in einem verpflichtenden Situationsrahmen kann freiwillig gehandelt werden

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somit sind auch ästhetische Erfahrung möglich bekannte Statistiken über die Beliebtheit des Faches und Zufriedenheit der SuS im Sportunterricht belegen dies empirisch

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Pflichtcharakter eines Schulfaches ist unter psychologisch-motivationalen Gesichtspunkten weder zu legitimieren noch zu de-legitimieren bedarf es pädagogischer Argumente

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Legitimationsprinzip „Aufforderung zur Selbsttätigkeit“ (Benner, 2010): bezogen auf den Sportunterricht besagt dies, dass jedem Menschen einer Generation gezeigt werden soll, welche Qualitäten oder Kultivierung ihrer/seiner Bewegungsfähigkeit finden kann  Recht des Kindes auf Bewegungsbildung

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Bewegungsbildung: umreißt den ästhetischen Kern des Sportunterrichts, der im Rahmen einer demokratisch verfassten Gesellschaft stattfindet und gleichzeitig deren Werte vermittelt

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zwischen Sinn der Sache nach Bewegungskultur finden lassen (Bewegungsbildung) und eine demokratische Persönlichkeit entwickeln lassen (allgemeine Bildung) ist der Doppelauftrag des erziehenden Unterrichts angesiedelt

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Doppelauftrag des Sports = Erziehung zum und durch Sport

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Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.

Erziehender Unterricht -

Ursprung im 18/19. Jahrhundert (Zeit der Aufklärungspädagogik)

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wurde von Johann Friedrich Herbart wesentlich geprägt

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allgemeine Pädagogik von Herbart: „keinen Begriff zu haben von Erziehung ohne Unterricht, so wie ich… keinen Unterricht anerkenne, der nicht erzieht.“

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Kernsatz der Herbart´schen Pädagogik: „...Der Unterricht, von dem wir reden, soll hingegen mit dem Menschen selbst, mit seiner Person, sich so vereinigen, dass es nicht mehr dieser Mensch sein würde, wenn man ihm diese Kenntnis wegnähme.“  Sportunterricht = erzieherisch, wenn mit ihm sowohl Bewegungsbild im Sinne der Sachaneignung (d.h. Erziehung zum Sport) als auch allgemeine Bildung im Sinne der Persönlichkeitsentwicklung (d.h. Erziehung durch Sport) anstrebt

Erziehung zum Sport: Bewegungsbildung Bewegungsbildung = qualitativ strukturierter Erfahrungsprozess, in dem die Qualität der Gestaltung des Subjekt- Welt- Verhältnis durch sich Bewegen im Zentrum der erzieherischen Bemühungen steht -

Erfahrungsprozess: zielt auf prozessuale Bildungskomponente und ist durch die Gegenwartserfüllung charakterisiert

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Aufgabe der Erziehung: Erfahrungsprozess → jeden Lebensmoment zu fördern, sowohl in der Zukunft als auch der Gegenwart

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Aufgabe der Erziehung: strukturelle Bildungskomponente → über die Gegenwartskomponente hinaus, sollen die langfristigen Auseinandersetzungen mit Bewegungsherausforderungen eine wesentliche Aufgabe des erziehenden Sportunterrichts sein

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Qualitative Aspekt: Distanzerfahrung mit der Heimkehr zu sich selbst = Klammer zwischen prozessualen und strukturellen Bildungskomponente  Erziehende Sportunterricht über den schulischen Kontext hinaus Bildungswirksamkeit entfalten → dann muss der individuelle Wert der erworbenen Bewegungskompetenz im Mittelpunkt stehen 2

Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.

Johann Gottlieb Fichte „Was du liebst, das lebst du.“  3 Komponente zur Begründung eines erziehenden Sportunterrichts (Erziehung zum Sport): Bewegungsbildung als qualitativ strukturierter Erfahrungsprozess  damit gerät der allgemeinbildende Anspruch des Doppelauftrages in den Blick (Erziehung durch Sport)  Klafki hat für das Schulfach Sport in der Formulierung „Bewegungskompetenz als Bildungsdimension“ den Doppelauftrag auf den Punkt gebracht Erziehung durch Sport: Allgemeine Bildung Didaktisches Konzept von Klafki 3 Fundamente bzw. Grundfähigkeiten einer „allgemeinen Bildung“ nach Klafki (2007) 1. Fähigkeit zur Selbstbestimmung (über individuelle Entscheidungen, Aktivitäten, Sinndeutungen zwischenmenschlicher, beruflicher, gesellschaftlich-politisch, ethischer und freiheitsbezogener Art) 2. Mitbestimmungsfähigkeit (als soziale Qualifikation zur Gestaltung der gemeinsamen kulturellen, ökonomischen, gesellschaftliche und politischen Verhältnisse, Mitgestaltung an und in einer Bürgergesellschaft) 3. Solidaritätsfähigkeit (als soziale Einstellung, die erforderlich ist, um das Recht auf Selbst.und Mitbestimmung der Mitmenschen anzuerkennen und praktisch werden zu lassen; zum Ausdruck kommt dies in einer offenen Gesellschaft vor allem im konstruktiven Umgang mit Unterschieden)

John Dewey (2000): Schrift „Demokratie und Erziehung“ -

Ergänzung: Konzept des Erziehenden Sportunterrichts ist die Idee einer Erziehung zur Verwirklichung von Demokratie

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Demokratie = 1. nicht nur eine Regierungsform 2. Form des Zusammenlebens, der gemeinsamen und miteinander geteilten Erfahrung

= Demokratie- Konzept: 

Kooperativen Interaktionsformen werden auf die Gesellschaft bezogen, wenn Bürger gemeinsam Konflikte lösen wollen



Soziale Miteinander – Lernen des Lernens- soll erworben werden → dadurch Ausprägung eines habitis  Verantwortung, Kooperation, d.h. aktive Gewohnheiten, die Denken, Erfinden und Initiative in der Anwendung von Fähigkeiten auf neue Aufgaben in sich schließen 3

Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.



Erziehung zur Demokratie: meint ein spezifischer Erfahrungsraum, der von einer ästhetischen Erfahrung sozialer Kooperation getragen wird



Soziale Kooperation von hoher Bedeutung → Konflikte und Meinungsdifferenzen treten häufiger in demokratisch organisierten Interaktionsprozessen auf → Lösung sozialer Konflikte: nicht nur als Mittel zum Zweck, sondern enthält auch einen prozessualen Eigenwert → Voraussetzung: Menschen sich als Subjekte ihres eigenen Handels zu begreifen und zu betätigen



Demokratische Werteerziehung: „Werte werden vor allem dadurch gelernt, dass sie gelebt werden.“ (Liebau, 1999)



Liebau zielt wie Dewey auf eine Form der Gewohnheitsbildung: gewollte Routine, gewollte Regeln, gewollte Rituale → Konsequenzen hinsichtlich des Unterrichts, der Schule, der Methoden des Unterrichts → Schule habe sich gegenüber der Gesellschaft zu öffnen und pädagogische Situationen sollten den SuS genügend Zeit gewähren, um ihre Erfahrungen zu machen



Verweis auf das Habitus- Konzept

Habitus- Konzept: -

Habitus ein System dauerhafter und übertragbarer Dispositionen

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dient als Ordnungsgrundlage für Praktiken und Vorstellungen

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sind die Denk.- und Sichtweisen eines Menschen

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Habitus: als zweite, von den Individuen im Laufe ihrer Lebensgeschichte erworben

 Verknüpfung von zwischenleiblich- ästhetischen mit sozialen Erfahrungen kann die Herausbildung eines demokratischen Habitus als Einleibung der Schlüsselqualifikationen allgemeinen Bildung fördern  erscheint der Sportunterricht hierfür ein besonders geeignetes pädagogisches Feld anzubieten  aus diesem Grund ist es gerechtfertigt, von einem spezifischen Bildungspotenzial des Sportunterrichts im Singular zu sprechen und nicht von diversen Bildungspotenzialen  fehlt einer der beiden Komponenten des Doppelauftrages, dann ist auch der Bildungsanspruch verfehlt:  damit auch die Legitimationsgrundlage „Halbverstande und Halberfahrene ist nicht die Vorstufe der Bildung, sondern ihr Todfeind.“

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Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.

Didaktisch- methodische Prinzipien des Erziehenden Sportunterrichts

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beide Elemente des Doppelauftrages dürfen nicht als getrennte Unterrichtsthemen verstanden werden

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im Vollzug des ästhetischen Handelns sollen möglichst gleichzeitig auch die Schlüsselkompetenzen allgemeiner Bildung (Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs-, Solidaritätsfähigkeit) gefördert und gefordert werden

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materiale und die formale Bildungsdimension werden hier in einen Kontext gestellt

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große Bedeutung Erziehung im Sport und Erziehung durch Sport:

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erst die Integration der beiden Elemente des Erziehenden Sportunterrichtes:

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Bewegungsbildung im Horizont der allgemeinen Bildung

Erziehungsziel: Bildung Doppelte Paradoxie des Sportunterrichts ist begründet in der: 1. Antinomie der individuellen Entwicklungsförderung und gesellschaftliche Selektion 2. Individuellen Biografien der SuS, die zur Beeinflussung der Entwicklung beitragen

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innerhalb dieser Grenzen bietet der Sportunterricht jedoch vielfältige Möglichkeiten der Umsetzung erzieherischer Intentionen 5

Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.

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die vor allem in der didaktischen Interpretation der Unterrichtsinhalte sowie in der methodischen Gestaltung der Lehr-/Lernsituationen liegen

Unterrichtsinhalte: Was? 

Auswahl des Unterrichtsthema ist von den möglichen Erfahrungsqualitäten (die zur Entwicklung einer bildungsrelevanten Bewegungskompetenz beitragen) der SuS abhängig



Beispiel: Bewegungsfelder

Vermittlung: Wie? 

Bewegungslernen als positive Herausforderung wahrnehmen



ermöglicht den SuS den Sinn der Bewegungskultur zu finden



Entwicklungschancen aufzeigen

Prinzipien des erziehenden Sportunterrichts, die für die didaktische Figur „Zeigen und Finden lasen der ästhetischen Erfahrungspotenziale bewegungskulturellen Handels“ richtungsweisend sind: 1. Prinzip der absichtlichen Unabsichtlichkeit (Erziehung kann nur indirekt durch die Gestaltung von Lernsituationen und pädagogischen Interaktionen ermöglicht werden) 2. Prinzip der Einheit von Lehren und Erziehen (Lehren und Erziehen sind im Lehrerhandeln nicht voneinander zu trennen → Bewegungen zu lehren bedeutet im Instruieren erziehen) 3. Prinzip der Gleichrangigkeit (unter dem Aspekt der Bildung ist der Weg das eigentliche Ziel der (Sport-) Unterrichtens)

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Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.

Erziehender Sportunterricht im Spiegel der Lehrpläne und Bildungsstandards -

Lehrpläne sind das zentrale Medium der gesellschaftlichen Steuerung von Unterricht

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es bedarf die Legitimation der Lehrplaninhalte im Falle des Sportunterrichts

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der zum Kanon der ästhetisch-musischen Fächer zählt

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anderer didaktischer Argumente als dies in den sog. Kernfächern der Schule der Fall ist (Deutsch oder Mathematik)

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der gesellschaftlich-ökonomische Bedarf für das Fach Sport nicht offensichtlich in der Hand liegt

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sondern kulturelle zu deuten ist

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spiegeln Sportlehrpläne neben Tendenzen der Sport-, Spiel- und Bewegungskultur auch bildungspolitische und fachdidaktische Interpretationen des Sportunterrichtes und seiner Aufgaben wider

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sich wandelnde gesellschaftliche und bewegungskulturelle Bedingungen sowie sportpädagogische Leitideen gebieten immer wieder eine Modifikation der in den Lehrplanwerken fixierten programmatischen Grundlagen des Schulsports

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aktuelle Entwicklungen der Lehrplanreform weisen vielfältige Anknüpfpunkte an die vorangegangenen Erörterungen des Erziehenden Sportunterrichtes aus

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die neue Lehrplangeneration die sich seit der Wende des 21. Jh. durchgesetzt hat

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soll in naher Zukunft durch sog. Kompetenzorientierte Kerncurricula ergänzt oder sogar abgelöst werden

Lehrpläne -

das innovative Potenzial der neuen Lehrplangeneration lässt sich auf Ziel- und Inhaltsebene des Sportunterrichtes festmachen

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auf der Zielebene: soll in den neuen Lehrplänen die Formulierung von insgesamt 6 pädagogische Perspektiven den erzieherischen Anspruch des Sportunterrichtes herausstellen

1. 6 Pädagogische Perspektiven mit einem erzieherischen Anspruch formuliert wurden: 

Wahrnehmungsfähigkeit ausdrücken, Bewegung gestalten



Körperlich ausdrücken, Bewegung gestalten



Etwas wagen, etwas verantworten



Leisten erfahren, verstehen und einschätzen



Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen



Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln

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Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.

 Didaktischer Mehrwert: zeigen aus unterschiedlichem Blickwinkel die erzieherischen Möglichkeiten des Faches und sie setzten an die individuellen Beweggründe der SuS an  d.h. sie stellen seinen Beitrag zu Einlösung des allgemeinbildenden Bildungs- und Erziehungsauftrages der Schule dar  pädagogischen Perspektiven setzen an individuellen Beweggründen an, mit denen viele Kinder und Jugendliche sportliches Handeln verbinden  indem der Sportunterricht solche Sinndeutungen berücksichtige könne er zur Sportkultur beitragen  Pädagogischen Perspektiven sollen in einem mehrperspektivischen Unterricht vermittelt werden  Besonderer Stellenwert: Erfahrungsorientierung und Reflexion

2. Öffnung und Erweiterung des Inhaltspektrums: Bewegungsfelder -

zweites Merkmal der neuen Lehrplangeneration ist die Öffnung und Erweiterung des Inhaltsspektrums

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anstelle des in vorgängigen Lehrplänen dominierenden Sportkanons werden nunmehr Bewegungsfelder ausgewiesen

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wobei mindestens die nachfolgenden 8 in sämtlich neuen Lehrplänen genannt werden



Laufen, Springen, Werfen → Leichtathletik



Bewegen im Wasser → Schwimmen



Bewegen an und mit Geräten → Turnen



Bewegung gymnastisch, rhythmisch, tänzerisch gestalten → Gymnastik, Tanz, Bewegungskünste



Spielen in und mit Regelstrukturen → Sportspiele



Mit/ gegen Partner kämpfen → Zweikampfsportarten



Fahren, rollen, gleiten → Rollsport, Bootsport, Wintersport



den Körper trainieren, Fitness verbessern → Fitnesssport

Erkenntnis aus den innovativen Lehrplaninhalten:  Sportunterricht muss sich an den gesellschaftlichen Wandel der Bewegungskultur orientieren  Abnahme an Wettkampfsportarten wird ersichtlich, nimmt an Bedeutung ab 8

Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.

 aufgrund der veränderten Freizeitgewohnheiten und Bewegungswelt besitzen viele SuS kaum noch elementare Bewegungserfahrungen 3. trotz des neuen Lehrplans, dürfen auch noch die traditionellen Sportarten vermittelt werden

Zusammenfassung: -

die Unterrichtsinhalte eines Erziehenden Sportunterrichtes eröffnen nun deutlich erweiterte Entscheidungsspielräume für die Akteure des Sportunterrichtes vor Ort

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ein weiteres Merkmal der neuen Sportlehrpläne wurde angesprochen, die der einzelnen Schule mehr Gestaltungsfreiheit in den curricularen Fragen einräumen

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in den schuleigenen Lehrplänen spiegelt sich das pädagogische Profil einer Schule wider

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es werden schulbezogene Antworten z.B. auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der SuS die materiellen Voraussetzungen sowie die unterschiedlichen Umgebungsbedingungen einer jeden Schule formuliert

Bildungsstandards 

als Reaktion auf die unbefriedigenden Ergebnisse international vergleichender Bildungsstudien eingeführt



Sport wurde zunächst nicht mit einbezogen



Bildungsstandards = legen fest, welche Kompetenzen zu einer bestimmten Jahrgangsstufe mindestens erworben werden müssen → Bildungsstandard → Kompetenzbereich → Niveaubeschreibung



für den Sportunterricht fassen Stibbe und Aschebrock (2007) die Vorbehalte gegenüber den Standardisierungsansätzen in drei Punkten zusammen



das Reduktionsproblem: wirft die Frage auf



ob alle relevanten pädagogischen Ziele des Sportunterrichtes in Form von operationalisierten „testbaren“ Standards erfasst werden können



das Legitimationsproblem: ist auf die Uneinheitlichkeit sog. „Mindeststandards“ zwischen den verschiedenen Bundesländern bezogen



wer setzt welche Standards für wen und woher kommen die Normen



das Differenzierungsproblem: verweist auf die Schwierigkeit; Kompetenzen und Anforderungen für verschiedenen Jahrgangsstufen begründet festzulegen



und als Mindeststandards auszuweisen

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Literatur: Scheid, Prohl (2012) Sportdidaktik – Grundlagen, Vermittlungsformen, Bewegungsfelder Prohl, Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts, S. 70 ff.



Standards orientieren sich stark an den Curriculumlehrpläne der 1970er Jahre, in denen Erziehung als rational begründeter Qualifikationsprozess umzusetzen → Vermittlung von Fertigkeiten spielen hier eine zentrale Rolle  Auswahlkriterium ist die Operationalisierung statt der pädagogischer Bildungswert  Folge der Standards: Halbierung des Doppelauftrages  Vorschlag: Kompetenzorientierter Sportunterricht soll den erziehenden Sportunterrich...


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