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Title Typo 1
Author Kristina Mann
Course Typografie: Schrift entdecken
Institution IU Internationale Hochschule
Pages 11
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Summary

Beispiel für das Workbook...


Description

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Mediendesign BA DLBKDTSE01

Typografy: Schrift entdecken Tutorin: Désirée Berger

Kristina Mann | 92015702 Matrikelnummer 92015702! WS!21/22!

Aufgabe 1: Corporate Design Projekt – Schrift Du bekommst den Auftrag eine neue Schrift im Rahmen eines Corporate Design Projekts zu entwickeln. Der Kunde wünscht sich eine klare geordnete Schrift mit strenger Formensprache. Welche Schriftgruppe würde hier passen? Welche Eigenschaften müsste auch die von Dir entwickelte Schrift damit aufweisen? Erläutere ausführlich

Der Kunde äußerte den Wunsch nach einer klaren, geordneten Schrift mit strenger Formsprache. Diesem Wunsch entsprechen Schriften aus der Epoche des Klassizismus (1750-1830). Die Schrift entwickelte sich wie auch schon in anderen Epochen, am Vorbild der Architektur. Dem entsprechenden bilden die klassizistischen Schriften eine klare und geordnete Form, ebenso wie die Bauwerke dieser Zeit. Dem Kunden lege ich die Schriftgruppe der Antiqua ans Herz. Diese Schriftgattung unterteilt sich in die folgenden Hauptschriftgruppen Antiqua (Antiqua mit Serifen, Serif), Egyptienne (Antiqua mit betonten Serifen, Slab Serif), Grotesk (Antiqua ohne Serifen, Sans Serif) und Antiqua-Varianten (Zierschriften). Speziell die klassizistische Antiqua zeichnet sich durch lange Serifen, eine Senkrechte Schriftachse und starken Grundstrich gepaart mit filigranen Haarlinien aus. Wichtig für die neue Schrift ist, dass die gewünschte strenge Formsprache aufgegriffen wird. Die klassizistische Antiqua deckt folgende wichtige Eigenschaften ab: Sie ist für ihre strenge Formgebung und ihren hohen Strichkontrast bekannt und besitzt einen starken Stärkekontrast zwischen Grund- und Haarstrich. Die klassizistische Antiqua besitzt präzise senkrechte Schattenachsen und feine, lange Serifen mit gerader Unterkante. Sie ist eine rundbogige Schrift aus römischem Ursprung. Hervorzuheben ist auch das die klassizistische Antiqua eine gleiche Oberlänge der Majuskeln und Minuskeln aufweist, sowie einen waagerechten Innenbalken bei dem Buchstaben „e“. Die Oberlänge der Minuskeln schließen mit der H-Linie ab, haben aber oft einen Dachansatz.

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Aufgabe 2: Schriftkegel Nun gilt es, die jeweiligen Schriftkegel für den Druck deiner selbst entworfenen Schrift zu entwickeln. Beschreibe die einzelnen Bereiche eines Kegels und mögliche Besonderheiten, die für den späteren Druck bei der Anfertigung zu beachten.

Die Schriftart „Bodoni“ wurde als selbstentworfene Schrift auserwählt. Als eine der ersten Schriftarten der klassizistische Antiquagruppe, eignet sich diese hervorragend. Im Folgenden gehe ich auf die einzelnen Bereiche des Schriftkegels, die Besonderheiten, welche für den späteren Druck bei der Anfertigung von Relevanz seien werden.

! ! ! Abbildung 1

Der Terminus „Schriftkegel“ beschreibt in der Typografie einen physischen Körper, welcher für den Hochdruck genutzt wird und zu meist aus Metall, Kunststoff oder Holz gefertigt ist. Er kann mit der geometrischen Form eines Quaders verglichen werden. Rundum teilt sich die sogenannte Druckletter in linke und rechte Seitenfläche, Stirnseite und Rückseite auf. Auf der Oberen Seite lässt er sich in drei Teile gliedern: Kopf, Körper und Fuß, wobei die Höhe des Körpers auch der Schulterhöhe entspricht. Die Schriftkegelbreite entspricht der Stirnseite und die Normalschrifthöhe ist die Summe aus Kopf und Körper.

Kopf: Das zu druckende Zeichen wird vom Kopf getragen, allerdings spiegelverkehrt. Man bezeichnet es auch als „Schriftbild“. Konus, Fleisch (nicht druckbarerer Bereich) und Schulterfläche sind auch hier zu finden. Körper: Grundstück des Kegels. Er wird seitlich in Stirnseite mit Signatur, Rückseite und linke und rechte Seitenfläche unterteilt.

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Fuß: Dient zur Kennzeichnung. Hier befindet sich die Fußrille. Schriftgrößen und Schriftschnitte müssen eine identische Normalschrifthöhe haben, sonst ist ein ebenmäßiger Druck nicht möglich. Dies könnte eine Besonderheit für den späteren Druck bei der Anfertigung darstellen. Die gesamte Höhe eines Kegels muss bei allen Zeichen und Schriftschnitten gleich sein, andernfalls kann kein gleichmäßiger Druck erfolgen. Durch eine unterschiedliche Kegelausnutzung können einige Schriften trotz identischer Punktgröße physische Unterschiede in der Versalhöhe haben. Die Schriftgröße ist abhängig von der Kegelausnutzung und stellt das Schriftbild dar. Die Schriftgröße wird abhängig von der Kegelausnutzung gewählt, damit gewährleistet werden kann, dass keine Unregelmäßigkeiten während des Drucks auftreten.

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Aufgabe 3: Typografische Vielfalt Im Rahmen eines Projektes geht es darum, viele verschiedene Werbemittel auf unterschiedlichen Plattformen - sowohl im Printbereich als auch digital – zu gestalten. Welche typografische Lösung kennst du, die für ein derart umfangreiches Projekt Vorteile bietet? Beschreibe sowohl Vorteile als auch typische Eigenschaften.

Entwickelt man ein Corporate Design und sucht die passende Schrift dazu, sollte man darauf achten, dass die Schrift genug Variationen bietet, um sie auf vielen verschieden Medien und eventuell auch in anderen Sprachen (kyrillische oder arabische Schrift) zu benutzen. Die typografische Lösung dafür bietet die Schriftsippe, eine Art der Schriftfamilie, in welcher verschiedene Schriftschnitte mehrerer Kategorien einer Schriftklassifikation vorhanden sind. Grundform und Proportionen der Schrift bleiben dabei identisch, sodass man diese Schriften in verschieden Medien und Alphabeten verwenden kann. Ziffern, Buchstaben und Sonderzeichen unterscheiden sich jedoch von der Grund Schriftart. Um Corporate Publishing Probleme zu lösen, bieten Schriftsippen viele Vorteile und werden in der heutigen Typografie als Schriftsysteme verstanden.

Eigenschaften:



Große Schriftfamilie, deren Buchstaben ähnlich sind



Serifen und Serifenlose Schriften



Bieten einheitliche Typografie für eine Vielzahl an Verwendungszwecke



Viele Schriftschnitte

Vorteile:



Sie bilden selbst bei Schriftmischung ein harmonisches Schriftbild, da die Schriftsippen in allen Hauptschriftgruppen die gleiche Hauptschriftlinien aufweisen.



Da Formvarianten, nicht römische Zeichen und Tabellenziffern in der Regel die gleiche dicke haben, kann man mit ihrer Hilfe leicht eine „Corporate Typografy“ realisieren.



In der Regel verfügen die Schriftsippen über eine Vielzahl an Schriftschnitten und können so harmonisch miteinander gemischt werden.



Geschäftsberichte, wissenschaftliche Arbeiten und andere komplexe Texte können dank des reichhaltigen Repertoires an Zeichen in den Schriftsippen, problemlos auch als Expertensätze verwendet werden. KRISTINA MANN | 92015702!

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Aufgabe 4: Gestaltung Broschüre Du hast die Aufgabe, eine Broschüre neu zu gestalten. Der Text ist in einer Schrift mit sehr ähnlichen Buchstaben und wenig ausgeprägten Mittellängen gesetzt. Was fällt dir auf und welchen Verbesserungsvorschlag würdest du machen? Erläutere zudem, was man unter dem Begriff „Atmosphäre Value“ versteht und welche Bedeutung dieser in Bezug auf die Gestaltung der Broschüre.

Durch die Wahl der Schrift wird das Gesamtbild der Broschüre beeinflusst. Aus diesem Grund sollte man besonders darauf achten, dass die Wahl der Schrift harmonisch auf die Broschüre angepasst ist und in das Erscheinungsbild der Corporate Identity passt. Besonders wichtig ist, dass die Schrift eine sehr gute Lesbarkeit ausweist und man auf eine sinnvolle Gliederung achtet. Der Einsatz von Schriftsippen kann bei einem solchen Projekt nur von Vorteil sein, da diese eine große Auswahl an harmonisch auf einander angepassten Schriftschnitten mit sich bringen. Wenig ausgeprägte Mittellängen und ähnliche Buchstaben mindern die Lesbarkeit. Je größer die Ähnlichkeit der einzelnen Zeichen, desto schwerer ist es für das Auge des Lesers größere Textmengen zu verarbeiten. Es ist sinnvoll, einen Schriftschnitt zu verwenden, welcher über Mediävalziffern inklusive Ligaturen und Kapitälchen verfügt, wenn man eine hochwertige FirmenBroschüre erstellen möchte.

Wichtige Kriterien einer gutlesbaren Schrift:



Proportionale Typen



Proportionen der Ober-, Mittel- und Unterlängen



Serifen



Buchstabenbreite



An- und Abstriche



Strichstärkenkontrast



Möglichkeit und Eignung zur Schriftmischung

Atmosphäre Value:

Unter dem Begriff Atmosphäre Value versteht man die Aura einer Schrift, die beim Leser ein bestimmtes Gefühl auslöst und so subtile Botschaften übermitteln kann. Durch den sogenannten Schriftcharakter kann dem Rezipienten eine Botschaft durch das bloße Betrachten übermittelt KRISTINA MANN | 92015702! !

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werden. So wirkt eine Warnung in filigraner Schrift nicht sehr beachtenswert, ebenso wie eine fette auffällige Schrift das Wort „Glitzer“ vom „Look und Feel“ nicht adäquat transportieren kann. Gerne gesehen bei Plakaten, Flyern, Einladungen und Broschüren, muss der Einsatz von speziellen Schriften gut überlegt und gezielt eingesetzt werden. Man läuft sonst Gefahr, den Text zu überladen und den Leser abzuschrecken oder dessen Aufmerksamkeit zu verlieren.

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Aufgabe 5: Gestaltung Geschäftsbericht Dein neuer Auftrag ist die Gestaltung eines umfangreichen Geschäftsberichts. Bei der Erstellung des neuen Layouts sollen die Texte übersichtlicher strukturiert werden. Welche Möglichkeiten zur Einteilung gibt es? Welche Schriftgrößen empfiehlst du für die jeweiligen Bereiche und warum?

Um eine übersichtliche und lesefreundliche Struktur zu schaffen, sollte man zunächst eine Einleitung in Konsultations-, Lese- und Schaugröße schaffen. Da es sich hier um einen Geschäftsbericht handelt, hat in diesem Fall die Plakatgröße keine größere Relevanz. Überschriften sollten in verschiedene Schriftgrößen gegliedert werden. Um die Ästhetik und die Lesbarkeit zu gewährleisten, sollten Schriftauszeichnungen sowie passende Schriftmischungen verwendet werden.

Schriftgrößen im Geschäftsbericht:

Die Plakatgröße wird in dieser speziellen Empfehlung nicht berücksichtigt.



Konsultationsgröße: Findet Verwendung bei Marginalien und Fußnoten – empfohlener Schriftgrad 8pt – 9pt, alles darunter wird für den Leser zu klein



Lesegröße: Für Fließtexte oder andere größere Textmengen wird ein Schriftgrad von 8pt – 12pt empfohlen.



Schaugrößen: Dies bezieht sich auf Überschriften, Großdruck-Publikationen, Haupt- und Schmutztitel und Buchumschläge. Hier kann man sich in einem Rahmen von 14pt – 36pt bewegen. Dem Kunden empfehle ich für den Geschäftsbericht einen Schriftgrad von 18pt zu wählen.

Schriftgrößen im Digitalbereich: Die Plakatgröße wird in dieser speziellen Empfehlung wider nicht berücksichtigt.



Konsultationsgröße: Für eine optimale Lesbarkeit auf dem Bildschirm empfiehlt sich hier eine Schriftgröße von 9pt oder 10pt.



Lesegröße: Hier empfiehlt sich eine Größe von 12pt – 14pt, damit die Lesbarkeit auf unterschiedlichen Bildschirmauflösungen nicht an Qualität verliert. KRISTINA MANN | 92015702!

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Schaugröße: Speziell für den Geschäftsbericht empfehle ich 18pt – 20pt. Generell kann man sich aber im Bereich der Schaugrößen zwischen 14pt und 24pt bewegen.

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Aufgabe 6: OpenType und Bitmap Font Erkläre anhand eines Beispiels worin der Unterschied zwischen Schriften im OpenType-Format und Bitmap Fonts besteht. Welche Besonderheiten gibt es jeweils? Welches Schriftformat würdest du im Rahmen eines Corporate Design Projekts wählen und mit welcher Begründung?

Der Unterschied zwischen Schriften des Open Type-Formats und des Bitmap-Fonts zeigt sich darin, dass Bitmap-Fonts Rasterschriften sind, welche wenn überhaupt nur bedingt skalierbar sind. Die Open Type-Formate sind plattformunabhängige Schriftformate, sie können als Bildschirm- und Druckschriften unter Verwendung von Unicode 16-Bit vorliegen. Bitmap-Fonts werden vorwiegend auf Kassenbons, grafikfähigen Taschenrechnern, alten Handys und Autoradios. Jeder Buchstabe wird in einem Raster punktweise bezeichnet. Dadurch erfolgt die Darstellung schneller, da anders als bei Vektor-Schriften, nicht zuerst das Raster erstellt werden muss. Die Darstellung ist so leichter zu implementieren. Die Bitmap-Fonts wurde in den Anfängen der Computertechnik eingesetzt, weswegen sie heutzutage keine technische Relevanz mehr haben. In alten Geräten ist die Bitmap allerdings noch häufig zu finden. Im Gegensatz zu Bitmap-Formaten, sind Open Type-Formate plattformunabhängig und dadurch mit jeder Software kompatibel. Sie können in bis zu 65.536 Zeichen codiert werden, da sie einen Zeichensatz haben. Schriften des Open Type-Formats können ohne Qualitätsverlust skaliert werden und haben spezielle typografische Besonderheiten wie sprachspezifische Ligaturen oder dynamische Zeichenkombinationen. Dem Kunden empfehle ich das Open Type-Format, da es über 65.000 Zeichen umfasst und auf Unicode-Tabellen basierend typografische Sonderzeichen unterstützt. ES unterteilt sich in zwei Dateiformate: TrueType und PostScript. Diese unterschieden sich in den technischen Spezifikationen. Im Druck als auch in der Bildschirmdarstellung sind diese aber identisch. Prinzipiell ergibt es keinen Unterschied, welches der beiden man nutzt. TrueType-Schriften weisen einen Vorteil auf, sollte man viel mit MS Word oder PowerPoint arbeiten. Sollte man den Fokus eher auf Druckmaterial, wie Flyer oder Broschüren setzten, würde ich PostScript empfehlen. Um an einer Website zu arbeiten, würde ich auf einen Screen Font zurückgreifen, wie HTML/WWWFonts oder sogar Bitmap-Fonts.

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Schriftkegel https://www.typolexikon.de/schriftkegel/ letzter besuch: 25.10.2021

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