Title | V4 - manuelle Montage - Zusammenfassung VL4 |
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Course | Industrielle Montagesysteme |
Institution | Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen |
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Zusammenfassung VL4...
Industrielle Montagesysteme V4 – Manuelle Montage Definition und Allgemeines: In der manuellen Montage erfolgen die Montagevorgänge durch den Menschen. Hierzu werden teilweise Hilfsmittel und (angetriebene) Werkzeuge eingesetzt.
Lernkurve: Mitarbeiter müssen für die Montagetätigkeit angelernt werden und brauchen Zeit, bis sie ihre maximale Arbeitsgeschwindigkeit erreicht haben. Bei komplexen Prozessen bedeutet dies, dass das Anlernen neuer Arbeiter mit hohem (zeitlichen) Aufwand, gleichbedeutend mit hohen Kosten, verbunden ist. Umgekehrt kann von dieser Lernkurve profitiert werden, da sie eine Basis für kontinuierliche Verbesserung bei gleichzeitig hoher Flexibilität bildet.
Skalierbarkeit der Kapazität: Die Ausbringung einer manuellen Linie lässt sich leicht durch Anpassung der Anzahl eingesetzter Mitarbeiter verändern. So können die zu Anfang des Produktlebenszyklus (geringere Nachfrage) an einer Linie eingesetzten Arbeiter später, bei steigender Nachfrage, durch weitere Mitarbeiter ergänzt werden. Gegen Ende des Produktlebenszyklus ist eine Reduktion der Kapazität auf diese Weise ebenfalls möglich. Verbesserte Fähigkeiten Keine Veränderung Abnehmende Fähigkeiten Lebens- & Berufserfahrung Intelligenz Belastbarkeit / Beweglichkeit betriebsspez. Wissen Kreativität Körperkräfte Qualitätsbewusstsein Systemdenke Reaktionsfähigkeit Identifikation mit Unternehmen Kommunikationsfähigkeit Sinnenwahrnehmung Kooperationsfähigkeit Konzentrationsfähigkeit Leistungsreserven Zielorientiertes Handeln Kurzzeitgedächtnis
Fähigkeiten der Mitarbeiter ändern sich im Alter: (teilweise Verbesserung) Neue Montagestrukturen gegen Monotonie arbeitsteiliger Montagetätigkeiten: MTM: Rückführung der Arbeits-abläufe auf Grundbewegungen Normzeiten für kleinste Bewegungselemente aus Tabelle entnehmbar
Vorgehensweise:
Industrielle Montagesysteme V4 – Manuelle Montage Bestimmung der Arbeitszeit: (Verfahren)
ProzessOptimierung
Anordnung
Visualisierung
Standardisierung
Vor- und Nachteile MTM:
(
kt
Arbeitsanweisungen: Detaillierte, einzelschrittorientierte Darstellung der Vorgänge / Montagetätigkeiten Enthalten Tätigkeit, benötigte Teile / Werkzeuge, ergänzende Bedien- & Sicherheitshinweise Dient der Einarbeitung und als Nachschlagewerk Papiergebunden (normierte Bezeichnung) oder computergestützte Visualisierung. Gefahrenquellen und Sicherheitseinrichtungen: Gefahrenquellen (elektrischer Strom, bewegte Anlagenteile, Strahlung, Lärm, Schwingungen, Klima) müssen durch tech. und org. Maßnahmen vorgebeugt werden. Sicherheitseinrichtungen (Not-Aus-Schalter und Vorrichtungen, Lichtschranken, Saftey-Eye, ortsbindende Schutzeinrichtungen, Zweihandschalter) an Sicherheitsbereichen. Schutz vor elektrostatischen Entladungen Risiko: potenzielle Schädigung mikroelektrischer Bauteile durch elektrostatische Entladung Abhilfe: kontrollierte Ableitung der Ladung gegen Erde Umsetzung: (elek. Leitfähige Arbeitsfläche, Antistatik-Bänder,-Kleidung,-Boden,…) Dokumentation sicherheits- und qualitätsrelevanter Daten: Nachweis des spezifikationsgemäßen Montageablaufs (Reihenfolge von Arbeitsschritten, Drehmoment/Drehwinkel, Ergebnisse aus Mess- und Prüfprozess, Vollständigkeitskontrolle) Dokumentationsformen: Begleitkarte (Papier) / Digitale Form Früher handschriftlich, heute Einscannen oder automatische Identifizierungssysteme (RFID) Dokumentation zur Bauteilrückverfolgung:
Industrielle Montagesysteme V4 – Manuelle Montage Eindeutige Kennzeichnung verbauter Komponenten erforderlich (Barcode, Seriennummer, RFID) Besonders bei kritischen Prozessen und sicherheitsrelevanten Bauteilen Features eines Industrie 4.0 Arbeitsplatzes in der manuellen Montage:
RFID basierte Identifizierung
Individuelle Informationsbereitstellung
Datenvisualisierung im Active Cockpit
Varianten- und Teilemanagement
Cardboard Engineering Erarbeitung von Arbeitsplatzkonzepten in interdisziplinären Workshops Nutzung einfachster Mittel zum prototypischen Aufbau des Arbeitsplatzes Validierung des Arbeitsplatzkonzeptes in realer Größe und Umgebung Methode bei der Neu- und Umgestaltung von Arbeitsplätzen Ziele: Gestaltung ablaufoptimierter Montage in U- bzw.Y-Form Reduzierung von: - Mitarbeiterwegen / Materialwegen - Kommisionieraufwand - Nebentätigkeiten - Flächenbelegung für Montage und Bereitstellung
Zunehmend auch Computergestützte Simulation für die Gestaltung manueller Arbeitsplätze, sowie Einsatz von Virtual Reality. Hilfsmittel in der manuellen Montage:
Kommissioniertechniken: Ergonomische Arbeitshilfsmittel: Federzug / Tragegriffe / Heben und Kippen / Kettenzug / Hallenkran / Manipulator … Müssen so gestaltet werden dass die Mitarbeiter sie gerne nutzen. Akzeptanz bei hohen Lasten, schnellen Handlingsgeräten, angenehme Gestaltung
Industrielle Montagesysteme V4 – Manuelle Montage Hilfsmittel zur Fehlervermeidung und Überwachung: Lichtstrahlunterstützung für Bestückung und Positionierung (Markierung der Montagestelle) Teilautomatisierte Montage: Mensch-Roboter-Kooperation: Hybride Montagesysteme sind Einrichtungen zur Montage von Baugruppen und/ oder Produkten, in denen Automatikstationen mit Handarbeitsplätzen kombiniert sind.
Mensch-Roboter-Kollaboration: Stufenweise Automatisierung von Montagesystemen:
Mensch-Roboter Kollaboration verfolgt das Ziel eine kosteneffiziente Automatisierung manueller Arbeitsschritte zu ermöglichen und dabei auf stationäre Arbeitssicherheitseinrichtungen zu verzichten. Früher Heute
Industrielle Montagesysteme V4 – Manuelle Montage DIN EN ISO 10218-2 besagt, dass jeder Bereich, in welchem eine Mensch-Roboter-Kooperation stattfindet, mit mindestens einem von vier Schutzprinzipien zu realisieren ist!
Sicherheitskonzepte:...