Zsmfassung Heterogene Lerngruppen PDF

Title Zsmfassung Heterogene Lerngruppen
Author Viktoria Voß
Course Didaktische Konzeptionen im Förderschwerpunkt Lernen / Heterogenität - gemeinsames Lernen - Inklusion
Institution Technische Universität Dortmund
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Heterogene Lerngruppen/ Individualität und Differenz 1) Grundschule als inklusiver Lern- und Lebensort

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Verständnis von Vielfalt Ganzheitlichkeit von Bildung als institutionelle Grundausrichtung Differenzierungsmuster Jahrgangs- und schulübergreifender Unterricht Entwicklungs- und kompetenzorientierte Lerngruppen Flexibilisierung von Bildungsverläufen Muttersprachlicher Unterricht Didaktische Formate und kulturelle Basis Förderdiagnostische Wochenpläne und ihre Evaluation Tischgruppen und Tutorensysteme Lernen und Sozialität Schülerseitige Beteiligung an Unterrichtsplanung Lernen in breiter Wirkungsanalyse Integration und Inklusion

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Integration: o „Bedingte Integration heißt, dass Integration an Bedingungen gebunden wird: nicht jeder ist integrierbar, sondern vor dem Hintergrund der jeweiligen individuellen, zeitlichen, räumlichen und personellen Voraussetzungen wird entschieden, ob eine bestimmte Person integriert werden kann oder nicht (…) In diesem Verständnis wird der Integrationsbegriff insofern banalisiert, als dass der darauf reduziert wird, dass die SuS in einem Raum sitzen“ o „Unbedingte Integration hingegen bedeutet, dass Integration nicht an Bedingungen geknüpft wird (…) Integration, die als „unbedingte“, d.h. nicht an Vorbedingungen geknüpfte, Integration verstanden wird, schließt jede Form von Separation aus (…) Dieses radikalere Verständnis von Integration war bereits vor Verwendung des Begriffs Inklusion in der integrationspädagogischen Theoriebildung vorherrschend“ Inklusion: o Definition: „gleichrangige gesellschaftliche Partizipation aller Menschen einschließlich derjenigen mit Behinderungen unter Gewährung der dafür notwendigen Hilfen“ o Im schulischen Kontext bedeutet dies, dass alle SuS die Möglichkeit haben, eine wohnortnahe Regelschule zu besuchen und dort Unterstützung zu erhalten o Spezifika des Begriffs der Inklusion: § Einbezug aller Heterogenitätsdimensionen § Systembezogene Sichtweise § Rechtlicher Anspruch § Dekategorisierung und Verzicht auf gruppenbezogene Ressourcenzuweisung

Begründungslinien für Inklusion im Schulsystem: o Demokratieorientiert: Moralisch-ethische und gesellschaftliche Zielvorstellungen o Menschenrechtsorientiert: Vorgaben des positiven Rechts o Bildungsökonomisch: Kosten- und Nutzenaspekte o Pädagogisch-psychologisch: Orientierung am Individuum 2

3. Profile und Konzepte guter Grundschulen • Grundschule Kleine Kielstraße, Dortmund: Bildungsbrücken o Verbindliche Kooperationen im Elementar- und Primarbereich mit Förderangeboten o Diagnostische Werkstatt acht Monate vor Schulbeginn, Elternförderbriefe, Erziehungsvertrag, Gesprächs-, Bildungs- und Freizeitangebote für Mütter, Stadtteilmütter o Schulzeitbegleitende Portfolios/ individuelle Wochenpläne in gemeinsamer Lehrerverantwortung o Verbindliche Kooperationsstrukturen im Kollegium, Materialpool o Visualisierungen des Lernens („Matherad“), Sprachbad o Zielvereinbarungen mit Zeitrahmen o Lerntagebücher und Kindersprechtage • Wartburg-Grundschule, Münster: Demokratielernen o Individualisierung, Gemeinschaft und Einübung in Demokratie als Grundprinzipien einer kindorientierten Pädagogik o Forschendes Lernen und Interessenbildung o Lernräume geben Ordnung und Orientierung vor, aber nicht Denkstrukturen o Dokumentation in Schülerverantwortung: Lern- und Forschertagebücher, Logbücher und Portfolios o Nachvollziehbarkeit des Lernens durch Lernlandkarten, Kompetenzraster und Materialangebot o Faires und regelgeleitetes Feedback; zeitnahe und individuelle Rückmeldungen o Lernbiographien bleiben im Blick: Lernverträge, Zeit- und Zielvereinbarungen o Kompetenzbasierte Zeugnispraxis • Grundschule Gau-Odernheim: Gemeinsam lernen o Teamarbeit- und Aufgabenverteilung, Schulorganigramm: Unterrichtsentwicklung und inklusive Förderung o Ganztagsklassen und Jahrgangsmischung 1-4 o Schulweite Ritualisierung o Schuleigene Standards (Fundamentum und Additum) o Diagnoseinstrumente für Kernfächer o Leistungsnachweise und Rückmeldung o 5-Minuten Test, Lerntagebuch, individuelle Zielformulierungen o Aufgabenformate und Niveaustufen o Streichergruppe, Latein AG…, Forscheraufgaben, Lernwerkstatt • Grundschule Comeniusstraße, Braunschweig: Lernende Gemeinschaft o Modell für die Kooperation von Schule und Jugendhilfe o Leseaquarium, Atelierzeit o Flurgemeinschaften o Jahrgangsübergreifend verfügbare Lernangebote o Kompetenzaufbau und Inhaltswahl o Klassenrat und Schülerrat o Forschendes und projektbezogenes Lernen und Lernbegleitung o Elternsprechtag o Braunschweiger „Kooperationsverbund besondere Begabung und Konzept sonderpädagogische Grundversorgung“ o Wissenschaftliche Begleitung 3

2) Demokratische Grundschule 1. Demokratie als Praxis und als Wert

o Demokratie als Sachverhalt: Formen der Beteiligung der Bürger am Gemeinwesen: „Als Sachverhalt ist Demokratie Gegenstand des Unterrichts und ruft nach der erforderlichen Information“ o Demokratie als Wert: Anerkennung der Demokratie und Selbstverpflichtung: „Demokratie als Wert ist auf Erfahrung angewiesen. Diese muss in demokratieförderlichen Lebenswelten kultiviert werden, die solche Erfahrungen vermitteln“

o „Demokratiepädagogik umfasst pädagogische Bedingungen und Aktivitäten zur Förderung von Kompetenzen, die Menschen benötigen, um an Demokratie als Lebensform teilzuhaben und diese in Gemeinschaft mit anderen aktiv zu gestalten; um sich für eine demokratische Gesellschaftsform zu engagieren und diese durch Partizipation und Mitwirkung in lokalen und globalen Kontexten 4

mitzugestalten; um Demokratie als Regierungsform durch aufgeklärte Urteilsbildung und Entscheidungsfindung zu bewahren und weiterzuentwickeln“ (Edelstein 2009, S. 10). 2. Demokratiepädagogische Schulentwicklung o Magdeburger Manifest 2005; BLK-Programm o KMK-Beschluss zu „Demokratiebildung und Geschichtslernen“ der 365. Plenarsitzung vom 05./06. März 2009 o Empfehlungen zur Demokratie und Menschenrechtsbildung (2018) o Demokratiepädagogik in Lehrerausbildung und -fortbildung o Auseinandersetzung mit allen Formen des Extremismus, mit Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Intoleranz o Demokratiepädagogik in schuleigenen Curricula o Etablierung von Demokratieerziehung und demokratischer Schulkultur o Merkmalskatalog „demokratiepädagogischer Schulen“ o Internationaler Referenzrahmen: „Education for Democratic Citizenship and Human Rights” des Europarates

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o Voraussetzungen: o Kenntnis und Wissen: Politikunterricht o Gesellschaftswissenschaftlicher Bereich, Fächerkontexte o Lerngelegenheit und Kompetenzerwerb o Partizipation und Verantwortung, Feedback und Konfliktberatung o Projekte als Handlungserprobung o Schulische Basisdemokratie, Innen- und Außenpolitik 3. Partizipation o Partizipation… o „fordert die Einbeziehung der Lernenden bei der Evaluation, Weiterentwicklung und Verbesserung der Unterrichtsqualität, der Lernformen und Unterrichtsarrangements und bei der Bewertung von Didaktik und Methodik des Fachunterrichts; o Setzt auf die Einbeziehung der Lernenden bei der Beurteilung der Schule als Lebensraum und als im Kern demokratisch verfasster Kommunität und Alltagskultur; 6

o Benötigt die Einbeziehung der Lernenden bei der Konstruktion von Evaluationsfragen und der Rekonstruktion von Lernwirkungen und Schulerfahrung; o Setzt die Offenheit von Schule und Unterricht für vielfältige didaktisch-methodische Formen voraus. Das meint insbesondere schüleraktives Lernen, Projekte und die Kooperation und Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden über Leistungsbeurteilung und Lernentwicklung; o Geht demokratietheoretisch gesehen von einer freiheitlichen Vorstellung von Demokratie aus, die „tätige Freiheit“ voraussetzt und bürgergesellschaftliches Engagement anerkennt und kultiviert; o Ermutigt die Schule dazu, Themen und Aufgaben des Gemeinwesens und des öffentlichen Vernunftgebrauchs in der Schule widerzuspiegeln und als Lernanlässe in Projekten oder im Fachunterricht aufzunehmen; o Anerkennt die Schule als demokratisch legitimierte Körperschaft des Gemeinwesens, die eine eigene kulturelle Identität entfaltet, die bei aller Vergleichbarkeit und Standardsetzung sich individuell entwickelt und entwickeln muss, da sonst die Partizipation aller beteiligten Gruppen nicht substanziell realisierbar ist“

4. Kinderrechte in der Schule (Ebersecker Partizipationshaus) o Kinderrechte sind Menschenrechte für Kinder von 0-18 Jahren o Schutz, Förder- und Beteiligungsrechte: à Kinderrechte als Gestaltungsrechte o Kinderrechte sind universell, unteilbar und unveräußerlich o Das Recht des Einzelnen ist eine Verpflichtung für ALLE o Prinzipien: o Gleichheit/ Nicht-Diskriminierung o Gewaltfreiheit/ Schutz 7

o Förderung/ Potenzialentwicklung o Partizipation/ Beteiligung und Verantwortungsübernahme o Aufgabe: Demokratische „Alphabetisierung“ à Bedeutung der Kinderrechteschulen und Programmpartner o „Nimmt man schließlich Kinder als politische Akteurinnen und Akteure ernst, so müssen ihnen konsequenterweise auch reale Beteiligungsmöglichkeiten geboten werden, sei es in der Schule, im Kindergarten oder der Kommune. Hierbei soll es jedoch nicht um eine blinde Beteiligungswut gehen, demnach eine Demokratie nur durch die Partizipation aller zu jedem Zeitpunkt funktionieren kann. Sondern zentral ist, dass jede und jeder grundsätzlich die Befähigung zur Beteiligung hat, wenn sie oder er dies denn gerne möchte. ... Hierfür bedarf es einer Demokratiebildung von Kindheit an“ (Blöcker/Hölscher 2014, S. 235).

5. Klassenrat o Der Klassenrat als praktische Umsetzung eines kommunikativpartizipativen Modells im Unterrichtsalltag (Beutel/ Hoffsommer 2012) o „Der Klassenrat ist eine regelmäßig stattfindende und nach festen Regeln verlaufende Gesprächsrunde, in der sich Schüler mit oder auch ohne Lehrkräfte mit Anliegen der Klassengemeinschaft beschäftigen“

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o „Bereits Kinder können viele ihrer Angelegenheiten mit immer weniger Einmischung von Erwachsenen selbst lösen. Sie lernen, in der Geborgenheit der Schule und auf der Basis von selbstgewählten Regeln der Kommunikation und des Miteinanders, einen eigenen Standpunkt einzunehmen, zu argumentieren, Lösungen auszuhandeln. Diese Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, demokratische Rechte wahrzunehmen und mit Vielfalt umzugehen. Dies ist eine wertvolle Basis für sie als erwachsene Bürger in der Demokratie. ... o ... Die positive Erfahrung mit dem Klassenrat zeigt, dass in den Kindern bereits eine große Offenheit und Bereitschaft, aber auch eine Fähigkeit vorhanden ist, die Angelegenheiten einer Gemeinschaft zu regeln. Wer in seiner Kindheit Wertschätzung und Respekt erfahren hat und in einer Umwelt aufwächst, die Vielfalt und Partizipation zulässt, wird diese Wertschätzung später weitergeben können, demokratische Werte achten und sich für eine Welt der Vielfalt engagieren. Wer in der Erziehung für diese Werte sorgt, fördert bestmögliche Prävention vor Gewalt und Extremismus“ (Kahn/Huffmann 2016, S. 17). 6. Übungsaufgaben o Demokratiepädagogische Elemente des Klassenrates o (Keine) Mitbestimmung durch Kinder 7. Fazit o „Für den Begriff „Demokratiepädagogik“ ist also bestimmend, dass er o Das Ganze der Erziehung in den Blick nimmt; o Die Schule insgesamt betrachtet und deshalb die empirischen Bedingungen von Lernen und Unterricht im Einzelfall berücksichtigen kann; o Auf Kompetenz und Handeln und nicht allein auf Wissen angelegt ist; 9

o Primär normativ verankert ist i.S. eines MenschenrechtsUniversalismus; o Und das Ganze der Kultur thematisiert (Demokratie als Lebensform, Gesellschaftsform, Herrschaftsform)“ 3) Ganztag, Rhythmisierung, Lernumgebung 1. Begriffsentwicklung und Definition o Schon 1920 finden Bemühungen statt, den Tagesablauf in ganztägig geführten Schulen zu rhythmisieren o Förderung des Lernerfolgs durch Rhythmisierung des Schulalltags o Argumentation: Ein dem typischen Lebens- und Lernrhythmus der Kinder und Jugendlichen angepasster Schulalltag schaffe durch den rhythmischen Wechsel von Anstrengung und Erholung, einer somit optimalen Verbindung von Schule und Leben, einen Zeitrhythmus, der pädagogisch förderlich sei, denn ein an die Uhrzeit gebundener Lerntakt führe zu einer passiven, monotonen Lehr-Lernkultur o Probleme: o Impliziert die Existenz eines allgemein gültigen, typischen Lebens- und Lernrhythmus von Kindern und Jugendlichen o Geht von der Prämisse aus, dass Kinder und Jugendliche zu bestimmten Tageszeiten leistungsfähiger sind als zu anderen o Rhythmisierung im reformpädagogischen Sinn: o Rhythmisierung beruht auf der Annahme, dass die Schule sich am Kinderleben orientiert o Kinder und Jugendliche haben einen natürlichen Rhythmus, der als Vorlage für die Rhythmisierung der Schule dient o „Rhythmisierung steht somit gewissermaßen als Metapher für den reformpädagogischen Kerngedanken einer kindgemäßen Lebensschule“ o Rhythmisierung im aktuellen Sprachgebrauch bezieht sich auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Konzepten, u.a. auf die Zeitfolge von innerschulischen Abläufen. Meistens werden hierbei rein organisatorische Aspekte betrachtet, wie z.B. Stundenplangestaltung oder die Gestaltung des Tagesablaufes o Außerdem können mit Rhythmisierung auch inhaltliche und pädagogische Aspekte gemeint sein, wenn etwa nach der Implementierung von Aspekten der Gesundheits- und Bewegungslehre gefragt wird oder aber nach gezielten Methoden und Instrumenten der einzelnen Unterrichtsstunde o Wiederum eine andere Auffassung des Rhythmisierungsbegriffes wäre die Beschäftigung mit Fragen nach der Wochenplanarbeit, Übungsaufgaben oder Lerndokumentationen o „Das Zeitraster für die Tagesgestaltung bzw. die Rhythmisierung des Tagesablaufs bildet die Grundlage für die Spezifik der pädagogisch-didaktischen Arbeit und geht von zwei Grundvorgängen aus: der Intensität und den Wechselbeziehungen der Angebote. Die Intensität bezieht sich auf die kognitiven Anforderungen bzw. auf den Grad der jeweiligen Beanspruchung der Lernenden, während die Wechselbeziehungen sich auf die gegenseitige Bedingtheit bzw. auf die Verknüpfung von Angeboten im Tagesablauf beziehen und einer inhaltlichen Konzeption folgen 10

sollen. Die Rhythmisierung richtet die Aufmerksamkeit auf die Gestaltung von Wochenzeitplänen und auf den Tagesablauf“ (Prüß 2008, S. 540).

2. Zeitstrukturmodelle o 10-Stundenraster: o Sechs Schulstunden am Vormittag o 15-30 Minuten Mittagspause o Vier Schulstunden am Nachmittag o 9-Stundenraster o Fünf Schulstunden am Vormittag o 30-50 Minuten Mittagspause o Vier Schulstunden am Nachmittag o 8-Stundenraster o Sechs Schulstunden am Vormittag o 45-70 Minuten Mittagspause o Zwei Schulstunden am Nachmittag o Mittagspause als Zeitraum für: o Nahrungsaufnahme o Entspannung o Teilnahme an bedarfsgerechten, außerunterrichtlichen Angeboten o Freie und selbstbestimmte Aktivitäten o „Das Wissen um eine gesunde Ernährung, den eigenen Körper, Aspekte der mitmenschlichen Kommunikation bzw. eines „geordneten Miteinanders“ zählen zu jenen Kompetenzen, die unerlässlich für eine moderne Gesellschaft sind“ 11

o Die Wahl von außerunterrichtlichen Angeboten sollte sich orientieren an: o Bildungspolitischen Forderungen o Pädagogischen Forderungen o Interessen der SuS o Freizeitbedürfnissen der Schülerschaft

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3. Modelle der Rhythmisierung o Helene-Langer-Schule, Wiesbaden o Strukturierung durch zwei Planungsinstrumente (Jahresarbeitsplan & Wochenplan) o Planungsinstrumente geben dem Raster eine Struktur und ermöglichen eine flexible Arbeits- und Zeitgestaltung o Innerhalb eines Jahres müssen Themen und Projektvorhaben fächerübergreifend koordiniert werden o Offenes Lernen (OL): 4 Stunden pro Woche in den Jahrgangstufen 5-8: sinnliches, handwerkliches Arbeiten, selbst gesetzte Schwerpunkte, künstlerisches Gestalten und selbstständiges Lernen o Selbstständiges Lernen (SL): 6 Stunden pro Woche in den Jahrgangsstufen 5-7 für das „Offene Lernen“ im Stundenplan verankert; Schülerinnen und Schüler entscheiden selbst über Aufgaben, Aufgabenbereiche und ihre Abfolge und lernen sich und ihren Leistungsstand selbst einzuschätzen o in einigen Fächern: Lernen mit Kompetenzprofilen o Max-Brauer Schule, Hamburg o „Die Fähigkeit, selbstständig zu lernen, erwirbt man nur in einem Unterricht, der individualisiert angelegt ist und den Schülern und Schülerinnen zunehmend Freiräume für eigene Entscheidungen lässt“ (Schulprogramm der Max-Brauer Schule, Hamburg). o Individualisierung des Lernens o Lernorganisations-Bereiche: § Lernbüro § Projekte § Werkstätten § Außerschulische Lernorte o Rhythmisierungsmodell entsteht aus didaktischen Entscheidungen für Formen der Lernorganisation o Im Mittelpunkt steht immer die Organisation unterschiedlicher Lernangebote, nicht das Zeitstrukturierungsmodell (Rabenstein 2008)

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o Grundschule auf dem Süsteresch, Schüttdorf o Förderung von individualisiertem Lernen o Förderung des Forschergeistes des Kindes, Förderung des eigenen Lernweges o nicht „Unterricht im Gleichschritt“ sondern „Individualisierung vom Kind aus“ o Lernen in offenen Lernformen o Kind entscheidet selbst über die eigenen Lernschritte o tägliche Selbstlernzeit: Schülerinnen und Schüler arbeiten an frei gewählten Materialien (eigene Geschichten, Gedichte, Briefe, Sachtexte, Präsentationen) o frei wählbare Lesezeiten im Stundenplan verankert o Tages- und Wochenpläne, feste Trainingszeiten mit Trainingsheften o Lernateliers

Unterscheidung der Organisation von „Lernzeiten“ o Setzung im Stundenplan (erste Stunde, Abschluss des Tages, unterschiedliche Zeiten etc.) o Raumfrage (zusätzliche Lernräume, Lernateliers, Forscherlabore, etc.) o Betreuungsintensität (eine Lehrkraft, Doppelbesetzungsprinzip, weiteres pädagogisches Personal, etc.) o Arbeitsweise im Hinblick auf Regeln und Rituale (Einstieg der Lernzeit durch eine „Stillphase“, Schaffung einer Arbeitszeitatmosphäre, etc.) o Lernzeiten, über die Woche an unterschiedlichsten Positionen im Tagesverlauf verteilt, wirken sich positiv auf die Lernkultur aus o Der Umgang mit Lernzeit ist ein Grundelement einer lernförderlichen Didaktik und steht unter der Anforderung einen effektiven Lernkontext für individuelle Lernförderung herzustellen (Beutel) o Zeitmanagement wird als Teil der Lernförderung verstanden o

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o „Durch die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) konnte herausgefunden werden, dass Schülerinnen und Schüler „Lernzeiten“ als unterrichtliche Formate akzeptieren, wenn Regeln und Rituale definiert sind. Lehrkräfte berichten von Vorteilen für den eigenen Unterricht, wenn sie die „Lernzeiten“ betreuen, da sie die Schülerinnen und Schüler in anderen Situationen als dem eigenen Unterricht erlebten“ (Holtappels et al., 2008). o 2lernzeit“-Formate bzw. Varianten: Ganztagsschulen entwickeln unterschiedliche Formate von Lernzeiten mit unterschiedlichen Zielrichtungen (EVA-Zeit, Siltentium etc.) o Aspekte des Begriffs „Lernzeit“: o eigenverantwortliches/selbstbestimmtes Arbeiten zur Erledigung der Übungsaufgaben, ob traditionell oder im Rahmen von Wochenplanarbeiten (z.B. eine Haus- bzw. Schulaufgabenbetreuung.) o eigenverantwortliches/selbstbestimmtes Arbeiten an Inhalten/Aspekten, die vorgegeben sind (vorbereitete Übungsmaterialien) o eigenverantwortliches/selbstbestimmtes Arbeiten an Inhalten/Aspekten, die frei wählbar sind (Haus/Übungsaufgaben, Prüfungsaufgaben, freies Üben bzw. Lernen, „interkulturelles Chillen“, Üben mit zur Verfügung gestellten Materialien) in Selbstlernzentren, Study-halls etc. o Angebote von Profil- und Förderkursen (fachspezifisch) o Tutorielle Beratungsangebote o Dokumentation der Lernentwicklung

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4. Lernumgebung und Architektur o o o o o o o o o o o o o

Bildung ist Menschenrecht Inklusion ist Bildungsrecht Bildung als zentraler Produktionsfaktor Bildung als Voraussetzung für eine demokratische Gesellschaft Bildung als Standortfaktor Schule als städtebauliche Ressource Demografischer und struktureller Wandel Delokalisierung von Bildung Paradigmenwechsel in der Pädagogik Veränderte räumliche Konzepte Zunehmender Sanierungsbedarf Energetische Verbesserun...


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