Zusammenfassung Effects of grape juice consumtion Complement Ther Med. 54 PDF

Title Zusammenfassung Effects of grape juice consumtion Complement Ther Med. 54
Course Beach-Volleyball
Institution Ruhr-Universität Bochum
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Summary

Empirische Studie zum Effekt von Traubensaftkonsum auf Volleyballspieler...


Description

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ...................................................................................................................... I 1

Einleitung.................................................................................................................. 1

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Die Studie ................................................................................................................. 1

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Die Ergebnisse ......................................................................................................... 3

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Bewertung ................................................................................................................ 5

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Kommentar ............................................................................................................... 6

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Praxistransfer ........................................................................................................... 6

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Hartlaub Magdalena

Martins, NC., et al. (2020). Effects of grape juice consumption on oxidative stress and inflammation in male volleyball players: A randomized, double-blind, placebo-controlled clinical trial. Complement Ther Med. 54:102570.

Effekte des Traubensaftkonsums auf oxidativen Stress und Entzündungen bei männlichen Volleyballspielern: Eine randomisierte, Placebo kontrollierte Doppelblindstudie

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Einleitung

Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen und seine sportliche Leistungsfähigkeit. Mit diesem Wissen und vor dem Hintergrund so gesund und leistungsfähig wie möglich sein zu können setzen viele Sportler auch Supplemente ein, oder, wenn es überwiegend um die Leistung geht, auch Dopingmittel. Auf der Suche nach natürlicheren Wegen den Körper zu unterstützen werden einzelne Nahrungsmittel genauer untersucht und auf vorteilhafte Auswirkungen getestet. Die Traube, beziehungsweise Erzeugnisse daraus, also Traubensaft, ist eine gute Quelle für Phenole, welchen antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen werden. Gewebsschädigungen sind für Volleyballspieler auf Grund der sportartspezifischen Bewegungen nicht unwahrscheinlich. Traubensaft als Kohlenhydratlieferant kann bei einer so wechselhaft anaerob-aeroben Belastung, wie sie im Volleyball zu finden ist, hilfreich sein, deshalb sollen in dieser Studie die Effekte des Traubensaftkonsums auf Volleyballspieler ermittelt werden. Außerdem soll festgestellt werden, ob der Traubensaft eine Wirkung auf den sogenannten Open-Window Effekt haben kann.

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Die Studie

Durchgeführt wurde die Studie mit 12 ausgewählten männlichen Volleyballspielern aus 15 Freiwilligen. Es handelte sich um 16 bis 17-jährige Athleten aus brasilianischen Staats- und/oder Bundeskadern, die sich in der Vorwettkampfphase befanden. Dementsprechend hoch war die Trainingsintensität während der Studiendurchführung mit fünf Einheiten pro Woche für jeweils drei Stunden. Durch den Trainingsstart sechs Monate vor Studienbeginn sollten alle Probanden bei deren Durchführung in einem ähnlichen Trainingszustand gewesen sein. In der Vorlaufzeit sollten die Volleyballer ein Tagebuch über die Ernährung führen, an das später ein Guide-Book für die Wochen während des Versuchs anlehnte, wobei dann bestimmte, phenolreiche Lebensmittel gemieden werden. Wie im Titel der Studie schon zu erkennen ist, handelt es sich um eine randomisierte Doppelblindstudie. Also zufällig gewählte Gruppen von denen weder der Trainer noch die Teilnehmer von den jeweiligen Zugehörigkeiten wussten. Im Verlauf des Experiments 1

erfolgten drei aus drei Sätzen bestehende Spielsimulationen, vor, während und nach welchen die verschiedenen Messungen und Tests stattfanden. Bei jeder der drei Spielsimulationen waren die Athleten Teil einer anderen Gruppe, da der Versuch im Crossover Design stattfand (siehe Abbildung 1). Zuerst bildeten die 12 Teilnehmer gemeinsam die Kontrollgruppe. Nach dem ersten Spiel sollten sechs Spieler täglich 400ml Traubensaft, andere sechs Spieler täglich die gleiche Dosis eines Placebo Getränks mit Traubensaftgeschmack aber ohne Phenole für 14 Tage zu sich nehmen. Beide Getränke waren in gleichaussehende Tetra Paks gefüllt, glichen sich in Farbe und Geschmack und waren daher optisch nicht zu unterscheiden. Zusätzlich wurde darauf geachtet, dass das Placebo den gleichen Anteil an Kalorien, sowie an Kohlenhydraten hatte. Nach diesen zwei Wochen folgte die zweite Spielsimulation und anschließend eine zweiwöchige washout Periode, in welcher von den Teilnehmern weder Placebo Präparate noch Traubensaft getrunken wurde. In der letzten Etappe sollte wieder 14 Tage das tägliche 400ml-Getränk getrunken werden. Diesmal bekamen die Athleten, die vorher den Trau-

ABBILDUNG 1

bensaft tranken, das Placebo, und diejenigen Athleten, die das phenolfreie Getränk hatten, den Traubensaft. Mit der dritten Spielsimulation, beziehungsweise den dazugehörigen Anschlusstests, war der Versuch beendet. An das Trinken wurden die Teilnehmer durch tägliche Anrufe erinnert. Außerdem wurden sie aufgefordert in den letzten 72 Stunden vor den Spielsimulationen keinen Alkohol zu trinken, sowie in der Nacht vor den Spielen einen angemessenen Nachtschlaf von mindestes 8 Stunden zu halten. Zur Körperanalyse wurden anthropometrische Daten wie Größe und Gewicht der Volleyballer vor Studienstart festgehalten. Bei den physischen Tests handelte es sich um einen Handkrafttest mittels Dynamometer mit jeweils drei Wiederholungen des Handdrucks der rechten und linken Hand, sowie einen Schnellkrafttest in Form von drei aufeinanderfolgenden vertikalen Sprüngen, bei welchem die Hände auf den Hüften liegen bleiben sollten. Beides wurde von den Probanden jeweils direkt vor und direkt nach den drei Spielen durchgeführt. Um das Niveau der Anstrengung zu erkennen wurde den Spielern in einer kurzen Pause während des zweiten Satzes Blut für einen Laktattest entnommen. Außerdem sollten die Spieler ihre subjektive Einschätzung auf einer Intensitätsskala andeuten. Ebenfalls wurde den Sportlern jeweils direkt vor und direkt im Anschluss 2

an die Belastung Blut abgenommen, um die sehr umfangreiche Menge an für die Forscher interessanten Blutwerten, beziehungsweise Biomarker-Werten ermitteln zu können, anhand derer sich anschließend Aussagen über das Level des oxidativen Stresses, der Muskel- und Gewebsschäden, der Entzündungen und der DNS-Schäden machen ließen.

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Die Ergebnisse

Der gemessene Laktatwert und die subjektive Einschätzung der Intensität der Athleten beschrieben für alle drei Spielsimulationen eine geringe bis relative Anstrengung. Das Messen der Sprungkraft ergab einen Unterschied zwischen den Testzeitpunkten vor und nach den Spielsimulationen, der jedoch nur bei der Kontroll- und Traubensaftgruppe Signifikanz erreichte. Hier wurde festgestellt, dass die Sprungkraft nach den Spielen um etwa vier Prozent gesteigert war. Die Krafttests mit der linken Hand zeigten keine relevanten Abweichungen, wogegen die Kraft der rechten Hand auf signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen wies. Die Kontrollgruppe hatte eine deutlich stärkere Druckkraft als die beiden sechser Gruppen (siehe Abbildung 2).

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Biomarker, deren Werte zum Bestimmen des Oxidativen Stresses der Sportler gemessen wurden, zeigten teilweise auffällige Differenzen, und teils auch keine, wie beispielsweise die Sulfhydryl-, CAT- und SOD-Werte (siehe Abbildung 4). Festgehalten wurde die reduzierende Wirkung von Traubensaft auf das Level von Carbonylen, sowie Fett- und DNS-Schäden (siehe Abbildung 3). Mit dem Grad der DNS-Schäden hängt auch die Acetylierung des globalen Histons H4 zusammen, die in der Kontrollgruppe eine signifikante Abnahme zwischen den Testzeitpunkten zeigte, jedoch keinen zwischen den Gruppen oder zwischen den Zeiten der anderen Gruppen (siehe Abbildung 6). Besonders auffällig war die signifikante Reduktion der Lipidperoxidation in der Traubensaftgruppe, die nach der Spielsimulation um 50 Prozent abgenommen hatte. Die 3

Traubensafttrinker erlebten eine höhere antioxidative Aktivität. Außerdem zeigte Traubensaft einen abschwächenden Effekt auf die Entzündungserregung nach Belastungen, also nach den Spielsimulationen (siehe Abbildung 5).

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ABBILDUNG 5

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Bewertung

Die Adressatengruppe dieser Studie besteht offensichtlich aus Personen mit einem bestimmtem Hintergrundwissen, für welche die Studie leicht verständlich und sehr detailliert geschrieben ist. Das Ziel der Studie wird bereits zu Beginn verdeutlicht und begründet. Während der Versuchsbeschreibung und Ergebnisabbildung, sowie bei der Auswertung bleiben die Wissenschaftler fokussiert und stellen immer wieder einen Bezug zum Thema her. Sie beziehen sich mehrfach auf andere Studien, die ihre Ergebnisse unterstützen oder auch ihre Vorgehensweise begründen. Das spricht für eine gute interne Validität, genau wie die tiefgreifende und breite fachliche Art der verwendeten Literatur. Ebenfalls zeugen die detaillierte Beschreibung der Messvorgänge, die verwendeten Messgrößen und die ausgewählten Parameter von interner Validität. Zudem sind keine Publikationsbias zu finden. Die Autoren bleiben sachlich und weisen auch selbst auf Limitationen und ein vorsichtiges Deuten der Ergebnisse hin. Es bleiben keine Fragen den Ablauf des Vorgehens betreffend offen, weswegen die Studie leicht nachzustellen wäre. Auch einzelne Messdurchführungen werden vollständig beschrieben. Die externe Validität ist ebenfalls gut, obwohl die Befunde auch logischerweise nicht problemfrei oder ohne Abweichungen zu erwarten auf andere Gruppen, wie zum Beispiel Nicht-Sportler, übertragen werden können, beziehungsweise sollten. Insgesamt ist der Umfang der Studie etwas gering, mit nur 12 Probanden, die mit 5

den gleichen Konditionen jeweils nur einmal alle Tests durchlaufen. Es wird ein Thema behandelt, dass Sportlern wichtige Vorteile bringen könnte, dieses sollte allerdings dafür noch besser, in größerem Rahmen untersucht werden. Beim Versuch selbst wird durchaus auf die Homogenität der Gruppen und deren Gleichbehandlung geachtet. Durch das Crossover Design und die zufällige Zuteilung der Volleyballer werden diese Endpunkte garantiert.

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Kommentar

Der Konsum von Traubensaft zeigte einige positive Effekte auf die Körper der Volleyballer, die Ergebnisse sind daher relevant für diese, eventuell aber auch für Sportler in anderen Sportarten mit ähnlichen Belastungsformen. Um festzustellen ob der Traubensaftkonsum auf andere Personengruppen gleiche oder ähnliche Auswirkungen hat, sind weitere und weitläufigere Studien notwendig. Wie oben schon erklärt handelt es sich bei 12 Teilnehmern um eine extrem kleine Testgruppe, und, dass auch jeder Teilnehmer die Tests jeweils nur einmal unter identischen Konditionen durchläuft. Es wäre jedoch interessant zu wissen, ob sich im Verlauf der Studie bei einem Probanden unter den gleichen Konditionen auch Unterschiede zwischen Testtagen/-wochen feststellen ließen. Zusätzlich ist es bei so kleinen Gruppen nicht unwahrscheinlich, dass die Ergebnisse durch Individualitäten verzerrt werden, weshalb mit der Deutung der Messwerte vorsichtig umgegangen werden sollte. Auch, weil die Traubensaftkausalität nicht zwangsläufig bei allen Veränderungen der Messwerte besteht, wie beispielsweise bei der Steigerung der Sprungkraft zwischen den Testzeitpunkten, die nämlich auch mit aufgewärmten Muskeln und den volleyballspezifischen, plyometrischen Bewegungen einhergehen kann. In der Studie werden die Ergebnisse vorgestellt und auch diskutiert, also hinsichtlich der Wertung, Stärke der Effekte und Relevanz der signifikanten Veränderungen eingeordnet. Insgesamt wurde mit den Ergebnissen die anfangs vorgestellte These, dass Traubensaft, durch den hohen Phenolanteil, Stress- und entzündungshemmend wirkt, bewiesen. Sportler, die nicht völlig gesund waren oder Beschwerden wie Rückenschmerzen hatten wurden in dieser Studie außenvorgelassen, durften also nicht teilnehmen. Aussagen über die Wirkungen von Traubensaft bei solchen, lassen sich also nicht machen, was auch bei der Übertragung in die Praxis beachtet werden muss.

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Praxistransfer

Der Traubensaft erzielt positive Effekte auf die Probanden, besonders im Open-Window Zeitfenster nach der Belastung. Da der Open-Window Effekt natürlich nicht nur bei Volleyballspielern entsteht, können die Ergebnisse der Studie für andere Sportler ebenso relevant sein. Trainierende vieler Sportarten könnten damit einen Weg finden, um Zellschäden durch den Sport zu minimieren und die Gesundheit zu fördern. Zusätzlich handelt es sich um einen Weg, ein Mittel,

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der nicht als Doping deklariert werden kann und somit auch keine Probleme bei Wettbewerben darstellt.

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