Zusammenfassung Ethik PDF

Title Zusammenfassung Ethik
Course Wirtschafts- / Unternehmensethik
Institution FOM Hochschule
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Summary

Unternehmen stehen heute vor deutlich größeren moralischen Herausforderungen als früher. Kommentieren Sie diese Aussage! Die Werte in Deutschland sind seit 2010 sehr geprägt unter dem Begriff der Nachhaltigkeit. In einem Begriff ausgedrückt, ist dies die Corporate Social Responsibility (CSR), worunt...


Description

1. Unternehmen stehen heute vor deutlich größeren moralischen Herausforderungen als früher. Kommentieren Sie diese Aussage! Die Werte in Deutschland sind seit 2010 sehr geprägt unter dem Begriff der Nachhaltigkeit. In einem Begriff ausgedrückt, ist dies die Corporate Social Responsibility (CSR), worunter man die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens versteht. Dies umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte. Besonders der ökologische Aspekt gewann in Zeiten des Klimawandels immer mehr an Bedeutung und mit ihr entwickelte sich ein erhöhtes ökologisches Bewusstsein in der Bevölkerung, vor dem auch die Unternehmen keinen Halt mehr machen können. Weiteres Schlagwort der moralischen Herausforderung ist zudem Regelkonformität von Unternehmen, auch Compliance. War dies früher lediglich eine Option für Unternehmen und wurde nachlässig gehandhabt, so ist es heute eine Pflicht, um strafrechtliche Verstöße, horrende Bußgelder und Schadensersatzansprüche Dritter erfolgreich zu vermeiden. Auch auf sozialer Ebene zwischen den Unternehmen ist ein Compliance Management hoch angesehen und zum Teil bereits Voraussetzung für z.B. eine Auftragsvergabe. 2. Welche Bedeutung hat die Ethik im System der Wissenschaften? à z.B. Gentechnik - „Menschen züchten“, Atombomben; Wie weit gehen wir, nur weil wir es können? Unabhängig von rechtlichen Rahmenbedingungen und politischen Vorgaben hat jeder Wissenschaftler eine berufsethische Verantwortung, über deren Inhalt und Grenzen er selbst entscheiden muss. Dies gilt auch für die Folgenabschätzung von Forschungsergebnissen. Zwar können Wissenschaftler weder alle Ergebnisse ihrer Forschung voraussehen, noch können sie alle Folgen ihrer Berufstätigkeit stets zuverlässig einschätzen. Sie haben aber die Verpflichtung, sich mitdiesen Fragen stets auseinanderzusetzen und als Bürger und Wissenschaftler in Staat und Gesellschaft diese Auffassung zu vertreten. Sie können diese Verantwortung nicht Staat und Gesellschaft überlassen. Neben gesetzlichen Regelungen über wissenschaftliches Fehlverhalten sind zwei Instrumente zu nennen, mit denen Grundsätze der Wissenschaftsethik praktisch umgesetzt werden: -Fachspezifische Ethikcodes -Ethikkommissionen und Kommissionen gegen wissenschaftliches Fehlverhalten Beide Instrumente vertrauen auf die innerwissenschaftliche Korrektur von Fehlentwicklungen, da staatliche Grenzziehungen in Deutschland aufgrund der in Artikel 5 des Grundgesetzes garantierten Forschungsfreiheit problematisch sind. Ethikkommissionen sind vor allem üblich im Bereich medizin- und bioethischer Fragestellungen. Fachspezifische Ethikcodes und berufsbezogene Ethikcodes, die ethische Regeln für einzelne Berufsgruppen aufstellen, sind nicht scharf voneinander zu trennen. 3. Geben Sie drei Beispiele aus der Wirtschaft, in denen ethische Aspekte eine Rolle spielen! - Corporate Social Responsibility - Compliance Management - das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns 4. Mit welchen Fragen befasst sich die normative Ethik? Das Ziel normativer Wissenschaft ist die allgemeingültige Beantwortung normativer Fragen (Sollzustand). Normative Fragen sind Fragen nach dem, was sein soll, insbesondere wie gehandelt werden soll und welche Werte und Ziele angestrebt werden sollen. 5.

Erläutern Sie die Ebenen der Wirtschaftsethik!

Mikroebene/ Individuum -Grundsätzliche Reflexionsbereitschaft aller Bürger bezüglich ihrer Präferenzen und Einstellungen, offen sein für neue Einsichten -Kritisches Konsumieren (auch Güterangeboten widerstehen können), kritischer Kapitalanleger (Selbstbegrenzung des Renditestrebens) -Kompromissbereitschaft, gegenseitiger Respekt --> „Verzicht auf strikte private Eigennuteznmaximierung“ Mesoebene/ Unternehmen -Striktes Gewinnstreben ist amoralisch (hier würde ja alles der Gewinnmaximierung untergeordnet (kann z.B. zum Ausnutzen der Arbeiter führen, Bestechung etc.) -> „Legitimes Gewinnstreben ist stets moralisch begrenztes Gewinnstreben“ (IWE S. 450) -Unternehmensethik dient nicht zur Verbesserung der Stellung eines Unternehmens in einem Markt! Wird z.B. Unternehmensgewinn karitativ verteilt ist das nicht ethisch, wenn nicht gefragt wird, wie ein solcher Gewinn erzielt wird. Unternehmer sollten sich der Diskussion mit ihren Stakeholdern (= alle Interessensgruppen) stellen. Sie sind zwar privat finanziert, erfüllen aber alle wichtige öffentliche Funktionen (Arbeitsplatz, Sicherheit,...) Makroebene/ Rahmenordnung -Lebensdienliche Marktwirtschaft (Wirtschaft im Interesse einer lebenswerten Welt), Marktlenkung nach ethisch-praktischen Gesichtspunkten der Human-, Sozial- und Umweltverträglichkeit -Öffnung der Debatte um solche Mechanismen gegenüber dem Bürger (-> diskursethischer Ansatz) -Ziel: Weltweit vergleichbare Rechtsnormen, keine unkontrollierten Märkte. Dies ist in einer globalisierten Welt moralisch kaum haltbar (Stichworte: Fair Trade, Kinderarbeit, Steuerflucht etc.)

6. Was versteht man unter Unternehmensphilosophie und Unternehmensethik? Die Unternehmensphilosophie ist ein zentraler übergeordneter Leitgedanke für die Führung eines Unternehmens und seine langfristige Ausrichtung am Markt. Aus ihr werden Kultur, Leitbild und Strategie des Unternehmens abgeleitet. Sie besteht aus den Grundeinstellungen der Geschäftsführer oder Eigentümer und spiegelt sich intern in den Führungsgrundsätzen oder extern im Umgang Kunden, Lieferanten etc. wider. Die Unternehmensethik stellt einen Teilbereich der Wirtschaftsethik dar und befasst sich mit dem Verhältnis zwischen betriebswirtschaftlichem Gewinnstreben und moralischen Vorstellungen im Sinne gesellschaftlicher Verantwortung. Diese Frage betrifft zum Beispiel Bereiche wie den Umweltschutz, Kinderarbeit, die Anerkennung von Gewerkschaftsrechten und Korruption. Unter dem Begriff der Corporate Social Responsibility haben mittlerweile viele Unternehmen entsprechende Konzepte umgesetzt. 7. Grenzen Sie die Begriffe Moral, Ethik und Recht voneinander ab! Moral: System von geschichtlich gewordenen und gesellschaftlich bedingten sittlichen Grundsätzen, Werten und Normen, von denen sich die Menschen in ihrem Verhalten zueinander leiten lassen. Gesellschaftliche (soziale) Konsequenzen bei Nichteinhaltung. Ethik: Lehre vom sittlichen Wollen und Handeln des Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. „Wissenschaftliche“ Reflexion über Moralvorschläge mit dem Ziel, Normen und Werte so zu begründen, dass sie Allgemeingültigkeit beanspruchen können. Erforscht die Motive, Arten und Folgen des menschlichen Handelns. Recht: Gesamtheit der vom Staat festgelegten Normen des menschlichen Handelns (Rechtsordnung), welche bei Missachtung mit Sanktionen bzw. Strafen verbunden sind. Umfasst die drei Staatsgewalten

Exekutive (ausführende Gewalt), Legislative (Gesetzgebung) und Judikative (Rechtsprechung). 8. Was bedeuten die Begriffe Legalität und Legitimität? Legalität bedeutet, Handlungen, Duldungen oder Unterlassungen entsprechend der geltenden Rechtslage des Staates auszuüben. Dabei zählt lediglich die äußere Übereinstimmung des Handelns mit dem jeweils geltenden Recht, aus ethischer Sicht kann dieses dennoch schlecht sein. Legitimität umfasst zum einen den Begriff der Legalität, sowie weiterführend die Rechtmäßigkeit einer Herrschaftsordnung im Sinne ihrer durch allgemein verbindliche Prinzipien begründeten Anerkennungswürdigkeit sowie der faktischen Anerkennung einer Herrschaftsordnung seitens der Herrschaftsunterworfenen als rechtmäßig und verbindlich (Legitimitätsüberzeugung) 9. Was versteht man unter dem Begriff ethisches Dilemma? Aufeinanderprallen zweier gleichrangiger, aber unvereinbarer ethischer Werte bei einer Entscheidungssituation, die in jedem Fall zu einer unbefriedigenden Lösung führt. Die Entscheidungsfindung darf nicht ergebnisorientiert geführt werden, vielmehr muss die Begründung für die Entscheidung für oder gegen eine der beiden gleichrangig erstrebenswerten Werte im Mittelpunkt stehen. 10. Was bedeutet die Tugendethik nach Aristoteles? Aristoteles (384–322 v. Chr.): Welche Eigenschaften muss ich haben, um ein guter Mensch zu sein (bestmöglicher Charakter des Menschen); Tugenden als Eigenschaften gut eingesetzter Vernunft, um ein erfülltes Leben zu erreichen. Gutes Handeln ergibt sich aus guten Einstellungen und persönlichen Haltungen, die auf innere Neigungen beruhen. Tugend bedeutet, auf Grund dieser inneren Neigung die Fähigkeit zu haben, etwas Gutes zu tun. Tugend kann zum Teil erlernt werden, wird aber auch bereits maßgeblich durch die Erziehung und das Leben beeinflusst. Ziel der Tugendethik ist die Entwicklung einer bestimmten Lebenshaltung und einer menschlich vortrefflichen Persönlichkeit, so dass man moralisch angemessen handelt. Die aristotelische Tugendlehre fordert das Streben nach „Mitte und Maß”. 11. Was versteht man unter dem kategorischen Imperativ? Kant (1724–1804): „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Das Prinzip der Ethik nach Kant besagt, dass der Mensch in einer Weise handeln soll, in der diese Handlung in einer spezifischen Situation ein allgemeines Verhaltensgesetz sein könnte. Wer wissen will, ob eine beabsichtigte, ausgeführt werdende oder schon geschehene Handlung moralisch richtig ist, muss die jeweilige Handlungsbeschreibung durch Abstraktion von den involvierten Personen in eine allgemeine Regel verwandeln und dann beurteilen, ob er diese Regel als allgemeines Gesetz ohne Widerspruch denken und wollen kann. Unmoralische Handlungen erkennt man so an einer Form von Widersprüchlichkeit. Kurz: Der Mensch soll aus sich heraustreten und in einen anderen Menschen hineinversetzen, um zu wissen, wie er sich verhalten muss. 12. Wie beurteilen die Utilitaristen den moralischen Wert einer Handlung? Die Utilitaristen bemessen die moralische Richtigkeit nicht an der Handlung selbst, sondern erst an deren Folgen. Die Handlung an sich hat nichts mit Moral zutun. Natürlich soll so gehandelt werden, dass der größte mögliche Nutzen für die größte mögliche Anzahl an

Menschen entsteht. Somit bestimmt das größere Glück der Mehrheit demokratisch auch das „allgemein Gute“. 13. Worin besteht der Unterschied zwischen dem normativen und dem positiven Forschungsansatz? Das Ziel normativer Wissenschaft ist die allgemeingültige Beantwortung normativer Fragen (Sollzustand). Normative Fragen sind Fragen nach dem, was sein soll, insbesondere wie gehandelt werden soll und welche Werte und Ziele angestrebt werden sollen. Die positive Analyse beschäftigt sich mit Theorien und Modellen, welche Auswirkungen von Entscheidungen beschreiben (Istzustand). Dies geschieht durch die Präzisierung von Begriffen, der Identifikation von Ursache/Wirkungs-Zusammenhängen, auch Kausalanalyse, und der Gestaltung von Ziel-/ Mittelsystemen, also der Problemlösung. 14. Was versteht man unter dem Begriff Nachhaltigkeit? 15. Grenzen Sie Nachhaltigkeit von CSR ab! 16. Was versteht unter starker und schwacher Nachhaltigkeit? 17. Erläutern Sie zwei Darstellungen der nachhaltigen Unternehmensführung! 18. Was bedeuten die Begriffe Effizienz und Effektivität? 19. Erläutern Sie drei wesentlichen Elemente der wertorientierten Unternehmensführung! 20. Erläutern Sie den Shared Value Ansatz! 21. Beschreiben Sie die Wege zur Schaffung von Shared Value! 22. Beurteilen Sie den Shared Value Ansatz! 23. Welche Bedeutung hat ein Nachhaltigkeitsbericht? 24. Was versteht man unter dem Begriff ehrbarer Kaufmann? Beschreibt das Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft. Ein ehrbarer Kaufmann zeichnet sich dadurch aus, dass Werte und Tugenden wie Ehrlichkeit, Verlässligkeit und Integrität die Basis für das eigene Handeln darstellen. Gute Unternehmensführung zeichnet sich durch legales und ethisch fundiertes, eigenverantwortliches Verhalten aus Oder: -ehrbarer Kaufmann = tugendhafter Geschäftsmann, d. h. Verbindung von kaufmännischer Vernunft und Tugendhaftigkeit (Glaubwürdigkeit, Anstand und gute Sitten) -ordentliche Führung der Geschäfte mit dem Ziel des langfristigen wirtschaftlichen Erfolgs (Nachhaltigkeit) -Beachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen -Verantwortliche Persönlichkeit des öffentlichen Lebens; Bewusstsein, dass eigener Erfolg vom Wohl der Gesellschaft, der Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden abhängt 25. Warum hat sich der ehrbarer Kaufmann in der Wirtschaftsgeschichte entwickelt? -In der Vergangenheit galten Händler als Höker, mit Schaffund des ehrbaren Kaufmanns sollte das Image dieser verbessert werden -Grundlage des Handels: Vertrauen -Annahme: Kaufleute = besonders ehrbare Menschen -„Practica della mercatura“ (Francesco Balducci Pegolotti, 1340): „Der Kaufmann, der Ansehen genießen will, muss immer gerecht handeln und immer seine Versprechen einhalten. Er soll aufrichtig sein beim Verkauf und keine Fehler begehen.“ -Hochmittelalter: Zusammenschluss der Kaufleute zu Gilden mit gegenseitiger Kontrolle ihrer „Ehrbarkeit“, d. h. Ehrlichkeit gegenüber den Handelspartnern. -Herausbildung des Leitbildes des „wahren und guten Kaufmanns”; Tugendkataloge: gute Reputation, Frömmigkeit und Höflichkeit, gute Erscheinung und Erziehung.

26. Ein gutes Geschäft / ein guter Vertrag liegt dann vor, wenn am Ende beide Seiten weinen. Erläutern Sie diesen Satz! Beide Geschäfts-/ Vertragspartner mussten zum Abschluss etwas dafür geben bzw. einen Kompromiss eingehen. Es gibt somit nicht nur einen Sieger, der alles bekommt. 27. Der ehrbare Kaufmann ist gar kein besonders moralischer Mensch, sondern vielmehr ein von Eigennutz bestimmter Archetypus. Nehmen Sie Stellung zu dieser Aussage! Archetypen: Archetypen, Urbilder, nach C.G. Jung angeborene universale Kategorien, Urvorstellungen, zentrale Elemente (der Held, die Große Mutter, der Schatten) des kollektiven Unbewußten, die seit Urzeiten allen Menschen gemeinsam sind und nach denen sich Lebenserfahrungen strukturieren lassen. Vorlesung: An erster Stelle geht es um das eigene Geschäft; der moralische Aspekt „der Kunde ist König“ wird nur teilweise oder situativ gelebt, da er Grundvoraussetzung für ein gutes Geschäft ist, wird die fehlende Überzeugung durch den Schein aufrechterhalten. Der gute Kaufmann gilt als ehrbar und vertrauenswürdig und nur durch dieses Verhalten wird am ehesten Geld verdient. Händler haben keine andere Wahl, als sich gemäß diesem Maßstab zu verhalten, wenn sie langfristig Erfolg haben wollen. 28. Geben Sie ein Beispiel aus dem aktuellen Unternehmensalltag, in dem der ehrbare Kaufmann offenkundig wird! Krankenhaus, zwei Operationen könnten in einem Rutschdurchgeführt werden, jedoch bring das weniger geld. Moralsich wäre eine OP besser fp Für den Patieten, wenn medizinisch möglich. Füs die wirtschaflichkeit sind zwei aufenthalte des Patienten besser. 29. Was versteht man unter dem Leitbild des souveränen Verbrauchers? Das Leitbild der "Konsumentensouveränität" geht auf den klassischen Liberalismus Adam Smiths zurück. Im Kern besagt es, dass der Verbraucher durch sein Nachfrageverhalten die Güter-Produktion steuert. Dadurch werden seine Bedürfnisse optimal befriedigt. Dieses Leitbild lässt sich aufspalten in ein Menschenleitbild und ein Ordnungsleitbild. Beim Menschenleitbild handelt es sich um das des "homo oeconomicus": Der Mensch ist umfassend informiert, er kennt alle Güter und ist sich seiner Bedürfnisse bewusst. Er handelt autonom und rational mit dem Ziel, maximalen Nutzen zu erreichen. Das Ordnungsleitbild setzt "vollkommene Konkurrenz" voraus: Es gibt also eine atomistische Angebots- und Nachfragestruktur, die Güter sind beweglich, substituierbar und beliebig teilbar, der Markt ist vollkommen, der Marktzutritt ist frei, und die Volkswirtschaft ist statisch. Demnach wählen Konsumenten aus dem Angebot am Markt nach Maßgabe ihrer Präferenzen Produkte und Dienstleistungen aus und stimmen auf diese Weise darüber ab, welches Angebot am Markt bestehen bleibt und welches wieder verschwindet. Die Konsumentensouveränität als Wohlfahrtskriterium ist dann vollkommen erfüllt, wenn der Nutzen der Konsumenten unter der Beschränkung der verfügbaren Mittel und der gegebenen Produktionstechnik maximiert wird. Kurz: Man entscheidet selbst. 30. Erläutern Sie drei Bereiche der Konsumentenverantwortung! -Nachhaltigkeit; Nutzung von ökologisch oder sozialverträglichen Surrogaten (Ersatz) Humane Arbeitsbedingungen sowie gerechte Löhne und Preise -Verringerung des Konsums, Konsumverzicht

31. Erläutern Sie drei Grenzen der Konsumentenverantwortung! -Informationsdefizite (intransparente Märkte) èDem enormen Informationsbedarf für souveräne Kaufentscheidungen steht der Konsument somit meist ohne adäquate Möglichkeiten zu deren Beschaffung gegenüber. Die Willensfreiheit und Entscheidungsmöglichkeit als Grundbedingung für Verantwortungsübernahme, setzt das Erkennen von Handlungsspielräumen voraus. Dies aber ist letztlich nur durch ausreichende Informationen möglich. -Unsicherheit bezüglich der Bedeutung von Umweltsiegeln èHeutzutage gibt es viele verschiedene Siegel, sodass nicht alle Bedeutungen der einzelnen klar sind; Konsument muss sich konkret mit diesen Siegeln beschäftigt haben, um sich beim Kauf sicher über dessen Aussage zu sein èWerden mehrere Fälle der „Öko-Schmäh“ aufgedeckt, kann seitens des Konsumenten eine starke Verunsicherung entstehen, die in einem generellen Misstrauen gegenüber ökologischen Produkten widerspiegelt und selbst seriöse Anbieter in Glaubwürdigkeitsprobleme verstrickt. -Budget-Restriktion èDie Konsumtheorie stellt fest, dass jeder Konsument nur über ein beschränktes Einkommen verfügt und dadurch mit einer Budgetbeschränkung konfrontiert wird. Das Einkommen des Konsumenten (= Budget) ist gleich der ausgegebenen Gesamtsumme – so die Theorie. Jeder Konsument strebt danach, daraus seinen optimalen persönlichen Nutzen zu erzielen. Die Budgetgerade stellt in diesem Zusammenhang sicher, dass der Handelnde nicht mehr Geld ausgibt, als er zur Verfügung hat. Die Konstruktion der Budgetgeraden ist auch für mehrere Zeitpunkte möglich.

32. Erläutern Sie die Zusammenhänge zwischen dem ehrbaren Kaufmann und dem souveränen Verbraucher! Der ehrbare Kaufmann hält sich an Versprechen und Abmachungen. Der Kunde ist König, auch wenn dies heutzutage zumeist nicht aus moralischer Einstellung, sondern aus dem Erfolgs-Gedanken heraus gelebt und durch Schein umgesetzt wird. Damit erfüllt der Händler genau das, was der souveräne Verbraucher nachfragt. Beide gehen dadurch eine Art Symbiose miteinander ein. 33.

Was versteht man unter dem Begriff Corporate Governance?

Corporate Governance ist der rechtliche und faktische Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung von Unternehmen zum Wohlwollen aller relevanten Anspruchsgruppen (= Stakeholder). Es werden unter dem Stichwort CG auch Fragen der rechtlichen und faktischen Einbindung des Unternehmens in sein Umfeld, wie namentlich den Kapitalmarkt, adressiert. Der Ordnungsrahmen wird maßgeblich durch Gesetzgeber und Eigentümer bestimmt. Die konkrete Ausgestaltung obliegt dem Aufsichts- bzw. Verwaltungsrat und der Unternehmensführung. Soll dazu dienen, die Unternehmensführung und –kontrolle zu regulieren und Agency-Konflikte im Interesse der Eigentümer zu mindern.

34. Nennen Sie zwei Beispiele für Fragestellungen, die mit der Corporate Governance verbunden sind! • •

- Transparenz der Vorstandsvergütung - Vergütung von Managern



35.

- Frauenquote

Erläutern Sie drei Elemente der internen und externen Corporate Governance! 1. Interne CG: Funktional zweckmäßige Ausgestaltung der Unternehmens-verwaltung zwischen der Unternehmensführung durch den Vorstand und deren Überwachung durch den Aufsichtsrat einschließlich der Unterstützungsfunktion des Abschlussprüfers Bsp.: Anreizsysteme, Vergütung mit U-Wert verknüpft, Manager sollen zur UWertsteigerung animiert werden, Rechte und Pflichten der Führungs- und Kontrollorgane (Vorstand, Aufsichtsrat), enthält Verhaltensmaßstäbe für die Unternehmensleitung und Unternehmenskontrolle, Regulierung der Unternehmensführung und –kontrolle Externe CG: Existenz von (Wettbewerbs-)Märkten; Überwachung durch Aktionäre und Unternehmenskontrolle Bsp.: Unternehmenspublizität durch Reporting (Transparenz), (Konzern)Abschlussprüfung/ Auditing, Organhaftung (Gewaltenteilung), Kontrolle durch den...


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