Zusammenfassung Singer- Praktische Ethik PDF

Title Zusammenfassung Singer- Praktische Ethik
Author Jos Rae
Course Einführung in die Medizinethik
Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Examensvorbereitung...


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Peter Singer: Praktische Ethik – Überblick Kapitel 1: Über Ethik Ethik nicht ideales, aber praktisch unbrauchbares System nicht relativ oder subjektiv, Ethik immer universal, nicht partikular universale Aspekte der Ethik: Begründung für Utilitarismus: moralische Urteile von einem universalen Standpunkt aus treffen, dh eigene Präferenzen nicht deshalb wichtiger, weil eigene Anspruch der Praktischen Ethik: nachweisen, dass „konsequenter Präferenz-Utilitarismus mit einer Reihe strittiger Probleme“ zurechtkommt Präferenzutilitarismus: unkomplizierte ethische Theorie, die ein Minimum an metaphysischen Vorannahmen impliziert Kap 2: Gleichheit und ihre Implikationen → Prinzip der gleichen Interessenabwägung Gleichheit heute allgemein anerkannt, Wandel nach WK II hier vollzogen, anders als in anderen Bereichen (Sexualität) Menschen verschieden Rawls: moralische Persönlichkeiten (im Ggs zu amoralischen) Grundlage für Gleichheit Problem: Säuglinge, Kranke, Behinderte gehören dann nicht dazu (bei Rawls: potenzielle moralische Personen) → wird von Singer verworfen Anspruch auf Gleichheit nicht abhängig von Intelligenz, moralischer Persönlichkeit, Rationalität, sondern auf Grund dessen, dass alle Interessen haben → Prinzip der gleichen Interessenabwägung: in moralischen Überlegungen den ähnlichen Interessen all derer, die von unserer Handlung betroffen sind, gleiches Gewicht geben (S. 52) Unterschiede in Stärke des Interessen, zB aus Stärke des Schmerzes Waagschale: unparteiisch, egal wer Interesse hat, aber begünstigen die Seite, wo Interesse stärker oder mehr Interessen gegenüber weniger (S. 53) → andere Kriterien wie Rasse, Intelligenz, Geschlecht etc unbedeutend, verhinder Sklaverei, Rassismus, Sexismus, Diskrimierung wegen geistiger oder köperl Behinderung aus (55) Interessengleichheit Minimalprinzip der Gleichheit, fordert keine Gleichbehandlung, wirkt aber im Resultat egalisierend: durch sinkenden Grenznutzen (56) aber kein egalitäres Prinzip Gleichheit und genetische Verschiedenheit Arthur Jensen: genetisch bedingte Intelligenzunterschiede verschiedener Ethnien Unterschiede im IQ zwischen Rassen, Frage, ob das genetisch ist? für Singers Theorie ist es unerheblich, ob Unterschiede zwischen Ethnien oder Geschlechtern genetisch sind, da Basis für Gleichheit die gleiche Interessenabwägung ist: Interesse an Schmerzvermeidung, Bedürfnis nach Nahrung und Obdach, Zuneigung, Planverwirklichung uva allen zueigen Gleichheit und Geschlecht nicht IQ sondern verschiedene Fähigkeiten angenommen (zB Frauen mehr Sprachkompetenz, Männer mathematische Kompetenz) geringfügige intellektuelle Unterschiede Umweltprägung (Konditionierung), aber auch biologische Unterschiede nachweisbar, angeborene Prädispositionen werden von der Gesellschaft verstärkt psychische Unterschiede nur als Durchschnitt → keine Verallgemeinerung Ungleichheit in Stellung der Gesellschaft durch Aggression

→ Chancengleichheit führt zu Ungerechtigkeit Von Chancengleichheit zu Abwägungsgleichheit 75 Chancengleichheit: Ungleichheit ok, solange nur die relevanten Aspekte dazu geführt haben (dh zB nicht Hautfarbe/Geschlecht Medizinstudium verhindert) tatsächlich gleiche Chancen schwierig (Unterschiede Schule, Eltern), dazu genetische Unterschiede (wichtig für IQ) Chancengleichheit belohnt die Glücklichen → kein Ausgleich des Einkommens Affirmatives Handeln = Mitglieder der benachteiligten Gruppe bevorzugen, „positive Diskriminierung“ 84 Gegenargument: vermindert Ungleichheit nicht, verstärkt Stereotype Gleichheit und Behinderung Irrelevanz von IQ/Fähigkeiten in Bezug auf moralisches Gleichheitsprinzip bei Behinderten am deutlichsten fehlen von spezifischen Fähigkeiten bedeutet nicht, dass der Mensch weniger Recht auf Interessenberücksichtigung hat Vorurteile abbauen durch Gewöhnung → wenn Behinderung nicht relevant, Gleichberechtigung auch hier reicht Chancengleichheit nicht, sondern es muss affirmativ gehandelt werden Interessengleichheit führt zu Ausgleich, da so ihre Interessen (zB starker Wunsch nach Schulbesuch) gegenüber anderen, weniger starken Interessen Vorzug haben → mehr Geld für Behinderte auszugeben ist gerechtfertigt, weil so zentrale Bedürfnisse von Behinderten erfüllt werden Kapitel 3: Gleichheit für Tiere → Anwendung des Prinzips der gleichen Interessenabwägung auf Tiere angewandt Rassismus und Speziesismus Interessen von Tieren werden missachtet, wo wie die Interessen von Sklaven missachtet wurden Singer ist dafür, das Prinzip der Gleichheit über die Spezies Mensch hinaus zu erweitern da das Prinzip der gleichen Interessenabwägung nicht von Fähigkeiten abhängt Bentham: „Die Frage ist nicht: können sie denken? Oder: können sie sprechen? sondern: können sie leiden?“ S 101 keine moralische Rechtfertigung, Leid nicht zu berücksichtigen, Gattung egal, Leid ist Leid Grenze der Interessenberücksichtigung muss Empfindungsfähigkeit sein Unterschiede zwischen Menschen und Tieren: Menschen haben geistige Fähigkeiten, deretwegen sie unter gewissen Umständen mehr leiden als Tiere unter den selben Umständen → Angst im Voraus vor befürchteten Situationen (haben Tiere nicht, Säuglinge und geistig behinderte auch nicht) nichtmenschliche Lebewesen, Säuglinge und schwer geistig behinderte Menschen eine Kategorie → haben gleiche Interessen → Tiere für Experimente zu nutzen, aber nicht Säuglinge oder geistig Behinderte ist moralisch unvertretbare Bevorzugung der eigenen Spezies geistige Qual zusätzlich zu Leid→ menschliches Leid größer mitunter aber auch andersherum: Einsicht darin, dass Leid nur temporär ist, haben Tiere nicht keine genauen Vergleiche zwischen Gattungen möglich, aber auch nicht nötig: grob reicht 105 Schmerz nach Intensität und Dauer, egal von wem empfunden komplexeres, geistig höheres Leben höher einzustufen ist nicht speziesistisch

Speziesismus in der Praxis Tiere in der Nahrung: Tiere al Nahrung → werden als Sache betrachtet ineffizient und anders möglich → Fleisch = Luxus, nach gleicher Interessenabwägung nicht gerechtfertigt, da die Tiere leiden → Gewohnheiten ändern, tierische Produkte verringern, nur so besser Bedingungen möglich Tierversuche: nicht immer nötig, dienen nicht unbedingt der Verringerung von menschlichem Leid Vorteile oft nicht gegeben, Nachteile für die Tiere schon → wenn nötig, um größeres Leid zu vermeiden ist es richtig Speziesismus: wenn nicht bereit, an Stelle der Tiere verwaiste geistig unheilbar Behinderte nutzen, da Hund, Ratten etc ein größeres Bewusstsein, Intelligenz haben, als viele schwer hirngeschädigte Menschen, keine moralisch relevanten Eigenschaften, die Tiere nicht haben Speziesismus führt dazu, dass Tiere schlechter behandelt werden, als ihnen zusteht Woher wissen wir, dass Tiere Schmerzen fühlen: (116) nicht direkt, aber eigene Erfahrung übertragbar, da gleiche Reaktion Säuglinge, Kleinkinder können auch nicht sprechen Nervensystem von Wirbeltieren gleich, bei Wirbellosen evtl kein Schmerzempfinden , aber auch hier Hinweise darauf (Garnelen und Oktopusse) bei Pflanzen keine Hinweise Tiere essen sich gegenseitig Tiere anders nicht überlebensfähig, Menschen von diesem tierischen Verhalten abgestoßen Tiere nicht fähig zu reflektieren, moralisch abzuwägen „natürlich“ wäre vielleicht Jagd, Massentierhaltung sicher nicht, außerdem natürlich nicht unbedingt moralisch richtig (wie jedes Jahr ein Kind bekommen) Ethik und Gegenseitigkeit Platons Staat Zitat → Vertragsgedanke, schließt Tiere aus, da Tiere sich nicht nach den Regeln der Gegenseitigkeit verhalten können; das gilt aber auch für Kleinkinder und schwer geistig Behinderte Vertragstheorie endet an den Grenzen der Gemeinschaft (→ Problem Sklaven, Problem Zukünftige Generationen: keine Gegenseitigkeit möglich→ Vertragsgedanke reicht nicht zur Erklärung unseres ethischen Vorstellungen) Unterschied Menschen - Tiere Selbstbewusstsein → andere Interessen, die berücksichtigt werden müssen als ohne Bewusstsein ansonsten führt eine Unterscheidung von Selbstbewusst/autonom oder nicht dazu,, dass Menschen mit Behinderung auf der Seite der Tiere stehen (129) Speziesismus verteidigen S., um Menschen mit Behinderung nicht auf eine Stufe mit Tieren zu stellen: Zweck: „schiefe Bahn“ → erster Schritt in einen moralischen Abgrund, Spezies klare Trennlinie, Selbstbewusstsein nicht Ziel: Nicht behinderte Menschen herabstufen, sondern moralische Rechte der Menschen auf Tiere erweitern (130) → Tiere anders zu behandeln bedeutet nicht einen Schritt Richtung Schlechterbehandlung von behinderten Menschen Behinderte Menschen wie welche behandeln, die die Fähigkeit des Selbstbewusstseins haben ist nichts anderes als Rassismus oder Sexismus, bei dem nicht nach dem Individuum, sondern nur nach Durchschnittswerten geschaut wird → Wenn man im Falle von Geschlecht eine Behandlung nach Gruppenzugehörigkeit ablehnt, darf man das auch nicht im Fall von Spezieszugehörigkeit machen (132) Behinderte trotzdem Menschen und daher als solche zu behandeln → Selbstverständnis als Homo sapiens, als selbstbewusste Lebewesen oder als leidensfähige Lebewesen? Intelligente, selbstbewusste Außerirdische näher als stark geistig Behinderte

äußere Ähnlichkeit führt zu Gefühlen, aber diese sollten nicht auf die moralische Entscheidung wirken (sonst wäre es moralisch richtig, erst die Menschen mit der gleichen Hautfarbe zu retten) Kapitel 4: Weshalb ist Töten unrecht? Probleme des Prinzips der gleichen Interessenabwägung menschliches Leben: Leben werden nicht gleich behandelt Tötungsverbot idR für alle Menschen → Spezieszugehörigkeit oder Bioethiker Joseph Fletcher: „Indikatoren des Menschseins“ (Selbstbewusstsein, Selbstkontrolle, Zukunfts- und Vergangenheitssinn, Beziehungsfhigkeit, Kommunikation, Neugier) schließt Fötus, geistig behindertes Kind, neugeborenes Kind nicht ein „Person“: hat Indikatoren, aber nicht unbedingt Spezies Mensch (142) Tötung von Homo Sapiens Schmerz ist gattungsunabhängig, daher ist es egal, welcher Gattung ein Lebewesen angehört → weicht ab von allgemeiner Position, dass menschliches Leben an sich wertvoll, christlich geprägt: menschliche Eltern → unsterbliche Seele, Mensch „Eigentum“ Gottes in Antike anders: Gesetzestext von Lykon und Solon, Platon und Aristoteles: missgestaltete Kinder töten Tötung einer Person: Person: seiner selbst bewusst, Vergangenheit und Zukunft → Tötung einer Person vereitelt ihre Zukunftspläne Unterschied zu klassischem hedonistischen Utilitarismus: Wünsche bei Tötung egal, wenn man sofort stirbt → Status als Person egal, Indirektes Verbot des Tötens (weniger Lust, wenn ständig Angst getötet zu werden) Präferenzutilitarismus: man darf keine Präferenzen verletzen, wenn dies nicht durch entgegengesetzte Präferenzen ausgeglichen wird → egal, ob Opfer danach noch darüber bewusst, Präferenzen werden bei einer Tötung verletzt Tötung einer Person daher schlimmer, weil deren Präferenzen zukunftsorientiert sind auch bisherige Anstrengungen der Person werden dadurch zerstört andere Lebewesen ohne Leid und Schmerz zu töten ist nicht moralisch verwerflich Person = Recht auf Leben? Präferenz zu leben durch andere Präferenzen aufwiegbar? Wunsch = Präferenz → Wunsch, weiter als distinkte Einheit zu existieren = Recht auf Leben? Das würde bedeuten, dass nur bewusste Wesen ein Recht auf Leben haben, also Babys nicht, da sie zum Zeitpunkt „jetzt“ nicht Wunsch nach Weiterexistenz haben, Singer sagt, dass Babys auch durch ihren potentiellen Wunsch (im Rückblick) nicht das Recht haben, da der Tod nicht im Gegensatz zu den Interessen des Babys steht. Das Baby hat kein Interesse an seinem zukünftigen Leben, weil es keine Vorstellung von der Fortdauer seiner Existenz hat Tooley: Recht auf Leben erfordert wenigstens irgendwann die Vorstellung einer fortdauernden Existenz (gehabt) zu haben, das heißt auch im Schlaf zB Respektieren der Autonomie Autonomie = Fähigkeit, eine Wahl zu treffen, eine Handlung nach seiner eigenen Entscheidung zu vollziehen → erfordert Vernunft und Fähigkeit, Alternativen abzuwägen nur wer zwischen streben und leben unterscheiden kann, kann autonom wählen Respektierung der Autonomie als grundlegendes moralisches Prinzip fragwürdig Präferenzutilitarismus kommt dem entgegen, weil die Präferenzen der Person mit Autonomie zusammenhängend Zusammenfassung: 4 Gründe, in denen Leben es schlimm ist, einer Person das Leben zu nehmen: - hedonistischer Utilitarismus: Auswirkungen auf andere Personen - Präferenzutilitarismus: Pläne und Wünsche des Opfers

- Selbstbewusstsein als in der Zeit existierendes → Recht auf Leben - Respektierung der Autonomie Hedonist. Utilitarist nur 1, Präferenzutilitarist nur 1+2, aber intuitiv beide wahrscheinlich auch 3+4 → Nichtübereinstimmung von intuitiver und kritischer Ebene Bewusstes Leben = lust- und schmerzempfindend (nicht selbstbewusst und vernünftig → Tiere, auch Babys, manche geistig Behinderte) Tötung eines bloß bewussten Lebens hedonist: unrecht, weil Lust verhindert, die Wesen empfinden würde anders als Präferenzutilitarismus, der keine Präferenz in die Zukunft sieht → keine über die unmittelbare Gegenwart hinausreichende Präferenz → schmerzloses Töten ok Lust als objektive Größe, Wert an sich → Summe der Lust vergrößern geht auch mit mehr Lebewesen „Totalansicht“ 165 : Lust und Schmerz zukünftiger Wesen beeinflussen moralische Entscheidung „Vorherige Existenz-Ansicht“ keine zukünftigen Wesen wirken auf moralische Entscheidung Problem: Eltern Kind zeugen? → Total: zukünftige Lust moralische Verpflichtung? VorherExistenz: Zukünftiger Schmerz kein moralisches Verbot? → Asymmetrie Vergleich der Werte verschiedenen Lebens ist eine Ordnung verschiedener Werte überhaupt zulässig? Kann man den Wert von Leben neutral bemessen? Wenn es möglich wäre, zwischen versch Lebensformen (Pferd und Mensch) zu vergleichen würde man eine vorziehen, ihnen also Wert beimessen 170 → kein Speziesismus, allg Annahme: je höher die mentalen Fähigkeiten, desto größer Rationalität, Selbstbewusstsein und die Möglichkeit der Erfahrungen → dieses Leben vorziehen, höher bewerten Mill: „Es ist besser ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufriedenes Schwein; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr“ 171 Hier zeigt sich auch Unterschied zwischen verschiedenen menschlichen Leben: Person und Lebewesen Kapitel 5: Leben nehmen: Tiere Kann nichtmenschliches Tier eine Person sein? Person = vernunftbegabt, selbstbewusst, sehen sich als distinkte Einheit mit VG und Zukunft Schimpansen können Sprache nutzen → Selbstbewusstsein 175 aber: mit Sprache Denken ausdrücken, oder: Sprechen und daraus denken? Stuart Hampshire: bei Tieren keine Ordnungsbegriffe, daher keine Vorstellung aber Affen auch ohne Sprache zu recht komplexen Gedankengängen fähig (rückwärts denken: versch. Schlüssel, Schachteln, Bananen) 179 auch Anzeichen für Zukunft, Vergangenheit, Selbstbewusstsein beobachtbar, zB absichtliches Täuschungsverhalten vorausschauendes, in die Zukunft planendes Handeln nicht nur bei Affen, auch bei anderen Tieren: Schweinen, Buschhähern Tötung nichtmenschlicher Personen: → es gibt nichtmenschliche Personen, die demnach auch den mit dem Personenbegriff verbundenen besonderen Anspruch auf Schutz ihres Lebens haben. Egal ob aus präferenzutilistisch abgeleitetem Recht auf aLeben aus Fähigkeit, sich ein Weiterleben zu wünschen oder aus Autonomierespektierung: muss für alle Personen gelten nur hedonistisch-utilitaristische Grund nicht geeignet zur Begründung: keine so starke Auswirkung dieser Grund nicht geeignet, um Grenze zwishcen Gattungen zu ziehen, da er auch nicht auf alle Menschen/Situationen zutrifft Spezieszugehörigkeit egal, Person oder Nichtperson entscheidend

Spiegeltest → Selbstbewusstsein bei Primaten, aber auch Elefanten, Delfinen, Elstern bei Kindern erst ab 18 Monate Spiegeltest nicht unbedingt richtig, zB Hunde nutzen nicht primär visuelle Wahrnehmung oft nicht genau zu sagen, ob Bewusstsein, Zukunfts- und VG-Vorstellung, aber im Zweifel sollte man davon ausgehen die Tiere, denen Personenstatus zugeschrieben werden kann idR auch nicht so weit entwickelt wie Menschen, keine Langzeitpläne, keine biographisches Bewusstsein → graduelle Unterschiede in Unrecht zu töten, abhängig davon, ob potenzielle Person, Selbstbewusstsein, in die Zukunft gerichtete Wünsche 191 Strafrechtlich genauere Grenzen sinnvoll, aber moralisch betrachtet zusammenhängendes Ganzes Tötung anderer Tiere auch bei Tieren Beziehungen, die berücksichtigt werden müssen Schmerzhaftigkeit des Tötens/Leid wesentlich wenn keine Beziehung, keine Schmerzen: A) Hedonistischer Utilitarismus Vorherige Existenz Ansicht: falsch, Tier zu töten, das mehr Lust als Schmerz hätte, wird nicht durch essen aufgewogen Totalansicht: ohne Menschen keine Haustiere: im Sinne der Tiere, genutzt zu werden, aber auf jeden Fall keine Massentierhaltung Ersetzbarkeits-Argument: Menschen züchten als Organspender wäre dann ebenso moralisch geboten, wenn diese nicht leiden Bsp: Zwei Frauen 1. Kind, das geschädigt, wenn sie keine Tablette nimmt 2. Kind geschädigt, wenn sie nicht wartet → Unrecht gleich? Fall 1: dem Kinde durch Unterlassen Schaden zugefügt Fall 2: es wäre ein anderes Kind → für dieses Kind ist Leben nur mit Behinderung möglich, und es ist auch so lebenswert → auch im 1. Fall wäre es kein Unrecht, die Tablette nicht zu nehmen? Oder Totalansicht? → Unrecht auch im 2.Fall? 199 Bsp:Klima-Umwelt-Raubbau Vorherige Existenz: weiter machen wie bisher → für uns und alle die, die auf jeden Fall exisiteren werden besser, alle folgenden schlechter wenn Einschränkungen (zBweniger Reisen) zukünftige Menschen andere als wenn nicht → können sich nicht beschweren, da sie immer noch ein einigermaßen gutes Leben haben, statt nicht zu existieren Verhallten ändern → andere Nachkommen → Ersetzbarkeitsargument Ersetzbarkeits-Argument: nicht selbstbewusst: wenn kein in die Zukunft gerichtete Präferenzen, dann kann man Lebewesen schmerzlos ersetzen, mit anderen, die nur deshalb existieren, weil die anderen getötet werden, Erfahrung beginnt und endet mit Geburt und Tod, selbstbewusstes Leben: Verlust von Präferenzen durch Tod kann nicht durch eine neue Geburt aufgewogen werden, da Präferenzen bestehen, die über zB Schlaf hinweg bestehen B) Präferenzutilitarismus:

Hart: letztlich auch Präferenzutilitarismus Maimierungs-Utilitarismus → es werden auch neue Präferenzen erzeugt 206 Aber: Präferenzerfüllung = gut, Schaffung und Erfüllung von Präferenzen etwas anderes Schaffung einer Präferenz unterschiedlich zu bewerten → wenn Erfüllung größeres Vergnügen gut (zB Spaziergang vor essen für mehr Appetit), wenn aber Entbehrung, dann schlecht → Bilanz-Ansicht des Präferenzutilitarismus: Kind zeugen, dessen Präferenzen nicht erfüllt werden können ist ein Minus, und daher unrecht Kind, dessen Präferenzen erfüllt werden können ist ethisch neutral in dem Bsp mit den beiden Frauen handeln beide unrecht, auch wenn die Präferenzen der Kinder noch nicht existieren ebenso bei Klimapolitik: weitermachen führt zu einer größeren negativen Bilanz da immer Präferenzen unerfüllt bleiben, würde das bedeuten, dass es besser ist, keine Kinder in die Welt zu setzen (Schopenhauers Pessimismus, manche buddhistische Denker) konsequenter Pessimismus wäre: alle machen weiter wie bisher und lassen sich sterilisieren Ersetzbarkeit von nicht-selbstbewussten Lebewesen bedeutet nicht, dass ihre Präferenzen nicht beachtet werden müssen, sondern sofern Bewusstsein vorhanden ist, bedeutet das Interesse zwar an wenig Schmerz und viel Lust, aber nicht Fortsetzung seines Lebens → Empfindungsfähigkeit → gleiche Interessenabwägung Schlussfolgerungen keine allgemeingültige Antwort, ob es unrecht ist, ein Tier zu töten „Tier“ muss differenziert betrachtet werden - Tiere mit Selbstbewusstsein als distinkte Wesen mit VG und Zukunft → Präferenzen in die Zukunft→ nicht töten die Menge der Tiere, auf die das zutrifft wächst, dazu bei Unsicherheit „in dubio pro reo“ - Tiere ohne Selbstbewusstsein: direktes Argument: wenn Leben nicht angenehm: töten kein Unrecht wenn Leben angenehm: Tier ohne Bewusstsein töten, wenn es schmerzlos geschieht, dadurch keine anderen Tiere leiden und durch den Tod ein anderes Tier leben kann, das sonst nicht leben könnte → Nachteil wird durch Vorteil bei eines noch nicht existierenden Wesens ausgeglichen 219 Kapitel 6: Leben nehmen: Der Embryo Problem Abtreibung, heute fast überall erlaubt außer in Lateinamerika in einigen Ländern In Vitro Fertilisa...


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