Title | Zusammenfassung - ITPM (SS18) |
---|---|
Course | IT-Projektmanagement |
Institution | Universität Duisburg-Essen |
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Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte der Vorlesung basierend auf dem offiziellen Skript....
IT-Projektmanagement Zusammenfassung Sommersemester 2018 Inhaltsverzeichnis Einführung
2
IT-Projekte
2
E Risiko- & Qualitätsmanagement [E1] Risikogefahr
17 17
[E1] Risikoarten
17
[E1] Risikoidentifikation
18
A Einführung in das Projektmanagement
3
[A1] Projektmanagementphasen nach DIN 69901
3
[E1] Risikoportfolio
18
[A1] Projektphasen
3
[E2] Qualität
19
[A1] Phasenmodelle
3
[E2] Qualitätsmanagement
19
[A1] Vorgehensmodelle
4
[E2] Lieferanten-Management
20
[A2] Projektrollen
4
[E2] Überprüfen der Projektqualität
21
[A2] Kompetenz
5
[E3] Konfigurationsmanagement
21
[A3] Organisationsmodelle
5
[E3] Änderungsmanagement
22
B Projektumfang & Stakeholder
6
F Fortgeschrittene PM-Konzepte
24
[B1] Stakeholder
6
[F1] Verträge
24
[B1] Projektumfeldfaktoren
7
[F1] Rechtliche Voraussetzungen für Angebot
25
[B2] Projektanforderungen & -ziele
7
[F1] Besonderheiten bei IT-Verträgen
25
[B2] Zielverträglichkeit
7
[F2] Multiprojekt- & Projektportfoliomanagement
26
[B2] Lastenheft, Pflichtenheft, Projektsteckbrief
8
[F2] Projektmanagement-Office (PMO)
27
[B3] Projektstrukturierung
8
[F3] Agiles Projektmanagement
28
[B3] Projektstrukturplan & Arbeitspakete
9
C Zeit- und Ressourcenmanagement
10
Beispiele
29
[A2] RACI-Matrix
29
[C1] Zeit- & Ablaufplanung
10
[B3] Projektstrukturplan
29
[C1] Gantt-Diagramm
10
[C1] Gantt-Diagramm
29
[C1] Vorgangsknoten-Netzplan (VKN)*
10
[C1] Netzplan
29
[C1] Berechnung der Termine im Netzplan*
11
[D1] EVA-Basisgrößen
30
[C1] Zeitliche Puffer*
12
[D1] EVA-Berechnung
30
[C1] Kritischer Weg*
12
[E1] Risikoportfolio
30
D Kostenplanung & Controlling
13
[D1] Kostenartenrechnung
13
[D1] Kostenstellenrechnung
13
[D1] Kostenträgerrechnung
13
[D1] Methoden der Aufwandsschätzung
13
[D1] Projektkalkulation & Projekterfolgsrechnung
14
[D2] Earned Value Analyse (EVA)*
14
[D2] Voraussetzungen für EVA*
14
[D2] Größen & Variablen*
15
[D2] Vor- & Nachteile
15
[D2] Abgeleitete Metriken*
16
[D3] Projektstatusberichte
16
[B1] Stakeholder-Matrix
30
[C2] Ressourcenkapazitäten
30
* besonders wichtiges Modul
Einführung •
Projekt Vorhaben, das durch Einmaligkeit der Bedingungen in der Gesamtheit gekennzeichnet ist. (Zielvorgaben, zeitliche, finanzielle, personelle Begrenzungen, spezifische Organisation)
•
Projektmanagement1 Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken, -mitteln für Initialisierung, Definition, Planung, Steuerung und Abschluss von Projekten Interne Projekte
Externe Projekte (Auftragsprojekte)
AG2
gleiches Unternehmen wie Projektleitung
Kunde nicht Teil des Unternehmens
Projektleitung
Intern
Intern (AN3) und extern
Rechtliche Basis
Arbeitsvertrag, Projektauftrag
Projektvertrag
Beispiel
Reorganisation der IT-Abteilung durch das Entwicklung von Software durch ein Unternehmen selber
Beratungsunternehmen
Prozesse & Phasen Führungsprozesse
Steuerung, Kontrolle von Abhängigkeiten, Optimierung
PM-Prozesse
Alle Aktivitäten, die aus einem Input den Output transferieren
Unterstützungsprozesse
Einkauf, Personal, Logistik
Wertschöpfungsprozesse
Herstellung von Produkten oder Dienstleistungen
Unternehmen
IT-Projekte •
Große Unsicherheit
•
Software als abstraktes Endprodukt, Ergebnis schwer greifbar
•
Fachwissen beim Auftraggeber fehlt
Klassifizierung •
IT-Strategie Definition der Infrastruktur-, Sourcing-, Innovations-, Investment-, Applikationsstrategie
•
IT-Organisation Aufbau, Struktur, Abläufe und Informationsflüsse innerhalb des Unternehmens Rollen (Aufgaben, Verantwortung), softwaregestützte Arbeitsprozesse
•
IT-Infrastruktur Planung, Realisierung der Kommunikationsdienste (Netzwerk), Maschinen (Hardware, Virtualisierung), Programme (Software), Konsolidierung
1
PM Auftraggeber 3 Auftragnehmer 2
A Einführung in das Projektmanagement [A1] Projektmanagementphasen nach DIN 69901 •
5 PM-Phasen, in denen die PM-Prozesse liegen
•
Initialisierung Projektidee → Auftrag, Zuständigkeiten, Ziele skizzieren
•
Definition Zieldefinition, Meilensteine, Strukturierung, Aufwandsschätzung, Machbarkeit
•
Planung PSP4, AP5, Projektplan (Ressourcen, Termine, Kosten, Qualität), Risikoanalyse → Freigabe
•
Steuerung Durchführung, laufende Kontrolle
•
Abschluss Bericht, Nachkalkulation, Evaluierung, Vertragsbeendigung
[A1] Projektphasen •
Abschnitte eines Projekts, klar definiert, abgegrenzt (Ziele, Zeit)
•
Frühzeitige Planung notwendig, Klärung von Zuständigkeiten
•
Eine Phase besteht aus Prozessen
IT-Projektphasen nach Jacobsen •
Individuelle Aktivitäten
•
5 Phasen mit definiertem Ergebnis
•
Requirements analysis – Anforderungsspezifikation
•
Design – Entwurf der Gesamtarchitektur
•
Implementation – Ausführbares System
•
Testing – Getestetes System
•
Deployment – An Benutzer ausgeliefertes System
[A1] Phasenmodelle •
Schnelle Orientierung über anstehendes Projekt → Zielskizze
•
Produkt-, kontextspezifische Aufteilung in Phasen, Konkretisierung, Hauptaktivitäten
•
Aufwandsschätzung
•
Meilensteine
•
o
Ereignisse besonderer Bedeutung, definieren Phasenübergänge
o
Extern, intern
o
Anzahl je nach Phasen / Projektzielen
Quality Gates (Stage-Gate-Prinzip) o
4 5
Alle Aktivitäten einer Phase müssen abgeschlossen sein → Mindeststandard
o
Mess-/Entscheidungspunkte, Prüfung des Fortschritts
o
Maximal 3 in einem Projekt (nach Kerzner)
Projektstrukturplan Arbeitspakete
[A1] Vorgehensmodelle •
Festlegung eines bestimmten Phasenmodells, bestehen auf Projektphasen
•
Unternehmensspezifisch
•
HERMES, PRINCE 2, Prototyping, objektorientiert, nebenläufiges Modell, Metamodell
•
Faktoren für Auswahl
•
•
o
Bürokratie bei streng sequentiellen Modellen
o
Projektgröße
o
Eng gesetzte Meilensteine hilfreicher für Erfolg
Wasserfallmodell o
Strikt sequentielle Abfolge, vollständiges Abschließen einer Phase
o
Rückschritt auf nächsthöhere Phase möglich
o
Einbeziehung des Benutzers nur am Ende und Anfang
V-Modell (XT)6 o
Ergänzt Wasserfallmodell um Qualität: Verifikation: „Haben wir das Produkt richtig hinbekommen? (Spezifikation) Validation: „Haben wir das richtige Produkt entwickelt?“ (Eignung für Einsatz)
o
PM-Modell (PM) – Planung, Voraussetzungen schaffen
o
Qualitätssicherung (QS) – Produkte prüfen
o
Systemerstellung (SE) – Produkt entwickeln
o
Konfigurationsmanagement (KM) – Produktstruktur, Rechte
o
Geeignet für große Projekte
o
Vom Bund entwickelt, gute Dokumentation
[A2] Projektrollen •
Stelle im Projekt, für die eine Person verantwortlich ist
•
Definierte Erwartungen, Handlungen, Funktionen, Aufgaben, Prozesse, Befugnisse
•
Eine Person kann mehrere Rollen einnehmen – Rollenkonflikte!
•
Formelle Rollen (offiziell ernannt) o
•
Projektleiter, CIO, IT-Leiter, Tester, AG
Informelle Rollen (entwickeln sich während Projektarbeit nach Persönlichkeit) o
Streitsüchtiger, Positiver, Alleswisser, Ablehnender, Uninteressierter
o
Informeller Experte
Arten von Ressourcen •
Interne, vorhandene Personal-Ressourcen
•
Interne, zu beschaffende Personal-Ressourcen
Umbesetzung, erhöhter Aufwand, Versetzung Auswahl & Einstellung nötig, lohnt sich nur langfristig •
Externe Personal-Ressourcen Berater, Leiharbeiter, externe Dienstleister
•
Sachmittel
Stakeholder siehe Kapitel B1
6
Siehe auch Zusammenfassung Software Engineering Kapitel 8
[A2] Kompetenz •
Voraussetzung für Rollenträger
•
Fachkompetenz – Wissen, Kenntnisse, Fähigkeiten zur Ausübung der beruflichen Tätigkeit
•
Methodenkompetenz – Selbständig neues Wissen und Methoden aneignen
•
Sozialkompetenz – Positive Arbeitsbeziehungen, respektvoller Umgang
•
Personale Kompetenz – Reflexion, Einschätzung, Ausstrahlung
[A3] Organisationsmodelle •
Zusammensetzung der Rollen, Verantwortlichkeiten, Befugnisse, Infrastruktur
•
Zentrale Bedeutung für Erfolg, oft mehrere ProjekteEinfluss-Projektorganisation (Projektkoordination)
•
Projektleitung nur koordinierend & beratend, keine Weisungsbefugnis
•
Mitarbeiter verbleiben in Linie und unter ihren Vorgesetzten
•
Kleine, nicht kritische, abteilungsübergreifende Projekte
•
Keine organisatorischen Veränderungen, unbürokratisch, flexibel, optimale Ressourcennutzung
•
Koordination, Abstimmung nötig, Belastung der Linie, Überlastung der Projektleitung
•
Fehlende Identifikation der Mitarbeiter mit dem Projekt
Matrix-Projektorganisation •
Integration der Organisation in Projektstruktur
•
Entscheidungs-/Weisungsbefugnis bei Projektleitung und Vorgesetzten
•
Schwache Matrix (wenig Einfluss der Projektleitung) – starke Matrix (autonomes Projekt)
•
Häufigste Organisationsform bei mittleren, großen, terminkritischen und wichtigen Projekten
•
Flexible Ressourcen, keine Herauslösung aus Linie, Verantwortlichkeit
•
Abteilungsübergreifend, Austausch einfach, schnell, Beibehaltung der Linie
•
Konfliktpotenzial zwischen Projekt und Tagesgeschäft, Vernachlässigung des Projekts
•
Überlastung der Mitarbeiter
Autonome (reine) Projektorganisation •
Mitarbeiter werden für Projekt in Projektabteilung versetzt
•
Volle Verantwortung beim Projektleiter, Unterstellung der Mitarbeiter
•
Langfristige Großprojekte, Vollzeitarbeit der Mitarbeiter
•
Eindeutige Befugnisse → wenig Konfliktpotenzial
•
Identifikation
•
Auslastungsprobleme von Ressourcen, wenig flexibel
•
Wiedereingliederung nach Projektende nötig
•
Umstellungskosten, Know-how-Abfluss, autoritäre Führung
Projektorientiertes Unternehmen •
Projekt entspricht Linie im Unternehmen
•
Alleinige Verantwortung beim Projektleiter
•
Projekt-Netzwerke, Auflösung der Organisationseinheit nach Projektende
•
Unternehmen führt nur Projekte durch
•
Eindeutige Befugnisse, Verantwortlichkeiten, Identifikation
•
Auslastungsprobleme
•
Projektübergreifende Koordination & Kommunikation erforderlich
B Projektumfang & Stakeholder [B1] Stakeholder •
Personen oder -gruppen, intern oder extern
•
Am Projekt beteiligt, interessiert, betroffen
•
Früh Probleme & Chancen herausfinden
•
Unmittelbar Beteiligte
•
•
o
Direkt am Projekt beteiligt
o
AG, AN, Lenkungsausschuss, Projektleitung
o
Projektmitarbeiter, Eigentümer des Unternehmens
Mittelbar Beteiligte o
Unterstützende Funktion oder Weisungsbefugnis
o
Controller – transparenter Status des Projekts
o
Projektkaufmann – wirtschaftlich, termingemäß, vertragsgerechte Abwicklung
o
PM-Büro – Projektportfolio, Auswahl, Planung, Überwachung
o
Projektsponsor – Promotion nach Außen
Identifikation o
•
Workshop, Kreativitätstechniken, firmeneigene Erfahrungen, Pflichtenheft
o
Vergangene Projekte, langfristige Datenbank (ACHTUNG: Datenschutz)
o
Bei Identifikation noch KEIN Hineinversetzen & Einflussnahme
Beeinflussung o
Motivation entsteht in einem Individuum
o
Ziele vermitteln → Eigenmotivation wecken → Ziele der Parteien „als ihre“ übernehmen
o
Bedrohen, Bestrafen, Bestechen, Belohnen, Belobigen
Wichtige Stakeholder •
AG Entscheidet über Abbruch, Fortführung, Freigabe, Anforderungen, Finanzierung
•
AN7 Verantwortet Durchführung, liefert Ergebnis
•
Lenkungs-/Steuerungsausschuss Übergeordnetes Entscheidungsgremium, projektgebunden oder permanent Bindeglied zwischen Unternehmen und Projekt
•
Projektleitung (oder Projektleitungsteam) Planung, Überwachung, Steuerung, Ressourcen beschaffen, Repräsentation, Koordination Entscheidend: Methoden-/Fachkompetenz
•
Projektmitarbeiter (Projektteam) Keine Verantwortung/Befugnisse, Durchführung der Aufgaben Absprache mit Projektleitung, Projektleitung wählt Team aus
•
7
Sponsor – keine direkte Beziehung, freiwillig, Repräsentation
Auftragnehmer
[B1] Projektumfeldfaktoren •
Einflüsse auf das Projekt (intern & extern)
•
Sachfaktoren o
•
Natürliches, technisches, ökonomisches Umfeld
o
Intern: Betriebsvereinbarung, PM-Handbuch, Richtlinien
o
Extern: Gesetze, Normen, Standards, RFC, Marktentwicklung
Sozialfaktoren o
Rechtlich-politisches, soziokulturelles Umfeld
o
Intern: Betriebsrat, Beauftragte (Sicherheit, Datenschutz), Vorstand, Mitarbeiter
o
Extern: AG, Lieferanten, Kunden, Konkurrenz
[B2] Projektanforderungen & -ziele •
•
•
Projektziel o
Als wünschenswert angesehener Sollzustand
o
Gesamtheit von Einzelzielen, die durch Projekt erreicht werden
o
Quantitative und qualitative Festlegung des Inhalts
o
Nutzen für Interessengruppen
Funktionen von Projektzielen o
Kontrolle – Ziel als Messlatte für Bewertung des Erfolgs
o
Orientierung – Grobe Richtung des Projekts
o
Verbindung – Begeisterung für Ziele → „Wir-Gefühl“ beim Projektteam
o
Koordination – Arbeitsteilung erfordert Koordination, teilweise Überschneidung der Ziele
o
Selektion – Treffen von bestmöglicher Entscheidung aus Alternativen
SMART-Prinzip – Wie soll ein Ziel formuliert sein? o
Qualitative Aussage in quantitatives Ziel umformen
o
Specific / Simple
Spezifisch
Einfach, verständlich, konkret, nicht allgemein
o
Measurable
Messbar
Operationalisiert (Leistung, Kosten, etc.)
o
Achievable / Attainable Akzeptabel
o
Realistic / Relevant
Realistisch
Sachlich, erreichbar, bedeutsam
o
Timeable / Timely
Terminiert
Zeitlich planbar
Erreichbar, sozial ausführbar, akzeptiert
[B2] Zielverträglichkeit •
Gibt an, ob und wie Erreichen eines Ziels das andere Ziel beeinflusst
•
Zielidentität – Ziele sind deckungsgleich, unterschiedliche Quellen & Formulierungen
•
Zielkomplementarität – Verfolgen eines Ziels erfordert Erreichen eines anderen Ziels
•
Zielneutralität – Ziele können gleichzeitig nebeneinander (nicht) verfolgt werden
•
Zielkonkurrenz – Erreichen eines Ziels verschlechtert Erreichen eines anderen
•
Zielantinomie – Ziele schließen sich vollständig aus, Entscheidung nötig
Lösung von Konflikten •
Ältere Ziele können veraltet sein
•
Prioritäten setzen (MUSS, KANN, WUNSCH)
•
Entscheidung als Machtfrage
•
Zielgruppierung (1 – Umwelt, 2 – Benutzer, 3 – Finanzen)
•
Problem: Ziele werden so formuliert, dass alle zustimmen → Interpretationsspielraum
[B2] Lastenheft, Pflichtenheft, Projektsteckbrief •
•
•
Lastenheft o
Vom AG festgelegte Gesamtheit der Forderungen an Lieferungen und Leistungen
o
Vergleichbar mit Spezifikation8
o
WAS WOFÜR zu erbringen ist
o
Mehrere Versionen in iterativem Vorgehen
Pflichtenheft o
Vom AN erarbeitete Realisierungsvorgaben anhand Lastenheft
o
WIE WOMIT Anforderungen realisiert werden