Zusammenfassung KLR - Grundlagen, Kontierungsobjekte, Abgrenzung KLR zu anderen Bereichen, ... PDF

Title Zusammenfassung KLR - Grundlagen, Kontierungsobjekte, Abgrenzung KLR zu anderen Bereichen, ...
Course Kosten-/Leistungsrechnung
Institution Duale Hochschule Baden-Württemberg
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Grundlagen, Kontierungsobjekte, Abgrenzung KLR zu anderen Bereichen, Primäre & sekundäre Kostenstellen, Einzelkosten, Personalstundensatzrechnung, ......


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KOSTEN- UND ERLÖSRECHNUNG 1 – Grundlagen KLR als Erweiterung der Finanzbuchhaltung (  internes Rechnungswesen)  Werteverzehr und Entstehung dem verursachenden Betriebsteil und/oder Produkt zuordnen  intern wirksamen finanziellen Folgen unternehmensinterner Vorgänge  Wertansätze wählen, die von betriebswirtschaftlicher Vernunft bestimmt sind  periodenfremde Vorgänge bleiben unberücksichtigt  Istwerte dokumentieren und Planwerte auswerten (Kalkulation)  Kosten aufteilen  Sachverhalte berücksichtigen, die von der FiBu nicht erfasst werden Kosten- und Erlösrechnung  Prognose  Vorgabe  Ermittlung  Verteilung  Auswertung des bewerteten betrieblichen Verbrauchs an Produktionsfaktoren sowie der bewerteten Herstellung von Gütern und Dienstleistungen). Teilbereiche des betrieblichen Rechnungswesens

Erich Gutenberg  (1897-1984) stellte die Produktivitätsbeziehung zwischen Faktoreinsatz und Faktorertrag in den Mittelpunkt, Nachfolger Schmalenbachs  Er entwickelte realitätsnahe mikroökonomische Modelle zur: - Produktions- und Kostentheorie - Preistheorie  1951 veröffentlichte er den 1. Band seiner „Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre“  Produktionsfaktoren - Elementare Faktoren (menschl. Arbeitsleistung, Betriebsmittel, Werkstoffe) Seite 1 von 23

menschl. Arbeitsleistung (ausführende Arbeit und dispositive Arbeit = Geschäfts- und Betriebsleitung [Planung, Betriebsorganisation])  KLR spielt sich im dispositiven Bereich ab – er ergänzt die Elementarfaktoren zu einer produktiven Einheit Unternehmen als komplexes System von In-/Outputbeziehungen -

KLR als Abbild des Faktorkombinationsprozesses

Begriffsdefinitionen  Kosten: bewerteter Verbrauch von Produktionsfaktor Produktionsfaktoren für die Herstellung und den Absatz der betrieblichen Erzeugnisse und die Aufrechterhaltung der hierfür erforderlichen Kapazitäten (Kilger)  Erlöse/Leistungen: Bewertetes Ergebnis der Herstellung (= sachzielbezogenen Entstehung) von Gütern und / oder Dienstleistungen.  Leistung steht häufig für mengenmäßige Größen (physikalische Leistung, Arbeitsleistung…) Abgrenzung Aufwand – Kosten Sachzielfremder Aufwand Periodenfremder Aufwand Außerordentlicher Aufwand Bewertungsbedingter neutraler Aufwand

Aufwendungen

Kostenrechnung

{

Zweckaufwand

Finanzbuchhaltung

kalkulatorische Kosten: Grundkosten Anderskosten Kosten

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}

Zusatzkosten

Sachzielfremd: Nebengeschäft neben Kerngeschäft Außerordentlich: Großschaden (z.B. Firmenbrand)

Abgrenzung Erlöse – Erträge

Erlösrechnung

Bewertungsbedingter neutraler Ertrag

Sachzielfremder Ertrag Periodenfremder Ertrag Außerordentlicher Ertrag

Erträge

{

Zweckerträge

}

Finanzbuchhaltung

Anderserlöse

Zusatzerlöse

Grunderlöse kalkulatorische Erlöse Erlöse (Leistungen)

Sachzielfremd: Subventionen Periodenfremd: Bereits abgeschriebene Erträge werden doch bezahlt Zweck der KLR  Grundlage für betriebswirtschaftliche Entscheidungen - Entscheidungsunterstützung - Verhaltenssteuerung (Vorgabezeiten einhalten)  Ermittlung von Planungs- und Vorgabewerten - Ermittlung von Kostensätzen für Anlagen / Maschinen / Menschen - Ermittlung von Zuschlagssätzen - Ermittlung von Preisuntergrenzen („Kalkulation“)  monetäre Analyse von betrieblichen Vorgängen - Ermittlung und Analyse evtl. Planabweichungen - Profitcenterrechnung - Nachkalkulation / Produkterfolgsrechnung - Kundenerfolgsrechnung - Betriebserfolgsrechnung  Bewertung von Bilanzpositionen - Ermittlung der Herstellungskosten - selbst hergestellter Anlagegüter - unfertiger und fertiger Erzeugnisse Verfolgte Ziele der KLR Beschaffung  Ermittlung optimaler Bestellmengen / -termine Produktion  Entscheidung über Eigen- oder Fremdfertigung  Bestimmung (kosten)optimaler Fertigungslosgrößen  Gestaltung des operativen Produktionsprogramms Absatz  Festlegung des strategischen Produktionsprogramms  Bestimmung von Verkaufspreisuntergrenzen  Entscheidung über Annahme von Zusatzaufträgen  Festlegung von Vertriebswegen / -gebieten

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Betriebsergebnis

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2 – Kontierungsobjekte 1.

2.

Klassische Kontierungsobjekte Kostenarten Für welche Art von Gütern / Dienstleistungen (Produktionsfaktoren) entstehen die betrachteten Kosten? Kostenstellen Welche Organisationseinheit verursacht die betrachteten Kosten? Kostenträger Welchem Produkt / Kunden(projekt) / welcher Dienstleistung sind die Kosten zuzurechnen? Neuere Kontierungsobjekte Prozesse Differenzierung der Kosten nach Geschäftsprozessen Projekte Kostenzuordnung zu (innerbetrieblichen) Projekten Qualitätskostenelemente und weitere Klassifizierungen weitergehende Differenzierung qualitätsbezogener Kosten

Kostenarten  Definition: Kostenarten klassifizieren die Kosten i.d.R. nach „der Art des verbrauchten Produktionsfaktors“ - allerdings stärker ausdifferenziert.  Grundsätze für die Bildung von Kostenarten - Grundsatz der Vollständigkeit (alle anfallenden Kosten vollständig untergebracht) - Grundsatz der Eindeutigkeit (Definition der Inhalte eindeutig, klar und verständlich) - Grundsatz der Einheitlichkeit (Gleichbleibende Zuordnung, Vergleichbarkeit) - Grundsatz der Reinheit (für Inhalt darf nur ein Produktionsfaktor bestimmend sein)  Kostenarten nach Schweitzer/Küpper - Für kurzfristigen „Verbrauch“ Materialkosten, Personalkosten, Kosten für bezogene Leistungen (Fremdleistungen), Informationskosten, Kosten der Rechtsgüter - Für langfristigen „Verbrauch“ Abschreibungen - Für „Zwangsverbrauch“ Wagniskosten (Kosten die in Zukunft entstehen könnten), Abgaben - Für Fristentransformation (=Zeitüberbrückung) Zinsen Klassifikationsmöglichkeiten von Kostenarten Kriterium Ausprägung Herkunft primäre Kosten

Zurechenbarkeit

Grad der Beschäftigungsabhängigkeit

Kostenartengruppen

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sekundäre Kosten Einzelkosten unechte Gemeinkosten echte Gemeinkosten fixe Kosten sprungfixe Kosten variable Kosten proportionale Kosten

Erläuterung von Externen in Rechnung gestelllt intern erbrachte Leistungen direkt zu Kostenträger nur mit hohem Aufwand direkt nicht direkt bleiben konstant ab Schwellenwert veränderlich proportional veränderlich ermöglichen Zusammenfassung ähnlicher Kostenarten, in den Fällen, in denen die vorgenommene Differenzierung nicht erforderlich ist. bspw. Löhne, Gehälter  Personalkosten

Kostenstellen  Definition : Ort der Kostenentstehung = betrieblicher Teilbereich, der kostenrechnerisch selbständig abgerechnet wird.  Bildung von Kostenstellen nach: - Funktionsbereichen (Einkauf, Produktion,…) - Verantwortungsbereichen - Räumlichen Gesichtspunkten - Abrechnungstechnischen Gesichtspunkten - Leistungstechnischen Gesichtspunkten  Aufgaben der Kostenstellen - Verursachungsgerechte Zurechnung der Gemeinkosten auf die Stellen - Darstellung der Leistungsbeziehungen der Kostenstellen untereinander - Bildung von Kalkulationssätzen - Abteilungsbezogene Wirtschaftlichkeitsrechnung Kostenträger  Definition: Ziel ist es ist die möglichst verursachungsgerechte Zurechnung der „auf eine Auftragsoder Produkteinheit entfallenden Stückkosten“  Kostenträger sind z.B.: Produkte, Aufträge, Projekte  Bei einem Geschäftsvorfall (Teile wurden produziert, eine Person hat Arbeit vollbracht, …) wird einerseits die Kostenart festgestellt und belastet und zugleich die Kosten entweder einer Kostenstelle oder einem Kostenträger zugeordnet

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3 - Abgrenzung KLR zu anderen Bereichen Kriterium

Finanzbuchhaltung

Kosten- und Erlösrechnung

Untersuchungsgegenstand

Finanzielle Vorgänge zwischen Unternehmen und Umwelt

Wirtschaftliche Vorgänge innerhalb des Unternehmens (soweit betrieblich)

betrachteter Bereich Adressaten der generierten Informationen

Unternehmen Eigenkapitalgeber Fremdkapitalgeber Finanzverwaltung aber auch: Entscheider im Unternehmen

Betrieb nahezu ausschließlich: Entscheider im Unternehmen

Inhaltliche und formale Vorgaben

Handels- und Steuerrecht

keine zwingenden externen Vorgaben

Leitidee

Gläubigerschutz des HGB (etwas abgeschwächt durch das BilMoG)

Abbildung der tatsächlichen Verhältnisse und der UrsachenWirkungs-Mechanismen

Zeitbezug

Vergangenheit

Vergangenheit (Dokumentation) und Zukunft (Planung)

Wertansatz Rechnungsgrößen Periode Möglichkeiten der Diffenzierung

pagatorischer Wertansatz Aufwand / Ertrag Geschäftsjahr / Quartal Konten

i.d.R. kalkulatorischer Wertansatz Kosten / Erlöse beliebig Kostenarten Kostenstellen Kostenträger möglich sind auch: Projekte, Prozesse, Qualitätskostenelemente und beliebige andere

Die maßgeblichen Einflussgrößen sind: … für die Finanzbuchhaltung ∙ Handelsrecht ∙ Steuerrecht ∙ Rechnungslegungsstandards

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… für die KLR ∙ betriebliche Ziele ∙ betriebswirtschaftliches Wissen ∙ betriebliche Rahmenbedingungen

4 – Primäre und sekundäre Kostenstellen Primäre Kostenstellen  verrechnen Leistungen direkt auf Kostenträger  Bsp.: Typische Beispiele sind die Kostenstellen der Fertigungsmaschinen und -mitarbeiter im Industrieunternehmen, aber auch die Kostenstellen der Consultants im Beratungsunternehmen, der Konstrukteure im Ingenieurbüro, der Programmierer im Softwarehaus etc.  Die von primären Kostenstellen auf Kostenträger verrechneten Kosten werden als »Einzelkosten« bezeichnet. Sekundäre Kostenstellen  andere Begriffe sind »Hilfskostenstellen« und »Vorkostenstellen«; verrechnen Leistungen: - auf andere Kostenstellen (innerbetriebl. LV) - indirekt auf Kostenträger (Zuschlagssätze)  Bsp.: Typische Beispiele für sekundäre Kostenstellen sind Material-Hilfsstellen wie Lager, Wareneingang, innerbetrieblicher Transport, Fertigungs-Hilfsstellen wie Arbeitsvorbereitung, Meister, Instandhaltung und Verwaltungsstellen wie Buchhaltung, Personalwesen und IT.  Schweitzer / Küpper bezeichnen die Vertriebs‐ und Verwaltungskostenstellen als Hilfskostenstellen. (wurde auch so von Haake übernommen) Übersicht

 

primäre Kosten: Kosten, die von außen in das Kostenrechnungssystem eingebracht werden. sekundäre Kosten: Kosten, die innerbetrieblich entstehen.

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5 – Einzelkosten Überblick

Materialeinzelkosten Aufstellung der zur Herstellung eines Produkts benötigten Materialien und Komponenten. Es wird die benötigte Menge mit dem Preis multipliziert. MEK = Stückzahl * Preis vorher evtl. Berechnungen der Dichte, Gewicht etc.

Fertigungseinzelkosten Aufstellung der zur Herstellung eines Produkts benötigten Materialien und Komponenten (Fertigungsmitarbeiter, Maschine, Werkzeug) Die Kostenkomponenten der Fertigungseinzelkosten können durch ein oder mehrere Kostensätze dem Kalkulationsobjekt (=Kostenträger) zugerechnet werden.

Die Zurechnung erfolgt durch eine oder mehrere Bezugsgrößen  Rüstzeit / Fertigungszeit Welche Bezugsgröße sinnvoll ist, hängt vom Fertigungsverfahren und betrachtetem Input ab (bspw. Mitarbeiter, Maschine, Strom) + Kostenträgereinzelkosten Seite 9 von 23

6 – Personalstundensatzrechnung Zusammenfassung der Personalkosten

Zusammenfassung der Zeiten

Allgemeine Formel:

Personenkosten (pro Std.)/Leistung(benötigte Zeit)

Personenstundensatz zur Maschine zurechnen Feste Zuordnung der Fertigungsmitarbeiter zur Maschine / Anlage Personalkosten können dann in den Maschinenstundensatz integriert werden. Vorteil: + einfache Lösung Nachteil: Verhältnis Maschine zu Bediener ist starr ODER Bildung von Personalkostenstellen (für MA mit vergleichbarer Qualifikation / Kostenhöhe) und separate Zurechnung der Personalkosten auf die Kostenträger Vorteile: + flexible Zuordnung von Maschinen und Mitarbeitern + kein „Umstempeln“ bei KostenSt.-Wechsel + Glättung zufälliger Lohnunterschiede Nachteile: Bei manueller Kalkulation aufwändig Nicht alle ERP-Systeme unterstützen Zuordnung mehrerer Ressourcen pro Arbeitsgang Beispiel Mitarbeiter: 2.500€ brutto monatlich (30.000€ jährlich) Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung ~ 40%: 7.500€  Bruttogehalt: 37.500€ jährlich ca. 210 Tage Anwesenheitszeit, 8 Std. am Tag  1.680 h im Jahr Davon 80% produktive Leistungszeit  1.344 h im Jahr Leistungszeit eigentlich: 37.500€ / 1.344 h Leistungsstd. = 27,90 €/Std. es wird aber mit Jahreslohn gerechnet, der alles enthält außer Wochenenden  16€/Std. 16€/Std. + 25% AG-Anteil zur SV = 20€/Std. * 2.080 Std. im Jahr = 41.600€ Jahreslohn KLeistungsstunde: 41.600E/1.344 Std. = 30,95 €/Leistungsstunde

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Musterlösung und Aufgabe zur Personalstundensatzrechnung Aufgabe:

Lösung:

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7 – Maschinenstundensatzrechnung Die Maschinenstundensatzrechnung ist eine spezielle Technik der Plankostenrechnung. Sie ermöglicht eine relativ genaue Ermittlung der pro Verrechnungseinheit (bspw. Produktionsstunde) auf die Kostenträger zu verrechnenden Kosten.

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Begriffsklärungen + Berechnungen zur Maschinenstundensatzrechnung Anschaffungskosten Kaufpreis der Maschine/Anlage inkl. aller Nebenkosten und nach Abzug aller Nachlässe Bruttoliquidationserlös Restwert nach x Jahren (vorgegeben) Liquidationskosten bspw. Demontagekosten Nettoliquidationserlös Bruttoliquidationserlös - Liquidationskosten Leistungsaufnahme Nennwert der elektronischen Leistungsaufnahme (genannt) Energieauslastung in %, Angabe vom Maschinenhersteller; ohne Angabe: 100% Platzbedarf Bruttostellfläche der Maschine in m² Einsatzstd./Tag meist zwei versch. Auslastungen; durchschnittlich geplante Auslastung pro Tag Einsatztage/Jahr geplante Auslastung im Jahr, auch wieder verschiedene möglich Wirkungsgrad in %, Anteil der tatsächlichen Produktionszeit (inkl. Rüstzeiten) an Betriebszeit Einsatzstd./Jahr Einsatzstunden pro Tag * Einsatztage im Jahr * Wirkungsgrad technologische NutSchätzwert für die maximal mögliche Nutzungsdauer, wenn kein Verschleiß einzungsdauer treten würde in Jahren.  zur Berechnung der fixen Anteile der Abschreibung technische Nutzungsverschleißabhängige Nutzungsdauer dauer leistungsbereinigter leistungsbereinigter Wiederbeschaffungswert, in vorgegebenen Jahr oder BeWBW rechnung aus altem und neuen Preis und Anteil mit Leistung (mit Faktor) – manchmal auch einfach Anschaffungspreis oder mit Faktor multiplizieren Nettoliquidationserlös = BW(LEnetto) = Nettoliquidationserlös / (1+ikalk)Restnutzungsdauer (abgezinst) Abschreibungen (fixer Abschreibungfix = Anteil) leistungsbereinigter WBW-BW(LEnetto)/technologische Nutzungsdauer kalkulatorische Zinsen

Anschaffungspreis+BW(LE)netto * ikalk 2

Instandhaltung (fixer Anteil) Raumkosten Abschreibung (variabler Anteil) Stromkosten Hilfs- und Betriebsstoffe Instandhaltung (variabler Anteil)

vorgegeben

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ikalk muss vorgegeben sein

Bruttofläche*Preis(=qm/Jahr)  für Std. dann durch Stundenzahl Differenz zwischen gesamter und fixer Abschreibung (oder 0,00€) Leistungsaufnahme * Energieauslastung * Preis pro KWh gegeben gegeben

8 – Sondereinzelkosten Einzelkosten mit anderen Bezugsgrößen als die produzierte Menge SEK werden meist differenziert nach  SEK der Fertigung  SEK des Vertriebs

hier nicht prop. zur Stückzahl „Einmalbeträge“, direkt zurechenbar, variabel SEK Fertigung (Werkzeugkosten, Entwicklungskosten) SEK Vertrieb (Provision, Ausgangsfrachten)

Losgrößenabhängige und losgrößenunabhängige Kosten Stückkosten k Kosten pro einer gefertigten Einheit klgu losgrößenunabhängige Anteile der Stückkosten typisch: KRüst / x (Rüstkosten / Losgröße) klga losgrößenabhängige Anteile der Stückkosten typisch: kprod (Stückkosten der lfd. Produktion) Gesamtkosten K Kosten für alle gefertigten Einheiten im betrachteten Zeitraum (z.B. die Gesamtmenge eines Produktionsauftrags („Losgröße“)) Klgu losgrößenunabhängige Anteile der Gesamtkosten typisch: KRüst Klga losgrößenabhängige Anteile der Gesamtkosten typisch: kprod · x (Stückkosten der lfd. Prod. x Losgröße)

Die Kosten pro Einheit verändern sich durch die produzierte Menge. Dies geschieht durch das Zusammenwirken von Fixkosten und variablen Kosten.

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9 – Gemeinkostenzuschläge Damit ein Unternehmen dauerhaft lebensfähig bleibt, müssen alle Kosten (plus Gewinn) durch die Kostenträger gedeckt werden. Während Einzelkosten direkt den Kostenträgern zugerechnet werden können, stellt sich die Frage, wie die Zurechnung der Gemeinkosten erfolgen kann. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:  Verrechnung der Gemeinkosten in Form von Gemeinkostenzuschlägen, d.h. als Aufschläge auf die Einzelkosten  Verrechnung der Gemeinkosten auf die primären Kostenstellen im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung Die Verrechnung von Gemeinkosten über Gemeinkostenzuschläge soll nur dann gewählt werden, wenn:  keine Bezugsgröße erkennbar ist, die eine den tatsächlichen Verhältnissen näherkommende Zurechnung der jeweiligen Gemeinkosten ermöglicht (z.B.: Finanzbuchhaltungskosten) = echte Gemeinkosten  wenn eine verursachungsgerechte Zurechnung zwar möglich aber wirtschaftlich nicht sinnvoll ist (Verpackung und Versand)= unechte Gemeinkosten Hier existiert das Problem das die Gemeinkosten die Kostenträger proportional den jeweiligen Einzelkosten belasten.Dies sollte jedoch verursachungsgerecht erfolgen und nicht propotional. Gemeinkostenzuschlagsätze: Gemeinkosten/Wert der Bezugsgröße Materialgemeinkosten

Fertigungsgemeinkosten Der Fertigungsgemeinkostenzuschlag setzte die Gemeinkosten des Fertigungsbereichs wie z.B. die Kosten von Fertigungsleitungs‐ und / oder -hilfsstellen ins Verhältnis zu den Fertigungseinzelkosten.

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Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten

Wagniskosten und Gewinn  Betriebliche Risiken wie z.B. - Forderungsausfälle - Kalkulationsfehler - Rückrufe / Produkthaftungsfälle … - Folgen unternehmerischer Fehlentscheidungen - Leerkosten (Kosten für derzeit nicht genutzte Kapazitäten)  Ausschüttung der Verzinsung des Eigenkapitals (Gewinnausschüttungen / Dividenden)  Bildung von Gewinnrücklagen z.B. - für Ersatzinvestitionen - für Erweiterungsinvestitionen - Unternehmerische Risiken wie Nachfrageeinbrüche / Preiskämpfe … Beispiel

 Problem der Gemeinkostenzuschläge: Entstehen doppelte Gemeinkosten, wenn ein Teil doppelte Herstellkosten verursacht?  es gibt noch alternative Möglichkeiten für GK-Zurechnung Seite 16 von 23

10 – Alternative Verrechnungsmöglichkeiten für Gemeinkostenzuschläge Unechte Gemeinkosten werden zu Einzelkosten  Ziel: Zurechnung von Gemeinkosten auf der Grundlage von Ursachen-/ Wirkungszusammenhängen der Kostenverursachung („verursachungsgerecht“)  unechte Gemeinkosten: Einzelkosten, die sich aber nur mit hohem Aufwand verursachungsgerecht zurechnen und erfassen lassen; Abhilfe: IT-gestützte Lösungen zur automatischen Zurechnung Innerbetriebliche Leistungsverrechnung  Ziel: Zurechnung von Gemeinkosten auf der Grundlage von Ursachen-/ Wirkungszusammenhängen der Kostenverursachung („verursachungsgerecht“)  Treppenverfahren/Stufenleiterverfahren  Iterationsverfahren: gegenseitige Verrechnung in Verrechnungszyklen; , wobei in jedem Iterationszyklus auf der Grundlage der bereits ermittelten Verrechnungssätze weiter verrechnet wird. Sobald die Abweichungen von Zyklus n+1 zu Zyklus n unterhalb eines Schwellenwerts liegen, wird die Iteration beendet.  Gleichungsverfahren Gleichungsverfahren Das eleganteste und genaueste Verfahren ist das so genannte Gleichungsverfahren, bei dem die gesamten innerbetrieblichen Leistungsströme in einem linearen Gleichungssystem (LGS) abgebild...


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