Zusammenfassung Staat, Nation, Nationalstaat PDF

Title Zusammenfassung Staat, Nation, Nationalstaat
Author Pauli Es
Course Vergleichende Politikwissenschaft
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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2. Semester/ SoSe 2020...


Description

Zusammenfassung Vergleichende Politikwissenschaft: 1. Staat, Nation, Nationalstaat Definition „Staat“: „Staat ist diejenige menschliche Gemeinschaft, welche innerhalb eines bestimmten Gebietes das Monopol legitimer physischer Gewaltsamkeit mit Erfolg für sich beansprucht.“     

Gewaltmonopol Legitimität, Anerkannt von den Bürgern Gebiet, Territorium Souveränität nach Innen und Außen Politische Institutionen zur Generierung und Ausführung von Politik

Institutionen: -

Armee Polizei Steuerwesen Justizsystem Soziales Wohlfahrtssystem

Rolle der Bürokratie: -

Verwaltung, Staatsaufbau der den Staat wiederspiegelt nötig, um Staatlichkeit auszuüben Festlegung der Legislative, Exekutive und Judikative

Staatselemente des Völkerrechts: -

Staatsgebiet Staatsvolk Staatsgewalt

Unter welchen Umständen entsteht Staatlichkeit? -

Konflikttheorie

-

Ökonomische Theorien  „State Makers“ profitieren von großer Produktionskapazität, die durch breite bäuerliche Bevölkerung mit großem Grundbesitz hergestellt wird.

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Kulturalistische Theorien

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Diffusion  Umso größer die Homogenität der Kulturen, der Staaten, der Gesellschaften, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass gesellschaftliche Organisationsmodelle diffundieren

Aufgaben eines Staates: (Nach Charles Tilly)

1. Kriegsführung: Beseitigung von Rivalen oder potentiellen externen Bedrohungen außerhalb des eigenen Territoriums 2. Staatsbildung: Der Akt der Beseitigung interner rivalisierender Kräfte und Aufständischer aus ihrem eigenen Territorium 3. Schutz: Die Beseitigung potentieller Bedrohungen für die Bevölkerung 4. Extraktion: Der Akt der Sicherung der Mittel zur Durchführung der vorherigen drei Aktivitäten, wie z.B. die Erhebung von Steuern oder Einnahmen Unter welchen Umständen droht Staatlichkeit zu zerfallen? Francis Fukuyama: 1. Staatlichen Institutionen gelingt es nicht, sich an wandelnde Bedürfnisse/ Verhältnisse der Bevölkerung anzupassen  Folge: Rebellion, Demonstration, Aufstände 2. Eliten bemächtigen sich des Staates/ Versorgen Familie und Freunde mit zentralen Positionen 3. Wiederkehr eines „Tribalismus“ (erhöhte Korruptionsanfälligkeit der politischen Entscheidungsträger)

Beispiele: -

Sowjetunion Jugoslawien Syrien Irak

NATION Definition „Nation“: „Eine Gemeinschaft von Menschen, die sich aus ethnischen/ sprachlichen/ kulturellen und/ oder politischen Gründen zusammengehörig und von anderen unterschieden fühlt.“

Identitätsmerkmale: -

Gebräuche Sprache Religion

Benedikt Anderson:    

„Imaginierte politische Gemeinschaften“  Es muss einen Glauben daran geben, dass es eine Art Gemeinschaft gibt „limited“  Begrenzt, Beschränkt; z.B. bei Begrenzung durch Staatsgrenzen  Nationalstaat „sovereign“  Bevölkerung glaubt, dass es einen Souverän gibt „Community“  Man sieht sich innerhalb einer Community als Gemeinschaft an, obwohl es innerhalb große Ungleichheiten bestehen (Reiche und Arme fühlen sich z.B. näher einander zugehörig als Arme zu Personen aus anderen Ländern die ähnliche Einkommen besitzen)

Sozialkonstruktivistischer Ansatz: Die Wahrnehmung der Wirklichkeit ist das Ergebnis eines gesellschaftlichen Konstruktionsprozesses. (z.B.: „Was ist ein Tisch/ Stuhl)

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Zusammengehörigkeitsgefühl über Raum und Zeit Z.B.: In Italien: Starkes Zusammengehörigkeitsgefühl beim Fußball zu ihrer Nation, aber kein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Süden und Norden Folge: Nation ist eine Konfliktzone  innerhalb des Staates  Abgrenzung zu anderen Staaten

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Nation als „Begründung“ für politische Auseinandersetzung zwischen diversen politischen Akteuren um die Repräsentanz von kollektiven Gruppen innerhalb und außerhalb des Nationalstaates  Kampfbegrif

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Der Wettbewerb um die Deutung einer Nation, die politische Aushandlung und staatliche Umverteilung von Merkmalen kollektiver Zugehörigkeit gehören zu der sozio-kulturellen Dimension von gesellschaftspolitischen Konflikten und Staatstätigkeiten

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Ideologisch Linke geben weniger Wert auf nationale Identität Nationale Identität in Deutschland und Schweden am wenigsten ausgeprägt, in Griechenland und Ungarn am meisten

NATIONALSTAAT Definition „Nationalstaat“: „Die territoriale Übereinstimmung von Nation und Politischem System.“ -

Staatsmodell, das auf der Idee der Souveränität der Nation beruht

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Voraussetzungen für den Nationalstaat: Homogenität der  Sprache  Kultur  Ethnie???  Sind Staaten nur Nationalstaaten, wenn sie ethnisch homogen sind?

„Civic Nationalism“ vs. „ethnic nationalism“

Warum entstehen Nationalstaaten? -

Schaffen sich Nationen Staaten oder Staaten Nationen??

Strukturalistisch-funktionalistischer Ansatz: 



Industriekapitalismus befördert Nationalismus durch das Instrument des Staates  Wettkampf der Staaten miteinander durch die Industrialisierung führt zu Förderung des Wettkampfes der Nationen, der Gesellschaften  Nationen sind stolz auf ihre Industriegüter und vergeben „Labels“: z.B. „Made in Germany“ Allgemeinbildung und Standardisierung der Sprache durch Buchdruck schafft „vertikale“ Gemeinschaften, nicht-begrenzt auf eine bestimmte „horizontale“ soziale Schicht  Bessere Bildung schafft vertikale Gemeinschaften, d.h. Eliten haben z.B. keine eigene Sprache (früher: Latein, Französisch, etc.)  Buchdruck  Dadurch direkte Kommunikation zwischen Volk und Elite

Alternativen zum Nationalstaat: 

Imperien - Großreiche, Weltreiche - Zu unterscheiden vom institutionellen Flächenstaat  Imperien vereinigen Flächenstaaten - Umfassen Klientel- und Satellitenstaaten - Verdanken ihre Existenz meist Zufällen und Einzelentscheidungen, oftmals von Personen getroffen, die dafür politisch nicht legitimiert sind. - Bsp: Römisches Reich, Sowjetunion

Multiethnische Staaten: -

„Vielvölkerstaaten“ Staaten mit mehreren nationalen Identitäten (multikulturell) Oftmals Multilingual Bsp.: Österreich-Ungarn, Jugoslawien Multiethnische Staaten zerfallen eher

Nationen ohne Staat: -

Oftmals als ethnische Minderheiten ansässig in anderen Staaten Siedeln häufig in Grenzregionen Mitunter zahlenmäßig zu gering, um eigenen Staat zu gründen Bsp.: Kurden, Basken, Katalonien und seine Unabhängigkeitsbewegung

Staaten ohne Nation: -

Staatsgebiet, das ohne Rücksicht auf vorhandene Ethnien, Stämme oder präexistente Nationen gebildet wurde

-

Oftmals im Rahmen der Entkolonialisierung entstanden Bsp.: Viele Länder in Afrika oder im Nahen Osten

Nationale Identität und „nation-building“ als Voraussetzung für stabile Staatlichkeit?? -

Nation-building als absichtsvolle Politiken, die auf die Herausbildung eines Nationalgefühls zielen 19. Und 20. Jhd.: Frankreich, Italien 21. Jhd.: China  Uiguren-Regionen China versucht die „Abschaffung“ der Minderheit der Uiguren (Durch Ehen)

Ursachen für die Entstehung gescheiterter Staate:...


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