16. Piaget - Vorlesungsnotizen Entwicklungspsychologie PDF

Title 16. Piaget - Vorlesungsnotizen Entwicklungspsychologie
Author Mary Girgis
Course Entwicklungspsychologie
Institution Universität Ulm
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Zu Piaget kognitive Entwicklung...


Description

16. Kognitive Entwicklungstheorie nach J.Piaget 16.1. Die Entwicklung des Denkens 16.1.1. Die Theorie der kognitiven Entwicklung/grundannahmen Piaget ging durch seine Biologie Studium geprägt davon aus, dass die biologischen Merkmale eines Kindes die Geschwindigkeit in der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten beeinflussen mussten. Er baute darauf auf, dass die Interaktion mit der Umwelt entscheidend ist für das kognitive Wachstum - Zu den wichtigsten Grundannahmen von J.Piaget gehören Organisation und Anpassung. - „Menschen haben die angeborene Tendenz, das Denken den Erfordernissen der Umwelt anzupassen.“(1) Dies geschieht, durch Assimilation und Akkommodation(Dazu später mehr). Diese Art von Anpassung bezeichnete Piaget als Adaption. - Zusätzlich ging Piaget davon aus, dass jeder Mensch eine gewisse „Tendenz zur Organisation hat“(1), diese beinhaltet Fähigkeiten wie Dinge zu strukturieren, zu ordnen, zu systematisieren oder Verbindungen zu bilden. Nach Piaget macht dies der Mensch mithilfe von kognitive Schemata.  Ein kleines Mädchen sieht zum Beispiel, als sie mit ihrer Mutter in der Stadt ist eine Taube, die vor ihr wegfliegt. Die Mutter erklärt dem Kind „Das ist eine Taube“. Das Mädchen bildet Schemata ab „alle Tiere die einen Schnabel haben und fliegen können sind Tauben“.  Kognitive Schemata sind Einrichtungen des Organismus die eine Einordnung von Umwelteindrücken ermöglichen und mit deren Hilfe das Individuum Erfahrungen systematisieren kann. < - Das Kind sammelt immer mehr Erfahrungen und bildet immer komplexere kognitive Strukturen( organisierte Verbindungen von Schemata) mit denen es sich dann besser in neuen komplexeren Situationen zurechtfindet. Es muss sich immer wieder neu an die Umwelt anpassen. Dieser Anpassungsprozess geschieht durch zwei einander ergänzender Prozesse: Assimilation und Akkommodation. Das Kind verarbeitet Umwelteindrücke mithilfe der schon vorhanden Schemata  Mit Assimilation ist ein Prozess der Anpassung der Umwelt an den Organismus, an bereits bestehende kognitive Schemata. <  Das Mädchen hat nun inzwischen gelernt dass die Taube ein Vogel ist und das alle Vögel fliegen können, Schnäbel, Flügel und Federn haben. Wenn es nun mit seiner Mutter im Zoo einen Strauß sieht, speichert sie diesen unter dem Begriff Vogel ab, jedoch erklärt ihr die Mutter, dass der Strauß nicht fliegen kann. Das Mädchen gerät in ein Ungleichgewicht, dass es nicht weiß, wo es den Strauß einordnen soll, das es nicht zu dem Schemata Vogel passt.

 Akkommodation kommt zum Einsatz, wenn eine neue Situation vorhanden ist und nun nicht mehr zu den vorhanden kognitiven Strukturen passt. Ist ein Prozess der Anpassung des Organismus an die Umwelt. <  Das Kind muss also das vorhandene Schema an die Umwelt anpassen, das heißt, es verändert es oder fügt ein Neues hinzu. Das Mädchen ändert also ihr Schema, zum Beispiel in dem sie ergänzt „ nicht alle Vögel können fliegen“ oder sie entwickelt einen komplett neuen Begriff in dem Fall „ Straus“. - Gegenseitige Anpassung zwischen Organismus und Umwelt besteht nach Piaget in der Herstellung eines Gleichgewichtszustandes zwischen Individuum und Außenwelt. Das Individuum möchte sich in Einklang mit Umwelt befinden. Streben nach Gelichgewicht ist ein biologisches Prinzip der Entwicklung. Der Anpassungsprozess der zum Gelichgewicht führt wird als Äquilibration bezeichnet.

16.1.2. Stufen der Denkentwicklung Jean Piaget hat mit seinen Stufen zu der Denkentwicklung ein großer Beitrag zu der Wissenschaft über die geistige Entwicklung von Kindern beigetragen.

Mit jeder Stufe steigert sich das Kind und erwirbt immer neue Möglichkeiten um die Welt zu begreifen. Die Stufen bauen also aufeinander auf und werden nacheinander durchlaufen. Es ist kein überspringen oder etwas dergleichen möglich, nur die Geschwindigkeit mit der die Stufen durchlaufen werden, kann von Kind zu Kind variieren. Jean Piaget unterteilte die Denkentwicklung von Kinder in 5 Stufen. Die erste, die sensomotorische Stufe(ca. 0-24 Monate) unterteile Piaget nochmals in insgesamt 6 Stadien. Kreisrektionen: einfache zum Teil unwillkürliche Verhaltensweisen, entscheiden 6 Stadien  Das 1. Stadium – Betätigung der Reflexe/angeborene Reflexmechanismen(1-4 Monat)„Ausgangspunkt der sensomotorischen Intelligenz sind die angeborenen Reflexe wie Greif-; Saug-; oder Schluckreflexe, die durch Übung in ihren Ausführungen gezielter, kräftiger und sicherer werden.“ - Unter sensomotorischer Intelligenz versteht Piaget die Koordinierung von Wahrnehmungseindrücken mit motorischen Leistungen. Piaget beobachtete beispielsweise den Saugreflex bei seinen Kindern. Anfangs brauchten sie länger um die Brustwarze zu finden, doch von Mal zu Mal wurde es dann schneller und gezielter. Später reichte schon die feinste Berührung mit der Brustwarze, um einen kräftigen Saugreflex auszulösen  Das 2.Stadium -einfach Gewohnheiten/primäre kreis Reaktionen Im Säuglingsalter werden bestimmte rein reflektorische Handlungen wiederholt  führen die Säuglinge dann Saugbewegungen im Leeren durch, obwohl sie schon satt sind; verbinden mit diesen

Bewegungen keinerlei Absichten; verlaufen „vielmehr gewohnheitsmäßig ab“  Das 3. Stadium – aktive Wiederholung/sekundäre Kreisrektionen: Der Säugling beginnt nun Handlungen zu wiederholen, die zu einem „interessantem Effekt führen und lustbetont sind.“ greift nach einer Rassel die überraschend ein Geräusch erzeugt; Greifhandlung wir wiederholt Die Säuglinge interessieren sich jetzt mehr für die Auswirkungen ihrer Handlungen auf ihre Umwelt und nicht mehr ausschließlich für die Reaktion ihres eigenen Körpers. Durch das Ausprobieren an überraschenden Erscheinungen der Außenwelt entsteht das Explorationsverhalten.  Das 4 Stadium- Verknüpfung von Mittel und Zweck/intentionales Verhalten( 8-12 Monate) Säugling verbindet verschieden Verhaltensmuster miteinander um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, es kommt zu ersten Verknüpfung von Mittel und Zweck; zeigt sich die Fähigkeit sensomotorische Schemata Kind wirft Kissen aus dem Bett um dahinter verborgenes Spielzeug zu erreichen  Das 5.Stadium- aktives Experimentieren/tertiäre Kreisreaktione(12-18 Monate): Ab etwa dem ersten Lebensjahr können die Babys zwischen Mittel und Ziel unterscheiden und entwickeln dadurch auch völlig neue Handlungschemata. Kind beginnt mit einem aktiven Experimentieren in dem Sinne dass es zur Erreichung eines bestimmten Zieles im Gegensatz zu früher völlig neue Verhaltensweisen ausprobiertbringt man außerhalb des Kindes eine Glocke an und befestigt diese an einer Schnur die vom Kind erreicht werden kann so stellt es verschiedene Versuche an um die Glocke zu erreichen bis es die Beziehung zwischen sich selbst der Glocke und der Schnur erfasst Ab dem 8 Monat kann das Kind zwischen realen und bloß vorgestellten symbolischen Objekten in Situation unterscheiden; lernt das Personen und Gestände weiterhin existieren auch wenn nicht sichtbar; Objektpermanenz. „Objektpermanenz bezeichnet die Fähigkeit eines Lebewesens zu wissen, dass eine Person oder ein Objekt weiterhin existiert, auch wenn es diese(s) nicht wahrnehmen kann.“. Ein Säugling folgt beispielsweise einem Gegenstand mit den Augen bis sie ihn nicht mehr sehen, dann haben sie keine Interesse mehr daran und geben ihre Suche auf. Piaget schloss daraus, dass Kinder in diesem Alter es noch nicht begreifen können. Kinder mit acht Monate greifen zum Beispiel nach einem Ball der hinter einem Objekt versteckt wurde, wenn sie sehen konnten wie er versteckt wurde. Das Kind weiß nun, dass das Objekt noch da sein muss, da es eine innere bildliche Vorstellung von dem Ball hat.

 Das 6.Stadium-verinnerlichtes Handeln/Übergang zur voroperationalen Phase(18-24 Monate) Können sich bestimmte Sachen nun geistig vorstellen und entwickelt deshalb das Denken im Sinne von „ innerem Probehandeln“. Kinder können nun einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Elementen in einer Situation herstellen und Gegenstände, die helfen ans Ziel zu kommen als einsatzbare Werkzeuge verwenden --> stellt ein Hocker hin um den Teddy auf dem Sofa zu erreichen 2. Stufe, die Stufe des symbolischen und vorbegrifflichen Denkens (ca.2-4 Jahre) -

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 Im Übergang von der 2ten zur 3ten stufe

fähig zur mentalen Repräsentation. „ Mentale Repräsentation bezeichnet das Abbilden von Erfahrungen im Gedächtnis, die im Bewusstsein als Vorstellungen existieren.“ Sobald das Kind anfängt zu sprechen, beginnt es auch Symbole zu entwickeln. Das heißt, dass es bestimmte Begriffe als Symbol für Personen, Gegenständen oder Handlungen verwendet. Es bildet dabei nicht die reale Wirklichkeit ab, sondern benutzt den Begriff entsprechend seiner eigenen Vorstellung. sagt das Kind „habahab“, wenn es etwas zu essen haben will oder wenn es alleine in der Badewanne sitzt redet es mit seiner Quitscheente, die ein Seemonster darstellt Die Symbole werden nur bei Gegenständen, Personen oder Handlungen angewendet, die dem Kind bereits bekannt sind. Jean Piaget bezeichnet diese Symbole als Vorbegriffe. Finalismus: ist eine fehlerhafte Assimilation; Existenz von Naturerscheinungen werden zweckmäßig gedeutet als ob es sich um menschliche Aktionen handelt  Bäume sind da, um uns Schatten zu spenden



Artifizialismus: glauben das alle in der Welt durch höhere Mächte geschieht oder von höheren Mächten gemacht wird starke Männer machen einen Berg, es regnet weil Gott im Himmel Badewannen umkippt



Animismus/Antropomorphismus: bezeichnet die Tendenz zur Vermenschlichung bei unbelebten Dinge, diese werden dann auf einmal lebendig tisch ist böse weil Kind sich an ihm gestoßen hat

Die 3.Stufe, die Stufe des präoperatorischen Denkens (ca.4-7 Jahre) -

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Kinder verwendet nun langsam immer mehr reale Begriffe und nicht mehr solche, die seiner eigenen Vorstellung entsprechen. Sein Denken ist, aber immer noch an die Anschauung gebunden Denken orientiert sich einzig am anschaulichen Ablauf des Geschehnisses, Kind ist nicht imstande mehrere Aspekte Gleichzeitig zu berücksichtigen, beachten immer nur einen Zentrierung, versuch

Kind orientiert sich an einem einzigen Faktor an dem der sichtbaren VeränderungInvarianz nicht möglich  Umschüttversuch, Matrixversuch - Invarianz/Unveränderlichkeit: Als mentale Repräsentation im Sinne von Konstanz der Größe, Farbe, Form usw. Bezugnahm auf das Wissen eines Kindes welches Eigenschaften bei welchem Transformationen erhalten bleibenUmschüttversuch - Kinder in dieser Stufe verstehen auch nicht dass die Perspektive oder der Standpunkt anderer Menschen sich von dem eigenem unterscheidet. –> Egozentrismus – Kind geht nur von sich aus  Drei Berge Versuch  Kind denkt das alle Menschen denken sowie es selbst -

Die 4. Stufe ist die Stufe des konkreten Denkens (ca.7-12 Jahre) -

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Kinder können jetzt mehrere Merkmale eines Objektes oder Ereignisses berücksichtigen und Beziehungen dazwischen herstellen Denken ist nicht mehr abhängig von den Umwelteindrücken, verstehen umschüttversuch Zusätzlich begreifen sie auch dass Objekte mehrere Eigenschaften haben und diese unabhängig voneinander sind. historisches und schlussfolgerndes Denken möglich Reihenbildung (Gegenstände nach Eigenschaften wie Gewicht oder Größe zuordnen) Rationales Denken versteht nun das viele Begriffe z.B. größer und dunkler Beziehungen ausdrücken und nicht absolute Eigenschaften. Jüngerer Kinder interpretieren den Begriff dunkler als sehr dunkel und nicht als dunkler als ein anderes Objekt zuerst addieren dann subtrahieren dann kommt das Multiplizieren und schließlich im Übergang zu formalen Stufe das dividieren Zusätzlich können die Kinder nun sogenannte Oberbegriffe bilden. Sie verstehen dass manche Dinge Bestandteile einer Gruppe sind und die Gruppen wiederum zu einer bestimmten Kategorie gehören können Ein Apfel gehört in die Gruppe Obst und dieser Oberbegriff wiederum in die Kategorie Nahrungsmittel.

Die 5.Stufe ist die des formalen Denkens (ab 12 Jahre)

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Sie können jetzt gewandt und flexibel denken und argumentieren sowie verschiedenen Perspektiven oder Standpunkte einnehmen und gleichzeitig beachten. Jugendliche entwickeln nun die Fähigkeit über mögliche Probleme nachzudenken und suchen systematisch nach Lösungen, wenn welche entstehen, dabei berücksichtigen sie alle möglichen Mittel, sowie Logik und Wirksamkeit. Über vergebene Informationen hinauszugehen Hypothesen bilden Abstrahieren

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Abstraktes zählen + algebraisches rechnen flexibel denken und argumentieren sowie verschiedenen Perspektiven oder Standpunkte einnehmen und gleichzeitig beachten. verfügen nun Metadenken, bei welchem man über die eigenen Gedanken nachdenkt, diese beurteilt und nach Wiedersprüchen und falschen Schlussfolgerungen sucht. Jugendliche haben die Fähigkeit „theoretische Regeln aus anschaulichen Gegebenheiten abzuleiten (induktives Denken)“. und „aus einer allgemeinen Regel auf einen konkreten Sachverhalt zu schließen(deduktives Denken)

16.1.3.Kritische Stellungnahme zu der Theorie

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Piaget sorgte mit seiner Theorie dafür dass das Denken mehr erforscht wurde und viele seiner Behauptungen bilden die Grundlage für die konstruktivistische Pädagogik beispielsweise. Viele Psychologen stimmen damit überein, das menschliche Organismen auf der Grundlage allgemeiner Struktur- und Anpassungsprinzipien funktionieren, dass Kinder ihre Welt aktiv konstruieren und nicht passiv auf äußere Reize reagieren, kognitive Entwicklung ein Ergebnis kontinuierlicher Interaktion zwischen dem Kind und der Umwelt ist. Hat bewirkt das man bemerkt das Kinder anders denken

Kritik: -

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nicht kindgerecht formulierte Fragen stellten.  Umschüttversuch selbst gemacht dann verstanden zu kleine Stichproben J.Piaget war der Meinung, dass Kinder zur Lösung verschiedenster Aufgaben dieselben kognitiven Strukturen benutzen. Kinder die imstande sind die Gruppe der Lebensmittel zu hierarchisch zu klassifizieren müssten solche Hierarchien entsprechend auch zur Klassifikation von Tieren und Autos verwenden können. Mittlerweile sieht es aber so aus, dass kognitive Fähigkeiten Bereich spezifischer sind als Piaget annahm. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Kinder sehr wohl den Standpunkt einer anderen Person in einer Situation verstehen können. Piagets Auffassung das Kinder aktiv nach Wissen suchen und ihre Erfahrung spontan organisieren und konstruieren wird in der Psychologie heute von niemandem mehr bezweifelt, aber gelegentlich in dem Sinne verstanden, dass Kinder aktiv handeln müssen um von ihren Interaktionen mit der Umwelt profitieren zu

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können. Es gibt jedoch auch nicht nur körperliche, sondern auch geistige Aktivitäten. Zweifel bei Interpretation von Mimik bei kleinen Kindern und Babys  Es zeigte sich, das Piaget die Kinder unterbewertet hat.

16.1.4.Förderung der Denkentwicklung

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Die Herstellung einer emotionalen Beziehung ist Grundvorrausetzung; man lernt besser, wenn man sich unterstützt und respektiert fühlt; gewinnt dadurch Mut Umwelt zu erkunden. gute Spracherziehung fördert Denkentwicklung die Förderung des Denkens auch zugleich die Förderung der Motorik und der Wahrnehmung“ bedeutet. Das Lernen & Denken sollte möglichst mit Bewegung verbunden sein; Bewegung im Unterricht(Rollenspiele; Experimente; Stationsarbeit; Laufdikatate usw.) geistige Entwicklung erfordert viele Anreize und Anregungen aus der Umwelt. Desto mehr Umwelteindrücke die Schüler und Kinder sammeln desto komplexere Strukturen bilden sie  Lehrer sollte Lernanreize schaffen sollte, den Unterricht ansprechend und abwechslungsreich gestalten Freiraum bieten damit Dinge selbständig entdecken werden können

Der heutige Unterricht enthält viele Techniken die aus den Erkenntnissen von Piaget gewonnen wurden. Diese sind: -

Zerlegen des gesamten Lernstoffes in einzelne Teilschritte Anschaulichkeit Selbstgesteuertes Lernen Altersbezogenheit Kein bloßes reproduzieren von Wissen

Experimente/Versuche Stufe 3: Umschüttversuch: Auf dieser Abbildung sieht man verschiedene Gefäße. Die zwei Gefäße in „ a“ enthalten die gleiche Menge an Wasser. Würde man nun eins der Gefäße von „a“ in eine länglicheres Gefäß umschütten, wie in „b“ und die Kinder fragen welches Gefäß mehr Wasser enthält würden die Kinder auf das länglichere zeigen. Da sie nicht mehrere Aspekte berücksichtigen können. Drei Berge Versuch Gibt man dem Kind beispielsweises ein dreidimensionales Modell von

einer Landschaft, wie es Piaget in einem seiner Versuche tat. Werden die Kinder nicht verstehen, dass das was sie sehen sich von dem was ein anderer Mensch der an einem anderen Standpunkt steht unterscheidet. Steht das Kind beispielsweise an Pos.3 kann es sich nicht die anderen Positionen beschreiben bzw. sich vorstellen wie diese aussehen. Selbst wenn man dem Kind vorher die Ansicht der anderen Positionen gezeigt hat wird es immer die eigene Sicht also seine aktuelle beschreiben, wenn man es danach fragt. Stufe 5: Piaget führte zusammen mit Inhelder ein chemisches Experiment durch. Vier äußerlich gleiche Fläschchen wurden an die Versuchspersonen ausgegeben. Das erste Fläschchen enthielt gelöste Schwefelsäure, das zweite Wasser, das dritte Wasserstoffsuperoxyd und das vierte Fläschchen Thiosulfat. Zusätzlich wurde den Versuchspersonen ein Gefäß mit Kaliumjodid zur Verfügung gestellt. Die Kinder sollten ein Gemisch mit einer gelben Färbung erzeugen. Diese entsteht, wenn man zu dem Gemisch aus Fläschchen eins und Fläschchen drei einige Tropfen aus dem Gefäß mit Kaliumjodid hinzugab. Zu zwei scheinbar gleichen Flüssigkeiten wurden von dem Versuchsleiter einige Tropfen von dem Gefäß hinzugefügt. Die Reaktion war das sich die 1 Flüssigkeit gelb verfärbt, da sie aus einem Gemisch von eins und drei bestand. Die andere Flüssigkeit blieb farblos, da es Wasser war. Die Jugendlich in der Stufe des formalen denken würden bei diesem Experiment nach anfänglichen Fehlersuchen sich alle möglichen Kombinationen überlegen und eine effektive Strategie benutzen. Matrixversuch: Konstruieren Sie eine Matrix mit zwei dreiwertigen Dimensionen und lassen Sie ein Feld frei. Erläutern Sie etwa fünfjährigen Kindern den Aufbau der Matrix. Lassen Sie jedes Kind herausfinden, dass in den Spalten die Formen übereinstimmen und in den Reihen die Farben. Lassen Sie die Kinder dies selbst entdecken und formulieren. Nun legen Sie Ihren kleinen Probanden eine Anzahl von Karten zur Auswahl vor und bitten sie, die für das freie Feld passende auszuwählen. Sie werden feststellen, dass fünfjährige Kinder meist nur zufällig die richtige Ergänzung wählen, sie beachten nur eine Dimension, entweder die Farbe oder die Form. Die geforderte gleichzeitige Beachtung zweier Dimensionen, die logische Multiplikation im Sinne der Konjunktion von Farbe und Form, wird noch nicht geleistet. Zentrierung Piaget spricht von 'Zentrierung', wenn ein Kind bei seinem Urteil nur auf jeweils ein Merkmal achten kann. Die Aufmerksamkeit ist auf ein Merkmal oder eine Sichtweise beschränkt: In einem Versuch erhielten Kinder Stäbe, die sie der Größe nach sortieren sollten.

Ein zwei bis drei Jahre altes Kind hat in der Regel eine fehlerhafte Sortierung der Stäbe vorgenommen - der Vergleich zweier Stäbe und deren Sortierung sind möglich: der oberste Stab ist größer als der zweitoberste Stab; der zweitunterste Stab ist größer als der unterste Stab. Den Kindern fehlte jedoch der Gesamtüberblick, sie achteten beim Lösen der Aufgabe nur auf ein Merkmal (Stab 1 ist größer als Stab 2) - aber nicht auf die Sortierung aller vier Stäbe (1 > 2 > 3 > 4)...


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