Title | 2015 Modulklausur Teil BF mit Lösungsskizze |
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Author | Tian Yao |
Course | Buchführung |
Institution | Technische Universität Darmstadt |
Pages | 12 |
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Klausur 2015...
Name: Vorname: Matrikelnummer:
Platznummer:
Studiengang: Technische Universität Darmstadt Fachgebiet Rechnungswesen, Controlling und Wirtschaftsprüfung Prof. Dr. Reiner Quick
Lösungsskizze zur Klausur
Finanz- und Betriebsbuchführung Teil Buchführung SS 2015 Hinweise:
Die Klausur besteht aus 12 Seiten inkl. Deckblatt. Überprüfen Sie die Vollständigkeit.
Schreiben Sie ausschließlich auf diesen Seiten der Klausur. Benutzen Sie ggf. die Rückseiten. Die Heftklammer darf nicht entfernt werden.
Alle Aufgaben sind zu bearbeiten.
Erlaubte Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner.
Die Bearbeitungszeit der Modulklausur beträgt insgesamt 180 Minuten.
Konvention: der USt-Satz beträgt 20%.
Aufgabe
1
2
3
4
5
Mögliche Punkte
8
24
11,5
11,5
25
Erreichte Punkte Note
1
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Klausur Buchführung SS 2015
Aufgabe 1
(8 Minuten)
Teilaufgabe 1 (4 Minuten) 1. Wie lange sind Buchungsbelege aufzubewahren und ab wann beginnt diese Aufbewahrungsfrist? (1 Punkt)
x x
10 Jahre Frist beginnt mit dem Ende des Kalenderjahres.
2. Erläutern Sie den Ursprung der Begriffe Soll und Haben? (2 Punkte)
x x x x
Begriff wurde erstmals vom italienischen Mathematiker Luca Pacioli im Jahre 1494 verwendet Er begründete die Bezeichnung der linken Kontenseite (Soll) mit debet nobis pro (lat., schuldet für uns) und der rechten Kontenseite (Haben) mit recipimus in (lat., wir empfingen) Hieraus entwickelte sich die Bezeichnung deve dare (ital., soll geben) und deve avere (ital., soll haben) In Deutschland haben sich die Bezeichnungen Soll für die linke Kontoseite und Haben für die rechte Kontoseite durchgesetzt.
3. Warum werden erfolgswirksame Geschäftsvorfälle nicht direkt auf dem Eigenkapitalkonto verbucht? (1 Punkt)
x x
Das Eigenkapitalkonto würde sonst unübersichtlich werden Der Erfolg als Saldo zwischen Erträgen und Aufwendungen wäre sonst nicht transparent
2
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Klausur Buchführung SS 2015
Teilaufgabe 2 (4 Minuten) Bitte geben Sie im Folgenden an, welche Rechenelemente bei den jeweiligen Geschäftsvorfällen vorliegen. Begründen Sie Ihre Antwort. 1. Die XYZ GmbH nimmt die jährliche Abschreibung einer Produktionsmaschine vor. Der Abschreibungsbetrag beläuft sich auf 22.500 €. (1 Punkt)
x
Aufwand o Verringerung des Reinvermögens (Gelvermögen + Sachvermögen)
2. Die XYZ GmbH verkauft an einen wichtigen Kunden 200 Kg Holzmehl für 1.200 €. Der Kunde begleicht den Verkaufsbetrag sofort in bar. Das Holzmehl hatte einen Buchwert in Höhe von 1.000 €. (3 Punkte)
x
Einzahlung o Zugang an liquiden Mitteln (Erhöhung des Zahlungsmittelbestandes; Bargeld + Sichtguthaben)
x
Einnahme o Erhöhung des Geldvermögens (Zahlungsmittelbestandes + Forderungen Verbindlichkeiten
x
Ertrag (200 €) o Erhöhung des Reinvermögens (Gelvermögen + Sachvermögen)
3
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Klausur Buchführung SS 2015
Aufgabe 2
(24 Minuten)
Das Eröffnungsbilanzkonto der FootLosser GmbH weist zum 1.1 des neuen Geschäftsjahres folgende Konten aus (Hinweis: nicht aufgeführte Konten haben einen Bestand von 0):
S Waren Forderungen aLuL Bank Kasse
EBK 180.000 Eigenkapital 150.000 Verb. ggü. KI 150.000 Verb. aLuL 80.000 560.000
H 150.000 315.000 95.000 560.000
Folgende Geschäftsvorfälle finden im aktuellen Geschäftsjahr statt: 1. Die FootLosser GmbH verkauft Laufschuhe im Wert von 5.400 € (netto) an einen Sportverein auf Ziel. Der fällige Betrag wird 3 Tage später unter Abzug von 5% Skonto per Banküberweisung beglichen. 2. Die FootLosser GmbH kauft Waren im Wert 72.000 € (brutto) auf Ziel. 3. Ein Kunde der FootLosser GmbH sendet Waren im Wert von 10.000 € (netto) aufgrund eines Mangels zurück. Der Kunde hatte die Waren bisher noch nicht bezahlt. 4. Die FootLosser GmbH begleicht die angeschafften Waren aus Teilaufgabe (2) eine Woche später per Barzahlung. Da die FootLosser GmbH die Umsatzschwelle von 500.000 € bei dem Lieferanten erreicht hat, wird ihr ein Bonus von 10% gewährt, welcher direkt mit der offenen Rechnung aus Teilaufgabe (2) verrechnet wird. 5. Die FootLosser GmbH verkauft Waren im Wert von 80.000 € (netto) auf Ziel. Der Kunde begleicht 7 Tage später die Hälfte des Rechnungsbetrags unter Abzug von 5% Skonto per Banküberweisung. 6. Das Unternehmen führt die Umsatzsteuerzahllast erst im nächsten Geschäftsjahr ab. Die FootLosser GmbH verwendet getrennte Warenkonten und wendet das Nettoabschlussverfahren an. Der Warenendbestand beträgt laut Inventur am Bilanzstichtag 150.000 €. Eröffnen Sie alle Konten und buchen Sie die oben stehenden Geschäftsvorfälle aus Sicht der FootLosser GmbH. Schließen Sie im Anschluss alle Konten ab, ermitteln Sie den Gewinn/Verlust und erstellen Sie das Schlussbilanzkonto. Buchen Sie nur auf den unten angegebenen T-Konten. Buchungssätze sind nicht verlangt!
4
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Klausur Buchführung SS 2015
WEK Erhl. Boni 6.000
AB 180.000 (2) 60.000
(3) 10.000 Gew. Skonti 2.270 WE 84.000
WE 84.000 EB 150.000
Forderungen aLuL AB 150.000 (1) 6.480 (1) 6.480 (3) 12.000 (5) 96.000 (5) 48.000 EB 186.000
(1) 270 (5) 2.000
Bank EB 201.756
AB 150.000 (1) 6.156 (5) 45.600
WEK 6.000
Kasse (4) 64.800 EB 15.200
AB 80.000
Verlust 10.870 EB 139.130
(1) 54 (2) 2.000 (5) 400 (6) 10.800 (6) 3826
EK AB 150.000
EB 315.000
Verb. ggü. KI AB 315.000
(4) 72.000 EB 95.000
Verb. aLuL AB 95.000 (2) 72.000
(2) 12.000
WVK 10.870
WVK (1) 5.400 (5) 80.000 GuV 10.870
Gew. Skonti WVK 2.270
Erhl. Boni (4) 6.000
USt (1) 1.080 (5) 16.000
VSt (4) 1.200 (6) 10.800 (EB)
GuV Verlust 10.870
So. Verb. (ggü Finanzamt) EB 3.826 (6) 3.826
5
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
S Waren Forderungen aLuL Bank Kasse
Klausur Buchführung SS 2015
SBK 150.000 Eigenkapital 186.000 Verb. ggü. KI 201.756 Verb. aLuL 15.200 So. Verb 552.956
6
H 139.130 315.000 95.000 3.826 552.956
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Klausur Buchführung SS 2015
Aufgabe 3
(11,5 Minuten)
Geben Sie die Buchungssätze für folgende Geschäftsvorfälle aus Sicht der Pharma AG an. Bilanzstichtag ist der 31.12. 1. Für die Anschaffung einer neuen Maschine wird dem Unternehmen ein Darlehen in Höhe von 330.000 € von einer Bank genehmigt. Die Bank behält einen Abschlag in Höhe von 30.000 € ein und überweist den verbleibenden Betrag auf das Bankkonto der Pharma AG. (1,5 Punkte)
Bank Zinsaufwand (Alternativ: ARAP)
300.000 30.000 an
Darlehen
330.000
2. Um die Maschine unterzubringen, wird eine Produktionshalle angemietet. Dafür zahlt die Pharma AG am 01.12. für die nächsten drei Monate 15.000 € per Bank im Voraus. Buchen Sie den Sachverhalt für beide Geschäftsjahre. (3 Punkte)
Mietaufwand
an
Bank
15.000
ARAP
an
Mietaufwand
10.000
an
ARAP
10.000
Im neuen Geschäftsjahr: Mietaufwand
3. Für ein Tagesgeldkonto werden der Pharma AG von der Bank Zinsen in Höhe von 350 € gutgeschrieben. (1 Punkt)
Bank
an
Zinsertrag
350
4. Kurz nach Inbetriebnahme der Maschine meldet ein Mitarbeiter einen Defekt mit der Folge, dass die Maschine nur noch mit eingeschränkter Geschwindigkeit arbeitet. Für die dringend notwendige Reparatur wird mit einer externen Werkstatt ein Termin im ersten Quartal des nächsten Geschäftsjahres vereinbart. Diese schätzt die Kosten auf 8.000 € (netto). (1 Punkt)
Instandhaltungsaufw.
an
7
RSt. f. unterl. Instandh.
8.000
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Klausur Buchführung SS 2015
5. Bei der Reparatur der Maschine im nächsten Geschäftsjahr wird festgestellt, dass der Defekt größer ist, als zuvor erwartet. Der Netto-Rechnungsbetrag für die Reparatur beträgt insgesamt 11.000 €. (2 Punkte)
RSt. f. unterl. Instandh.. so. betr. Aufw. VSt
8.000 3.000 2.200 an
Verb. aLuL
13.200
6. Am Ende des Geschäftsjahres werden Zinsen auf den erhaltenen Kredit (Geschäftsvorfall 1) fällig. Die Zinshöhe beträgt 5% des Nennbetrags. Der fällige Betrag wird erst zwei Wochen nach Ende des Geschäftsjahres per Banküberweisung beglichen. Buchen Sie den Sachverhalt für beide Geschäftsjahre. (2 Punkte)
Zinsaufwand
an
sonst. Verb.
16.500
an
Bank
16.500
Im neuen Geschäftsjahr: sonst. Verb.
7. Aufgrund einer gestiegenen Ausschussproduktion der defekten Maschine rechnet die Pharma AG damit, dass die Gewährleistungsverpflichtungen im Folgejahr um schätzungsweise 10% höher liegen, als in den letzten Geschäftsjahren. Die Gewährleistungsansprüche der letzten Jahre lagen konstant bei 200.000 € und wurden im letzten Geschäftsjahr komplett in Anspruch genommen. (1 Punkt)
Gewährleistungsaufwand
an
8
RSt. f. Gewährleistung
220.000
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Klausur Buchführung SS 2015
Aufgabe 4
(11,5 Minuten)
Geben Sie die Buchungssätze für folgende Geschäftsvorfälle aus Sicht der Medical AG an. Abschreibungen erfolgen bei der Medical AG immer indirekt. Bilanzstichtag ist der 31.12. 1. Am Anfang des Geschäftsjahres erwirbt die Medical AG von einem Konkurrenten ein Patent für ein neues Medikament zum Preis von 1.200.000 € (brutto). Der Kauf wird zur Hälfte über einen Kredit bei der Hausbank finanziert. Dieser wurde ebenfalls zu Beginn des Geschäftsjahres neu aufgenommen. Für die andere Hälfte wurde vereinbart, dass die Zahlung erst im nächsten Geschäftsjahr erfolgen soll. (3 Punkte)
Bank
Patente VSt
1.000.000 200.000
an
Verb. ggü. KI
600.000
an
Bank Verb. aLuL
600.000 600.000
2. Nach einem Monat teilt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte der Medical AG mit, dass erhebliche Bedenken bzgl. der Langzeiteffekte bestehen und das Medikament daher entgegen aller Erwartungen nicht auf dem deutschen Markt zugelassen wird. Das Patent ist somit für die Medical AG wertlos. (1 Punkte)
Abschr. auf Patente
an
Wertb. auf Patente
1.000.000
3. Kurze Zeit später erreichen die Medical AG gute Nachrichten. Die 2. Hälfte der Kaufpreisforderung muss nach einem Vergleich mit dem Konkurrenten nur zu 50% beglichen werden. Dies macht die Medical AG umgehend per Überweisung. Außerdem konnte das Patent doch noch an ein ausländisches Pharma-Unternehmen zum Preis von 300.000 € (brutto) veräußert werden. Die Zahlung geht bereits einige Tage später auf dem Konto der Medical AG ein. (4,5)
Verb. aLuL
Wertb. auf Patente Bank
600.000
an
Bank VSt so. betr. Ertrag
300.000 50.000 250.000
1.000.000 300.000
an
Patente USt so. betr. Ertrag
1.000.000 50.000 250.000
9
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Klausur Buchführung SS 2015
4. Kurz vor dem Bilanzstichtag wirft die Medical AG einen genauen Blick auf ihren Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen von 6.000.000 €. Auf Basis von Vergangenheitswerten kann davon ausgegangen werden, dass 1% der Forderungen nicht beglichen werden. Die Forderungen beinhalten allerdings auch eine Forderung von 600.000 € ggü. der Pleite AG, die vor Kurzem einen Insolvenzantrag gestellt hat. Es wird aktuell geschätzt, dass in Zukunft nur ca. 20% dieser Forderung beglichen werden. Zum 31.12. des Vorjahres bestand eine Pauschalwertberichtigung von 60.000 €. (3 Punkte)
Zweifelhafte Ford.
an
Ford. aLuL
600.000
Abschr. auf Ford.
an
Wertb. auf Ford.
400.000
PWB auf Ford.
an
so. betr. Ertrag
10
15.000
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Klausur Buchführung SS 2015
Aufgabe 5
(25 Minuten)
Die Hauptabschlussübersicht der XYZ GmbH weist nachfolgende Saldenbilanz I auf (siehe nächste Seite). Vervollständigen Sie die Hauptabschlussübersicht unter Berücksichtigung der nachfolgenden vorbereitenden Abschlussbuchungen: 1. Planmäßige Abschreibungen (direkt) auf Gebäude in Höhe von 10.000 € und auf Maschinen in Höhe von 8.000 €. 2. Nach Durchführung der Inventur wird ein Warenendbestand von 42.000 € festgestellt. Buchungen sind im Sinne des Nettoabschlussverfahrens vorzunehmen. 3. Die XYZ GmbH hat bereits am 15. Dezember des aktuellen Geschäftsjahres die Miete für den Monat Januar des nächsten Geschäftsjahres für einen Büroraum in Höhe von 2.000 € bezahlt. 4. Von den bereits gezahlten Zinsen in Höhe von 5.000 € betreffen 40% das folgende Geschäftsjahr. 5. Die erhaltenen Zinseinnahmen in Höhe von 1.000 € betreffen zu 20% das folgende Geschäftsjahr. 6. Die Pachtzahlung in Höhe von 1.200 € für das aktuelle Geschäftsjahr wird per Banküberweisung beglichen.
11
Fachgebiet RCW Prof. Dr. Reiner Quick
Konto Grundst./Gebäude Maschinen BGA WEK WVK Forderungen Bank und Kasse Eigenkapital Verbindlichkeiten Abschreibungen Zinsertrag Mietaufwand Pachtaufwand Zinsaufwand
Klausur Buchführung SS 2015
Saldenbilanz I S H 150.000 40.000 20.000 49.000 73.200 28.000 72.200 220.000 100.000 1.000
Umbuchungen H (1) 10.000 (1) 8.000 (2)
(6)
(6) (3) (4)
394.200
1.200
(1) 18.000 (5) 200 (3)
2.000
(4)
2.000
(5)
200
1.200
5.000
394.200
7.000
(2) 7.000
30.000
ARAP PRAP Summe
S
2.000 2.000
30.400
Saldenbilanz II S H 140.000 32.000 20.000 42.000 66.200 28.000 71.000 220.000 100.000 18.000 800 28.000
12
GVR Aufw.
66.200
220.000 100.000 18.000 800 28.000 1.200 3.000 4.000
200 387.200
Ertr.
28.000 71.000
1.200 3.000 4.000
30.400
Schlussbilanz A P 140.000 32.000 20.000 42.000
387.200 Gewinn / Verlust
200 337.000
320.200
50.200
16.800
16.800
67.000...