2.1 Struktur und Wandel der Bevölkerung PDF

Title 2.1 Struktur und Wandel der Bevölkerung
Course Sozialstrukturanalyse
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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WS 2021...


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Kapitel 2 – Bevölkerung 2.1 Struktur und Wandel der Bevölkerung Bevölkerung Die Bevölkerung ist Basis der Gesellschaft (wiss. Disziplin: Demographie) 



Wohnbevölkerung in Deutschland - 83,0 Mio. - Bevölkerungsstruktur  51% Männer, 49% Frauen; Sex Ratio: 0,96  12,2% Ausländer  25,5% Migrationshintergrund  22% sind 65+ Demographische Grundgleichung: Bev(t) = Bev(t-1) + GeburtenSterbefälle + Zuzüge- Fortzüge Natürlicher Saldo: Geburtenrate – Sterberate Wanderungssaldo: Zuzüge - Fortzüge

Entwicklung der Bevölkerung 



Entwicklung bis heute - Anstieg 1960: Babyboom (1963. 1,3 Mio.) + Gastarbeiter - Rückgang ab 1974: Pillenknick + Anwerbestopp - Anstieg 1987-95: Immigration ab 1990 von Aussiedler, ExJugoslawien - Stagnation 1995-2010 - Seitdem wieder Anstieg durch Immigration Prognose (Annahme über die 4 Komponenten Geburten, Tode, Zuund Fortzüge) - Konstante Geburtenrate von 1,55 + steigende Lebenserwartung um 6 Jahre - Wanderungssaldo 2015/2015 500+ Tsd.  Variante 1: Rückgang danach auf 100 Tsd.  Variante 2: Rückgang danach auf 200 Tsd. - Ab 2020 schrumpfen auf 73 Mio. 2060

(Wanderung: Unsicherster Faktor) Geburtskohorte: Alle Menschen, die in einem bestimmten Jahr geboren wurden

Exkurs  

Bevölkerungszahl wichtig für Steueraufteilung, Länderfinanzausgleich, Wahlkreiszuschnitte… Volkszählungen - UN-Empfehlung: alle 10 Jahre

BRD: letzte Volkszählung 1987 (Boykott vieler Bürger, deshalb ungenau) - Seitdem: Fortschreibung anhand der Melderegister (ungenau bis zu 20% Karteileichen) Zensus 2011 - 10% Bevölkerungsstichprobe (registergestützt – Melderegister, Arbeitnehmerregister) - Ergebnis: Einwohnerzahl um 1,5 Mio. überschätzt (aber ob das stimmt: unklar!) -



Altersstruktur der Bevölkerung   



= Verteilung der Altersgruppen in Bevölkerung Makroeffekt der dem. Prozesse der letzten 100 Jahre (Geburten, Tode, Wanderungen) Drei Grundtypen - Pyramide: Wachsende Bevölkerung  Mehr Kinder als für Reproduktion nötig - Bienenstock: Bevölkerung bleibt gleich  Jeder Jahrgang reproduziert sich selbst - Pilz: Schrumpfende Bevölkerung  Weniger Kinder als für Reproduktion nötig In Deutschland: - Tannenbaum (wg. Babyboom) auf dem Weg zum Pilz - Sex-ratio bei Geburt: 1,05 (105 Männer auf 100 Frauen)

Echoeffekte der Altersstruktur  Das wechselvolle 20. Jhd. Spiegelt sich in der Altersstruktur wider   



„Echo-Effekte“ eine Generation später - Baby-Boomer; 1990 und aktuell Boom Momentan „Tannenbaum“, wenn Babyboomer dann wegfallen: Pilz Effekt der Kohortengröße - Stark besetzte Kohorten (Babyboomer) haben crowdingProbleme (z.B. Arbeitsmarkt) - Easterlin Hypothese (1973): Kleine Kohorten profitieren auf Arbeitsmarkt und können sich wieder mehr Kinder leisten und vice versa (empirisch falsche Verhaltenshypothese)  nur weil mehr Geld nicht mehr Kinder (eher andersherum) Effekte im Partnermarkt - Rückzug aus dem inländischen, heterosexuellen Partnermarkt bei Frauen und Männern gleich häufig - Altersabstand: Mann 2-3 Jahre älter - Wachsende Bevölkerung: Partnermarkt tendenziell ausgeglichen

-

Konstante/schrumpfende Bevölkerung: Ungleichgewicht  nicht alle Männer finden Partnerin („marriage squeeze“)

Folgen der Alterung   

Altenquotient: Zahl der 64+-Jährigen gegenüber der Erwerbstätigen  Steigt an. (jetzt: 0,3) Bremst techn. Fortschritt (ABER: ältere weniger innovativ aber sorgfältiger) Gefährdet Finanzierbarkeit der Sozialsysteme (Hängt auch von Produktivität ab) - Steigt Produktivität synchron mit Altenquotient  Beitragssätze müssen nicht steigen - Steigt Produktivität langsamer  Entgegensteuerung durch längere Lebensarbeitszeit  Gefährdung der Solidarität der Erwerbstätigen mit dem System?...


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