Title | 4 Interaktions- und Emotionsarbeit |
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Author | Said Abdallah |
Course | Einführung in die Arbeits- und Organisationspsychologie |
Institution | Philipps-Universität Marburg |
Pages | 3 |
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Mitschrift zur 4. Vorlesung....
Interaktions- und Emotionsarbeit 1) Definieren Sie Emotionsarbeit und überlegen Sie, in welchen Berufen dies besonders gefordert wird.
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„managing emotions for a wage“…“to create a publicly observable facial and bodily display“ (Hochschild, 1983)
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Regulierung von Emot. in berufl. IA: neue Anforderungen, Belastungen, Ressourcen
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Erzeugen von (pos.) Gefühlszuständen bei anderen Menschen
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Emotionsarbeit als multidimensionales Konstrukt ➔ Psychisches ist Arbeitsgegenstand (Dienstleistungsempfänger) und Arbeitsmittel (Dienstleister) !
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Dienstleister ! Stewardess, Kellner, Verkäufer, Call-Center
2) Was wird an dem Konzept der Emotionsarbeit nach Hochschild bemängelt?
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Annahme: hohes Ausmaß an Emotionsarbeit ! emot. Dissonanz ! Entfremdung von den eigenen Gefühlen ! psychische Beschwerden ! neg. Wirkung d. Emotionsarbeit / Emotionsregulation als Stressor ! aber: Annahme konnte so nicht bestätigt werden!
3) Erläutern Sie die an der HRT orientierte Sichtweise von Emotionsarbeit.
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Nicht Hfgk. von Emotionsarbeit allein ist relevant, sondern Zusammenspiel von - Anforderungen (Ausdruck best. Gefühle/ Sensitivitätsanford. / emot. Anteilnahme) -
Möglichkeiten (IA-Spielraum / Striktheit der Display Rules)
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Regulationsproblemen (Emotion Rule Dissonanz)
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Automat. Emotionsregulation : Ebene der Sensumotorik
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Surface-Acting: Ebene der flexiblen Handlungsmuster
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Deep-Acting: Intellektuelle Ebene
4) Was bedeutet emotionale Dissonanz und welche Befunde gibt es dazu?
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Diskrepanz zwischen gezeigten und tatsächlich empfundenen Emotionen ➔ Stressor und Prädiktor für Burnout
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Emotionsarbeit hat pos. und neg. Folgen
5) Nennen Sie vier Strategien zur Regulation von Emotionen. Welche davon ist die effektivste und warum?
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Passive Deep-Acting / automatische Emotionsregulation: -
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geforderte Emotionen stellen sich von selbst ein
Emotionale Devianz: -
Tatsächlich empfundene Emotionen werden unverändert ausgedrückt
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Folge: kurzfristig Zufriedenheit des Dienstleisters, langfristig Risiko, zur Rechenschaft gezogen zu werden
Deep-Acting / Tifenhandeln: -
Versuch, durch kognitive Prozesse die geforderten Emotionen tatsächlich zu empfinden
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Folge: Dienstleister zeigt authentische Emotion
Surface-Acting / Oberflächenhandeln: -
Durch Mimik, Gestik, Stimme geforderte Emotionen vorspielen und unerwünschte – tatsächlich empfundene – Emotionen unterdrücken
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Folge: Dienstleister verhält sich entspr. der Display-Rules und versteckt eigenes Gefühl
➔ Deep-Acting am effektivsten, weil Endzustand der Konsonanz erreicht wird
6) Erläutern Sie die Unterscheidung zwischen „faking in good faith“ und „faking in bad faith“.
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Differenzierung bei SA: -
Faking in good faith = Vortäuschen von Gefühlen aus Überzeugung
➔ als notwendige Tätigkeitsanforderung akzeptiert ➔ Identifikation mit Arbeitsrolle + weniger beeinträchtigend -
Faking in bad faith = Vortäuschen von Gefühlen gegen eigene Überzeugung
➔ Vortäuschen von Emotionen wird als Zwang erlebt -Person-Rollen-Konflikt...