5. bindungsentwicklung folien PDF

Title 5. bindungsentwicklung folien
Course Grundlagen lebenslanger Entwicklung
Institution Humboldt-Universität zu Berlin
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Summary

Der Selbstwert ist als eine Einstellung definiert, die eine Person sich selbst gegenüber hat. Der Selbstwert hat
eine deutliche emotionale Komponente....


Description

Bindung & Frühe ElternKind-Beziehung a) Bindungs- und Fürsorgesystem b) Bindungsentwicklung c) Bindungsqualität David Brehme, MSc.

Grundlagen lebenslanger Entwicklung

Ziele Ziele:: Nach di dieser eser Vo Vorrlesung soll solltten Sie a. b. c. d. e. f.

Das Bindungs- und Fürsorgesystem differenzieren können. Das intuitive Elternprogramm erläutern können. Die Phasen der Bindungsentwicklung kennen. Verfahren zur Erhebung von Bindungsmustern kennen. Verschiedene Bindungsmuster unterscheiden können. Die Langzeitfolgen kindlicher Bindung über die Lebensspanne anhand des Internen Arbeitsmodell erklären können

(A) Frühe Elt Eltern ern ern--Kind-In Intter eraaktion • Historisch: • Kind als passiv in Entwicklung (siehe Behaviouristen, Watson/Skinner) -> Wissenschaftlicher Fokus: Auf Entwicklung der Bindung des Kindes • Starker Fokus auf Mütter in Bindungsforschung

• Moderne Bindungsforschung:

• Bindungsentwicklung als aktive, wechselseitige Entwicklung • Fokus auf Bindung zwischen Kind und Hauptbezugspersonen

• Annahme: Evolutionsbiologische Prägung des Verhaltens des Kindes & der Bezugsperson àBindungs- & Fürsorgesystem als aufeinander abgestimmte Verhaltensprogramme

(A) Bindungs Bindungs– – und Für Fürsor sor sorges ges gesyystem 1 • Prägender Wissenschaftler: John Bowlby (19071990), wichtige Arbeiten 1960/70er • Bindung vs. Fürsorgesystem • Evolutionsbiologische Erklärung: Bindungsverhalten löst Fürsorgeverhalten der Bezugsperson aus und sichert so Überleben in bedrohlicher Situation (Bedrohung von Bedürfnissen: Sicherheit, Wärme, Hunger etc.) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/c/cf/John_Bowlby.jpg

(A) Bindungs Bindungs– – und Für Fürsor sor sorges ges gesyystem 2 Bindungssystem

• Ziel: körperliche & emotionalpsychische Nähe suchen • Aktivierung: bei Bedrohung des eigenen Sicherheitsbedürfnisses – ab Geburt • Bindungsverhalten?

Fürsorgesystem

• Bei einer sensitiven Bezugsperson wird dadurch das Fürsorgesystem aktiviert. • Charakteristika einer sensitiven Bezugsperson: • Nimmt in konsistenter Weise die Signale eines Kindes wahr • Interpretiert sie richtig • Reagiert angemessen • Reagiert prompt

• Fürsorgeverhalten?

1. W Wor or oran an erk erkenn enn ennen en Sie bei ein einem em Säug Säugling, ling, dass er er*sie *sie IIhr hr hre e Nähe such sucht? t? 2. W Wie ie rreagier eagier eagieren en Be Bezu zu zugsp gsp gsper er ersonen sonen aauf uf d diese iese Ve Verrhaltensweisen des Kindes? Überlegen Sie 2min mit Ihren Nachbar*innen!

(A) Bindungs Bindungs– – und Für Fürsor sor sorges ges gesyystem 2 Bindungssystem

• Ziel: körperliche & emotionalpsychische Nähe suchen • Aktivierung: bei Bedrohung des eigenen Sicherheitsbedürfnisses – ab Geburt • Mittel: Lächeln, Weinen, Blickkontakt, Interaktion

Fürsorgesystem

• Bei einer sensitiven Bezugsperson wird dadurch das Fürsorgesystem aktiviert. Charakteristika einer sensitiven Bezugsperson: • Nimmt in konsistenter Weise die Signale eines Kindes wahr • Interpretiert sie richtig • Reagiert angemessen • Reagiert prompt

• Mittel: Hochnehmen, Streicheln, Wiegen, Stillen, Singen

(A) Bindungs Bindungs– – und Für Fürsor sor sorges ges gesyystem 3

https://www.flickr.com/photos/quan ha/4611114774 © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(A) Bindungs Bindungs– – und Für Fürsor sor sorges ges gesyystem 3 Lächeln - Reflexhaftes Lächeln: ab etwa 4 Wochen / undifferenziert - Soziales Lächeln: ab 6-10 Wochen / bezogen auf spez. Person

https://www.flickr.com/photos/quan ha/4611114774 © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(A) Bindungs Bindungs– – und Für Fürsor sor sorges ges gesyystem 3

Weinen - Eins wichtigster Signale - Bezugspersonen reagieren bes. schnell/stark - Schmerz/Hungerschrei unterscheidbar

https://www.flickr.com/photos/quan ha/4611114774 © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(A) Bindungs Bindungs– – und Für Fürsor sor sorges ges gesyystem 3 Blickkontakt - Neugeborene drehen Gesicht zu Stimmen - Neugeborene fixieren Gesicht von Bezugspersonen - Bezugspersonen werten als Kontaktaufnahme

https://www.flickr.com/photos/quan ha/4611114774 © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(A) Bindungs Bindungs– – und Für Fürsor sor sorges ges gesyystem 3

Immitation - Innerhalb weniger Tage nach Geburt (z. B. Zunge rausstrecken) - Bezugspersonen werten als Kontaktaufnahme

https://www.flickr.com/photos/quan ha/4611114774 © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(A) Bindungs Bindungs– – und Für Fürsor sor sorges ges gesyystem 3

https://www.flickr.com/photos/quan ha/4611114774

Eltern sehen diese Signale als Kommunikationsversuch -> passendes Fürsorgeverhalten

© Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(B) Intuitives Elternprogram m Fürsorgeverhalten

(B) Intuitiv Intuitives es Elternpr Elternprogr ogr ogramm amm 1 • Wichtige Grundlage für das Entstehen einer sicheren Bindung: Sensitivität der Bezugspersonen für Signale eines Kindes • „Intuitives Elternprogramm“: Zusammenfassung einer Reihe von Verhaltensweisen der Bezugsperson, die vermutlich evolutionsbiologisch entstanden sind und auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt sind • Die meisten dieser Verhaltensweisen werden von den Eltern intuitiv eingesetzt und entstehen spontan in der Interaktion mit dem Kind

© Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(Papousek & Papousek, 1987, 2002)

(B) Intuitiv Intuitives es Elternpr Elternprogr ogr ogramm amm 2 Zentrale Komponenten des intuitiven Elternprogramms Einhalten eines optimalen Reaktionszeitfensters

Verbales und präverbales Verhalten der Eltern

Herstellung und Aufrechterhaltung von Blickkontakt

Regulation des Wachheits- und Erregungszustandes

Didaktische Funktionen Hilfe bei der Erfahrung von Kausalität

Hilfe bei der Lautbildung als Vorstufe des Spracherwerbs

Hilfe bei der Informationsaufnahme

Hilfe bei der Verhaltensregulation

Kognitive und soziale Entwicklungsergebnisse beim Kind © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(C) Bindungsentwicklung

(C) Bindungs Bindungsen en entwicklung twicklung • Bindung vs Bindungsverhalten: • Bindungsverhalten: Verhaltensweisen des Kindes, um die Nähe der Bezugspersonen zu sichern (ab Geburt zu allen Personen) • Bindung: Emotionales Band zwischen Kind und Bezugsperson (entsteht erst langsam)

• Bindung hat zwei antagonistische Funktionen für Kind: • Sichere Basis: Rückkehr bei Bedrohung • Exploration: Unterstützung bei emotional-sozialen Herausforderungen

• Eltern zeigen früher Bindung als Kinder, denn: Kind muss erst kognitive Voraussetzungen entwickeln: • Objektpermanenz • Kognitive Repräsentation

à Ausbildung eines internen Arbeitsmodells (Bowlby)

(C) Phasen der Bindungsen Bindungsenttwicklung ((Bowlb Bowlb Bowlbyy) Bindungsphase

Alter

Beschreibung

Vorphase der Bindung

Zwischen Geburt und 6 Wochen

Bindungsverhalten bei jeder Person, angeborene Signale zur Erreichung von Bedürfnisbefriedigungen

Phase der entstehenden Bindung

Zwischen 6 Wochen und 8 Monaten

Zunehmend spezifische Reaktionen auf vertraute Personen; Entwicklung spezifischer Erwartungen an das Verhalten der Bezugspersonen (Kontingenz)

Phase der ausgeprägten Bindung

Zwischen 6 Monaten und 2 Jahren

Entstehen der spezifischen Bindung (aktive Kontaktaufnahme zur Bezugsperson, Unbehagen und Protest bei Trennungen (Trennungsangst), Spannung in Anwesenheit von Fremden (Fremdeln)

Phase reziproker Beziehungen

Ab 1,5 bis 2 Jahren

Entstehen eines inneren Arbeitsmodells zur Bindungsrepräsentation, Akzeptieren von Trennungssituationen

© Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(C) Phasen der Bindungsen Bindungsenttwicklung ((Bowlb Bowlb Bowlbyy) • Biologische Prädispositionen treten zunehmend in den Hintergrund • Individuelle Erfahrungen in spezifischen Kontexten treten zunehmend in den Vordergrund

© Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(C) Int Internes ernes Arbeitsmode Arbeitsmodellll Bindung zu eigenen Bezugspersonen

Beziehung zu Gleichaltrigen

Internes Arbeitsmodell

Bindung zu eigenen Kindern

Wahl Partner*in

Bindung zu eigenen Bezugspersonen

(C) Int Internes ernes Arbeitsmode Arbeitsmodellll

Beziehung zu Gleichaltrigen

Internes Arbeitsmodell

Wahl Partner*in

Bindung zu eigenen Kindern

• Bindung wird internes, kognitives Arbeitsmodell (internal working modell) verstanden (Bowlby) • Säugling greift in seinem Verhalten zunehmend auf frühere Bindungserfahrungen zurück • Modell fasst bisherige Bindungserfahrung zusammen • Kind weiß, dass Person und Bindung auch besteht, wenn Bezugsperson nicht anwesend ist &, dass diese zurückkehren wird

• Auswirkung des Arbeitsmodells auf Peerbeziehungen, Beziehung zu eigenen Bezugspersonen/Eltern, Beziehung zu eigenes Kindern, Partnerwahl • Denn: Arbeitsmodell beinhaltet Erwartungen an zukünftige soziale Beziehungen • Bsp 1: Soziale Beziehungen/Peers • Kinder mit sicherer Bindung = Mehr prosoziales verhalten, kontaktfreudiger, sozial kompetenter & engagierter Qualitativ hochwertige Freundschaften, Führungsrollen unter Gleichaltrigen (Schneider, Atkinson, Tardif, 2001) (Vondra, Shaw, Swearingen, Cohen& Owens, 2001) • Desorganisiert-Desorientiert gebundene Kinder: erhöhte Wahrscheinlichkeit aggressiven, antisozialen Verhaltens in Schulzeit + Delinquenz/psychische belastung/Gewalt in Jugendalter • Bsp 2: Eigene Kinder • Retrospektiv erhobene Bindungsmuster lassen sich auch bei eigenen Kindern wiederfinden (van Ijzendoorn, 1995) – Eltern leben Interaktionsmuster aus, die sie von ihren Bezugspersonen selbst erlebt haben

(D) Wie Bi Bindung ndung messen? • Fremde-Situations-Test (Ainsworth, Blehar, Waters & Wall, 1978) • Adult-Attachment-Interview AAI (George, Kaplan & Main, 1985)

(D) Fr Fremde emde emde--Situa Situation tion tion--Te Tesst 1

(D) Fr Fremde emde emde--Situa Situation tion tion--Te Tesst 2 Episode

Dauer

Personen

Handlungsablauf

1

30 Sek.

Bezugsperson, Kind und Beobachter

Beobachter macht Bezugsperson und Kind mit den Räumlichkeiten (meistens unbekannter Laborraum) vertraut und geht dann.

2

3 Minuten

Bezugsperson und Kind

Bezugsperson lässt das Kind den Raum explorieren, initiiert aber erst nach etwa zwei Minuten von sich aus Explorationen.

3

3 Minuten

Fremde Person, Bezugsperson und Kind

Eine fremde Person betritt den Raum und verhält sich zunächst für eine Minute ruhig. Danach unterhält sie sich für eine Minute mit der Bezugsperson, in der letzten Minute versucht sie, mit dem Kind zu interagieren.

4

3 Minuten

Fremde Person und Kind

Die Bezugsperson verlässt den Raum und lässt das Kind mit der fremden Person allein. Die Phase wird vorzeitig beendet, wenn das Kind übermäßig belastet wird (z.B. weint).

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(D) Fr Fremde emde emde--Situa Situation tion tion--Te Tesst 3 Episode

Dauer

Personen

Handlungsablauf

5

3 Minuten

Bezugs-person und Kind

Wiedervereinigung: Die Bezugsperson begrüßt das Kind und tröstet es gegebenenfalls. Die fremde Person geht aus dem Raum. Am Ende der Episode verabschiedet sich die Bezugsperson und verlässt den Raum.

6

3 Minuten

Kind allein

Das Kind bleibt allein im Raum. Die Phase wird vorzeitig beendet bei übermäßiger Belastung des Kindes.

7

3 Minuten

Fremde Person und Kind

Das Kind bleibt weiterhin von der Bezugsperson getrennt. Die fremde Person betritt den Raum und kümmert sich um das Kind. Auch diese Phase wird bei übermäßiger Belastung des Kindes vorzeitig beendet.

8

3 Minuten

Bezugs-person und Kind

Erneute Wiedervereinigung: Die Bezugsperson begrüßt das Kind und tröstet es gegebenenfalls, während die fremde Person den Raum verlässt.

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Hohe Vermeidung

(E) Bindungsqualit Bindungsqualität ät Desorganisiert (5-10%)

Unsichervermeidend (15-20%)

Niedrige Angst

Hohe Angst

Sicher (60-70%)

Unsicherambivalent (10-15%)

Niedrige Vermeidung

(E) Bindungsqualit Bindungsqualität ät Sichere Bindung:

Unsicher-ambivalente Bindung:



• •

• •

Vermissen der Bezugsperson in Trennungssituationen Freude bei der Wiederkehr Durch fremde Person nicht vollständig zu trösten



Bei Trennung wütend bis aggressiv Bei Wiederkehr der Bezugsperson keine Freude, sondern ambivalentes Verhalten Wütendes oder passives Verhalten, wenn mit der fremden Person allein gelassen

Unsicher-vermeidende Bindung:

Desorganisierte Bindung:



• •

• •

Bei Trennung kaum beunruhigt und kaum Kummer Vermeiden von Nähe und Interaktion bei der Wiederkehr Bei der fremden Person ähnliches Verhalten wie bei der Bezugsperson

© Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de



Widersprüchliche Verhaltensweisen Teilweise ungewöhnliche und bizarre Verhaltensweisen Keinem der anderen Bindungsmuster zuzuordnen

(E) Möglic Mögliche he V Verhal erhal erhalttensur ensursachen sachen sei seittens der Be Bezugsp zugsp zugsper er erssonen Sichere Bindung: Bezugspersonen kümmern sich zuverlässig um die Signale des Kindes. Das Kind bekommt dadurch das Gefühl, dass seine Umgebung verlässlich ist Unsicher-vermeidende Bindung: Erfahrung im Vordergrund, dass von der Bezugsperson keine Zuverlässigkeit und Sicherheit ausgeht. Eine fremde Person kann die Bedürfnisse des Kindes ebenso gut befriedigen

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Unsicher-ambivalente Bindung: Wechselnde Erfahrungen mit der Bezugsperson: Phasen, in denen sich die Bezugsperson als zuverlässig erlebt wird, aber ebenso Phasen, in denen keine Zuverlässigkeit besteht. Folge: Neigung, an der Bezugsperson zu klammern Desorganisierte Bindung: Möglicherweise besonders ungünstige Interaktionserfahrungen

(D) Adult Attac achmen hmen hmentt In Intter erview view (AAI) • Halbstandartisiertes Interview, retrospektiv • 20 Fragen zur Beziehung zu Bezugspersonen in eigener Kindheit, Trennungserfahrungen, Bindungsverhalten zu eigenen Kindern, z. B.: • • • •

Choose 5 adjectives or words that reflect your relationship with your mother When you were upset as a child, what would you do? Did you ever feel rejected as a child? How do you respond now, in terms of feelings, when you separate from your child / children?

• Unterschiedene Bindungsmuster: • • • •

Autonome bzw. sichere Bindung Abweisende Bindung Verstrickte Bindung Ungelöst-desorganisierte Bindung

(George, Kaplan & Main, 1984)

(E) Auswirk Auswirkung ung frühkindlicher Bindun Bindungserf gserf gserfahrung ahrung 1 • Recht hohe Stabilität der Bindungsmuster über die Zeit hinweg • Entscheidend scheint: Fürsorgeverhalten in Familie • Stabilität in Familie -> hohe Stabilität des Bindungstyps bei Kind • Familiäre Verbesserung/Verschlechterung in Betreuung hat Auswirkung

• Unsichere Bindungen sollten nicht überdramatisiert werden: Kinder können Bindung zu mehreren Bezugspersonen aufbauen. • Kinder, die bei einer Person unsicher gebunden sind, sind nicht auch zwangsläufig bei einer anderen Person unsicher gebunden. Daher ergeben sich teilweise Kompensationsmöglichkeiten © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2015. Aus A. Lohaus & M. Vierhaus: Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters. Springer: Heidelberg. www.lehrbuch-psychologie.de

(E) Aus Auswirk wirk wirkung ung frühk frühkindliche indliche indlicherr Bindun Bindungserf gserf gserfahrung ahrung 2 Bindung zu eigenen Bezugspersonen

Beziehung zu Gleichaltrigen

Internes Arbeitsmodell

Bindung zu eigenen Kindern

Wahl Partner*in

Zusammenf Zusammenfassung assung • Bindung vs. Bindungsverhalten: Spezifische Emotionale Beziehung vs. Nähe & Sicherheit suchen • Bindung als relationales Merkmal, nicht individuelles • Internes Arbeitsmodell steuert Bindungsverhalten • Bindungserfahrung wirkt sich auf vielfältige soziale Beziehungen aus • 4 Bindungstypen können durch Fremde-Situation-Test unterschieden werden

Lit Liter er eratu atu aturr • Haupttext: Lohaus, A. & Vierhaus, M. (2015). Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters für Bachelor (3. Aufl.). Heidelberg: Springer. • Relevant: Kapitel 8

• Ergänzend:

• Gillibrand, R., Lam, V. & O‘Donnel, V. (2016). Developmental Psychology. Harlow, England: Pearson. • Relevant: S. 246-277 • Ausführlich, besserer Text als Lohaus

• Burman, E. (2017), Deconstructing developmental psychology. London: Routledge • Relevant: Part 2 – S. 103-178 • Kritik an Bindungsforschung

• Schneider, W. & Lindenberger, U. (2018). Entwicklungspsychologie. Weinheim/Basel: Beltz • Relevant: S. 184ff

Lern Lernfr fr frag ag agen en 1. Welche Voraussetzungen müssen beim Kind vorliegen, damit es zu einer Bindung an die Eltern kommen kann? 2. Welche Verhaltensparameter gehören zu den CharakterisCka sensiCver Eltern? 3. Benennen Sie mindestens drei der zentralen Komponenten des i...


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