5 Intelligenz 2 - Vorlesungsnotizen 5 PDF

Title 5 Intelligenz 2 - Vorlesungsnotizen 5
Author Celi G.
Course Persönlichkeitspsychologie
Institution Universität Kassel
Pages 10
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Summary

Prof. Dr. Grant...


Description

Intelligenz 2 Schwerpunkte: logisches Denken & Hirn- und Intelligenzentwicklung

Wissen wir nun, was Intelligenz ist? - eher: Nein!  - es bleibt (zunächst) bei Boring (1923): „Intelligenz ist das, was ein Intelligenztest misst.“

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Gemeinsamkeiten anderer Definitionen:  (logische) Problemlösefähigkeit  Anpassungsfähigkeit an (wechselnde) Umwelt (durch Analogien)  Fähigkeiten zur Flexibilität/Neuartigkeit  Innovationen

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vielleicht also doch sowas? : „Intelligenz ist die Fähigkeit, sich in neuen Situationen aufgrund von Einsichten  zurechtzufinden oder Aufgaben mithilfe des [logischen] Denkens zu lösen, ohne dass hierfür die Erfahrung, sondern vielmehr die Erfassung von Beziehungen das wesentliche ist.“ (Dorsch, 2016)  an intelligent person „reasons logically and well, applies knowledge to the problem at hand […] Reasoning is the ability to combine disparate experiences into a novel solution for a novel problem.“ (Anderson, 1999)

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Logik ist entscheidend für unsere Intelligenzkonzept

Creativity & Invention vs. Innovation -

Teresa Amabile et al. (1996; S. 1154-55): "All innovation begins with creative ideas . . . We define innovation as the successful implementation of creative ideas […]. In this view, creativity by individuals and teams is a starting point for innovation; the first is necessary but not sufficient condition for the second".

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Tom Grasty (2012): „If invention is a pebble tossed in the pond, innovation is the rippling effect that pebble causes. Someone has to toss the pebble. That’s the inventor. Someone has to recognize the ripple will eventually become a wave. That’s the [innovator]”.

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Kreativität ≠ Innovation  Kreativität  Anfang von einer Innovation  Innovation  kreative Ideen umsetzen (praktische Umsetzung); Erfindung +

3 Formen der Inferenz Deduktion  P1: „Migraine causes headaches. “ P2: „Mrs. Smith has migraine. “   I: „Mrs. Smith has a headache. “ -

Induktion P1: „Mrs. Smith has a headache. “   P2: „Mrs. Smith has migraine. “  I: „Migraine causes headaches. “

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Abduktion  P2: „Migraine causes headaches. “ P1: „Mrs. Smith has a headache. “   I: „Mrs. Smith has migraine. “

Deduktion  

  

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im Allgemeinen:   

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vom Allgemeinen auf das Besondere/Einzelfall (vom großen auf das kleine) Schluss von einem allgemeinen Gesetz und einem Einzelfall auf ein Resultat Kausalschluss von allgemeinen Gesetzmäßigkeiten auf Einzelfälle in der Philosophie und der Logik: eine Schlussfolgerung gegebener Prämissen auf die logisch zwingenden Konsequenzen Beweisführung, bei welcher eine bestimmte Aussage aus einer oder mehreren anderen Aussagen abgeleitet werden

Prämisse A:  Alle Elemente g der Grundgesamtheit G haben die Eigenschaft A Prämisse B:  Die Stichprobe S ist Teil der Grundgesamtheit G Deduktion:  Alle Elemente s der Stichprobe S haben die Eigenschaft A

wenn alle Prämissen (hier: beide) richtig sind und die Deduktion logisch ist, ist der Schluss immer richtig

Induktion das Schlussfolgern von einem (spezifischen) Einzelfall auf das Allgemeine Schluss von einem Resultat und einem Einzelfall auf ein allgemeines Gesetz - Induktionen sind immer an eine bedingte Wahrscheinlichkeit p gebunden ( sind nicht immer wahr) -

im Allgemeinen:   

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ein Elemente g der Grundgesamtheit G hat die Eigenschaft A mit einer bedingten Wahrscheinlichkeit p hat das nächste Element g die Eigenschaft A mit einer bedingten Wahrscheinlichkeit p haben alle Elemente g die Eigenschaft A

nur weil ich bis jetzt nur weiße Schwäne gesehen habe heißt es nicht, dass es keine weißen Schwäne gibt!  Induktion wäre hier falsch, wenn man annimmt das es nur weiße Schwäne gibt

Abduktion Abduktionen sind immer an eine bedingte Wahrscheinlichkeit p gebunden Schluss von einem allgemeinen Gesetz und einem Resultat auf einen Einzelfall -

im Allgemeinen:   

alle Elemente g der Grundgesamtheit G haben die Eigenschaft A mit einer bedingten Wahrscheinlichkeit p ist das nächste Element mit der Eigenschaft A Teil der Grundgesamtheit G mit einer bedingten Wahrscheinlichkeit p sind alle Elemente mit der Eigenschaft A Teile der Grundgesamtheit G

Diagnose = Subsumtion = Abduktion - = Unterordnung eines konkreten Falles unter eine diagnostische Kategorie anhand (mehrerer) Abduktion(en)

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z.B.: F20.x Schizophrenie: mindestens eines der folgenden Symptome ist fast ständig […] vorhanden; z.B. bizarrer Wahn (bizarrer Wahn: stimmt überhaupt nicht mit Realität überein (nicht vereinbar mit) Realität; logische Unmöglichkeit) 

zwischen dem 4. März und dem 3. Mai glaubte der Patient P, mit seiner Leberzellstrahlung den Börsenkurs kontrollieren zu können  

der Glaube, den Börsenkurs kontrollieren zu können, ist (meist) wahnhaft (Abduktion) der Glaube, etwas mit Leberzellstrahlung kontrollieren zu können, ist bizarr (Abduktion) 

P leidet unter Schizophrenie ( Abduktion)

Implikationen von Implikationen Implikation: wenn A, dann auch B Kontraposition: wenn nicht B, dann auch nicht A  immer richtig Konversion: wenn B, dann auch A können fehlerbehaftet sein Inversion: wenn nicht A, dann nicht B Bsp. Konversion: Ego-Shooter-Spiele führen zu Amokläufen (s. Massaker von Colombine)

Beispiele

 

Kont aposition

r immer richtig, die anderen aber nicht immer!  logische -

Fehler alle diese Fälle sind kausale Schlüsse

Logik Cave!: logisch vs. unlogisch ≠ richtig vs. falsch Deduktion: wenn Prämissen richtig  dann Schlussfolgerung immer richtig Prämisse müssen aber nicht immer richtig sein und kann trotzdem einen logischen Schluss finden, aber dieser wäre dann falsch

Out – of – the – Box – thinking (außerhalb des vorgegebenen Rahmens denken)

IQ – Verteilung gemäß Lynn & Vanhanen, 2002

Mal abgesehen von (berechtigter!) methodischer Kritik: Ist der Schluss tatsächlich anhand solcher Befunde probat, dass v.a. Menschen in Afrika und der Karibik dümmer sind??? IQ Verteilung  methodische Fehler (kann keinen einheitlichen Test benutzen)  aber 

könnte wirklich so ähnlich aussehen -

Logik von Kultur geprägt je nach Kultur wird unterschiedlich geschlossen

Logik ist nicht kulturfrei!

Cave: Nur weil auf einem Intelligenztest „culture fair“ draufsteht, ist also lange nicht „culture fair“ drin!

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kulturfreie IQ-Tests wären richtig zum Vergleich verschiedener Kulturen, aber es gibt keine kulturfreien IQTests (z.B. können Ureinwohner nichts mit einem Würfel anfangen, da es ihn nicht in der Natur gibt)

Intelligenzentwicklung Phylogenese – Stammesentwicklung Die Entwicklung der Arten durch Evolution aus früheren gemeinsamen Vorfahren (Phyla  Art)

Da die Ontogenese (Individualentwicklung) z.T. die Schritte der Phylogenese widerspiegelt, werden i.F. auch ontogenetische Beispiele verwandt

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Menschen sind Affen, alle Affenarten stammen von gemeinsamen Vorfahren ab  aber nicht von heutigen Affen ab (z.B. Schimpansen)

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aufrecht gehen kann nur der Mensch  Körperbau darauf genetisch vorbereitet (Wirbelsäule,…)  Tiere können „nur“ auf 2 Beinen laufen aufrechter Gang erst nach Entwicklungstrennung von Pan (z.B. Schimpanse)

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Hominidea - Menschaffen: Pan Pongo Gorilla Homo

„Out – of – Africa (2)“ – Hypothese der Ausbreitung der Species Homo (sapiens) sapiens

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Mensch: genetisch sehr invariant  

besondere Evolution geht schneller (durch Inzest), da gute Gene immer mit weitergegeben werden (mit in den Genpool eingebracht werden) Darwin  die besten Gene werden weitergegeben

Emergente Eigenschaften von Homo emergent = neuartig -

Werkzeuggebrauch ist nicht emergent, da auch Tiere Werkzeuge benutzen (z.B. Steine um Muschel zu öffnen)

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„Herrschaft“ über das Feuer Sexualverhalten aufrechter Gang inklusive Spracherwerb Entwicklung der Hand zu einem komplexen Tast- und Greiforgan Hirnentwicklung

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Hirnentwicklung

wir kommen nicht mit „fertigem“ Gehirn auf die Welt

Hemispherentotation: sehr große Oberfläche  höhere Entwicklung Entwicklungsbewegung bei dem Gehirnwachstum Gyrierung: Gehirnoberflächenfaltung Ausdifferenzierung des telecephalen Neocortex

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Mensch hat die meisten(größte) Neuronen(dichte) im Gehirn 

andere Tiere haben größere Gehirn im Verhältnis zur Körpergröße, aber diese haben weniger Neuronen  „dümmer“

Relativ zur Körpergröße hat Homo (sapiens) sapiens das größte Gehirn unter den Primaten

Schädelkapazität der Homininen

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großer Schädel heißt nicht das das Gehirn mehr kann (nicht mehr Neuronen)

Hirnregion mit beschleunigtem Wachstum während der Primatenevolution -

motorische Kontrolle  besonders hoch entwickelt Frontalkortex (geht nur bei Menschen über Augenhöhlen hinaus  besonders groß)  Motorik  kann mehr tun (dadurch kann man mehr/besser denken)

sequenzielles Denken -

Lateralität  Hirnhälfte unabhängig voneinander benutzen

ganzheitliches Denken

Korrelation zwischen Sprachfertigkeit und kortikaler Neuronendichte

Bilinguale prozessieren unterschiedliche Sprachen mit unterschiedlichen neuronalen Netzwerken

Simultane Aktivierung verschiedener Hirnregionen beim aktiven Musizieren

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Aktiv Musizierende weisen durchschnittlich einen erhöhten IQ im Vergleich zu parallelisierten Kontrollgruppen auf

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Passives Musikhören zeigt keine vergleichbaren Effekte...


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