8_Psychotherapie II PDF

Title 8_Psychotherapie II
Author Miriam Rüth
Course Klinische Psychologie I
Institution Technische Universität Dortmund
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Summary

Zusammenfassung der achten Vorlesung im Wintersemester 2019/2020....


Description

Klinische Psychologie I Achte Vorlesung

Entstehung der VT -

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Pawlow: klassische Konditionierung an Hunden Watson: Psychologie als Wissenschaft von Verhalten, klassische Konditionierung am Menschen, Angstkonditionierung Thorndike u.a.: „Law of effect“ Skinner: operante Konditionierung an Tieren „Tiermodelle“ der Entstehung und Aufrechterhaltung von Psychopathologie  Seligman und Maier (1967):

„Humanmodelle“ der Entstehung und Aufrechterhaltung von Psychopathologie  Zwei-Faktoren-Theorie (Mowrer, 1947):

Kritik: geringe Effektivität und mangelhafte empirischer Basis der bisherigen (vorwiegend psychodynamischen) Therapien

Mary Cover Jones: Der kleine Peter (1924)

äfig -> Angstreaktion

 Fortsetzung vom „kleinen Albert“ von Watson. Jones konnte die Gegenkonditionierung machen, die Watson bei Albert vor seiner Entlassung nicht mehr geschafft hat

Klinische Psychologie I Achte Vorlesung

Reziproke Hemmung = zwei gegensätzliche und miteinander unvereinbare Reaktionsweisen treten gleichzeitig auf Angst ist mit folgenden Verhaltensweisen unvereinbar: sexuelle Reaktion, selbstbehauptendes Verhalten und Entspannung Anwendung von Entspannungstechniken, dabei schrittweise Annäherung an angstauslösenden Reiz (zuerst in vivo (außerhalb der Behandlungsstätte), dann aber zunehmend in sensu (in der Vorstellung)  Systematische Desensibilisierung 1) Angsthierarchie 2) Entspannungsverfahren üben 3) Angstsituationen in Entspannungssituation durchleben 4) nächste Angststufe meistern 70er Jahre: Integration der operanten Verfahren: Verhaltensmodifikation und -generalisierung durch Verstärkung (und ggf. entziehende Bestrafung) -

Einführung neuer Therapietechniken: Selbstsicherheitstrainings, Biofeedback usw.

VT wurde zur Methode der Wahl bei    

Sozialen und spezifischen Phobien Zwängen Sexuelle Funktionsstörungen Rehabilitation chronisch erkrankter Patienten

„Kognitive Wende“: Bedeutung kognitiver Faktoren nahm zu 80er Jahre: Verhaltens- und kognitive Therapie verschmelzen zur „kognitiven Verhaltenstherapie“ zusammen -> ist heutzutage bei den meisten Störungsbildern das Mittel der Wahl) KTV-Techniken und -programme werden heutzutage ständig weiterentwickelt (störungsspezifische Manuale, Therapiematerialien, Anwendung auf K+J, Integration neuer Ansätze, usw.)

1. Was ist VT? Nennen Sie einige grundlegende Unterschiede zur Psychoanalyse. Grundprinzipien Problemorientierung und Gegenwarts-/Zukunftsbezug: Betrachtung des Zsmh. zwischen aktuellen problematischen Verhaltensweisen + Umweltreizen, die diese auslösen  Verhaltensanalyse (z.B. SORCK); Konkretisierung von Emotionen, Gedanken + Verhaltensweisen - Orientierung an emp. Psychologie: -

Klinische Psychologie I Achte Vorlesung

aus empirisch geprüften lerntheoretisch Störungsmodellen werden (Verhaltens-)Übungen abgeleitet, um dysfunktionales Verhalten zu verlernen + funktionales Verhalten zu erlernen  Wirksamkeit dieser Übungen muss durch kontrollierte Studien nachgewiesen sein  Evaluation von neuen Maßnahmen, ständige Ausdifferenzierung + Weiterentwicklung therapeutischer Theorie + Praxis Transparenz + Miteinbezug des Patienten: Psychoedukation, gemeinsame Zielfestlegung Zielorientierung: ist das Ziel erreicht, wird Therapie beendet Handlungsorientierung: Erprobung neuer Verhaltens-/Erlebensweisen, innerhalb und außerhalb der therapeutischen Sitzungen (z.B. „Hausaufgaben“) Methodenpluralismus (keine Beliebigkeit) Strukturiertheit: zielgerichtete Struktur der Sitzungen + des Therapieverlaufs Therapeut-Patienten-Beziehung: steht nicht so sehr im Vordergrund wie bei GT 

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2. Prinzip der Gegenkonditionierung. Wie wurde es von Wolpe umgesetzt?  Eine (durch klassisches Konditionieren) bestehende Reiz-Reaktions-Verbindung durch eine weitere Konditionierung mit anderen Reizen wieder zu verlernen bzw. neu zu konditionieren. Beispiel: Peter und das Kaninchen 3. Welche Konfrontationsverfahren kennen Sie? Wie kann man ihre Wirkung erklären?

Konfrontationsverfahren

Wirkmechanismen: Lerntheoretische Erklärungen: Ausbleiben negativer Folgen (Löschung); natürliche Erschöpfung der Angstreaktion -> Pat. befindet sich in angstauslösender Situation, ohne dass er Angst hat -> Neubewertung -> geringere Aktivierung (Habituation); Therapeut als meisterndes Modell Kognitive Erklärung: Pat. macht sich aufs Schlimmste gefasst -> Diskrepanz zwischen Befürchtungen und Realität -> Auflösung der Dissonanz durch Neubewertung der Situation

Klinische Psychologie I Achte Vorlesung

Operante Verfahren Bsp. Token-Programme -

Kontingenzvertrag Verstärker (Vielfalt, Attraktivität) Response-Cost Zunehmende Selbstverantwortung + Transfer Ausdifferenzierung + Generalisierung

4. Was ist kognitive Umstrukturierung? Was bedeutet in diesem Zusammenhang Disputation? Kognitivismus Ziel: Systematische Veränderung dysfunktionaler kognitiver Schemata, die an der Entstehung oder Aufrechterhaltung der Störung beteiligt sind Kognitive Umstrukturierung (Beck) Psychoedukation: -

Psychisches Leid entsteht durch subjektive Interpretationen und Bewertungen Kognitionen treten schnell + automatisch auf, sind also kaum kontrollierbar + oft nicht einmal bewusst Verdeutlicht den Einfluss von Gedanken auf Emotionen z.B. durch Verhaltensexperimente

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Disputation der dysfunktionalen Kognitionen  Gesprächsführung: sokratischer Dialog o Erster Definitionsversuch des Patienten

Klinische Psychologie I Achte Vorlesung

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o „naives“, offenes Nachfragen o Widerlegung der Definition (geleitetes Entdecken) Hedonistische Disputation



Empirische Disputation



Logische Disputation



Normative Disputation

Durch Disputation Zweifel an Kognition erzeugen Einsicht des Pat., dass Schema dysfunktional  Kognitive Dissonanz -> Aufgabe des Schemas Entautomatisierung und Reduktion  Gedanken-Stopp  Gummiband-Technik  Sorgenstunde  Aufblase-Technik

Klinische Psychologie I Achte Vorlesung

Techniken zum Erlernen funktionaler Denkmuster: -

Aufschreiben und immer wieder lesen Auswendiglernen In sensu-Konfrontation mit problematischen Situationen Verhaltensexperimente Rollenspiele Pos. Selbstbeobachtung Pump- / Signaltechnik

5. Wo liegen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Therapieansätzen von Beck und Ellis?

Klinische Psychologie I Achte Vorlesung

6. Was ist das ABCDE-Schema von Ellis? Irrationale Überzeugungen: 

Absolute Forderungen („ich muss…“) Globale negative Selbst-/Fremdbewertungen („Ich bin ein Versager!“) Katastrophisieren Geringe Frustrationstoleranz Diese Überzeugungen sollen aufgegeben werden Und soll letztendlich zu einem zufriedenen und erfüllten Leben führen

Werden ebenfalls durch sokratischen Dialog infrage gestellt, die Disputation ist dort eher deduktiv, der Therapeut ist relativ konfrontativ, persuasiv und belehrend. Einsatz emotiver Disputationstechniken: Imaginationsübungen Einsatz verhaltensorientierter Disputationstechniken: Rollenspiele, in-vivoKonfrontation (z.B. Bewältigung sozial unangenehmer Aufgaben)

7. Wie würden Sie die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie beurteilen?

Wirksamkeit KVT Konfrontationsverfahren: relativ viele Studien, überdurchschnittliche Qualität, überzeugende Wirkungsnachweise Indikation am ehesten bei Phobien und Zwängen Kognitive Therapie (Beck): relativ wenige Studien, überdurchschnittliche Qualität, überzeugende Wirkungsnachweise Indikation v.a. bei Depression Rational-emotive Therapie: relativ wenige Studien, leicht überdurchschnittliche Qualität, Wirksamkeit in Einzeltherapie und mit Verhaltensübungen höher als Gruppe/ohne Indikation am ehesten bei Ängsten und Unsicherheit „Maßgeschneiderte“ VT: wenige Studien, aber deutlich überdurchschnittliche Qualität, deutliche Wirkung...


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