9. Erzählanalyse PDF

Title 9. Erzählanalyse
Author Alicia Scheuermann
Course Empirische Analysemethoden
Institution Technische Universität Dortmund
Pages 3
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Summary

Erzählanalyse - Auswertungsmethode von Interviews....


Description

Erzählanalyse (Narrationsanalyse) Auswertungsprinzipien  

Intensive Analyse der einzelnen Fälle (i.d.R. narrative biographische Interviews) Fallvergleich mit Blick auf - Gemeinsamkeiten - Typische Unterschied

Auswertungsschritte 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Formale Textanalyse Strukturelle inhaltliche Beschreibung Analytische Abstraktion Wissensanalyse Kontrastiver Vergleich Konstruktion eines theoretischen Modells

Auswertungsmodell

1.Formale Textanalyse   

Unterscheidung von narrativen und nicht-narrativen Passagen Sequenzierung des Erzähltextes (Sinnabschnitte herausarbeiten) Indikatoren für Einschnitte (Ende einer Sequenz, Beginn einer neuen): - Inhaltlich: Themenwechseln - Formal: Rahmenschaltelemente* (narrative Binnenmarkierungen),

-

zum Beispiel: o o o o o

Evaluation (Bewertung) Verknüpfungselemente Zeitbezogene Markierungen Änderungen im Narrationsgrad (allgemeiner bzw. konkreter) Verzögerungspausen

Wichtig: Gleichzeitigkeit von inhaltlichen und formalen Indikatoren

*Rahmenschaltelement: Abschluss einer Erzähleinheit, Beginn einer neuen, in der andere Rahmenbedingungen für den Handelnden (Erzählenden) gelten

2. Strukturelle inhaltliche Beschreibung  

Paraphrasierung Beschreibung von Prozessstrukturen des Lebenslaufs, z.B. - Höhepunkte - dramatische Wendepunkte - Pläne und deren Realisierung bzw. Scheitern

3. Analytische Abstraktion   

Erarbeitung der Gesamtgestalt der Erzählung Systematisches In-Beziehung-Setzen der (im zweiten Schritt erarbeiteten) Interpretationen der einzelnen Sequenzen ,,Biographische Gesamtformung‘‘ als Verlaufskurve oder Handlungsschema

Verlaufskurve (negativer Verlauf)      

Erfahrungen immer schmerzhafter und auswegloser werdenden Erleidens Getrieben-Sein durch als übermächtig erlebte Ereignisse Eigenes Verhalten wir den Betroffenen selbst zunehmend unerklärlich Verlust des Vertrauens in die Zukunft Zunehmende Mutlosigkeit und Passivität Verschärfung des Prozesses durch eigenes unangemessenes Handeln

Handlungsschema (positiver Verlauf)   

Proaktives Handlungsmuster Das eigene Leben selbst in die Hand nehmen Gezieltes Bemühen um nachhaltige Veränderungen der eigenen Lage in schwierigen Situationen oder Lebensphasen

 Oftmals keine eindeutige Verlaufskurve oder Handlungsschema  Mischung aus beiden möglich (Welche Form überwiegt?)

4. Wissensanalyse 

 

Analyse der Argumentationen des Erzählers zur eigenen Geschichte - Wie bewertet er selbst bestimmte Abschnitte seines Lebens oder bestimmte Ereignisse? - Wie erklärt er sich selbst bestimmte Abläufe? Analysen der nicht-narrativen Passagen Fokus auf der ,,autobiographischen Theorieproduktion‘‘ – vor der Hintergrund der erzählten Lebensgeschichte

5. Kontrastiver Vergleich  

Fallvergleichende Analyse bezogen auf die zuvor erstellten Fallanalysen Zwei Vergleichsstrategien - Minimaler Vergleich (minimaler Kontrast): o Vergleich der Fälle, die hinsichtlich des interessierenden Phänomens hohe Ähnlichkeiten aufweisen o Suche nach Homologien - Maximaler Vergleich (maximaler Kontrast): o Vergleich der Fälle, die hinsichtlich des interessierenden Phänomens eine hohe Verschiedenheit aufweisen o Erarbeitung des Horizonts möglicher Strukturbildung

6. Konstruktion eines theoretischen Modells  

Erarbeitung von Prozessmodellen typischer Biographieverläufe Identifikation typischer Bedinungskonstellationen...


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