Überzeugungsrede Beispiel PDF

Title Überzeugungsrede Beispiel
Author Mario Burger
Course Kommunikation
Institution Zürcher Fachhochschule
Pages 3
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Summary

Beispiel des Leistungsnachweises Überzeugungsrede...


Description

Überzeugungsrede (Dialektischer Fünfsatz) Einstieg: Thema Outsourcing

UBS macht’s, Roche macht’s, und unser grösster Konkurrent Glencore macht’s erst recht… Wieso machen wir’s dann nicht, fragen Sie sich? Die Rede ist von Outsourcing, meine geschätzten Kollegeninnen und Kollegen der Geschäftsleitung, also die Auslagerung von Arbeitsplätzen in ein Land mit wahnwitzig tiefen Salären. Wieso also nicht sparen, meine Damen und Herren? Argumente Gegenpartei (Pro Outsourcing): Die Vorteile liegen doch auf der Hand. Wir scheffeln unseren Stutz hier in der Schweiz, lagern alle Backoffice-Stellen nach Slowenien aus, halten so die Kosten tief und fahren fette Gewinne ein. Ein durchschnittlicher Lohn in Slowenien liegt bei ungefähr 1000 Franken, in der Schweiz reden wir etwa vom sechsfachen, also 6'000 Franken. Für einen Mitarbeiter in der Schweiz, können wir in Slowenien sechs Personen beschäftigen. Gleichzeitig, werden Sie jetzt sagen, bleiben wir flexibel und müssen so in Zeiten des Abschwungs keine Mitarbeiter entlassen. Und schliesslich gibt es noch auch noch die Position, dass sich ein Geschäft nur auf die Kernkompetenzen konzentrieren und alle Sekundärfunktionen ins Ausland auslagern soll. Backoffice-Arbeiten, so sagt z.B. meine Kollegin Frau Brunner hier, gehören nicht zu unseren Kernkompetenzen und können daher auch von weniger gut ausgebildeten Mitarbeitern der Outsourcing-Firma erledigt werden. Eigene Argumente (Contra):

Aber haben Sie sich, meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen, schon mal überlegt, was so eine Auslagerung für einen Rattenschwanz mit sich zieht? Angefangen mit der Sprachbarriere: Heute können Sie kurz bei Frau Müller nachfragen, was der Status einer Rechnung ist. Nach dem Outsourcing würden Sie sich solche Informationen mühsam zusammensuchen müssen. Viele der Mitarbeiter in Slowenien sprechen kaum Deutsch. So passieren in der Kommunikation regelmässig fatale Fehler, die wir hier in der Schweiz dann wieder ausbaden dürfen. Folglich ergibt sich für die Mitarbeiter in der Schweiz ein erheblicher Mehraufwand. Mehraufwand und Kosten, meine Damen und Herren, die die Freunde des Outsourcings allzu gerne unter den Tisch kehren. Studien der HSG haben ergeben, dass sich Outsourcing nur in Bereichen lohnt, die sehr schwache Abhängigkeiten mit dem Kerngeschäft haben. Das Backoffice ist aber ein integraler Bestandteil unserer Prozesse, weshalb der Koordinationsaufwand riesig sein wird. Zahlreiche andere Unternehmen sind schon wieder zurückgekrebst und haben ihr Backoffice zurück in die Schweiz geholt. Dies zu gutem Grund: Wir verlieren die Kontrolle über unsere Geschäfte. Wir begeben uns so in eine absolute Abhängigkeit vom slowenischen Unternehmen: Haben sie erst einmal alle Daten , sind wir gefangen und ausgestellt wie ein Fisch im Aquarium. Die Firma in Slowenien kann dann ihre Preise hochschrauben wie sie gerade lustig ist. Im schlimmsten Fall erleben wir einen Vorfall à la Snowden Ein slowenischer Mitarbeiter der unsere hochgeheimen Firmendaten in die Öffentlichkeit rausbläst und somit die ganze Firma durch den Dreck zieht.

Wollen Sie das? Und Kosten sparen wir auch nur dann, wenn wir hier in der Schweiz ein Teil unserer Belegschaft rauswerfen. Die Presse wartet wie Aasgeier drauf, uns damit einen Strick zu drehen und negativ über einen Stellenabbau zu berichten. Einen solchen Rufschaden ist das allerletzte, was wir im Moment brauchen können! Zuallerletzt, möchte ich sie und insbesondere Frau Brunner noch etwas zum Denken anregen: Wieso muss es denn zwingend Outsourcing sein, um Kosten zu sparen? Mit einer klugen Investition in die Digitalisierung können Kosten gespart und erst noch die Effizienz gesteigert werden. Und dies ohne die ganzen Risiken und Nebenwirkungen, die ich Ihnen vorher hoffentlich zur Genüge ausgeführt habe. Und glauben Sie mir, der Arzt oder Apotheker wird nach so einem Outsourcing-Projekt unserer dann kränkelnden Firma nicht mehr helfen können. Schlussfolgerungen

Auch wenn die Verlockung gross ist, meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen, die Kosten, die wir mit dem Outsourcing sparen, bezahlen wir andernorts doppelt und dreifach. Die Zukunft ist dann ungewiss und das Risiko für einen Reputationsschaden immens. Ich hoffe, sie sehen auch ein, dass eine solche Umstrukturierung nach kurzer Zeit wie ein Boomerang mit grosser Wucht zurück in unser Gesicht fliegen wird. Zwecksatz

Deshalb, meine Damen und Herren, stimmen Sie gegen diesen Outsourcing-Sparwahn und sparen Sie ihre Zeit und Nerven für bessere Projekte, zum Beispiel im Bereich Digitalisierung. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Aufmerksamkeit....


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