Carpe diem - Vorlesungsnotizen 105 PDF

Title Carpe diem - Vorlesungsnotizen 105
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Aufgaben...


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Carpe diem

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Ich empfinde fast ein Grauen, Dass ich, Plato1, für und für Bin gesessen über dir. Es ist Zeit hinauszuschauen Und sich bei den frischen Quellen In dem Grünen zu ergehn, Wo die schönen Blumen stehn Und die Fischer Netze stellen!

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Wozu dienet das studieren Als zu lauter Ungemach! Unterdessen läuft die Bach Unsers Lebens, das wir führen, Ehe wir es inne werden, Auf ihr letztes Ende hin: Dann kömpt ohne Geist und Sinn Alles in die Erden. Holla, Junger, geh‘ und frage, Wo der beste Trunk mag sein, Nimm den Krug und fülle Wein! Alles Trauern, Leid und Klage, Wie wir Menschen täglich haben, Eh uns Clotho2 fortgerafft, Eill ich in den süßen Saft, Den die Traube gibt, vergraben Kaufe gleichfalls auch Melonen Und vergiss des Zuckers nicht, Schaue nur, dass nichts gebricht! Jener mag der Heller schonen, Der bei seinem Gold und Schätzen Tolle sich zu kränken pflegt Und nicht satt zu Bette legt; Ich will, weil ich kann mich letzen3! Bitte meine guten Brüder Auf die Musik und auf ein Glas! Nichts schickt, dünkt mich, nichts sich baß4 Als gut Trank und gute Lieder. Lass‘ ich gleich nicht viel zu erben, Ey, so hab ich edlen Wein! Will mit andren lustig sein, Muss ich gleich alleine sterben.

Bildquelle: Martin Opitz – Wikipedia

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Griechischer Philosoph (428/27 - 348/47 v. Chr.) 2 Eine der Moiren der griech. Mythologie, die durch das Spinnen der Lebensfäden die Lebensspanne der Menschen bestimmte 3 erquicken 4 besser...


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