Organisation und Kultur Vorlesungsnotizen PDF

Title Organisation und Kultur Vorlesungsnotizen
Author Sandra Liebke
Course Organisationen und Kultur
Institution Universität Koblenz-Landau
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Vorlesung - Modul 16 - B.A. Kulturwissenschaft...


Description

Organisationskultur - Organisationen sind zweckorientierte und funktionale Kooperations- und Koordinationsgemeinschaften von Menschen / Akteuren / Mitarbeitern - Sie sind Institutionen: öffentlich, dauerhaft, an Verfahren orientiert/gebunden, komplex, arbeitsteilig – und auch ohne Menschen denkbar! - Sie haben eine Struktur / Hierarchie und „Organe“ auf allen Ebenen, die zielorientiert und planmäßig zusammenwirken müssen (instrumentelle Funktion). – Sie haben ein gemeinsames Ziel (z.B. bei Wirtschaftsunternehmen: Profit; bei staatlichen Institutionen: stabile Ordnung durch Verfahrenssicherheit) und handeln strategisch (vom Ziel her denkend), effizient – Sie sind als System nach außen/Umwelt abgegrenzt. Kultur und Institution/Organisation - Maschine: Output-Orientierung, Funktionalität, Linearität, Autorität, Disziplin, Kontrolle - Organismus: Umweltanpassung, Artenvielfalt, Evolution, Wachstum - Gehirn: Selbstorganisation, Entscheidungsfindung, Logik, Problemlösung, Vernetzung - (politisches) System: Interessen(ausgleich), Konflikte, Macht, Führung, Durchsetzung, „Invisible Hand“ – Kultur: soziale Realität, sozialer Kontext, Subkulturen (Techniker, Manager, Arbeiter), Regeln befolgen und Regeln in Kraft setzen, Rituale und Symbole -Variablen- und Metaphernansätze (Organisationen haben Kultur vs. Organisationen sind Kultur) - Variablenansatz: Kultur ist eine relevante Variable neben anderen Variablen wie z. B. Technik und Struktur: Organisationen haben eine Kultur, eine Struktur, eine bestimmte Technik etc. (Anwendung quantitativer Verfahren: Messung der Qualität) - Metaphernansatz: Organisationskulturen stellen Lebenswelten für die Mitglieder dar. Kulturen werden als „Ideensystem“ oder „Bedeutungssystem“ verstanden: Organisationen sind Kulturen. (Anwendung qualitativer Verfahren: Interpretation) „Organisationskultur ist die Gesamtheit gemeinsam geteilter Grundannahmen, Werthaltungen, Normen und Orientierungsmuster, die von den Menschen in einer Organisation zur Bewältigung der Probleme der äußeren Anpassung und der inneren Integration entwickelt wurden und die sich nach gemeinsamer Überzeugung so bewährt haben, dass sie an neue Mitglieder weiterzugeben sind, damit diese in der richtigen Weise wahrnehmen, denken, fühlen und handeln.“ (Walter Neubauer: Organisationskultur) Organisationskultur ist zielgerichtetes koordiniertes Handeln. (anders als in „natürlichen“ Ethnien) Praxisbezug: Berufsorientierung - Absolventen der Kulturwissenschaft werden nach ihrem Studium mit hoher Wahrscheinlichkeit in komplexen Organisationen arbeiten und dort möglicherweise für das Management organisationskultureller Prozesse verantwortlich sein (etwa in Abteilungen zur internen oder externen Kommunikation oder zur Personalentwicklung). – Umso hilfreicher ist der Einblick in Prozesse der Organisations- und Kulturentwicklung und deren praktische Umsetzung: in Seminaren mit Praxisbezug (u.a. Modul 16 und 17) und in Berufsfeldpraktika oder Kulturmanagement-Projekten (Modul 18). Unternehmenskultur – These: Insbesondere große Organisationen sind auf eine Verständigung über Werte; Normen, Ziele und Handlungen angewiesen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit aller Organisationsteile zu ermöglichen. Dazu benötigen sie diskursive Verfahren – schriftliche wie mündliche. – Ansatz: „Corporate Culture“ - „Unternehmenskultur“ „Corporate Identity“ „Unternehmenspersönlichkeit“ – Fokus auf organisationspolitischen / organisationsphilosophischen Prozessen der Kulturentwicklung von Institutionen: kulturelle Praktiken der internen Selbstvergewisserung (Stichwort „Corporate Identity“) und der externen Selbstdarstellung (Stichwort: „Impression Management“)

Was ist Corporate Identity? u.a. „einheitlich gelebte Kommunikation“ akzeptable Identifikation nach innen (Unternehmensphilosophie, Unternehmenskultur, sichtbar z.B. in Unternehmensgrundsätzen und im „Leitbild“) strategisch geplante Geschlossenheit der Selbstdarstellung nach außen („PR begins at home“) Frage: Kann ein Unternehmen Identität im engeren Sinne entwickeln? Identität als Illusion – Konsequenz: Heterogenität und Subkulturen, also Freiheiten, zulassen, solange sie den Gesamterfolg nicht stören / gefährden, Diversität sogar gezielt fördern (z.B. interkulturell) Ziele der CI a) bzgl. interner Kommunikation (Human Ressources): Selbstverständnis schaffen, Integration stärken: „Wir-Gefühl“ zur Steigerung der Motivation, Strukturen und Entscheidungen transparent und begreifbar machen, Unternehmensziele zu eigenen Zielen werden lassen b) bzgl. externer Kommunikation (Public Relations): Corporate Image: eindeutige, konsistente und widerspruchsfreie Außendarstellung, Profilierung, (Ziele: Bekanntheit, Glaubwürdigkeit, Vertrauen etc.), Differenzierung von Wettbewerbern Prämissen der CI (nach Herbst) ganzheitlich systematisch geplant aktiv kontinuierlich langfristig vor allem: glaubwürdig Bestandteile des CI-Konzepts Corporate Design: materielle Basis: einheitliches, attraktives und identitätsstiftendes Erscheinungsbild, Logo (Wortmarke, Wortbildmarke, Bildmarke), Layout, hohe Akzeptanz und Wiedererkennungswert bei den Zielgruppen: einfach und unverwechselbar, präzisiert die Identität der Organisation, steigert Bekanntheitsgrad Corporate Communications: komplexe kommunikative Prozesse der internen und externen Darstellung einer Organisation, Koordinierung und Abstimmung aller Kommunikationsprozesse, CC als strategisches Dach und Klammer aller Äußerungen eines Unternehmens Corporate Behavior: alltägliches Verhalten im Unternehmen Corporate Performance: Leistung des Unternehmens, Produktivität Corporate Mission: Unternehmenswerte, Grundsätze, Leitbilder, Traditionen Corporate Culture: Unternehmenskultur, Arbeitsklima Corporate Image: Außenbild des Unternehmens Teilweise ganzheitliche strategische Konzepte z.B. Corporate Wording (Förster) Einige Tendenzen in der Unternehmens- und Wirtschaftskommunikation Einförmigkeit der Produkte erhöht Bedeutung der Kommunikation (Marketing) (Kommunikations- statt Produktwettbewerb) Globalisierung der Märkte erhöht Bedeutung der interkulturellen Kommunikation Gestiegener Wettbewerbsdruck (Krise) erhöht Erfolgsdruck auf Kommunikation „Informationsflut“ erschwert Erfolg der Kommunikation Neue Medien verändern Kommunikation und Unternehmensstrukturen (z.B. Inter- und Intranet) Neue Gesellschaftswerte erfordern „demokratischere“ Kommunikation (Mitbestimmung, flache Hierarchien) Tendenz zur Aktiengesellschaft verlangt andere Quantität und Qualität der Kommunikation...


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