Das Böse - Was ist der Mensch? PDF

Title Das Böse - Was ist der Mensch?
Course Religionsphilosophie
Institution Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
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Summary

Was ist der Mensch? ...


Description

Das Böse Für die Klausur bleibt der bibelwissenschaftliche und ikonographische Teil zu Kain und Abel außen vor. Relevant sind die Überlegungen und Theorien zur Entstehung des "Bösen", der Aggression, der Gewalt, ...: 

Begriff des Bösen / des Übels etwas erläutern können (selbst)

Das „Böse“/ das „Übel“ ist ein vielfältiger Begriff, der nicht nur in der Anthropologie vorkommt. Eine geläufige Differenzierung ist zwischen dem malum physicum, dem malum morale und dem malum metaphysicum. Unter malum physicum versteht man das das natürliche Übel, wie Naturkatastrophen, Krankheiten, Missbildungen usw., das Übel also, das dem Menschen schon vorgegeben, in der Natur ringsum gegenwärtig ist. Das malum morale beschreibt das Handeln mit dem man willentlich gegen das verstößt, was der Mensch als richtig erachtet, also die Schuld und die Sünde. Das malum metaphysicum ist das Übel, das den Menschen vom vollkommenen Gott unterscheidet, also die Begrenzung von allem Geschaffenen bzw. Irdischen, beispielsweise die Sterblichkeit. Wenn wir über Aggression nachdenken, befinden wir uns oft im Bereich des malum metaphysicum, teilweiße auch im malum morale. Es gibt verschiedene grundlegende Denkmuster des Bösen, die ich im folgenden vorstellen möchte. Der Dualismus beschreibt eine Gegensätzlichkeit der Prinzipien des Guten und des Bösen, die zwei eigenständige Kräfte sind. In den Perversionstheorien des Bösen findet man das Böse als autonome Kraft, die die richtige Ordnung, also die Ordnung des Guten bewusst zerstört bzw. verkehrt. Im Diabolos (Teufel) steckt diese Theorie beispielsweise drin. Das Böse kann auch als sekundäres Phänomen bzw. Privationstheorien des Bösen verstanden werden. Das Böse entsteht hier weil das, was das Gute ausmacht fehlt bzw. eingeschränkt wird. Somit gäbe es eigentlich nur die Kraft des Guten, das Böse entsteht nur aus einem Mangel und einer Entbehrung weil das Gute behindert wird. 

Verschiedene Theorien zum "Bösen" bzw. zu Aggression und Gewalt darstellen können (einschl. Kritik)

(selbst)

Es gibt zwei grundlegend verschiedene Vorstellungen, die versuchen den Zusammenhang von Gewalt/Aggression zwischen Natur und Kultur herzustellen. Entweder muss die Kultur, der Staat und die Gesellschaft die Naturgegebenen Triebe (Aggression und Gewalt) mindern, oder der Mensch ist von Natur aus gut und er entartet erst in der Kultur bzw. Gemeinschaft. Ein Begründer der Trieb-Theorien der Aggression ist Sigmund Freud. Er unterscheidet zwei von Natur aus im Menschen angelegte, grundlegende Triebe: Eros/Lebenstrieb (Eros=Lustgewinn, Lebenstrieb= Selsbt- und Arterhaltung) und Aggression/ Destruktions- und Todestrieb. Das, was gut und böse ist wird von anderen (Eltern, Gesellschaft,..) definiert und von uns verinnerlicht (Über-Ich). Diese Bewertung lernen wir zunächst durch Strafen auf unser unerwünschtes Verhalten. Die bekannteste Trieb-Theorie des Bösen stammt von Konrad Lorenz. In seinem Buch „Das sogenannte Böse“ beschreibt er die Aggression als Instinkt und Trieb. Der Trieb ist so zu verstehen, dass sich in unserem Inneren etwas aufbaut, sodass wir das Verhalten nicht mehr bewusst steuern können, sondern im Inneren passiert. Zudem unterscheidet er zwischen innerartlichen (Bsp.: Mensch – Mensch) und zwischenartlicher Aggression (Angehöriger vesch. Tierarten Bsp.: Tiger – Hyäne). Gründe für die zwischenartliche Aggression: Beute machen, Verteidigung gegenüber Feinden. Gründe für die innerartliche Aggression: Kämpfe um Reviere, Rangstellung, Weibchen im Kontext der Fortpflanzung, Verteidigung der Nachkommen,… Er vertritt die These von einer innerartlichen Tötungshemmung bei Raubtieren mit scharfen Zähnen und überträgt diese auch auf die Menschen. Jedoch versagt diese Hemmung, da der Mensch nicht mehr auf natürliche Weise tötet, sondern sich Werkzeugen (Waffen) bedient und somit dieses unmittelbare Erleben (wie z.B. in Kehle beißen) nicht mehr gegeben ist, sondern beispielsweise durch das Drücken eines Abzugs anonymisiert wird. Auch der Aggressionstrieb wird nicht mehr auf natürliche Weise abgebaut, weshalb sich das Aggressionspotenzial aufbaut und sich schlagartig entlädt („Dampfkesseltheorie“). Eine Lösung wäre der Abbau des Potenzials durch Sport etc. Die Theorie der innerartlichen Tötungshemmung hat jedoch keine empirisch nachweisbare Basis, da man beobachten kann, dass Raubtiere Artgenossen sehr wohl töten. Auch die Dampfkesseltheorie ist empirisch nicht wirklich haltbar. In der Evolutionsbiologische Sicht der Aggression wird das Gen als grundlegende Einheit verstanden.

Diese sind potenziell unsterblich haben das Ziel weitergegeben zu werden um somit einen großen Anteil am nächsten Genpool auszumachen. Dieser Grundsatz bestimmt folglich auch das Verhalten der Lebewesen. Die Kernidee der Frustrationstheorien der Aggression, ist, dass der Mensch zwar biologisch ausgestattet ist mit der Bereitschaft zur Aggression, diese jedoch durch Frustration (Gefühl, das von anderen ausgelöst wird) erst entsteht. Wenn ich meine persönlichen Interessen von anderen gefährdet sehe, entsteht als Folge das Gefühl der Frustration, welches sich in gewalttätigem, aggressiven Verhalten äußert. Lösung wäre hier das Vermeiden von Frustration auslösenden Faktoren. Die Theorie erscheint jedoch fraglich, da sich die Gewalt nicht ausschließlich auf eine Ursache beschränkt und auch nicht jede Frustration in Aggression „ausartet“. Kerngedanke der Lerntheorien der Agression/Gewalt ist, dass sie erlernt wurde. Zum einen war man in einer ähnlichen Situation bereits erfolgreich mit aggressivem Handeln weshalb es wiederholt wird. Zum anderen wird man durch „Vorbilder“ angeregt und handelt wie zuvor bei anderen beobachtet. Eine Lösung hierfür wäre, dass jegliches gewalttätiges Verhalten nicht zum Erfolg führt. Diese Theorie erklärt jedoch nur einen Part, woher die Aggression ursprünglich herkommt, wird nicht behandelt. Philipp Zimbardo beispielsweise, ein Vertreter der Aggression und Deindividuation, trifft eine Unterscheidung zwischen dem Menschen in individuellen Situationen und Menschen in einem System/ einer Gruppe. In der Deinviduation sind Normen und Werte, wenn ich ein Teil des Systems bin, ausgehebelt und Menschen sind somit in einer Gruppe zu Gewalt bereit (Bsp.: Hooligans, Stanford-Prison-Experiment,…)

Mögliche Klausuraufgaben: 

Hinter den Formulierungen der Punkte oben steckt jeweils mehr oder weniger eine mögliche Klausuraufgabe: entweder nur die erste (als kürzere Aufgabe) oder beide Punkte zusammen in einer längeren Aufgabe....


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