Die Feuerzangenbowle PDF

Title Die Feuerzangenbowle
Course Mediengeschichte
Institution Universität Rostock
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NS_Ideologie in der Feuerzangenbowle...


Description

Joachim Pfeifer / Thorsten Roelcke (Hrsg.): Drama‒ Theater‒ Film. Festschrif anlässlich der Verabschiedung von Rudolf Denk im Herbst 2010, Könighausen & Neumann: Würzburg 2012. Sammelband! Czapla, Ralf Georg: Die Feuerzangenbowle. Ein nationalsozialistischer Tendenzfilm. Helmut Weiss' Spoerl-Verfilmung als mediendidaktische Herausforderung. S. 167 ‒179. _____ Forschungsstand: Es scheint, als hätte die medienwissenschafliche Auseinandersetzung mit der Feuerzangenbowle erst begonnen. Was der Autor hier bemängelt, hat Witte dann gmeacht: Witte untersucht, inwieweit sich der Film in der nationalsozialistischen Filmproduktion positioniert. (S. 179 Autor erkennt Forschungslücke) Czapla beschränkt sich auf einige Aspekte der ideologiekritischen Perspektive, an welche eine Beschäfigung mit dem Film in der Forschung und im Unterricht ansetzen kann. (S. 179) Pennälergeschichte / Oberprimaner Hans Pfeifer Für mein Fazit: Der Film Die Feuerzangenbowle dient keineswegs dazu, junge Menschen zu verführen und zu gehorsamen Untertanen des Staates zu erziehen. … Trotz alledem sollte mit dem Film kritisch hinterfragt und revidiert werden. Um sich zu ihm positionieren zu können, ist es wichtig, die Filminhalte zu reflektieren und sie in ihrem Entstehungsund Verwendungszusammenhang zu begreifen. Ein bewusst kritischer Umgang mit dem ist notwendig, um das versteckte manipulative Potenzial der Inhalte zu enthüllen/aufzudecken. Brett ist Vertreter der „neuen Zeit“. Disziplin spielt große Rolle (Zitat) _______ Film wurde von Ufa-Tochter „Terra“ produziert (S. 169) Es geht in dem Film mehr um die Vorführung von Klamauk und Schabernack und weniger um die Auflehnung junger Menschen gegen veralterte Lerninhalte und Unterrichtsformen. (S. 169) Diese nicht mehr zeitgemäßen Lerninhalte und Unterrichtsformen werden ins Lächerliche gezogen. Lernerfolgskontrollen werden durch Fragen wie „In welchem Akt, in welcher Szene spricht wer zu wem die Worte: „Das war kein Heldenstück, Octavio!“ durchgeführt. Mit dieser Frage straf Professor Crey zugleich einen Schülerstreich ab. (S. 170)

„Die Feuerzangenbowle erzählt die Geschichte des erfolgreichen Berliner Bühnenschrifstellers Johannes Pfeifer, der, aus begüterten Verhältnissen stammend, aus Kind von einem Hauslehrer unterrichtet wurde und somit den sozialen Raum Schule niemals kennengelernt hat.“ (Zitat S. 170) Nun will er das entgangene Abenteuer nachholen. Seine Freunde ( „ein Kreis gesellschaflich etablierter Herren“ Zitat S. 170), beschließen ihn noch einmal auf ein öfentliches Gymnasium zu schicken. Trinken dabei nächtliche Feuerzangenbowle. Daraufhin hüllt sich Pfeifer in eine Primanerkluf und nimmt fortan als ordentlicher Schüler am Unterricht teil. Sein Zwekc ist es jedoch nicht zu lernen, sondern mit den Lehrern zu ärgern und Schabernack zu betreiben mit Streichen. Pfeifer besitzt bereits sein Abitur und ist promoviert.

Der Plot ist durch viele witzige Höhepunkte erscheint zunächst ideologisch unverfänglich. „Ein Vergleich mit der Romanvorlage macht deutlich, wie geschickt der Film mit manifesten weltanschaulichen Stellungnahmen einerseits und mit subliminalen Reizen andererseits den Zuschauer ideologisch zu beeinflussen sucht. Ferner lässt sich an seinem Beispiel thematisieren, inwieweit Popularität der Gesellschaf als Gradmesser für politische Integrität gilt.“ (Zitat S. 171) Der Film hat sehr viele Dialoge fast wörtlich vom Roman in das Drehbuch von 1944 übernommen. „Kultfilm“ bei ohmann !! „Bis heute bezieht Die Feuerzangenbowle ihre Popularität vor allem aus der Zeichnung dr Lehrer als schrullige Kauze und dem gekonnten, zuweilen spielerischen Umgang mit Sprache auf der Ebene von Dialekt und Soziolekt.“ (Zitat S. 173) Lehrer Brömmel beispielsweise ist unschwer als Rheinländer zu erkennen. Er ist mit allen „diesem Menschenschlag stereotyp zugeschriebenen Eigenschafen wie Gemütlichkeit, Gelassenheit und Nachsichtigkeit ausgestattet.“ (Zitat S. 173) Professor Crey hingegen ist zweifellos als Hanseat zu erkennen. Er spricht Umlaute, Vokale und Diphtonge ofen, wodurch er einen näselnden und zugleich distanzierten Ton bekommt. (S. 173) Während des gesamten Films sind die beiden Lehrer durch ihre eigene Sprechweise gekennzeichnet. „[…] in ihrer Sprache spiegelt sich gewissermaßen ihr Wesen.“ (Zitat S. 173), wird von den Schülern „Schnauz“ genannt. Bömmel tritt einerseits als ein eher kumpelhafer Lehrer auf, der vieles nicht so eng sieht. Beispielsweise lässt er über Klassenarbeitsthemen demokratisch abstimmen. (S. 173) Anderseits ist er

„ein um Autorität bemühter, überaus pflichtbewusster und dabei ofmals väterlich mahnender Kollege“ (Zitat S. 174) Pfeifer muss sich beim Werben um die Direktorentochter Eva gegen Pfeifer geschlagen geben. In der Stunde, wo Crey die bestehende Struktur des Unterrichts aufbricht und seinen Schülern selbst hergestellten Heidelbeerwein verkosten lässt, er wagt damit ein neues modernes didaktischesKonzept. Crey und Bömmel trten als Antagonisten gegenüber. (S. 175) Crey verkörpert Autorität?! Zitat: „überaus pflichtbewusster und dabei ofmals väterlich mahnender Kollege.“ (Zitat S. 174) Brett erinnert in seinem Anzug an Hermann Göring. (S. 175). Er besitzt klare Prinzipien. Vor allem Disziplin ist ihm wichtig. Bretts tritt militärisch auf. Zitat Krieg und Frieden: „Bretts Autorität liegt vor allem in seiner Persönlichkeit begründet. Mit seiner strafen äußeren Erscheinung bietet er den Schülern keinerlei Angrifsfläche.“ (Zitat S. 175) Autor sagt, Dr. Brett lässt sich als „Sprachrohr nationalsozialistischer Erziehungsideale“ vernehmen. (Zitat S. 176) Dr. Brett: „neue Zeit“: Goebbels hat diese Bezeichnung für die Gleichschaltung im Sinne der NS-Ideologie bezüglich des politischen und künstlerischen Lebens verwendet. (S. 177) Das „Schöne gerade Wachstum“ ist eine Anspielung auf nationalsozialistischen Rassenlehre, dessen Ziel es war, einen artreinen, arischen Menschen zu züchten. (S. 177) Bömmel verkörpert die „gute alte Zeit.“ (S. 177) Er karikaturistisch überzeichnet (S. 177) und bringt das Publikum zum Lachen. Brett dagegen verkörpert die „neue Zeit“, in der Ordnung und Disziplin herrscht. Im Dienstzimmer von Direktor Knauer ist ein Portrait von Kaiser Wilhelm I. zu sehen. Die Mützen, die zur Schülerkluf gehören, wurden von den Nationalsozialisten 1933 abgeschaft. Dass sie im Film getragen werden, verdeutlicht die zeitliche Distanz zur Gegenwart. (S. 178) Film stellt die Autorität der Schule und Lehrer in Frage. Kriegsbedingter Lehrermangel ohnehin schon… Rühmann selbst hat versucht über Göring bei Hitler den Film zu bewerben und ist dafür extra für zwei Tage nach Görlitz gefahren. (S. 178) Hitler wies Reichspropagandaminister Goebbels an, den Film frei zugeben. (S. 178)...


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