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Title ÄDL ZSF
Author Anna Gallas
Course Mittelhochdeutsch Examen
Institution Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
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1. Erec: 10135 Verse, Reimpaarvierheber, Prolog verloren 1. Teil: Erec & Enite bis Hochzeit ~ Zufall 1. Zyklus: Gewinn von êre, hant & lant - verlorener Prolog > vermutlich Selbstnennung wie im Iwein > Verwechselung mit frz. Zaubermantelprobe, die davor überliefert ist? Hirschjagd am Artushof (Gewinner Kuss) - Erec reitet mit Königin & Hofdame aus, da er nicht an Jagd teilnehmen darf = Beginn Aventiure - Zwergenschande: Ehrverlust: bereitet Aufstieg vor - Verfolgung des Trios > Burg Tulmein „Schönheitswettbewerb“ > Erec reitet weiter, da er habelos ist Einkehr bei Korales & Karsefenite (Armutsmotiv ~ senec) - Enite (Marienmotiv) - Erbittet Rüstung für Kampf, will für Enite kämpfen ~ Motivverschiebung - Rückkehr zu Imain > Kleiderkritik > Kampf gegen Iders > 1. Ritterpreis > 1. Schönheitspreis Zwischeneinblende Artushof: Artus hat Jagd gewonnen > Königin erzählt ihm jedoch von Erec & bittet ihn mit Kuss zu waren > Iders kommt & berichtet von Erecs Sieg > Stationen danach nochmal zusammengepackt, Verschachtelung, Entwirrung mit Enite Siegfeier (Erec will sie bei Korales abhalten) - danach ziehen er & Enite los & entdecken die gemeinsame Anziehungskraft Fest auf dem Artushof - Einkleiden Enites durch Ginover > Schönheit: Kuss Artus > 2. Schönheitspreis - Erec schickt seinem Schwiegervater Kostbarkeiten & bittet seinen Vater Lac um Burgen - Vermählung am Artushof (Zeitgeschichtliches + Bischof) - Anschluss: Turnier 14 Tage + 14 Tage > Erec gewinnt alles, Enite besorgt wegen seiner Kühnheit aber besser als schwacher Mann > 2. Ritterpreis Heimkehr nach Karnant (Gelenk zischen den beiden Zyklen) - Vater Lac überträgt ihnen die Landesherrschaft - Erec verlîgt sich (ungüete minne) > Krise: Paar statt Held (müssen sich in Rolle als König & Königin beweisen) - schlechtes Gerede bekümmert Enite & sie seufzt, daraufhin muss sie Erec alles erzählen > als er es hört lässt er sofort alles zum Aufbruch bereit machen 2. Teil: Abenteuerfahrt ~ bewusste Entscheidung, abgeschlossene Episoden 2. Zyklus: Wiedergewinnung bzw. Überwindung der Krise (doppelter Kursus)

- Reise beginnt: Redeverbot für Enite > bei Hartmann viel weniger motiviert als bei Chretien > Leitmotiv für 1 – 3 Doppeltes Räuberabenteuer (epischer Doppelpunkt [Kuhn]) - begegnen erst 3, dann 5 Räubern > Enite bricht beides Mal ihr Redeverbot um Erecs Leben zu retten > straft sie & sie erträgt es ohne Klage

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1. Kursus Erstes Burggrafenabenteuer - kommen an Burg, wo Erec dem Knappen Pferd schenkt (Burggraf sieht sie & folgt ihnen ins Gasthaus) > durch Enites Schönheit verdorben: im Gasthaus versucht er sie zu bezirzen > List Enites, bricht erneut ihr Schweigen - Erec lässt sofort aufbrechen (um Enites Leben zu schützen) > Burggraf verfolgt sie jedoch & es kommt zum Kampf, den Erec gewinnt > Erklärungen Hartmanns warum die „Flucht“ & warum Erec Räuber nicht gesehen hat Erster Guivreiz-Kampf - treffen im Wald auf Zwergenkönig: Erec soll zeigen, ob er Enite zurecht besitzt (Bewährung) > Sieg & anfreunden, gegenseitiges Verbinden der Wunden Zwischeneinkehr am Artushof - List Keie: Verwundeten Erec als Gefangenen ausgeben, List Gawan - Will nur eine Nacht bleiben (Angst vor verlîgen), Ablehnung höfischer Freude > Gradmesser der Liebe zwischen Erec & Enite ~ Wendepunkt: Romanmitte 2. Kursus ( = Wiederholung auf höherem Niveau) Riesenkampf - treffen Frau, deren Mann Cardoc von Riesen geraubt wurde > erfolgreiche Rettung durch Erec, doch seine Wunden gehen wieder auf & er bricht zusammen > Enite bricht zusammen & denkt an Selbstmord: Tiefester Punkt, bereitet Versöhnung vor Zweites Burggrafenabenteuer - Oringles sieht Enite im Wald trauern, von Liebe geblendet: bietet ihr Hochzeit an > lässt sie auf sein Schloss bringen & bedrängt Enite, bis er sie schlägt (Tadel) > sie hofft er tötet sie (Verschärfung der Situation dadurch, dass Erec ausgeschaltet ist) - Erec erwacht & kommt ihr zur Hilfe: alle fliehen aus Angst vor ihm > er offenbart Enite sein seltsames Verhalten: Prüfung, nennt sich wieder „künic“ Zweiter Guivreiz-Kampf - Guivreiz wollte Erec eigentlich zur Hilfe kommen, erkennen sich nachts im Wald nicht: Kampf > Enite rettet Erecs Leben indem sie sich dazwischen wirft, er sieht Niederlage ein > erste gemeinsame Nacht wieder im Lager > magischer Zeitverlauf: 6 Abenteuer in 5 Nächten hier beendet Burg Penefrec - Versorgung von Erecs Wunden mit Famurgans Pflaster, 14 Tage Aufenthalt - Enite bekommt Wunderpferd geschenkt ( Pferd im 1. Teil), Selbstnennung - Abreise zu dritt: Suche nach König Artus, Weggabelung: besser ausgebauten Weg ( Aventiure) Burg Brandigan - Guvreiz hat große Angst vor der Burg & will umkehren, Erec besteht jedoch auf Aventiure - Vielfältige Warnungen können ihn nicht davon abbringen (Vorbereitungen Messebesuch etc.) Joie de la court (Freuden des Hofes) - magischer Baumgarten: Dame im Zelt warnt ihn erneut vor Aventiure - Mabonagrin (ihr Geliebter) kommt & es kommt zum Kampf > „minnen“ Kampf um die richtige Minneform, beiden gibt Gedanke an ihre Frauen Kraft - Sieg Erecs „schadelose schande“ > Gespräch: Erec sieht bei Mabonagrin gleiche Fehler wie bei sich damals > Baumgarten ≠ Paradies, Leben in Gesellschaft wichtig, sonst geht Freude verloren > mit Sieg gegen Mabonagrin überwindet Erec auch eigene Fehler endgültig > Enite tröstet Amie (ihre Cousine) & Erec die 80 Witwen Fest am Artushof - bringt mit 80 Witwen bewusst die Freude zurück an den Hof (Zwischeneinkehr noch abgelehnt) [Schmid] - Nachricht, dass Erecs Vater Lac verstorben ist > gibt Herumziehen auf (neue Rolle als Landesherrscher) > Rückkehr nach Karnant: dort glückliches leben mit Enite (erfüllt ihr nur noch sinnvolle Wünsche)

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Forschung Überlieferung, Rezeption - noch immer fehlt eine richtige Werkchronologie von Hartmanns Werken - Erec datiert man ~ 1180/95 > Hinweis Nennung im Wien & Parzival ~ vor 1203 fertig > zudem wird auch der Zobel aus Connelant vom Sultan & Veldeke angesprochen - wenige Textzeugen: 1 HS + 4 Fragmente (zudem wenige Exzerpte im Friedrich von Schwaben) > A: Wien, Ambraser Heldenbuch (16. Jh.) > Anfang fehlt, zudem sehr junger Text, der sprachlich anders ist > dennoch der einzige einigermaßen vollständig erhaltene Text > W: Wolfenbütteler Fragmente (~ 1250) > in Verstärkung einer Falz gefunden, füllt 4 Lücken in A & nennt Chretien > mittel-/ niederdeutsche Sprachmerkmale > K: Koblenz (Beginn 13. Jh.) > V: Wien (Ende 14. Jh.) > Z: Zwettler Erec (Mitte 13. Jh.) > Neufund, Entstanden im Norden (Heinrich der Löwe als Geldgeber?) sonstiger Überlieferungsschwerpunkt eher im Süden/ Südosten - mindestens 2 stark abweichende Versionen: A W/Z (Chretien näher) > Zusammenhang zwischen Fassungen jedoch unbekannt: neuere Bearbeitung ? > vielleicht durch Nähe zur Aufführungssituation begründet ? > W/ Z als eigenständige Überarbeitungen mit eigener Chretien-Vorlage? [Bumke] > Überreste einer ursprünglichen Chretien Übersetzung Hartmanns, die bald überarbeitet werden? > ähnliche Fassungsphänomene lassen sich auch beim Iwein finden [Bumke] - unspektakuläre HS & wenige Textzeugen sprechen eher für eine geringe Wirkung > dennoch viele Rezeptionszeugnisse & Hartmann von anderen Autoren sehr geschätzt > Wolfram & Gottfried setzen in ihren nachfolgenden Werken die Kenntnis voraus > Diskrepanz zwischen Überlieferung & Rezeption: Welfenthese > Schaffung um Norden (~ Dialekt der ältere Überlieferung), Helfen als Gönner > Wirren um Fall Heinrich des Löwen & Entmachtung der Welfen ~ Bürgerkrieg > verhindern diese Wirren die Verbreitung des Werkes Sprache - Erzähler > bringt Neues mit großer Umsicht ein: Publikum nicht überfordern (Wissenshorizont) > zudem viele Erklärungen von Unbekanntem/ Geheimnisvollen > FR Material sehr vorsichtig eingeführt > FR Namen ~ hoevescheit > zudem FR Wörter die im Diskurs bereits präsent waren > Bsp. erklärt Eigenheiten Keies, Famurgans, Herkunft von Enites Pferd, übersetzt Begriff joie de la court & erklärt den Baumgarten > Namenskataloge > FR/ GB Artusinventar in dt. Literaturdiskurs transportiert > präzisiert diese jedoch (Analogie & zusätzliche Quellen) > Dialekteigentümlichkeiten + einige erst später bekannte Namen > Schreiber Hans Ried, sekundäres aufschwellen ? > insgesamt bliebt Chretien eher objektiv, während Hartmann als Kommentator, Vermittler & schillernder Berichterzähler auftritt > zudem verschärft Hartmann einige Oppositionen (z.B. Armut Korales, Paar in Wildnis) > manche Szenen wurden ausgeweitet, aber auch manche gekürzt > daraus kann man auf den Willen struktureller Verdeutlichung schließen - Erzählabschnitte > Doppelweg bezogen auf sich selbst: Weg des Helden vorgezeichnet > Artushof als Ideal > jedoch innovativ, bietet Lösungswege an & geht über artesisches Ideal hinaus - Ironie Hartmanns > v.a. durch Kontraste erzeugt: mit Erwartungen des Publikums brechen > verarmter Korales höfische Gesinnung jenseits adliger Repräsentation ~ Kleiderkritik > verlîgen Anerkennung Erecs für Turnierfahrt seiner Leute > List Enite im Gespräch mit 1. Burggrafen

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Gliederung - gängig Doppelweg [Kuhn] > Motivverdopplungen & Gesetzt der Wiederholung als Spiegelbildliches Kontrastieren zweier Daseinsstufen > joie de la court: Musterpaar aus Teil 1 fehlt noch letzte Bedingung für vollkommene Minne > Schicksalsprobe nicht auf Einzelnen, sondern auf Minnegemeinsschaft > Enites Schönheit & Erecs Rittertrüchtigkeit > in jedem Teil als Grundbedingung doppelt geprobt - es gibt jedoch auch viele andere Gliederungsmöglichkeiten > Paarbeziehung im Mittelpunkt (verlorener Anfang) [Bumke] > Paarbeziehung & Schwierigkeit partnerschaftlicher Interaktion (Redeverbot Hartmann) > Ritterschaft Erecs > Umgang mit Gewalt & Sexualität - Konsens betrifft jedoch das Erreichen einer neuen Stufe am Ende > Erwerb von êre nicht mehr als höchster Wert gesehen ~ Friedesherrscher > partnerschaftlicher Umgang mit seiner Frau > Relativierung der Idealität des Artushofes (auch örtlich untermauert !) Karnantaufenthalt - langes Turnier vorher betont erneut Verhalten welches ihm Platz in Artuswelt gibt - Karnant als Abschluss des 1. Handlungsstranges & Beginn des 2. = Höhepunkt & Katastrophe - Hat sich nach Tulmein Ehre, Ansehen & persönliches Glück erworben > es handelt sich jedoch nur um Scheingipfel > dem Helden fehlt noch das rechte Maß - Krise in Karnant legt Defizite des Helden offen > Glück kann nur in einem 2. Bewährungsweg (länger & schwieriger) zurückgewonnen werden > Revision vergangener Fehler + gesellschaftliche Rehabilitation > Doppelweg als moralisch-ethische Entwicklungsidee > endgültiges Überwinden der eigenen Defizite in joie de la court - danach Idealität: persönlich-weltliches Glück, Liebe & Herrschaft im Herrscherpaar in idealer Symbiose - Unterschiede zu Chretien [Cormeau-Störmer] > Enite klagt nur, dass sie sowas hören muss & wiederholt Vorwürfe des Hofes nicht > kein Eiblick, nur nüchtern registriert > nur von Enites Gedanken einige aufgedeckt (objektive Schuld) > späteres Handeln zeigt Selbstkritik > Erec reagiert abrupt mit Handlung > weist Berechtigung der Vorwürfe nicht von sich > andere Beteiligung Enites (betrifft Schuldzuweisung) > andere Versöhnung: Erec bittet SIE um Vergebung Schuldfrage (verlîgen) - Enite > bekanntes Werk Andreas Cappellanus „de amore“ > Ehe & Minneprobleme von amor carnalis: eheliche Minne als sündhaft, Schuld Ehefrau > als Erec tot scheint macht sie sich Selbstvorwürfe wegen Karnant > wohl eher kausal motiviert & Ausdruck der Verzweiflung > unklar inwiefern es Erzählermeinung widerspiegelt, da Hartmann vorher anderes sagt > zudem ist in der aktuellen Liebes-& Ehetheorie eine Ehe aus Liebe nicht üblich > Sex aber nur Auslöser für die Katastrophe > Hofgesellschaft Erzähler > Hartmann: Versündigung an einer der reinsten Frauenfiguren, nur demütige Liebe > jedoch verblendende Schönheit (immer wieder angedeutet) > für diese kann sie jedoch nichts > später wird jedoch angedeutet, dass ihr Schweigen ihr Mitverschulden ist > Aufbruch: umgekehrte Differenz von Innen & Außen (Armut aber Tugendhaftigkeit) > bei Hartmann Redeverbot viel weniger motiviert: bewusstes Manko ( Chretien) ? > danach jedoch auffällig oft thematisiert: verursacht Schweigen verlîgen mit? (Pflichten einer Landesherrin [Bussmann]) > verbotenes Reden rettet Erec, später retten sie erneut Schreie > durch Reden nimmt sie aktiv an Weg teil = Bewährung für beide

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- Erec

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> während ganzer Bewährung zeigt sie demütige Treue > er vergibt ihr nach dem 2. Burggrafenabenteur & endgültig nach 2. Guivreiz-Kampf > bittet sie um Entschuldigung für schlechte Behandlung ( Sinn Chretien) > für beide beginnt ein neuer Lebensabschnitt (Erzähler: künegin) > Vertrauenskrise zwischen den beiden beendet, partnerschaftlicher Umgang > Leser vertraut Enite schon seit Räuberabenteuer wieder

> vergisst sein Leitprinzip: minne löst êre ab > versagt nicht an dem was er im 1. Teil erreicht hat, sondern scheitert an neuer Aufgabe > Ruhm nicht unvergänglich: höfische Existenz in Gefahr > Thesenroman [Kuhn] > subjektive Schuldlosigkeit > objektive Schuld die Erec sofort annimmt & sich Buße stellt (≠ Entwicklung/ Psychologie) > Schuld aus sehr unterschiedlichen Perspektiven gesehen [Camer] sündhafte Minne, Begierde als Selbstzweck, Missachtung Gott [Gephart] Triebverhalten dominiert, fehlende Beherrschung [Schulze] Kritik, da sexuelle Komponente von Hartmann nicht per se kritisiert wird [Welz] Versündigung der Liebenden am Allgemeinwohl [Willson] ~ biblischer Sündenfall: Ausschluss Paradies, durch Leidprobe wiederhergestellt [Bumke, Wapnewski, Gerwinski] betonen v.a. politisches Fehlverhalten, Vernachlässigung Herrscherpflicht, die Erec als Landesherr hat > Einigkeit besteht nur beim Aspekt des verlîgens > jedoch auch unklar ob dieses nur Symptom für eine tiefere Krise ist? vgl. Schuldthematik im Gregorius > verlîgen zunächst als Normkonflikt > Vernachlässigung der ritterlichen Ehre zugunsten der Minne > Trennung zwischen beiden jedoch nur vordergründig, beides verbunden ~ beides bewähren > Auseinandersetzung mit zugrundeliegendem Verhalten > Weg vom Scheitern zur Selbstverwirklichung > Maßstab ist der höfische Verhaltensentwurf > Erfüllung: Minne & Rittertum voll ausgefüllt & in Gesellschaft integriert > mit 80 Witwen bringt Erec Freude an Hof = verinnerlicht sittlich-ethischen Grundgedanken des Rittertums endgültig > erreicht durch ideale Herrschaft einen Glückszustand bis zum Lebensende > Wirken göttlicher Vorhersehen: Zusammenwirken von Verdienst & Gnade

Erec (im Bezug auf die männliche Geschlechterrolle) - Zwegenschande > zeigt bereits seine Affektkontrolle (ungerüstet würde er sich sonst in Lebensgefahr begeben) > Ehrverlust (Selbstkontrolle nicht ausreichend) > Selbstbezogenheit & Rücksichtslosigkeit - auch beim Sperberkampf dominieren noch egoistische Motive > jedoch gewährt er Iders Erbarmen (~ Forderungen Bernhard von Clairveaux) Prototyp des > auch gegenüber dem Zwerg zeigt er Milde zivilisierten Ritters - Hochzeit & Turnier: Erec als idealer Ritter Salomon: Weise Harem & Verehrung von Götzen Absolon: Schön Hochverräter für Venus Samson: Stark Geheimnis Geliebte Alexander: freigiebig superbia > im höchsten Lob ist also schon Scheitern & Problematik angedeutet - in Karnat wird ihm Königsherrschaft übertragen: neue Rolle > Minnetheorie Agustin: fleischliche Liebe/ Begierde schlecht, Ehe soll das heilen > Herrscherpflichten geraten in Vergessenheit: Persönliches Glück > Gesellschaft > Eheminne wird sündhaft (verlîgen) - schlechte Behandlung Enites beim Aufbruch - 1. Guivreiz-Kampf > will zunächst nicht kämpfen (keine Fehdeansage), erst als Ehrverlust droht kämpft er defensiv > zeigt danach Erbarmen & Gnade > Kampf offenbart Eigenschaften êre, manheit & vrüemekeit die in Karnant ins Zwielicht geraten - an der Weggabelung am Ende wählt er den besser ausgebauten Weg

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klassisches Aventiure-Prinzip, kämpft nicht nur um Ehre zu sichern > vorher hat sich schon im 2. Guvreiz-Kampf ein neues Verständnis angedeutet ≠ klassisch-arturisches Aventiure-Modell - auch Warnungen bringen ihn nicht von Aventiure joie de la court ab > langer Kampf gegen Mabonagrin, danach gewährt er auch ihm Gnade > Geheimnis des Baumgartens: Fluch durch Blanko-Versprechen ~ schadelose schande > zeigt finale Konsequenz eines Rückzugs aus der Gesellschaft > Sieg gegen Mabonagrin = Überwindung der eigenen Fehler - neues Element bei Hartmann: Mittrauern mit den Witwen > verinnerlicht sittlich-ethischen Grundgedanken des Rittertums endgültig > Sorge um Gesellschaft bestimmt sein Handeln (Vorausdeutung auf Pflichten als Landesherr) - ideale Herrschaft (Gottes Gnade ~ Gregorius: christliche Sicht des Rittertums) > insgesamt handelt er im 1. Teil nach höfischen Kodex verfolgt diesen jedoch nur klischeehaft/ äußerlich > kopiert diesen & setzte ihn ohne selbst zu denken um > im 2. Teil ändert sich das & er setzt ihn situationsgerecht um = wirkliche Aneignung Wandel des êre & Aventiure-Begriffs - zunächst Kampf um Schande zu rechen - Im Sperberpreis kommt dann das Motiv Ehre gewinnen zu wollen dazu - Cardoc-Rettung > auf dem Weg zum Artushof, Rettung dort thematisiert > neue soziale Form von Aventiure - 2. Guivreiz-Kampf > Kampf ohne rechten Grund bringt niemandem Ehre > Mechanik des Kampfgebahrens nun als Torheit & Maßlosigkeit alle dominieren zu wollen (Keie) > neues Bewusstsein für Kampf & Aventiure: Moral & persönliche Verantwortung - joie de la court ≠ allegorisch, da es keine gültigen Orientierungsmuster außerhalb des Romans gibt > jedoch Bezüge auf den Verlauf > Name der Aventiure lässt nicht wirklich eine vermuten, Warnungen erzeugen jedoch Spannung > Erec versteht sie als Ziel deines Suchens > tritt ihr mit fröhlichem Gleichmut gegenüber (gottgewollte Schicksalshaftigkeit) > im Kampf ist der Bezug zur Partnerin entscheidend > Sieg Erecs: positive Bedingtheit von Minne & Kampf > er ist erfolgreich, weil er ein anderer ist als in Karnant Enite Roman? - erste Begegnung bei Erecs Einkehr bei ihrem Vater > Armut aber Tugendhaftigkeit ( höfische Welt) > Lilie unter schwarzen Dornen (mehrfacher Schriftsinn, durch Bibel MA Publikum vertraut [Ohly]) 1. Beleg ihrer Schönheit 2. Marienanalogie: Beweis ihrer Reinheit 3. aber auch später verblendende Schönheit wird hier schon angedeutet > eine der Grundproblematiken des Romans - Turnier auf Tulmein & Fest danach > Kleiderkritik > Sperbergewinn: Stolz > Erneutes Angebot von Kleidern, dass Erec wieder ablehnt > Enite bekommt jedoch ihr 1. Pferd (brevitas Anmerkung, Kritik an Veldeke?) - Ankunft & Fest am Artushof > Ginover kleidet Enite ein (~ Dido bei Veldeke) > Tafelrunde erstummt vor ihrer idealen Schönheit (Innen & Außen nun in Harmonie) > jedoch auch hier ambivalente Wirkung: Verblendung, Artus Kuss - Minne- & Ehetheorie > fleischliche Liebe/ Begierde hat Erec & Enite infiziert ≠ hohe minne > Minne wird Gefahr für die Gesellschaft > zudem ist die Ehe der beiden aus Liebe motiviert, was zeitlich unüblich ist - Erec verlîgt sich > Schönheit erneut Basis des Übels > Seufzen: eigene Schuld ? Groll der Hofgesellschaft richtet sich jedoch gegen sie > Erzähler teilt diese Meinung nicht (vgl. Abschnitt zur Schuld Enites !)

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- aktive Teilnahme an Bewährungsweg > bricht Schweigegebot (bei Hartmann unmotivierter als bei Chretien) ~ innerer Kampf > Hilfe & Liebe biet aber schließlich über Gehorsam > Bewährungsweg für beide - Burggrafenabenteuer > auch hier wird beiden wieder Enites verblendende Schönheit zum Verhängnis > im ersten kann sie Erec durch List & brechen des Redeverbots warnen & retten > als Erec nach Cardoc-Rettung zusammenbricht ist sie auf sich gestellt > Oringles verliert Affektkontrolle & schlägt sie: hofft er bringt sie um > Erec erkennt danach endgültig Treue seiner Frau & bittet um Vergebung > endgültige Versöhnung nach 2. Guivreiz-Kampf (wieder gemeinsames Bett) - neuer Lebensabschnitt in Penefrec > sobald jedoch nur ein Schatten des verlîgens droht: Aufbruch aus höfischer Idealwelt > hier erhält Enite ihr 2. Pferd (~ Auszeichung für ihre bisherige Rolle) - endgültige Überwindung der Krise erfolgt in joie de la court jedoch durch Erec > Enite versöhnt jedoch Amie > im Vergleich zu Chretien ist Erec mehr im Fokus: Veränderung/ Entwicklung seiner Person (≠ modern) > Ausgleich durch eine duldende & demütige Enite Minneroman - Gesamtaussage ist eine L...


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