Drittes Reich - Prof. Dr. Frank Almai PDF

Title Drittes Reich - Prof. Dr. Frank Almai
Author Theresa Henschel
Course Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Institution Technische Universität Dresden
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Summary

Prof. Dr. Frank Almai ...


Description

NDL Vorlesung „Drittes Reich, Völkische Literatur Historischer Hintergrund     

Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler -> Diktatur NS-Staat Weimarer Pluralismus nach Machtergreifung besiegt Alle Parteien außerhalb der NSDAP aufgelöst Inflation noch spürbar – massenhafte Entwertung der Sparguthaben – Weltwirtschaftskrise – Arbeitslose

Literarische Produktion    



Machtübernahme Hitlers traf deutsche Autoren unerwartet Wenige erkannten die drohende Gefahr Viele glaubten nicht das jemand wie Hitler an die Macht kommen könnte 3 Möglichkeiten um sich nicht zu unterwerfen o Man bleibt in Deutschland – Emigration nach innen  Versuch der bewussten Abgrenzung zum Nationalsozialismus o Anonymität und Illegalität (Werner Kraus, Jahn Petersen)  Texte werden geheim gedruckt und erreichen nur wenige  Gefahr: entdeckt zu werden und ins Gefängnis oder KZ zu kommen  Nackt unter Wölfen (Bruno Apitz) o Ins Exil gehen und vom Ausland zu den Deutschen zu sprechen  Etwa 2000 Autoren (Flucht über Nacht)  Bekannte prominente Autoren  Folgen: als Autor aus alten Lebenszusammenhängen herausgerissen, abgeschnitten vom Publikum, häufig ohne Einkünfte, isoliert von der eigenen Sprache  Politische Schriftsteller  Radioansprachen (Thomas Mann)  Volksfrontbewegung – Versuch der Herstellung einer geschlossenen Front von Autoren gegen Nationalsozialismus – Versuch scheitert wegen unterschiedlicher Meinungen und weiter Verbreitung der Autoren Bund popularistisch …. Schriftsteller o betrachtet Literatur als eine Waffe der Agetation und Propaganda gegen den Rassenkampf o vor allem in Moskau aber auch Prag und Paris o z.B. Johannes R. Becher

Gattungen, Werke, Programme 

Differenzierung: NS-Literatur, Untergrundliteratur, Exilliteratur

NS-Literatur 

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Völkische Literatur o Blut- und Bodenthematik – agrarpolitische Ideologie – Einheit von Rasse und Siedlungsgebiet o Heimatkunst – Deutsche Heimat, Deutscher Stamm, Deutsche Volksgemeinschaft wird großes Thema o Kolonialroman – Recht der Deutschen auf Kolonien o Kriegs- und Freichorroman – Nachkriegskrise Hans Grimm: Volk ohne Raum – Begründung des Anspruches auf Lebensraum der Deutschen Berühmte Autoren der NS-Literatur: Johst und Vesper, Blunk „Schlageter“ – typisches Stück der NS-Zeit Literatur spielt eher untergeordnete Rolle, weiter verbreitet: Film und Rundfunk Reichsparteitage – Film - Leni Riefensthal: Triumph des Willens

Literatur der inneren Emigration 



Gottfried Benn o Machtübernahme der Nazis zuerst begrüßt o „Der neue Staat und die Intellektuellen“ – der moderne Staat soll höhere Gemeinsamkeit anstreben – neue Staatsgründung – aus neuem Staat erwächst neue Kunst – Begriff des „neuen Menschen“ o Aber Allmähliches Umdenken o Viele Briefe von Benn z.B. an Oelze o Benn erhält Publikationsverbot und zieht sich aus öffentlichem Leben zurück o Benn schreibt weiter o Gedichte – z.B. Einsamer nie  Gedicht zeigt Selbstbefreiung  Begriff „Reich“ – Reich des Geistes – Kunst und Literatur – Abgrenzung vom Nazireich  Rückzug auf die einzig verlässliche Distanz - Literatur Ernst Jünger o Zunächst zeigte er sich von Sprache Hitlers begeistert o Auch Hitler ist begeistert von Jünger wegen Buch „In Stahlgewittern“ o Bei neuen Werken Jüngers schwankt man o z.B. „Auf den Marmorklippen“  zwar literarische Opposition aber Verbot des Buches blieb aus  unbekannter Ort

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ganz offensichtliche zeitgenössische Bezüge was Person und Orte betrifft (Oberförster - Hitler, Brand von Köppelsbeck - KZ)

Exilliteratur o Direkte Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus o Diskussion um Methode gegen Nazis o Bertolt Brecht: Episches Theater und Lehrstück - Zuschauer soll mit veränderbaren Welt konfrontiert werden o Frage nach Themen- und Gegenstandwahl o historischer Roman – Aktualisierung der Geschichte o konkrete Ansprechung der Probleme o Exilzeitschriften – Was ist eigentliche Geschichte? – Diskussion o Stefan Zweig – für ihn ist Geschichte eine Wellenbewegung aber kein Zustand bleibt ewig bestehen o Zweig: „Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam“  Aktuelles Zeitdokument  Keine Biografie im eigentlichen Sinn sondern ein geistiges Porträt  Erasmus als Menschen der sich Humanismus verpflichtet fühlt und der an Wert der Bildung und Vernunft glaubt  Jede Form von übertriebenem Fanatismus ist ihm fremd  Erasmus ersehnt „die Vereinigung der Nationen“  Erasmus: KEIN MANN DER TAT, Status als Gelehrter  Verschleierte Selbstdarstellung Zweigs in Erasmus von Rotterdam

Medien der Vermittlung      

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Verordnung durch die Pressefreiheit eingeschränkt wurde Gesamte Literatur zensiert Schutzverband deutscher Schriftsteller wurde gesäubert - alle Mitglieder geprüft Mitglieder der Preußischen Akademie der Künste mussten Loyalitäterklärung abgeben Bücherverbrennung – zahlreiche Berufs- und Publikationsverbote – viele verlassen das Land Im Exil gründen sich neue deutschsprachige Verlage o Malik-Verlag (Prag, London) o Bermann-Fischer-Verlag (Wien, Stockholm) o Querido-Verlag (Amsterdam) o Europa-Verlag (Zürich, New York)

Großer Teil der im Exil geschrieben Texte erst nach 1945 in Deutschland verbreitet/angekommen Literatur der inneren Emigration: Methode der Camouflage – Zwischen den Zeilen lesen – Zensurinstanzen sollten getäuscht und umgangen werden (Auf den Marmorklippen) – nicht alle Leser konnten Werke verstehen



Nazi-Literatur – Dokumentar- und Spielfilm (Veit Harlan) – Hörfunk: Volksempfänger...


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