Einführung Methoden PDF

Title Einführung Methoden
Course Einführung in die Methoden
Institution Universität Innsbruck
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Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung Alltagspsychologie vs. wissenschaftliche Psychologie  Alltagspsychologie: Jeder fühlt sich kompetent, meint genau zu wissen. Behauptungen werden in der Regel nicht hinterfragt, keine kritische Überprüfung, um Fehler zu vermeiden oder richtige von falschen Aussagen zu trennen. Berufung auf Autoritäten  Wissenschaftlich ist empirisch, d.h. auf Erfahrung gegründet (kein Nachdenken, sondern hinschauen und beobachten) und methodisch kontrollierte kritische Überprüfung von Behauptungen! Fehlerquellen in der Alltagspsychologie: 1. Glück und Pech - trotz falscher Annahme kann das gewünschte Ergebnis ohne mein zutun eintreten (z.B. Ritual des Medizinmannes vor Sonnenaufgang) 2. Selbsterfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy) von R.K. Merton (1986) -

Beschreibt die Auswirkung von Einstellungen, Zuschreibungen, Vorurteilen auf das Verhalten. Erwartungseffekt d.h. Menschen erfüllen unsere Erwartungen (z.B. Schüler mit schlechtem Benehmen  auch leistungsmäßig schlecht)

3. Kognitive Dissonanz von L. Festinger (1957) Selektivität der Wahrnehmung  Beeinflusst von unseren Wünschen, Erwartungen. Herausfiltern von relevanter Information, aber auch Übersehen was ich nicht sehen will (z.B. Rauchen; nicht eingetroffener Weltuntergang stärkt Gruppe) 4. Post-hoc-Erklärung  scheinbare Erklärungen im Nachhinein (z.B. Erklären straffälliges Verhaltens im Nachhinein) Wissenschaftliche Psychologie…? -

Vielfach verzerrte Darstellung in den Medien Riesenerwartungen (Psych. Kann allen helfen) Befürchtungen (manipulieren, durchschauen) Meist Überschätzungen der Möglichkeiten der Psychologie (z.B. Verhaltensprognosen) Image der Psychologie in der Gesellschaft eher schlecht (im Vgl. zu Medizin, Jus, etc.) Berührungsängste mit Berufsgruppe (im Gegensatz zu den USA) Unterscheidung im Alltag oft unklar: Psychologe / Psychiater / Psychotherapeut

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung Beispiel einer Post-Hoc-Erklärung: Jemand sagt „ Meine Damen und Herren ich bin ein ausgezeichneter Würfelspieler und das werde ich ihnen jetzt beweisen“ *würfel* *würfel* *schmeiß* (Würfel fällt, er zeigt die „3“) „jawohl das ist der Beweis, genau diese zahl wollte ich würfeln“ Alltagspsychologie hält sich hartnäckig aufgrund Erklärungen im Nachhinein! Vorsicht auch in den Wissenschaften Hard Science vs. Soft Science HS: exakte Wissenschaft meist beobachtbare kausale Reaktionen z.B. Physik, Chemie, Astronomie, etc. SS: z.B. Psychologie, Pädagogik, Philosophie, Theologie Unterschied innerhalb Psychologie Hard-Data vs. Soft-Data Was macht Psychologie zur Soft Science? Psychologische Sachverhalte sind multikausal determiniert -

Es gibt nie einzelne Ursachen für Gegebenheiten, z.B. für Depression oder Wahlverhalten, sondern Bündel von Ursachen, die zusammenwirken (z.B. Kindheit, soziale Bedingungen, Gesundheit…) Vielfach bestehen Wechselwirkungen! Psychologische Zusammenhänge sind höchst komplex! Es gibt zahlreiche Einflussfaktoren und Fehlerquellen, die exakte Aussagen nicht zulassen.

Merkmale wissenschaftlichen Arbeitens: Konstrukte: (nicht direkt beobachtbar) - ausgedachte Begriffe in der Wissenschaft um gewisse Verhaltensweisen zu kategorisieren, z.B. Schüchternheit, Geselligkeit, Depressivität, etc. Operationalisieren durch Indikatoren - um empirisch mit Konstrukten umgehen zu können, d.h. messbar machen (= operationalisieren) Konstrukte werden aus Indikatoren erschlossen. - Aber: Schluss von beobachtbaren Verhaltensweisen (Indikatoren) auf Konstrukte ist immer fehlerhaft! - Durch mehrere Indikatoren lassen sich Fehler reduzieren.

Konstrukt (z.B. Intelligenz, Stress, Aggression)

Indikator1 Indikator2 Indikator3

Indikatoren werden z.B. aus Tests oder Gesprächen erhoben von ihnen wird auf ein Konstrukt geschlossen.

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung Objektivität: -

Unabhängigkeit davon wer den Test vorgibt (Forscher); unabhängig von Sympathie (erzielt z.B. mittels PC/ oder mehrere untersuchenden) Stellt die Stärke der quantitativen Forschung dar.

Replizierbarkeit -

d.h. Andere müssen in der Lage sein was ich gemacht habe nachzuprüfen und unter möglichst identischen Bedingungen zu gleichen Ergebnissen kommen. Die Plausibilität erhöht sich dadurch enorm Dazu benötigt: Methoden müssen genau beschrieben werden!

Skeptische Grundhaltung der Forschenden „Lieblingsideen“ misstrauen Austausch mit Kollegen wichtig; „ peer review“ Theorien lassen sich nie beweisen, nur bewähren Behauptungen lassen sich nicht verifizieren (=beweisen, das ist Wahrheit), sondern immer nur falsifizieren (d.h. widerlegen)! Sätze die sich bewährt haben, gelten solange bis sie widerlegt werden. Keine sichere Erkenntnisse in den Wissenschaften ( kein Stillstand), sondern nur Wahrscheinlichkeiten! Was zeichnet Wissenschaft aus… 1. systematische Dokumentation Quantitativ: Verhalten umsetzen in Zahlen (Fragebogen, Daten mittels Statistik z.B. SPSS aufarbeiten) Qualitativ: Dokumentation (Video, Tagebuch, Tonband) Stichwort: Nachprüfbarkeit, Replizierbarkeit, Transparenz 2. präzise Terminologie Sprache einheitlich verwenden (aber trotzdem: es gibt keine einheitliche Definition von Intelligenz!) 3.statistische Analysen Interferenzstatistik (=schließende Statistik) Wahrscheinlichkeitsaussagen über Gesamtheit auf der Basis von Stichprobendaten Deskriptive Statistik (Beschreibung der Stichprobe) 4.Prüfung der Gültigkeit (Validität) Interne Validität: Ergebnisse eindeutig interpretierbar; Stichwort: Eindeutigkeit Externe Validität: Ergebnisse verallgemeinerbar auf andere Situationen, Orte, Personen. Stichwort: Generalisierbarkeit Wie viel hat das Ergebnis mit dem „wahren“ Leben zu tun? Übertragbarkeit auf die Wirklichkeit

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung 5.Überprüfung von Theorien durch empirische Untersuchung Laufende kritische Überprüfung von Theorien; kein Berufen auf Autoritäten oder „philosophisches“ nachdenken, sondern empirische Überprüfung!

Kontrollfragen (richtig/falsch…?) 1.) In der wissenschaftlichen Psychologie wird ausschließlich mit Zahlen und Statistik gearbeitet! 2.) Das berufen auf Autoritäten zeichnet die wiss. Psychologie aus! 3.) In der wiss. Psychologie stehen quantitative und qualitative Forschungsmethoden gleichberechtigt nebeneinander! 4.) Ziel der wiss. Forschung ist es Wahrheiten zu finden und Sachverhalte zu beweisen (verifizieren)! 5.) Der Austausch mit Kollegen wird in der wiss. Forschung als Erkenntnissgewinn angesehen! Gegenstand der Psychologie (1) 4Beschreibungsmodalitäten von Erleben und verhalten auf der individuellen Ebene: 1.) Kognitive Ebene (Erleben) 2.) Emotionale Ebene (Erleben) 3.) Motorische Ebene (Verhalten) 4.) Biologische/physiologische Ebene Zu 1.) Kognitive Ebene Gedanken, was denkt eine Person, was sagt sie. z.B. „warum komme ich wieder in eine solche Situation“; „das schaffe ich“ Zu 2.) Emotionale Ebene Fühlen, Emotion z.B. Todesangst, Freude. Gleichgültigkeit Zu 3.)Motorische Ebene Offenes beobachtbares Verhalten z.B. flüchten, schreien, Totstellreflex (Behaviorismus v.a. daran interessiert) Zu 4.)Physiologische Ebene Vorgänge im Körper, N. sympathikusangeregt; z.B. Stresshormone, Atmung, Herzschlag, Schwitzen Aufgaben der Psychologie Kurz: Aufgabe der Psychologie liegt in der Untersuchung von Menschen hinsichtlich Erleben (Kognition und Emotion) und Verhalten 1.)Beschreibung Steht am Anfang des wiss. Arbeitens; es besteht aus systematischer Sammlung von Tatsachenwissen. Aufgaben der Beschreibung ist das Sammeln von Daten (Datensammlung). Beschreibung macht z.B. Geographie aus. Beschreibung ist Voraussetzung für Erklären! z.B. klinische Fallstudien, Häufigkeiten, etc.

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung Beschreibung findet statt auf:  Gesellschaftlicher Ebene (Makro-Ebene) Soziologische/kulturelle eben; z.B. gesellschaftliche Ursachen für Gewalt (Grenzen zu Soziologie sind fließend) individueller Ebene Psychologischer bereich; Beschreibung auf kognitiver, emotionaler, motorischer, physiologischer Ebene z.B. aggressives Verhalten von Schülern Mikroebene (biologische Ebene) Mikroskopische Ebene; z.B. Veränderung in Neurotransmittern, Stresshormone bei aggressiven Personen (Grenzen zur Biologie sind fließend) 2.) Erklärung - Erklärungsmodelle sind abhängig von Beschreibungsmodell (z.B. individuelle Ebene) - ursächliche Faktoren benennen, Bedingungen, Gesetzmäßigkeiten finden dafür dass ein Phänomen auftritt („was trägt zu einem bestimmten verhalten bei?“) Statt „Ursache“ ist es besser zu sagen  „unter welchen Bedingungen“ bzw. „unter welchen Gesetzmäßigkeiten“ tritt ein bestimmtes Verhalten auf -Beispiel für Erklärung auf individueller Ebene von z.B. aggressivem verhalten: Modelllernen 3.)Vorhersage von Verhalten - Vorraussetzung für Vorhersage ist verlässliche Erklärung (Realitätstest für eine Erklärung) - Prognose = Wahrscheinlichkeit zukünftigen Auftretens eines Ereignisses angeben Für Gruppen von Personen möglich; z.B. Risikofaktoren benennen für Jugenddelinquenz, Schizophrenie, Depression, usw. Vorhersage für Einzelfall nicht möglich! Zu viele Einflussfaktoren/Fehlerquellen! Keine monokausale Erklärung in der Psychologie 4.) Veränderung von Verhalten/ Erleben Sind die Kausalzusammenhänge bekannt, dann kann man prinzipiell auch verändern. z.B. Alkoholkonsum fördert Aggression  Teillösung: kein Alkohol mehr trinken Man braucht zur Veränderung eine Vorstellung zur Verursachung eines Phänomens Veränderung wird durch eine Form der Beeinflussung erreicht, z.B. Beratung und Behandlung von Menschen (Bsp. Raucherentwöhnung) Multifaktorielles Vorgehen: Was fördert Aggression? Gewaltfilme, Alkohol, Frustration, usw.  auf allen Ebenen muss interveniert werden. Psychologische Schulen Psychoanalyse Sigmund Freud *06.05.1856 in Freiberg +23.09.1939 in London Buch: Die Traumdeutung (Wien1900)

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung Experimenteller Ansatz – Innsbrucker Brillenversuche Theodor P. Erismann *16.09.1883 Moskau +02.12.1961 Innsbruck Ivo Kohler (1995-1985) Innsbruck Experiment: Versuche mit Umkehrbrille Experimenteller Ansa Ansatz tz – Leipziger Schule Wilhelm M. Wundt *16.08.1832 Mannheim +31.08.1920 bei Leipzig 1879 Gründung des ersten psychologischen Labors Empfindung = subjektive Komponente der Wahrnehmung „Völkerpsychologie“ Gestaltpsychologie Max Wertheimer (1888- 1943) Wolfgang Köhler (1887- 1967) 1912 Gestaltpsychologie Qualitativer Ansatz Subjektive Wahrnehmung Problemlösen durch Einsicht. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile Behaviorismus John Broadus Watson *09.01.1878 Greenville +25.09.1958 New York City Burrhus Frederic Skinner *20.03.1904 Susquehanna +18.08.1990 Cambridge Ivan Pawlow (1849-1936) Klassisches Konditionieren Skinner-Box Operantes Konditionieren

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung

Exkurs: Behaviorismus  Mitte des 20. Jhdt. In USA, England  Interesse gilt den Prozessen zwischen Organismus und Umwelt  Gegenstand der Psychologie: nur exaktes registrierbares Verhalten! Gedanken und Gefühle sind nicht Gegenstand der Wissenschaften!  Menschliches Verhalten wird ausschließlich aus Lernerfahrungen erklärt (Umwelt ist entscheidend für die Entwicklung). Alles ist gelernt! gelernt!!!  Lerntheorie: Belohnung funktioniert besser als Bestrafung!  Intermittierende Verstärkung: Erklären von Spielsucht! Ethologie – Vergle Vergleichende ichende Verhaltensforschung Konrad Z. Lorenz *07.11.1903 Wien +27.02.1989 Altenberg Instinktive, genetische Anlage entscheidend für Entwicklung! „Prägung“ Reiz-Reaktions-Mode Reiz-Reaktions-Modellll / Black-Box-Modell Stimuli (Input) S wirkt auf Individuum  Reaktion (Output) Inhalt der Black- Box ist nicht Gegenstand der Wissenschaft Mensch und Tier kommen als tabula rasa („unbeschriebenes Blatt“) auf die Welt; alle Erfahrungen gehen auf Lernen zurück! Moderne Psychologie – Bsp. Neuropsychologie Funktionelle Magnetresonanz-Tomographie fMRT Stoffwechselaktivität im Gehirn Kontrollfragen (richtig/falsch…?) 1.) Der Behaviorismus untersucht die angeborenen Verhaltensweisen von Menschen und Tieren. 2.) Im Behaviorismus gelten Gedanken und Gefühle nicht als Gegenstand der Forschung. 3.) Beschreiben ist die Voraussetzung für Erklären. 4.) Allein die Beschreibung von Phänomenen ist nicht wissenschaftlich! 5.) Ethologie = vergleichende Verhaltensforschung. 6.) Modelllernen ist z.B. ein Erklärungsmodell für aggressives verhalten. 7.) Kaum ein psychologisches Phänomen kann auf eine einzelne Ursache eindeutig zurückgeführt werden.

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung Skalenniveaus Allgemein: Messen = Zuordnen von Zahlen zu Objekten Skalenniveau: Verschiedene Arten des Messens Liefert Informationen über Daten Auskunft über Eigenschaften der Daten Verschiedene stat. Verfahren zulässig Die vier Skalenniveaus 1.) Nominalskala Info: gleich oder verschieden Bsp.: a = a; ja = 1 nein = 2 Geschlecht, Blutgruppe, psych. Diagnosen 2.) Ordinalskala Info: größer/kleiner; besser/schlechter Bsp.: a > b ; 1.Platz schneller als 5.Platz Rangplätze im Sport, Schulnoten 3.) Intervallskala Info: Intervalle/ Abstände zw. Daten Bsp.: Abstand zw. 3°C bis 8°C =10° bis15°C IQ-Werte, Celsiusskala 4) Verhältnisskala Info: empirisch auffindbarer Nullpunkt Bsp.: Verhältnisse 2kg doppelt so viel wie 1kg Länge, Gewicht, Kelvinskala (0°K = -237,15°C) Allgemeines zu Variablen  Bezeichnung für Merkmale oder Eigenschaften eines Menschen, Objektes, Systems, etc.  Können einfach oder kompliziert sein, z.B. Alter vs. Politische Einstellungen  Haben mindestens zwei Abstufungen, z.B. Angst vor Spinnen oder keine Angst vor Spinnen, Blutgruppen…  Sind mehr oder weniger abstrakt bzw. konkret z.B. Intelligenz vs. Suppeessen Beispiele: Geschlecht, Alter, Beruf, Reaktionszeit, Intelligenz, Familienstand

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung Arten von Variablen  abhängig (AV) vs. unabhängig (UV)  Moderatorvariablen Sonderfälle:  Störvariablen  Kontrollvariablen Allgemein: Der Unterschied Zwischen unabhängiger und abhängiger Variable bringt zum Ausdruck, dass „die Veränderung der einen ((abhängigen) abhängigen) Variable mit dem Ein Einfluss fluss einer andern (unabhängige) Var Variable iable erklärt werden soll.“ Moderatorvariable: Ist eine Variable, die den Einfluss der UV auf die AV verändert; z.B. Lärm, Alter auf Schlafdauer Sonderfälle: Moderatorvariablen werden zu: -

Störvariablen Störvariablen, wenn sie nicht beachtet oder übersehen (vergessen) werden, z.B. Lärm Kontrollvariablen Kontrollvariablen, wenn ihre Ausprägungen bei den Teilnehmern vorsorglich erhoben werden; sie werden kontrolliert/ neutralisiert AV

UV



Störvariablen  „unter ´Störvariablen´ versteht man alle Einflussgrößen auf die AV, die in einer Untersuchung nicht erfasst werden“ Weitere Arten der Variablen: Stetig (kontinuierlich) vs. Diskret (diskontinuierlich) Diskrete Variablen können sein: dichotom vs. Polytom, mit natürlichen vs. Künstlichen Abstufungen Manifest (beobachtbar) vs. Latent (hypothetisches Konstrukt) Stetige: Stetige variablen können unendlich viele Merkmalsausprägungen haben; beliebige Kommastellen; z.B. gewicht, Alter, Zeit

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung Diskrete: Diskrete Variablen haben endlich viel Ausprägungen; keine Kommastellen; z.B. Anzahl der Kinder, Geschwisterzahl Unterscheidung innerhalb diskreter Variablen: o Dichotom: nur 2 Ausprägungen möglich; z.B. Geschlecht, Raucher ja/nein o Polytom: viele Ausprägungen möglich; z.B. Geschwisterzahl, Bildungsniveau o Abstufungen kommen natürlich zustande; z.B. Geschlecht, Augenfarbe o Künstlich gemachte Abstufungen durch Kategorisierung eine stetigen Merkmals; z.B. Altersgruppen, Einkommensklassen Manifeste: Manifeste Variablen sind direkt beobachtbar; z.B. Anzahl gelöster Testaufgaben, Haarfarbe, Körpergröße. Latente: Latente Variablen liegen in einer manifesten variable als Konstrukt zugrunde; z.B. Intelligenz, Offenheit, Schüchternheit, Aggressivität Manifeste Variablen (beobachtbares Verhalten) z.B. Testaufgaben lassen auf ein Konstrukt schließen aus dem künftiges Verhalten vorhergesagt wird. ABER man muss Vorsicht walten lassen, Verhalten ist multikausal! Nicht nur abhängig von Persönlichkeit, auch von Situation und zeitlicher Stabilität des Konstrukts! Kontrollfragen (richtig/falsch…?) 1.) Das Geschlecht ist eine polytome Variable. 2.) Die Wahl eines bestimmten Berufes ist ein Beispiel einer Variable auf Nominalskalenniveau. 3.) Intervallskalen verfügen im Gegensatz zu Verhältnisskalen über einen absoluten Nullpunkt. 4.) Die Variable „Anzahl der Geschwister“ wird auf Nominalskalenniveau gemessen. 5.) Bei einer Untersuchung vom Einfluss des Geschlechts auf das Fahrverhalten ist das Geschlecht die AV. 6.) Eine diskrete Variable kann nicht direkt beobachtet werden. 7.) Ordinalskalen können mittels Multiplikationen in eine Intervallskala überführt werden 8.) 3.44 ist ein Beispiel für eine latente Variable.

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung Aufstellen von wissenschaftlichen Hypothesen Beispiele für wissenschaftliche Hypothesen: Wenn man beim Lernen Pausen macht, ist der Lernerfolg größer, als wenn man keine Pausen macht. Eine Entspannungsübung vor dem Lernen erhöht die Konzentrationsfähigkeit Zwanzigjährige erzielen in einem bestimmten Intelligenztest bessere Leistungen als Fünfzehnjährige Die Leistungen von Frauen und Männern in einem bestimmten Test unterscheiden sich. Frauen erzielen bessere sprachliche Leistungen als Männer Mehr Frauen als Männer studieren an einer bestimmten Universität Psychologie Übung: Bestimme in oben genannten Hypothesen die Variablen: abhängige Variable (AV) unabhängige Variable (UV) Eventuelle Moderatorvariablen: - Kontrollvariable - Störvariable Allgemeines zu Hypothesen  Begriff altgriech. hypothesis „Unterstellung, Vermutung“  Hypothesen bilden bilden, d.h. interessierende Fragestellungen in Hypothesen übersetzen; Fragen in Behauptungen übersetzen  Hypothesen sind vermutete Antworten auf Fragen wie z.B. „Unter welchen Bedingungen sind Menschen aggressiv?“  Für Aufstellung/Entstehu Aufstellung/Entstehung ng von Hypothesen gibt es zwar Richtlinien (nicht völlig aus der Luft gegriffen), aber keine festen Regeln!! Kriterien für wiss. Hypothesen 1.) Empirisch Überprüfbare Ge Gegebenheiten gebenheiten Es hat wenig Sinn Hypothesen aufzustellen über Dinge, die ich nicht nachweisen kann. Hypothesen prüfbar formulieren! z.B. „ es kommt manchmal zu Gedankenübertragung“ oder „Bedingungen aufstellen unter denen sich 2 Menschen verlieben.“ 2.) Allgemeingül Allgemeingültigkeit tigkeit Hypothese ist „eine allgemeingültige, über den Einzelfall oder ein singuläres Ereignis hinausgehende Behauptung.“ Nicht der Fall bei z.B. „HerrMüller isst zu Mittag täglich Suppe.“

Einführung in die Methoden der Psychologie - Zusammenfassung 3.) Als Wenn-dann- (je-des (je-desto)to)- Satz formulierbar Es muss möglich sein, die Hypothese als Wenn-dann-Satz (Konditionalsatz) zu formulieren: z.B. „Wenn Menschen frustriert sind, dann reagieren sie aggressiv.“ 4.) Prinzipiell falsifiz falsifizierbar ierbar Es muss möglich sein, die Behauptung zu widerlegen (=falsifizieren); z.B. Kann-Sätze oder Es-gibt-Sätze sind nicht falsifizierbar (Rauchen kann zu Krebs führen. Es gibt Kinder die niemals weinen.) Hypothese die nicht falsifiziert wurde, nennt man „bestätigt“ oder „bewährt“. Falsifizierbarkeit von Hypothesen Sir Karl Popper *28.07.1902 Wien +17.09.1994 Werk zur Wissenschaftstheorie „Logik der Forschung“ 1934 Signifikanzprüfung: Wie wahrscheinlich ist es, dass wir uns irren (wird nie Null) > deshalb können Hypothesen nie bewiesen (verifiziert), nur falsifiziert werden! Typen universeller Hypothesen 1. Zusammenhang Zusammenhangshypothesen shypothesen Zwei Phänomene treten gemeinsam auf und das eine wird aus anderem vorhergesagt; z.B. Lernmotivation und Schulerfolg ABER: Nicht alle Zusammenhänge sind linear!! Z.B. Zusammenhang zw. Leistung und Motivation oder zw. Pausen und Testleistung ...


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