Title | EK Lernzettel Entwicklungsländer (komplett) |
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Author | Lara M. |
Course | Erdkunde |
Institution | Gymnasium (Deutschland) |
Pages | 13 |
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Dies ist eine komplette Zusammenfassung für das Thema "Entwicklungsländer" in Erdkunde (Leistungskurs/ NRW)...
Landwirtschaft Tropen als Ernährungsgrundlage Produkte aus Tropen sind inzwischen Alltag steigende Nachfrage wegen wachsender Weltbevölkerung, diese steigt besonders dort Subsistenzwirtschaft und kleinbäuerliche Landwirtschaft sind Lebensgrundlage → Konkurrenz Produktion für Weltmarkt und Ernährungssicherheit tropische Böden durch hohe Verwitterungsintensität (schnelle Zersetzung, regelmäßige heftige Niederschläge) in feuchten Tropen fehlt ihnen eine dicke Humusschicht; Böden tiefgründig verwittert → kein Kontakt zu Ausgangsgestein (= Lieferant von Mineralien) → Zweischichttonminerale & geringer Humusgehalt → geringe Kationenaustauschkapazität (→ „von Bäumen bedeckte Wüste“); trotzdem hohe Primärproduktion wegen kurzgeschlossenem Nährstoffkreislauf → totes organisches Material (z.B. abgestorbene Blätter) wird durch Destruenten (Bakterien, Pilze) sofort mineralisiert und durch fein verästeltes Wurzelsystem in Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen an Pflanzen weiter gegeben → bevor es ausgewaschen oder oberflächlich weggespült werden konnte Humus: nicht ganz zersetzte Pflanzen
Kationenaustauschkapazität: Maß für Fähigkeit des Bodens Kationen (Nährsalze) temporär zubinden und bei Bedarf an Pflanze abzugeben Tragfähigkeit: Zahl der Menschen, die ein Raum bei bestimmter Wirtschaftsweise langfristig ernähren kann
kleinbäuerliche Landwirtschaft → Landwirtschaft auf kleinen Flächen, geringe technische Ausstattung, Erträge dienen zur Selbstversorgung und dem Verkauf extensive Wirtschaftsweise, traditionelle Anbauweise
Subsistenzwirtschaft → Wirtschaftsweise deren Ziel die Eigenversorgung ist Milpa-Solar-System: Traditionelles Wirtschaftssystem (Mexiko), bei dem Stockwerkbau des tropischen Regenwaldes nachgeahmt wird → durch Kombination spezieller Feldfrüchte → kein Auslaugen des Bodens, Erosionsschutz, ausgewogene Ernährung „Milpa“: Feld das nach Brandrodung mit drei Haupt-Anbaufrüchten bepflanzt wird: Mais, Bohnen, Kürbis; weitere Feldfrüchte/Sträucher wie Paprika, Pfeffer, Kräuter, je nach Region → Mais kann Bohnen als Rankhilfe dienen, Bohnen können Luftstickstoff fixieren und so Boden anreichern, Kürbisse als Bodendecker und Erosionsschutz „Solar“: Art Hausgarten, Anbau einer Vielzahl von Pflanzen (z.B. Amarant, Quinoa, Kartoffeln, Erbsen, Avocados,...) und in der Nähe Haltung von Tieren (z.B. Kühe, Hühner, Puten, Schweine)
→ Tiere bekommen für Menschen nicht essbaren Teil der Pflanze und Unkraut, Ihr Dung wird Dünger, => Erträge dienen Eigenbedarf, ausgewählte Früchte, Fleisch, Milch und Milchprodukte werden verkauft Food Crop: (Grund-)Nachrungsmittel, die vorrangig für Selbstversorgung angebaut werden Pro
Contra
Verhindert einseitige Ausnutzung der Nährstoffe im Boden und Bodendegradation durch Fruchtwechsel
Geringe Erträge durch weniger Felder und Anfälligkeit der Pflanzen gegenüber Schädlingen und Krankheiten
Keine Verwendung von chemischen Düngern und Pestiziden (weitestgehend auch von Maschinen)
Körperlich extrem anstrengend für die Arbeiter
Sichert Ernährung der Region
Hohe Anfälligkeit gegenüber Umweltkatastrophen
Schafft Arbeitsplätze für Einheimische Wechselwirtschaft/Fruchtwechsel: mehrer Feldfrüchte werden im Wechsel miteinaner angebaut → Boden werden nicht einseitig Nährstoffe entzogen → lange gute Bodenqualität; oft folgt auf mehre Anbaujahre eine Brachephase, in der der Boden regenerieren kann
Industrialisierte Landwirtschaft/Massenproduktion • • • •
marktorientiert/exportorientiert Cash Crop: für (Welt-)Markt erzeugtes Agrarprodukt, Gegenteil Selbstversorgung intensiver Anbau Anbau auf großen Feldern o. Plantagen
Plantagenwirtschaft → kolonialer Ursprung, Cash Crops; stehen in Flächenkonkurrenz zur Produktion von Food Crops; schlechte Bezahlung der Arbeiter,Kinderarbeit; nur geringer Anteil der Gewinne kommt Arbeitern zugute Plantage: Kapital- und Arbeitsintensiver landwirtschaftlicher Großbetrieb; oft in Besitz multinationaler Konzerne; Anbau von mehrjährigen Nutzpflanzen oder Dauerkulturen; mit technischen Einrichtungen zum Aufbereiten/Verpacken/Verarbeiten der Produkte (=mechanisiert); Anbau in Monokulturen; Monokulturen → Bodennutzung bei der nur eine Kulturpflanze auf großen Flächen angebaut wird Problematik: • Verbreitung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten (denn: dichte Bepflanzung
immer gleicher Arten, eingeschränkte Biodiversität, keine natürlichen Feinde) • großflächiger Einsatz von Pestiziden → hohe Kosten, sehr gesundheitsschädlich (z.B. Krebs), Belastung von Böden und Grundwasser durch auswaschen, Verwehung der Chemikalien auf Dörfer/Flüsse/ect. • Allgemein unfruchtbare Böden (geringe Kationenaustauschkapazität), Auslaugen der Böden → viel Dünger nötig → teuer • Bodenerosion (= Abtragung von Boden und Gestein durch Wasser, Wind, etc.) Vorteil: • hohe wirtschaftlichkeit
Pro
Contra
Hoher Ertrag durch Einsatz von Mitteln die die Pflanzen resistent gegenüber Schädlingen und Krankheiten machen
Einseitige Ausnutzung des Bodens durch Monokulturen (Felder sind nach kurzer Zeit bereits nicht mehr fruchtbar)
Einfacher zu bewirtschaften durch Automatisierung
Intensive Nutzung von chemischen Düngern, Pestiziden und Maschinen Genmanipulierte Pflanzen Sichert nicht die Ernährung der Einheimischen Bietet weniger und schlechter bezahlte Arbeitsplätze Landgrabbing Unter den Chemikalien leidet nicht nur die Umwelt sondern auch die einheimische Bevölkerung (z.B. Grundwasserverschmutzung)
Agrochemikalien: Sammelbegriff für Chemikalien, die in Landwirtschaft verwendet werden: vor allem Pestizide, aber auch Kunstdünger, Pflanzenhormone, konzentrierte natürliche Dünger (z.B. Gülle) Bio-Anbau: an Naturfunktion orientierte Landwirtschaft; Ziel → Ressourcenschonung & Erzeugung gesundheitlich unbedenklicher und biologisch hochwertiger Agrarprodukte; verwenden nur organischen Dünger (→ keinen Stickstoffdünger, keine chemischen Bekämpfungsmittel) Vergleich Milpa-Solar mit Plantagen/Rinderweiden → Buch Seite 13
Landgrabbing/Landakquisitionen → Investoren kaufen Land auf und die eigentlichen Bewohner werden vertrieben In Entwicklungsländern/armen Ländern mit korrupten Regierungen (→ Umgehen von
Regeln & Vorschriften), Bevölkerung betreibt Susistenzwirtschaft und verkaufen Angebautes auf Markt → Lebensgrundlage weg Folgen: Landflucht, Kriminalität, Vertreibung Watergrabbing → Wasserzugang sichern (Quellen von Flüssen, etc.) Wasserrechte Bsp.: Äthiopien – Niel → betroffen: Ägypten, Südsudan, Sudan China – Himalayaflüsse → betroffen: Indien, etc. → Macht und Konflikte
Nachhaltigkeit → Handeln unter der Premisse, dass man nicht mehr Ressourcen verbraucht als sich regenerieren können. D.h. Handeln nicht auf Kosten der zukünftigen Generation
Globale Disparitäten Disparitäten: ungleiche Lebensbedingungen innerhalb eines bestimmten Raums um Vergleich zu anderen Regionen; bezieht sich auf gesellschaftlich bedeutsame Merkmale → globale, nationale oder regionale Disparitäten Entwicklung: Veränderung eines Ausgangszustandes nach einem bestimmten Zeitabschnitt
Einordnen mit Indikatoren Ökonomische Indikatoren Bruttoinlandsprodukt (BIP): Gesamtwert aller Güter/Waren/Dienstleistungen die innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft (nach Abzug aller Vorleistungen) hergestellt wurden + einfach zu ermitteln, wird jedes Jahr veröffentlicht - beinhaltet Geld der Firmen die im Land produzieren, aber wo Gewinne ins Ausland fließen Bruttosozialprodukt (BSP) / Bruttonationaleinkommen (BNE), (eng. GNP/GNI) Gesamtheit aller Dienstleistungen und produzierten Güter in einem Wirtschaftsbereich während eines bestimmten Zeitraums (meistens 1 Jahr) + umfasst alle Einwohner egal wo sie arbeiten - wie BIP, keine informelle Arbeit berücksichtigst (Schwarzarbeit, Subsistenzwirtschaft,...) Kraufkraftparität (KKP) (eng. PPP) Vergleich verschiedener Währungen über Kaufkraft → Unterschiede in Lebenserhaltungskosten = wie viel bekommt man für das Geld; Aussagekräftiger als Umrechnung der Wechselkurse
Terms of Trade (TOT) → internationales Austauschverhältnis zwischen den exportierten und importierten Gütern eines Landes günstig: mehr Geld einnehmen mit Exporten als ausgeben für Importe (Bsp.: Deutschland) Steigt der Wert eines exportierten Produktes (z.B. durch hohe Preise wegen großer Nachfrage, Währungsveränderungen) verändern sich die TOT des Landes positiv → für Entwicklungsländer ein Problem weil sie meist nur Rohstoffe exportieren Bsp.: exportieren für 5 Mio, importieren für 10 Mio → ungünstige TOT Nettoäquivalenzeinkommen Gesamteinkommen eines Haushalts und Anzahl und Alter der davon lebenden Personen; Annahme Geld wird auf Haushaltsmitgliedern gleichmäßig verteilt Soziale Indikatoren Alphabetisierungsrate Ausbreitung von Lese- und/oder Schreibfähigkeit Altersstruktur Anteil einzelner Altersgruppen an Gesamtbevölkerung → Darstellung in Bevölkerungspyramiden Armut • absolute: Leben am äußersten Rand der Existenz, lebenswichtige Grundbedürfnisse können nicht erfüllt werden, permanenter Kampf ums Überleben, fordert schwerwiegende Entbehrungen • relative: verhältnismäßig zur Umgebung des Menschen, gemessen an Durchschnitt/Median des (nach Haushaltsgrößen gewichteten) Nettoäquivalenzeinkommen • gefühlte: lässt sich nicht an konkreten Einkommensgrenzen fest machen, sondern Bewusstsein sich gesellschaftlich ausgegrenzt oder diskriminiert zu fühlen bzw. in ständiger Angst vor Armut leben müssen Gini-Koeffizient/Index stellt Ungleichverteilung der Einkommen dar, Wert zwischen 0 (gleiche Verteilung) und 1 (ungleiche Verteilung); Deutschland: 0,28 USA: 0,41 Südafrika: 0,60 Fertilitätsrate Geburtenrate/-Ziffer Kindersterblichkeitsrate (ersten 5 Lebensjahre) Säuglingssterblichkeitsrate (1 Lebensjahr) Lebenserwartung Sterberate/-Ziffer Human Development Index (HDI)
Gesundheit (Lebenserwartung bei Geburt) + Bildung (durchschnittliche und erwartete Schulbesuchsdauer) + Lebensstandart (BIP pro Kopf) → Wert zwischen 0 und 1; niedrig: 9 Multidimensional Poverty Index (MPI) Gesundheit (Kindersterblichkeit, Ernährung) + Bildung (Einschulungsquote, Schulbesuchsdauer in Jahren) + Lebensqualität (materielle Güter, Fußboden, Strom, Wasser, Toilette, Brennstoff) Bevölkerungsdichte Einwohner pro Quadratkilometer, sagt nichts über Entwicklung aus Bevölkerungsverteilung Verteilung der Einwohner/Bevölkerungsgruppe eines Raums auf Teilgebiete; sagt ebenfalls wenig über Entwicklungsstand aus
Länderkategorien Entwicklungsland Merkmale • sozial hohe Analphabetenquote, schlechte medizinische Versorgung, geringe Lebenserwartung, hohe Säuglings- & Kindersterblichkeit,...
• politisch Korruption (Klientelismus), undemokratische Strukturen, mangelnde Partizipation politische Instabilität
• ökonomisch ungünstige naturräumliche Gegebenheiten, Umweltzerstörung durch Abholzung/Ausbeutung von Rohstoffen/Verstädterung, Desertifikationserscheinungen, Umweltbelastungen in Ballungsräumen
• ökologisch hoher Anteil der Beschäftigten im primären & und wenig im sekundären/tertiären Sektor, hoher Anteil vom informellen Sektor, geringer Anteil des primären Sektor am BIP/BNE (Subsistenzwirtschaft), geringe Produktivität der Wirtschaft → geringes BIP/BNE (in KKP), geringes Pro-Kopf-Einkommen, extrem ungleiche Vermögensverteilung (Gini-Index)...
LDC (Least Developed Countries) (1) BNE pro Kopf im Drei-Jahres-Mittel unter 905 US-Dollar (2) Vorliegen von: hoher Prozentsatz der Bevölkerung unterernährt, hohe Kindersterblichkeit, geringe Schulanfängerquote, hohe Analphabetenrate (→ human ressources) (3) instabile Landwirtschaft, wenig industrielle Produktion, häufige Naturkatastrophen und anschließende Flüchtlingswellen, kaum Export möglich, BIP überwiegen von Landwirtschaft/Fischerei, → wirtschaftliche Abhängigkeit (Weltmarkt) → stellen nichts selber her, exportieren nur Rohstoffe → verkaufen Rohstoffe billig und verarbeite Produkte (z.B. ÖL, Benzin) wieder teuer ein
LLDC/LLC (Landlocked Developing Countries) → Entwicklungsländer ohne Meereszugang → erschwerter Außenhandel
Schwellenländer → Entwicklung verhältnismäßig weit fortgeschritten = in Industrialisierungsprozess, Agrarwirtschaft verliert
immer mehr an Bedeutung, Übergang Entwicklungs- zu Industrieland Merkmale: überdurchschnittliche Wachstumsrate, hohe Arbeitsproduktivität bei gleichzeitig niedrigen Lohnniveau, Investitionen in Infrastruktur & Bildung, extreme Disparitäten,keine einheitlichen Kriterien
vorhanden Bsp.: Indien, Mexico, Brasilien, Südafrika
NIC (Newly Industrialized Countries) → ehemalige Schwellen- jetzt Industrieländer, haben also schon hohes BIP, hohen Industrialiserungsgrad richtete sich ursprünglich an Tigerstaaten
Tigerstaaten: die asiatische Staaten Südkorea, Taiwan, Hongkong, Singapur; zweite Generation: Malaysia, Thailand, Indonesien BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika → 5 größten Schwellenländer aufstrebende Volkswirtschaften, Zusammenschluss hat politische Gründe (gehören nicht zu großen Industrieländern (G7 Gipfel), sondern zu G20 Gipfel wie viel andere Schwellenländer) → verstärkte Zusammenarbeit, haben mehr Gewicht
Industrieländer → technisch und wirtschaftlich hoch entwickelt, wirtschaftliche Bedeutu ng Bsp.: Deutschland, Niederlande, Dänemark,...
Entwicklungstheorien → Warum ist das Land unterentwickelt Ursachen Exogene Ursachen
Endogene Ursachen
Imperialismustheorie → ehemalige Kolonie → noch starke Abhängigkeit von ehemaliger Kolonialmacht (v.a. Wirtschaftlich) → persistente Strukturen aus Kolonialzeit
Modernisierungstheorie Ursachen in Entwicklungsländern selbst, Entwicklung nur durch ausländische Investitionen („Big Push“) möglich → ungünstige politische Strukturen → ungünstige gesellschaftliche Strukturen
Dependenztheorie -Abhängig von Ausland → Industrieländer „1 Welt“ - Abhängig vom Weltmarkt → wirtschaftliche Abhängigkeit
Geodeterminismustheorie geographische Nachteile durch z.B. schlechte Böden, extreme Aridität
Fragmentierung Modell der globalen und lokalen Fragmentierung nach Scholz (1) Globale Orte & Regionen → „Gewinner“ der pos. Entwicklung, Bsp. New York, Tokio (2) Globalisierte Orte & Regionen → „Scheingewinner“ Bsp. Köln, Johannisburg (3) Neue Peripherie → „Verlierer“ Bsp. Fast ganz Afrika verdeutlicht Hauptaussage: Entwicklung läuft Fragmentiert ab und nur bestimmte Orte bzw. Teile der Bevölkerung profitieren von positiven Entwicklungen, lokale Fragmentierung
in größeren, vermeintlich boomenden Städten, extreme Armut neben Wohlstand Hauptgrund: zunehmende Globalisierung, sei geprägt von exzessivem Wettbewerb und globaler Arbeitsteilung, beschleunigt durch Liberalisierung, Deregulierung, Privatisierungsprozesse Vulnerabilität
Lösungsansätze → Wie kann man die globale Disparitäten ausgleichen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) → neuer Begriff für Förderung der Entwicklungsländer (Unterstützung des wirtschaftlichen Wachstums und der sozialen Entwicklung), betont dass es um partnerschaftliche Zusammenarbeit statt um einseitige Hilfe geht Entwicklungshilfe Gesamtheit der Maßnahmen zur Unterstützung des wirtschaftlichen Wachstums und der sozialen Entwicklung in Entwicklungsländern Entwicklungspolitik Gestaltung globaler, nationaler oder regionaler Rahmenbedingungen, zumeist entwickelt von global agierenden Institutionen (Global Governance) z.B. Freihandelsabkommen Nichtregierungsorganisation NRO/NGO Official Development Assistance (ODA) (= öffentliche Entwicklungszusammenarbeit) bezeichnet Leistungen öffentlicher Geber, die zur Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung an Entwicklungsländer vergeben werden Entwicklung durch Wirtschaftswachstum: Tourismus, Standortsfaktoren verbessern
Entwicklungsstrategien • „Entwicklung von unten“ → Impulse gehen von großen Teilen der Bevölkerung aus Hilfe zur Selbsthilfe → Form der Entwicklungszusammenarbeit: Bewohner der Entwicklungsländer so unterstützen, dass sich Land aus eigener Kraft entwickeln kann Mikrokredite → Kleinstkredite von 1-1000 Euro, Starthilfe zur Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit => nachhaltige Entwicklung andere Möglichkeiten: EZ, NGO's, Schuldenerlass
• „Entwicklung von oben“ → Impulse gehen von Regierung/großen Organisationen aus ausländische Direktinvestitionen (ADI) → ausländischer Investor erwirbt Immobilien oder errichtet eigenständige Firmen/Tochterunternehmen oder erwirbt/beteiligt sich an schon bestehenden Unternehmen Exportdiversifizierung → Strategie zur Diversifizierung einer von Monostruktur geprägten Exportstruktur, z.B. durch Anbau von Industrien die im Land vorhandene Rohstoffe weiterverarbeiten Exportorientierung → Industrialisierungsstrategie, die Industrien aufbaut dessen Erzeugnisse im Ausland verkauft werden, wichtig in Ländern mit kleinem Binnenmarkt und geringer Kaufkraft Forschung und Entwicklung (FuE) → alle Aktivitäten um mit wissenschaftlichen Methoden neues Wissen zu schaffen: Grundlagenforschung & experimentelle Forschung (an Universitäten, Wissenschaftseinrichtungen), anwendungsorientierte Forschung (neue Produkte, Herstellungsverfahren in Industrie) Importsubstitution → Industrialisierungsstrategie, Ziel: Importe durch eigene Industrieprodukte ersetzten • SWZ → Exportproduktionszone, Monokultur • regionale Wirtschaftsförderung Wachstumpol, Wanderarbeiter Ausbreitungseffekt/Spread-effect → von (wirtschaftlichem) Zentrum breiten sich positive Effekte auf das (weniger entwickelte) Umland aus und lösen dort Wirtschaftswachstum aus (z.B. Innovationen, Remigranten mit Know-How), auf allen räumlichen Maßstabsebenen möglich Entzugseffekt/Backwash-Effekt → periphere Räume verlieren Ressourcen an das Zentrum (z.B. durch Migration, Kapitalflucht, auf allen räumlichen Maßstabsebenen möglich; Gegensatz zum Ausbreitungseffekt Polarisationsumkehr-Theorie, Aktivraum, Kohäsionspolitik, Passivraum Strategien zur ausgleichsorientierten Entwicklung → Wachstumszentren werden gefördert, geben Entwicklungsimpulse für das ganze Land → „durchsickern“ = „trickle-down-effect“ Grund UE: industrieller Rückstand Ziel: möglichst schneller industrieller Anschluss an Industrieländer → wirtschaftliches Wachstum
finanzielle, technische Hilfe → „Big Push“ = Entwicklungssprung → „Entwicklung von Oben“ , Bsp.: Südkorea Grundbedürfnisbefriedigung Grundlage: Erkenntnis Zusammenhang Nahrungs- & Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und Arbeitsmotivation ! zuerst materielle & immaterielle Grundbedürfnisse befriedigen (vor wirtschaftlichem Wachstum) Ziel: Bekämpfung von Massenarmut, gerechte Verteilung des Volkseinkommen, zunehmende Partizipation, Nahrungsmittelerzeugung steigern, arbeitsintensive Arbeitsplätze schaffen Grundbedürfnisse: ausreichend Ernährung, Wohnung, Bekleidung, Bereitstellung sanitärer Anlagen, sauberes Trinkwasser → „Entwicklung von unten“ Dissoziationsstrategie Isolation & Abkopplung eines Landes → unabhängig von Weltmarkt → autozentrierte Entwicklung → Wirtschaft: binnenmarktorientiert, unabhängig (durch hohe Schutzzölle, Nutzung einheimischer Ressourcen) Bsp.: Nordkorea, Kuba, Albanien Strategie der angepassten Entwicklung → angepasst auf landestypische & lokale Gegebenheiten → ständige Eigeninitiative, Selbstvertrauen Einsetzten von (kapitalssparenden & arbeitsintensiven) einfachen Technologien, in Einklang mit traditionellen Werten Problemfokus: Kapitalmangel, hohe Arbeitslosigkeit, fehlendes Know-How → bottom-up-effect, Hilfe zur Selbsthilfe Strategie der nachhaltigen Entwicklung wichtig: Verantwortung aller Menschen für die Erde Herstellung menschenwürdiger Lebensgrundlage, Sicherung der Grundlagen für künftige Generationen Kriterien: soziale Gerechtigkeit, ökologische Verträglichkeit, wirtschaftlicher Wohlstand (Selbstversorgung, Mindestpreise, Unabhängigkeit vom Weltmarktpreis)
Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungswachstum Probleme: • Verstärkung Mangel an: Lehrern/Bildung, Ärzten/Gesundheit, anderen Dienstleistungen • noch mehr Hunger leidende, Wasserknappheit ...