Emilia Galotti - Orsina (Figurencharakterisierung) PDF

Title Emilia Galotti - Orsina (Figurencharakterisierung)
Author Julian Köhler
Course Neuere Deutsche Literatur (NDL)
Institution Friedrich-Schiller-Universität Jena
Pages 2
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„Ein gemischter Charakter liegt dann vor, wenn „gute“ Figuren im Verlauf des dramatischen Geschehens fragwürdig werden und umgekehrt […]“ am Beispiel der Orsina - gehört dem Adel an - ehemalige Geliebte des Prinzen Anfangs: bemitleidenswert, „schwach“  „nicht gelesen? – minder heftig: Nicht gelesen? – wehmütig, und eine Träne aus dem Auge wischend: Nicht einmal gelesen?“ (S. 65) im weiteren Verlauf eher: impulsiv, wütend  „Sie sind ein unverschämter Lügner, Marinelli! – Verachtung! Verachtung! Mich verachtet man auch! mich! (S. 65) herrisch, befehlend  „So lachen sie doch!“ (S. 67) affektiert, theatralisch, „psychopathisch“, zu emotionalen Ausbrüchen neigend  „indem sie den Finger auf den Mund legt: Hören Sie! ganz in geheim! Ganz in geheim! Und ihren Mund seinem Ohre nähert, als ob sie ihm zuflüstern wollte, was sie aber sehr laut ihm zuschreiet: Der Prinz ist ein Mörder!“ (S. 70)  will sich mit Gift umbringen manipulativ, intrigant, rachedurstig, mitreißend  „Sagen sie mir; sagen Sie mir, was Ihnen zuerst in den Mund kömmt, - und ich gehe“ (S. 68)  benutzt Odoardo als Werkzeug für ihre eigene Rache (S. 78 ff.) selbstbewusst  „schöne Gräfin“ (S. 68); gnädige Gräfin (S. 68) bei alledem: rhetorisch begabt  Allerdings? – O des weisen Mannes, den man sagen lassen kann, was man will! […] (S. 66) fortschrittlich denkend; und dies auch offenkundig (oft auf ironische Art und Weise) zum Ausdruck bringend  „Daß doch immer Ihres gleichen Höflichkeit zur Schuldigkeit machen; um was eigentlich ihre Schuldigkeit wäre, als die Nebensache betreiben zu dürfen!“ (S. 73)  „Ein Frauenzimmer, das denket, ist eben so ekel, als ein Mann, der sich schminket“  Kritik an Kirche (S. 67)

intelligent, durchschaut Zusammenhänge  enttarnt Intrige des Prinzen (S. 73-76)  Odoardo sagt dazu: „Dame von großem Verstande“ (S. 78)

aber auch teils widersprüchlich: Zwar kann man Orsina zugutehalten, dass sie den Mord an Appiani aufgeklärt hat, jedoch benutzt sie im Anschluss Odoardo als „Werkzeug“ für ihre eigene Rache. (S. 76 ff.) Auffällig ist hierbei, dass sie zuvor typische Geschlechterrollen kritisiert: „Ein Frauenzimmer, das denket, ist eben so ekel, als ein Mann, der sich schminket“ (S. 66), als es allerdings um den Mord an dem Prinzen geht, auf typische Männlichkeitsideale verweist: „[…] wenn Sie ein Mann sind. – Ich bin nur ein Weib […] (S. 76) Des Weiteren klagt sie den intriganten Mord an Appiani an, möchte sich aber auf die gleich Art und Weise und in selbiger Position an ihm rächen....


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